Was sollte man beachten?

  • Hallo,
    ich bin ganz neu hier angemeldet.
    Ich kann in der momentanen Wohnung in der ich wohne keinen Hund haben, möchte mir aber, auch wenn der Umzug noch eine Weile dauern wird, schon genaue Gedanken machen.
    Ich möchte den Hund aus ganz bestimmten Gründen. Und wenn ich diese erstmal aufgezählt habe, vielleicht kann mir dann jemand Tipps geben, ob das Sinn macht, welcher Hund besonder geeignet/ungeeignet wäre, auf was ich achten sollte und so weiter.

    - ich bin psychisch krank (wie bescheuert das klingt... so negativ... Aber weiß nicht wie sonst sagen... Hab deswegen auch einen Schwerbehindertenausweis, mit 90 GdB und Merkzeichen G und B)
    - ich hab große Schwierigkeiten aus der Wohnung rauszugehen, selbst der Weg zur Uni oder zur Arbeit ist jedesmal TOTAL schwer, manchmal schaffe ich es gar nicht... Das will ich verbessern lernen...
    - ich wohne mit meinem Freund zusammen und habe außer ihm keine sozialen Kontakte...
    - Umgang mit Menschen fällt mir sehr schwer
    ... Naja, ihr merkt schon aus welcher Richtung der Wind weht...

    Von einem Hund würde ich mir nun wünschen:
    - intensiven Umgang mit dem Hund, Kontakt, mich nicht mehr so abgeschottet fühlen...
    - mehr Mut auch mal ohne den Freund die Wohnung zu verlassen
    - vielleicht andere Leute kennenlernen (in der Hundeschule)
    - im Grunde genommen hätte ich gern einen Hund, mit dem ich viel spielen kann, spazieren gehen kann, abends auch mal faul sein kann, ich möchte, dass sich jemand freut, dass ich da bin :ops: ...
    - meine Wünsche widersprechen sich teilweise jedoch auch, da muss ich wohl irgendwie einen geeigneten Mittelweg finden... Wenn ich draußen wäre mit dem Hund, dann hätte ich lieber einen großen Hund, würde mich geschützter FÜHLEN. Andererseits findet man ja auch bei den kleinen Rassen welche, die mich sehr ansprechen würden, aber eben vielleicht eher nicht für das erhöhte Sicherheitsgefühl draußen..

    Falls ihr noch mehr Informationen braucht um mir brauchbare Hinweise und Tipps zu geben, dann fragt mich ruhig.
    Zum Beispiel ist sowas doch sowas noch wichtig wie:
    - Wir wohnen in der Stadt, aber bis zum nächsten "wäldlichen" Gebiet ist es nicht so weit.
    - auch die neue Wohnung wird wahrscheinlich nicht endlos groß werden (wir sind NOCH Studenten mit Nebenjobs. Mein Freund wird bald fertig, ich brauche noch ein bisschen.)

    Vielen Dank euch Hundekennern im Vorraus.
    Gespenst

  • In einem Hundeforum dreht sich das Denken um Hunde. Die erste Überlegung ist daher bei vielen, die deinen Text lesen: geht es dem Hund damit gut? Nicht so sehr, wie kann er dir helfen, sondern, kannst du ihm gerecht werden? Das nur vorne weg, ich weiß ja nicht, was an Antworten noch kommen.

    Der Hund zwingt einen zu Auseinandersetzungen (ich vermute, das wäre der Knackpunkt). Er sorgt nicht nur dafür, dass du raus kommst, dass man ein Lächeln, ein nettes "oh wie schön sie spielen" austauschen kann, um sich anschließend wieder weiter zu bewegen, wenn einem danach ist. Das funktioniert in vielen Situationen, aber dafür muss der Hund "funktionieren"... und die Menschen, denen du begegnest. Gesetzt den Fall, da lebt am Straßenende, direkt vor dem Wald, eine Frau, die hat zwar einen Hund, regt sich aber fürchterlich über andere Hunde auf. Die sind zu nah, zu interessiert, vermutlich bösartig... es sind mehr Menschen so, als du dir denken magst. Oder da ist die Frau im Wald, die läuft da oft mit ihrem Hund, denn sie will Sozialkontakte. Und sie redet ungefähr 1 Stunde am Stück auf dich ein. Gut, damit meinst du leben zu können, musst ja nicht viel zum Gespräch beisteuern. Und was, wenn dein Hund den Hund dieser Frau nicht mag? Es mag so Kleinigkeiten geben, die das Leben/die Sozialkontakte mit Hund eher schwieriger machen, weil man gewissen (unangenehmen) Situationen nicht ausweichen kann. Da wären also diese beiden Frauen, gehst du da noch spazieren? Mit dem Wissen, mit einiger Wahrscheinlichkeit läufst du ihnen über den Weg?

    Ein Hund macht es nicht einfacher, er schafft eher neue Konflikte. Seien es Unstimmigkeiten mit anderen Hundehaltern, seien es Hundehassende/Ängstliche Passanten, sei es alleine die Tatsache, dass du es an einem Tag einfach nicht schaffst unter Menschen zu gehen und weißt, mit Hund bist du niemals "unsichtbar"

    Ich würde es mir gut überlegen, an deiner Stelle

  • Hallo,
    Darf ich fragen, ob du eine Sozialphobie hast? (hätte ich jetzt mal getippt...)

    Ich bin auch ein sehr schüchterner Mensch bei fremden Leute (ich weiß, dass das noch ein großer Unterschied zu einer Sozialphobie ist!) und ich habe mir auch gedacht, dass ich mit Hund bestimmt leichter mit anderne ins Gespräch komme (habe Fini aber nicht deshalb geholt).
    Das stimmt auch, aber wenn du zum Beispiel schon mit Smalltalk große Probleme hast und die sich auch nach einigen Minuten Gespräch nicht auflösen, dann könnte das ganze sehr schwer für dich werden!

    Ich denke, dass Hunde bei dieser Angst sehr gut helfen können, aber erst wenn man eine gewisse Stabilität hat und sich sozusagen auch ohne Hund helfen kann.
    Dein Hund interessiert sich nun mal nicht dafür, ob du gerade einen besonders schlechten Tag hast und absolut nicht raus willst - er ist darauf angewiesen, dass du mit ihm raus gehst. Traust du dir das zu?
    Ich musste lange warten, bis ich sagen konnte, "Ja, jetzt geht es und jetzt schaffe ich es, diese Verantwortung zu tragen." Es war gut, dass ich gewartet habe, weil jetzt weiß ich, dass ich mich gut um sie kümmern kann ohne großartig eingeschränkt zu sein. Manches fällt trotzdem schwer, aber die Hürde ist nicht mehr so groß, wie sie noch vor ein paar Jahren gewesen wäre.

    Ich hoffe ich habe nicht zu verwirrend geschrieben :roll:
    Alles Gute!

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