Aufmerksamkeit
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Sei doch mal so gut und erkläre mal genau wie du mit ihr mit dem tau spielst.
Hast du schonmal Alternativen zum Tau probiert (Beisswurst aus versch, Materialien wie Jute, Feuerwehrschlauch, Leder; Hetzleder etc.
Wie oft und wie lange "spielst" du?
Wo ist das Tau sonst? Also wenn ihr nicht spielt.Ich kann mir grad gar nicht vorstellen wie eure "Arbeit" aussieht, wäre für ne detailierte Beschreibung echt dankbar.
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Sei doch mal so gut und erkläre mal genau wie du mit ihr mit dem tau spielst.
Hast du schonmal Alternativen zum Tau probiert (Beisswurst aus versch, Materialien wie Jute, Feuerwehrschlauch, Leder; Hetzleder etc.
Wie oft und wie lange "spielst" du?
Wo ist das Tau sonst? Also wenn ihr nicht spielt.Das einfachste zuerst. Sämtliches Spielzeug von ihr bewahre ich 'nem Karton/Rucksack auf, nachdem wir gespielt haben. Alternativ zum Tau hatte ich 'mal 'ne ganze Weile so 'nen genoppten Ball mit 'ner Kordel dran (kein Kong). Ist aber mittlerweile kaputt, da sie - statt sich den Ball zu schnappen, lieber an der Kordel gezogen hat. Dass Tauziehen läuft so ab, dass sie meist irgendwo an der Schleppe läuft und gerade irgendwo anders hinschaut. In dem Augenblick fang' ich dann an, mich quasi anzuschleichen, was sie als Spielaufforderung auffasst. Sie rennt dann schon von Weitem an, ich halte das Tau seitlich von meinem Körper und sie springt quasi 'rein. Dann wird ein bisschen gezerrt, 'mal lass ich sie ein paar Sekunden am Tau mitlaufen und irgendwann sag ich dann deutlich "Aus". Sie gibt das Tau daraufhin frei, ich schieb 'n "Sitz" hinterher, sie überlegt 'ne Minute, schaut sich erst 'mal um, irgendwann sitzt sie dann, dann warte ich noch, bis sie mich anschaut und dann kommt das "Frei". Wenn ich die Kommandos wie Sitz und Platz variiere, dauert's ca. doppelt so lang, bis sie's in der Situation macht. So sieht's aus...
ZitatIch kann mir grad gar nicht vorstellen wie eure "Arbeit" aussieht, wäre für ne detailierte Beschreibung echt dankbar.
Naja, unsere "Arbeit" sieht in der Regel so aus, dass ich damit anfange, frühs mit ihr schon 'mal 'ne Stunde rauszugehen. Mit dabei ist dann immer mein Rucksack, aus dem ich dann nach und nach ein Spielzeug raushole. Das heißt im Laufe dieser Stunde wird dann 'mal Frisbee gespielt, 'mal wird am Tau gezerrt und 'mal wird der Dummy apportiert oder ein Leckerlie gesucht, das ich versteckt habe. Bevor's dann noch heimgeht, folgen in der Regel noch 'n paar Übungen zur Unterordnung, die je nach Leckerlie 'mal gut, 'mal weniger gut funktionieren. Mittags geht's dann 'raus in die Stadt oder auf die Hundewiese, in der Regel ohne Spiel. Hier und da noch ein Kommando, aber ohne jetzt gezielt irgendetwas zu trainieren, weil sie vor lauter Hunden und Passanten ohnehin schon schwer ansprechbar ist. Manchmal 'setz ich mich mit ihr auch einfach irgendwo abseits hin und lass' sie die ganze Szenerie beobachten oder leg' ihr 'nen Knochen hin. Abends geht's dann auch noch 'mal 'raus, ich starte noch 'mal den ein oder anderen Spielversuch, was sie in der Regel aber in den Wind schlägt. Solange draußen noch irgendwo ein Passant oder ein anderer Hund unterwegs ist, ist ihre Konzentration einfach komplett im Eimer. Das ist so unser Tagesablauf. Insgesamt bin ich mit ihr dann zwischen 2,5 und 3 Stunden draußen. Am Wochenende sieht das dann noch 'mal anders aus, da latsch' ich auch schon 'mal 2-3 Stunden am Stück mit ihr durch den Wald.
