Verbot Futter fremder Menschen anzunehmen

  • Mein verfressener Freund soll auch nichts von anderen kriegen und ich hatte anfangs überlegt, ihm beizubringen, dass es von anderen Leuten nichts gibt. Da ich nicht wusste, wie ich das anstellen soll, haben wir einfach geübt, dass er nicht betteln geht oder sich mit "Nein!" vom Aufnehmen von irgendwas abhalten zu lassen. Wenn ich jemanden sehe, der ihn füttern will, hab ich aufgegeben, den Leuten zu sagen, dass ich das nicht möchte. Das verstehen die nicht. Stattdessen sag ich auch, dass der allergisch ist oder einen empfindlichen Magen hat oder ähnliches. Und Menschen, die man öfter trifft, kann man "sich auch erziehen". Wir haben einen Gast im Laden, der ab und zu kommt und dann immer was für die Hunde dabei hat. Ich hab ihn gebeten, es nicht einfach so zu füttern sondern es lieber mir zu geben und ich gebe es dann dem Hund.
    Sicherlich gibt es Hunde, die das wirklich lernen können, nichts von Fremden zu nehmen. Meiner gehört bestimmt nicht dazu :D Also machen wir es anders herum ;)

  • hej,

    es gibt eine einfache Methode, die "nur" Konsequenz von Dir verlangt.
    Der Hund darf gar nichts fressen, bevor er nicht das OK vom HH bekommt.
    Dies lernt man selbstverständlich zuerst Zuhause und weitet es dann langsam aus.
    So kann man dem Hund immer erlauben, etwas zu fressen, wenn man die als Sinnvoll erachtet, es ihm aber auch immer verbieten, wenn man dies als richtig findet in der Situation.
    Eingelernt wird dies am Besten am Anfang mit Tauschhandel.
    Du legst Trockenfutter vor Dich und verhinderst mit blocken, dass der Hund es nehmen kann.
    Dies macht man nicht auf aggressive Weise, sondern mehr mit Geschick.
    Normalerweise stutzt dann ein Hund und überlegt, wie er zum Futter kommt.
    Diesen Augenblick nutzt Du, um den Hund zu loben und belohnst ihn ausserdem mit einem Leckerli.
    Das ganze ohne Kommando natürlich.
    Anschliessend gibst Du Dein OK und Dein Hund darf dann auch das Trockenfutter fressen.
    Sobald dies in der Übungssituation gut funktioniert, verlangst Du das auch bei seinem normalen Futter.
    Dann übst Du zu ungewöhnlichen Zeiten und auch an ungewöhnlichen Orten.
    Funktioniert das gut, fängst Du es an einzuforden, wenn Du Leckerli in der Hand hast.
    Ganz am Schluss kann es nötig sein, dass man noch mit Bekannten und Fremden übt.

    Konzentriere Dich aber unbedingt darauf, dass Du die Erfolge beachtest und beachte die Misserfolge nicht zu sehr.
    Fordere auch nichts von Deinem Hund, dass er noch nicht kann, den Erfolgserlebnisse sind der beste Lehrerm, sowohl beim Menschen wie auch beim Hund.

    Liebe Grüsse aus dem Norden

  • Laursen

    Schöne Idee, die in meinen Augen mit einem wirklich verfressenen Hund nicht umsetzbar ist. Aimee kann das zuhause auch, wenn was von der Küchentheke herunterfällt wird sich das nicht geschnappt, sondern auf ein OK oder eben auf eine Belohnung gewartet.

    Das ist in meinen Augen aber ein Unterschied zu einem Hundehalter der einem fremden Hund ein Leckerlie zusteckt. Aimee könnte da nicht wiederstehen, egal wie gut erzogen.

