Unsensible Hundebesitzer - was würdet ihr tun?

  • Hallo ihr,


    ich habe ein kleines Problem. Ich wohne in einem Mehrfamilienhaus, in dem Hunde nur mit ausdrücklicher Genehmigung erlaubt sind. Wir haben eine und die anderen beiden Parteien mit Hund auch.


    Die eine Partei geht mit ihrem Hund (SOKA) sehr verantwortungsvoll um, hat genug Auslauf, kläfft nicht grundlos, habe auch das Gefühl dass die Halterin sich mit Hunden auskennt.


    Die andere Partei hat einen süßen Hund den wir, bevor unsere Maus kam, gerne öfter bei besonderen Anlässen(lange Abwesenheiten der Besitzer) zu uns in die Wohnung geholt haben. Der Hund ist ein mittelgroßer Mischling und total lieb. Das Problem sind die Besitzer... die haben 2 kleine Kinder die dem Hund allerlei zumuten (Würgen, draufsetzen, etc.pp.). Der Hund war vor den Kindern da. Er wird mindestens 5 Mal die Woche für mindestens 5 Stunden alleine gelassen - kläfft dann meistens ununterbrochen. Das heißt der Hund hat das alleinebleiben nie richtig gelernt. Soweit ich aus Gesprächen herausgehört habe, wurde der Hund von anfang an ins kalte Wasser geschmissen und stundenlang alleine gelassen. Shoppen ist ja so wichtig :mute:
    Heute haben wir wieder 3 Stunden damit verbracht dem Gebell des Hundes zuzuhören. Unsere Maus macht das auch total kirre - die kann dann nicht entspannen und irrt durch die Wohnung.


    Keiner traut sich denen das zu sagen, also habe ich dem Besitzer neulich gesagt, dass der Hund stundenlang bellt, es gehe mir da nicht um den Lärm (obwohl das auch eher unerträglich ist) sondern ich hab ihm versucht zu erklären dass es dem Hund dabei nicht gut geht, wenn er die ganze Zeit durchbellt. Die Reaktion war "Ach, das macht der nur wenn jemand durchs Treppenhaus läuft, da muss er durch.".


    Hinzu kommt, dass dieser Hund NIEEEEEEE wirklich NIEEEEE richtigen Auslauf hat. Höchstens 3 Mal am Tag 10 min. an der Leine erleichtern. Angeblich mag der keinen Auslauf! :kopfwand: Einmal war ich mit meinem Hund Gassi und der andere Hund ist ohne zu gucken über die Straße gelaufen weil er uns gesehen hat... was macht die Besitzerin? Schnappt sich den Hund am Nacken und trägt ihn am Nacken über die Straße zurück zur Wohnung. HALLOOO???



    Was würdet ihr machen, wenn ihr so ein Problem hättet? :???:
    Wir kommen mit den Besitzern eigentlich gut klar, aber mir tut der Hund so leid... Es sind typische "ich hab nen Hund, weil es toll ist einen zu haben, der Rest interessiert mich nicht"-Halter :censored:

  • Wenn die Halter des Hundes nicht auf Dein normales Gespräch reagieren würde ich zum Vermieter gehen.
    Der brauch ja nicht sagen vom wem es kommt und dann müssen sie ja was ändern.


    Kannst Du nicht anbieten den Hund öfter zu euch zu nehmen oder mit zum Gassi?

  • Na ja --du hast, wenn du das nicht ignorieren willst, zwei Möglichkeiten


    a) nochmal freundlich sprechen und erklären. Du kannst auch ggf. Hilfe anbieten. ggf. auch alternativ einen gut durchdachten, freundlichen Brief schreiben (das ist ja manchmal leichter als ein kontroverses Gespräch)


    b) die harte Tour. Du hast hier zwei Ansatzpunkte.


    1. Wenn der Hund wirklich stundenlang bellt, da gibt es Gerichtsurteile, die besagen, alles was über 30 Minuten Bellen pro Tag (davon aber nur jeweils bis zu 10 Minuten am Stück) hinausgeht, ist auf Dauer unzumutbar.


    2. Wenn es tatsächlich stimmt, dass der Hund (nicht nur ausnahmsweise sondern dauerhaft) nur 3x10 Minuten pro Tag ausgeführt wird, ist das ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz und damit eine Straftat. Laut TSG muss jeder Hund konditions-,rasse- und altersgerechten Auslauf haben, als untere Richtschnur gilt 1 Std. am Tag. Je nachdem was die Eltern den Kindern in Bezug auf den Hund erlauben (reiten, würgen), gilt hier das gleiche.


    Wenn du diesen Ansatz nutzen willst, solltest du allerdings einige Zeit genau Buch führen, was wie wann und wo genau passiert, mit Datum und Uhrzeit, möglichst mit Zeugen.


    Du hast hier dann im ersten Schritt das Ordnungsamt und ggf. den Vermieter, die du einschalten kannst -- im nächsten Schritt kannst du zu Punkt 1 klagen und zu Punkt 2 bei der Staatsanwaltschaft Anzeige erstatten und Strafantrag stellen.



    Fazit
    Ist schwierig -- du musst entscheiden, wie du die Situation des Hundes beurteilst und ob es dir der Hund ggf. Wert ist, den Hausfrieden zu "rocken", wenn freundlich reden nichts hilft

  • Danke für eure Antworten.


    Ich hab die fürs Wochenende zum Kaffee eingeladen und werde versuchen ihnen zu erklären, dass man den Hund so nicht glücklich macht.


    Ich würde ihn ja mit zum Gassi nehmen ABER der Hund ist total unerzogen. Auf mich hört er schon garnicht und ich möchte nicht dafür geradestehen müssen, wenn der über den Haufen gefahren wird...


    Werde denen mal vorschlagen, ob die nicht mit uns gemeinsam nen Ausflug machen, damit die sehen wie wichtig der Auslauf für einen Hund ist.


    Ich wünschte, die würden sich mal in den Hund hineinversetzen Wundert mich echt wie hoch die "Schmerzgrenze" bei dem Hund ist, dass der noch nicht ausgeflippt ist...

  • hm, so wie du das beschriebst wirst du da wohl gegen eine wand reden.


    du könntest andere hausbewohner ansprechen. sie sollen dem HH ebenfalls mitteilen, dass ihr hund lange am stück jedes mal bellt. vielleicht glauben sie es dann eher und suchen somit gezwungener maßen eine tagesbetreuung für den hund. somit wäre dann auch höchstwahrescheinlich das gassigeh problem gelöst!

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