Eine kurze Randinfo an der Stelle noch: ich bin die meiste Zeit draußen eigentlich nur mit Schleppe unterwegs und lass' ihr dementsprechend auch in der Regel ihren Radius. Anders kann ich's mir momentan nicht vorstellen, da meine Geduld für gewöhnlich schon nach 'ner halben Stunde Ziehen ihre Grenze erreicht. Außerdem käme ich ohne Schleppe nicht sehr weit, da sie, sobald sie in die Leine läuft, ja bevor's weitergeht, erst 'mal wieder mich anschauen muss... und damit lässt sich Madame schon 'mal gut und gerne 1-2 Minuten Zeit, pro einmal Ziehen, versteht sich.
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Na was passiert wenn der Hund unerwünschtes Verhalten / Ungehorsam zeigt?
Was euer Zerrspiel angeht, so kann ich mir vorstellen, dass sie auf diese Art nicht Vollgas gibt.
Es gibt nur wenige Hunde denen man das Zerrspiel nicht nahe bringen muss.
Kennst du Eckhard Lind? Mir ist vieles zu übbertrieben was er macht, aber sein Zerrspiel ist wirklich gutUnd noch eine Frage hab ich: Was genau bringt dich zu der Überzeugung, dass sie stark nach dem Mali schlägt?
Also welche Eigenschaften? -
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Na was passiert wenn der Hund unerwünschtes Verhalten / Ungehorsam zeigt?
Kommt darauf an, in welcher Situation. Wenn sie läuft, obwohl es "Sitz" hieß, reicht ein einfaches "Äh-Äh", um sie an das Kommando zu erinnern. Während ich, um sie erst 'mal ins Sitz zu bringen, nichts tun kann außer Abwarten, bis sie sich 'mal vom Objekt ihrer Begierde abwendet. Würde ich lauter werden, was ich mir verkneife, würde sie zwar das Kommando befolgen, aber immer noch dorthin schauen, wo gerade was los ist. Ihre Aufmerksamkeit hab ich damit also auch nicht, dementsprechend lass' ich's und warte ab, bis sie von sich aus zu mir blickt. Bei anderen Hunden schaut's dann noch 'mal anders aus, da kann ich sie dann oft nur noch festhalten.
ZitatWas euer Zerrspiel angeht, so kann ich mir vorstellen, dass sie auf diese Art nicht Vollgas gibt.
Es gibt nur wenige Hunde denen man das Zerrspiel nicht nahe bringen muss.
Kennst du Eckhard Lind? Mir ist vieles zu übbertrieben was er macht, aber sein Zerrspiel ist wirklich gutIch will ja auch nicht, dass sie Vollgas gibt. Schließlich will ich ihren Trieb ja auch lenken können. Würde ich das Tau direkt nach dem "Aus" werfen, würde sie Vollgas geben, das wäre aber nicht das, was ich will, weil sie in dem Augenblick einfach nur hetzen würde.
ZitatUnd noch eine Frage hab ich: Was genau bringt dich zu der Überzeugung, dass sie stark nach dem Mali schlägt?
Also welche Eigenschaften?Sie ist sehr nervös, was Reize draußen angeht, sie ist extrem hibbelig und baut Stress primär über Bewegung ab und sie ist generell sehr impulsiv. Das heißt, sie ist schnell 'mal von 0 auf 180.
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Beim Zerrspiel geht es nicht um unkontrolliertes Hetzen, sondern um sehr kontrollierten Trieb. Schau dir mal Eckhard Lind, dann wird dir einiges klar.
Ich führe seit Jahren Malinois und hab Tierschutz für die Rasse und ansich sind die nicht hypernervös, schreckhaft und überdreht.
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Beim Zerrspiel geht es nicht um unkontrolliertes Hetzen, sondern um sehr kontrollierten Trieb. Schau dir mal Eckhard Lind, dann wird dir einiges klar.
Gibt's von dem noch irgendwelche längeren Videos, die man nicht gerade auf Youtube findet?
ZitatIch führe seit Jahren Malinois und hab Tierschutz für die Rasse und ansich sind die nicht hypernervös, schreckhaft und überdreht.
Naja, die Skala reicht ja von total nervös bis hin zu aggro bis zum Abwinken. Aber Power ohne Ende haben sie in der Regel alle...
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Ich finde es immer total schade, wenn nervös, gestresst und hibbelig als "typisch" angesehen werden. SO sollte ein guter Mali nie sein, ein Kamikazeflieger der immer nochn Löffel mehr drauflegt als es bräuchte ja, aber eigentlich soll es kein nervenloser Vollkloppi sein.