    Trotzdem allgemein toller Tipp, vielleicht lässt sich das ja bei nicht allzu verfressenen Hunden anwenden :)

  • @AnnaAimee Geistiges Aikido, nutze die Stärke Deines Gegners für Deine Zwecke. ;)
    Man finde also heraus, was der Hund wirklich am Liebsten mag, das geht ganz einfach.
    Man nimmt zwei Kanidaten dafür, jeden in eine Hand und lässt den Hund gleichzeitig an beiden Händen riechen.
    Dann spreizt man die Arme etwas und der Hund wird dem Bevorzugten folgen.
    Dies macht man so lange und mit so viel Fantasie (Käse, Wurst, Aufstrich, gekaufte Leckerli, Krabben, Möhren etc.)
    bis man den absoluten Favoriten gefunden hat.
    Tja, dann heisst es immer den Favoriten in Reichweite haben und das gewünschte Verhalten damit belohnen.
    Nach einiger Zeit muss es dann nicht einmal der Favorit sein, etwas praktischeres reicht vollauf, weil der Hund ja viele Male beides erhält als Belohnung.

    mfg

  • Vielleicht kann ich helfen, indem ich erzähle wie ichs beim Sam geübt habe:
    Du bewaffnest einen für den Hund fremden Menschen draußen mit Leckerchen (am Anfang am besten was nehmen, was deinem Hund ohnehin nicht so gut schmeckt) und dich selber mit den besten Leckereien die es für deinen Hund gibt. Vorher gibts davon natürlich nichts.
    Da du ja weißt, dass es gleich eine Fremdfütterattake gibt, kannst du mit einem "Nein" vorbeugen und dann deinen Hund zu dir rufen und ihn mit den besten Sachen vollstopfen ;)
    Meiner hatte es ziemlich schnell kapiert: "Oh da hält einer was hin: lieber schnell zu Frauchen, dann gibts was viel besseres"
    Wir gehen täglich auf eine Hundewiese da war das echt zwingend notwendig, weil alle Leute meinten sie müssten meinen Hund füttern und auch nach Ermahnung meinerseits nochmal nachgeworfen wurde -.-
    jetzt schaut er die leute an, schaut mich an und kommt direkt geflitzt um sich was viel besseres abzuholen ;)
    (Es handelt sich dabei für ihn um eine viertel minifrikadelle und die gibts nur fürs nicht fremdfressen ;) )

  • Ich kann in der Küche die Futtertonne umschmeißen und Othello geht nicht dran, bis ich ihm ein Kommando gebe (Nimm!). Da kann dann auch mal was beim Kochen runterfallen und er geht nicht ran. Aber ich denke auch, dass das was ganz anderes ist als wenn auf der Hundewiese ein netter Herr mit seinem Hund sitzt, die Leckerlitüte öffnet und sich ein Pulk aus 20 Hunden um ihn bildet, die alle ein Stückchen von ihm bekommen. Da kann mein Wauz auch nicht widerstehen und ich muss ihn genau im Auge behalten und zurückrufen, damit er nichts nimmt.
    Ich bin schon ganz glücklich, dass mein Hund auf Nein! nichts nimmt oder auf Kommando alles ausspuckt, egal, ob das ein Leckerbissen oder ein Spielzeug ist.

  • Ja deswegen hab ich ja erzählt wie wirs geübt haben: er darf auch nach aufforderung fremder nichts nehmen. auf dem boden liegendes ignoriert er ohnehin, aber wenn ein netter mensch die leckerchen anpreist ist es schon was anderes.

  • Also ich selbst habs zwar noch nicht hinbekommen das unsere Hunde nix von Fremden nehmen aber meine Tante hats ihrem irgendwie eingetrichtert (zum Schrecken des Postboten der alle Hunde immer mit Leckerlies bestechen will). Ich werd nochmal genau fragen wie sie das trainiert hat und dann hier berichten.

    Finde es furchtbar wenn der Hund von jedem was zugesteckt bekommt. Hab immer gesagt der Hund ist krank und darf heute nix fressen..meistens wurde dann auch kein Versuch gestartet heimlich was zuzustecken!

  • Mit den vielen guten Tipps könnten meine beiden das ja vielleicht wirklich doch noch lernen! :D

    Mir gefällt das mit dem Tauschen gut.
    Auf dieser Basis haben wir ja schön geübt nichts vom Boden zu fressen.

    Ich versuch das jetzt einfach mal und weite das auf fremde Personen aus.
    Das mit dem "erst nehmen wenn ein OK kommt" stell ich mir schwierig vor.
    An ihren Futternapf dürfen meine beiden zwar auch erst auf ein Zeichen ran, aber bei jedem Leckerchen auf ein "Okay" zu warten..ist nicht so einfach,weil ich ja auch zum Beispiel zwischendurch belohnen möchte für eine korrekt ausgeführte Sache und dann würde das "Okay" irgendwie ablenken.
    Versteht man was ich meine?^^

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