Allerdings ist es typisch, dass schlecht gearbeitete Hunde solche Merkmale zeigen (ok, mittlerweile werden solche Hunde auch absichtlich gezüchtet... weil das ja soooo typisch ist).
Du hast dein Mädel aus zweiter Hand ne? Wer weiß was da schon schieflief... und du probierst dich auch so durch.
Und für einen Malimix find ich ihre Reaktionen darauf eigentlich eh recht gemäßigt.
CodeDann wird ein bisschen gezerrt, 'mal lass ich sie ein paar Sekunden am Tau mitlaufen und irgendwann sag ich dann deutlich "Aus". Sie gibt das Tau daraufhin frei, ich schieb 'n "Sitz" hinterher, sie überlegt 'ne Minute, schaut sich erst 'mal um, irgendwann sitzt sie dann, dann warte ich noch, bis sie mich anschaut und dann kommt das "Frei". Wenn ich die Kommandos wie Sitz und Platz variiere, dauert's ca. doppelt so lang, bis sie's in der Situation macht. So sieht's aus...
Mir kommt das viel zu lang und zuviel vor für nen Hund mit den von dir beschriebenen Defiziten. Du dämpfst durch diese Aufgabenverkettung den ganzen Hund ab.
Ich würde einmal ganz neu aufbauen in Einzelschritten.
Kram hat die einzelnen Schritte gut gelistet, geh sie einzeln ab. Also beginnend damit ein reines Zerrspiel aufzubauen. Erstmal den Hund dadrauf leiten. Und immer schön kurz, das Spiel stoppen wenn sie grad wirklich will und nicht schon sonstwohin guckt. Nichts einbauen was dämpft außer eben Spielstopp...kein Sitz, Platz etc.
Du versuchst nämlich das Pferd von hinten aufzuzäumen. Und erst wenn das spielen richtig gut klappt und sie voll dabei ist fängst du der Reihe nach an die Kontrolle (Dämpfung) wieder einzubauen.
Momentan klingt es ein bisschen so, als wäre deine Madam zu gehemmt/gebremst an dir und zu ungebremst ggü. sonstigen Reizen bevorzugt Hunden.
Bisschen nachjustieren...umgekehrt wäre besser.
Es bleibt da einfach die Frage ob du sie "aus Versehen" sehr stark bremst und sie dann die Umwelt scannt um ungebremst abzugehen.
Achte mal auf dich und deine Körpersprache. Manchmal bringt man mehr Druck auf den Hund als man glaubt, sensiblere Ausgaben können da deshalb schonmal weichen, unsauber arbeiten oder sich sonstwie entziehen.
Also mal selber beobachten, evtl. auch mal Video machen und nachher gucken.Zuletzt:
Material spielt für viele Hunde schon eine Rolle, gerade wenn sie noch lernen aber auch später gibts einfach schöne Sachen und DIE Sachen. Ball, mit oder ohne Schnur finde ich extrem ungünstig für Spiele dieser Art.
Weder der Hund noch du können da richtig gut greifen, wie soll sich auf so ner Basis ne saubere Arbeit entwickeln wenn der Werkzeug schon gar keine saubere Arbeit zulässt.
Ich bevorzuge ganz normale Beißwürste, da kann man gut greifen, ggf. mit Schlaufe und der Hund kommt auch gut rein. Material würde ich mich mal durchprobieren was deiner Lady liegt. Klassiker sind die weicheren Jutewürste (also nicht so ne hartgerollte!), auch aus Leder ist ganz gut, aus Feuerwehrschlauch ist super für "bißfestere" Exemplare Hund...Feuerwehrschlauch kann aber auch sehr gewöhnungsbedürftig sein für den Hund, würde ich nicht unbedingt als erstes probieren. -
Ich liebe die Vorurteile gegen die Malis
Bloß weil gewisse Hunde nicht von Lieschen Müller zu führen sind, sind sie noch lang nicht hypernervös noch aggro bis zum abwinken.
Und ich bin langsam extrem genervt, dass bei jedem Hund mit schwachen Nerven einen Mali reindichtet, bzw sollte tatsächlich einer drin sein, liegt das natürlich ausschließlich an diesem Teil seiner Abstammung.Von Eckhard Lind gibt es wohl aus Marketinggründen keine freizugänglichen Videos.
Was Trieb, Gas und den vermeindlichen Stress angeht, so halte ich die Vermeidetaktik für gefährlich.
Es geht darum dem Hund bei zu bringen mit seinem Potential und den "kritischen" Situationen um zu gehen, das bedeutet aber dass man den Hund gezielt an die Grenze bringt. Wer vermeidet senkt aber die Reizschwelle, der hält krampfhaft den Deckel auf dem Topf, bis er doch in eine Situation kommt in der der Hund nur noch detonieren kann. Die Zeche zahlt der Hund. -
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Was Trieb, Gas und den vermeindlichen Stress angeht, so halte ich die Vermeidetaktik für gefährlich.
Es geht darum dem Hund bei zu bringen mit seinem Potential und den "kritischen" Situationen um zu gehen, das bedeutet aber dass man den Hund gezielt an die Grenze bringt. Wer vermeidet senkt aber die Reizschwelle, der hält krampfhaft den Deckel auf dem Topf, bis er doch in eine Situation kommt in der der Hund nur noch detonieren kann. Die Zeche zahlt der Hund.Da bin ich anderer Meinung. Wenn der Hund wirklich Stress hat - und da nicht nur von einem anstrengenden Nachmittag sondern von Monaten oder sogar Jahren gesammelt dann ist zuerst mal wichtig, diesen Stress abzubauen. Im Stress kann man (oder Hund) nicht lernen. Weder sein potential auszuschöpfen noch mit kritischen Situtuationen umzugehen. Wenn du ihn dann immer wieder an seine Grenzen führst wird er den Stress nie los. Stell dir ein Fass mit Wasser vor. Mein Hund hatte dieses Fass nahezu komplett gefüllt. Jeden ruhigen Tag konnten wir einen kleinen Becher ausschöpfen. Mit stressigen Begegnungen, zu vielen Reizen insgesamt am Tag füllte sich aber im Gegenzug das Fass wieder. Darum war es für uns wichtig, über einen längeren Zeitraum die Reize die für ihn positiven oder auch negativen Stress bedeuteten zu vermeiden. Erst wenn der Stresslevel auf einem Niveau ist kann man ihn wieder bewusst größeren Reizen aussetzen ohne dass er sofort wieder austickt (oder sich anderweitig daneben benimmt). Die Reizschwelle wird ganz sicher nicht dadurch gesenkt, dass man die Reize vom Hund fern hält.
Anderes Beispiel - du arbeitest im Job am aboluten Limit, vielleicht über Wochen und Monate. Die Überlastung oder die Stressreaktionen deines Körpers kannst du bestimmt nicht bearbeiten, wenn du weiterhin mit nur geringfügig veränderten Arbeitsbedingungen weiter machst. Erst ein Urlaub, indem du wirklich mal richtig abschalten und dich erholen kannst wird dich wieder in einen leistungsfähigen Zustand bringen.
Ich habe mit meinem Zottel für ca. 4 Monate ziemlich alles von ihm fern gehalten, was Stress für ihn bedeuten könnte. Danach war er auf einem Level, dass er auch in zuvor absolut unmöglichen Situationen ruhig geguckt hat und sich an mir orientiert hat. Und auch heute merke ich noch, dass er nach einem anstrengenden Wochenende erheblich schwieriger zu führen ist und schneller austickt als nach einigen ruhigen Tagen mit nur normalen Reizen. Die normalen Reize sind bei uns inzwischen welche, die vor einigen Monaten noch zur absoluten Katastrophe führten.
Gruß Conny
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Ich hab nen Hund der Stress durch Menschen hat. Sagen wir alles unter 10 Meter wird kritisch. Wenn ich nun monatelang alles fern halte (was gar nicht machbar ist), wird er Menschen in direkter Naehe nie als ok empfinden. Also kommt er in fuer ihn stressige Situationen und muss sie aushalten. Jedoch nicht so lange, bis es kippt. Er wird an die Grenze gebracht und da gehalten. Juri ist seit Okt. da und durch diese Art des Umgangs kann er mutlerweile in der absolut vollen Bahn entspannen, wenn auch noch nicht ueber die ganze Zeit.
Ich sehe es mittlerweile wie Kram. Ich bringe den Hund an seine Grenze und diese wird mit der Zeit immer hoeher. Natuerlich macht man das nicht jeden Tag ueber zig Stunden, aber dem Problem ausweichrn hilft dem Hund nicht..
Thema zerren.. Ich hab so ein Seil mit Gummiteil dran (ich such spaeter nen Link). Damit kann ich mit Juri momentan am besten zerren. Beisswurst bringt ihn irgendwie schneller in den Konflikt
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