Wann ist ein Hund noch ein "Hund"

  • Ich sollte nicht mehr so spät im DF surfen. da komme ich auf komische Gedanken :roll: Hier habe ich einen Thread (https://www.dogforum.de/kinderersatz-tier-t131506.html) mit einem Videolink gefunden.


    Mein Tier, mein bester Freund
    http://www.swr.de/nachtcafe/-/…=200198/te7vo9/index.html


    Auf der letzten Gassirunde habe ich nun überlegt, ob die Hunde die wir haben, wirklich noch Hunde in dem Sinne sind?


    Sind die Hund damit zufrieden verschiedene Kurse in der Hundeschule zu besuchen oder brauchen sie eine feste Aufgabe? Klar, es kommt natürlich auch auf den Hund drauf an und eben auch auf die Rasse.


    Wo ist bei euch die Grenze beim Hund? Ist sie schon erreicht wenn ihr hört, dass andere Hund im Bett schlafen dürfen? Oder verdreht ihr die Augen, wenn jemand seinen Hund barft - weil, es gibt ja Fertigfutter. Wann übertreiben es Hundebesitzer mit ihren Tieren?


    Gehört ihr zu den Menschen, die täglich was Neues für ihre Hunde kaufen, wo die Hunde zig Hundeplätze haben und für die das Beste für den Hund immer noch nicht gut genug ist? Oder seid ihre der Meinung, dass ein Hund eine Leine, ein HB und einen Schlafplatz braucht - alles andere ist sinnfrei? Wann beginnt für euch die "Vermenschlichung"`?


    Ist ein Hund noch ein Hund wenn er immer in der Tasche durch die City getragen wird? Oder wenn er den ganzen Tag im Zwinger verbringt?


    Ich habe nun viel geschrieben und hoffe, dass ihr versteht worauf ich hinaus möchte. Fragen über Fragen :ops: Aber eigentlich interessiert mich nur die Frage: Wann ist ein Hund noch ein "Hund"?

  • Zitat

    Ich sollte nicht mehr so spät im DF surfen. da komme ich auf komische Gedanken :roll:


    Wohl wahr, wohl wahr :lol:


    Zitat


    Auf der letzten Gassirunde habe ich nun überlegt, ob die Hunde die wir haben, wirklich noch Hunde in dem Sinne sind?
    Sind die Hund damit zufrieden verschiedene Kurse in der Hundeschule zu besuchen oder brauchen sie eine feste Aufgabe? Klar, es kommt natürlich auch auf den Hund drauf an und eben auch auf die Rasse.


    Hmm.. weis nicht. Ich kann nicht sagen, ob ein Hund tatsächlich eine Aufgabe braucht. Ich sehe es eher so: Wir haben einen Deal. Er bekommt Futter, wohnt in meiner Wohnung und bekommt bestmögliche medizinische Versorgung, geregelte Arbeitszeiten und Urlaub. Aber dafür erwarte ich eine Gegenleistung: Arbeit.

    Zitat


    Wo ist bei euch die Grenze beim Hund? Ist sie schon erreicht wenn ihr hört, dass andere Hund im Bett schlafen dürfen? Oder verdreht ihr die Augen, wenn jemand seinen Hund barft - weil, es gibt ja Fertigfutter. Wann übertreiben es Hundebesitzer mit ihren Tieren?


    Die Frage, ob der Hund im Bett schläft, oder ob sich sein Mensch die Mühe des Barfens macht, find ich gar nicht so wichtig. (Also meine/r schlafen/schläft im Körbchen im Flur und bekommen Schlachtabfälle vom hiesigen Metzger). Ich finds eher ziemlich abartig wenn Leute glauben, ihre Hunde mit DogDancing oder anderen Beschäftigungstherapien, von denen niemand weiss, ob sie den Hunden überhaupt Freude bereiten, für viel Geld bespassen zu müssen.


    Ich betreibe VPG. Aber nicht zur Bespassung des Hundes, sondern weil dies der Job ist, den er für mich zu erledigen hat. Die Entlohnung ist (wie oben genannt) fürstlich.

    Zitat


    Gehört ihr zu den Menschen, die täglich was Neues für ihre Hunde kaufen, wo die Hunde zig Hundeplätze haben und für die das Beste für den Hund immer noch nicht gut genug ist? Oder seid ihre der Meinung, dass ein Hund eine Leine, ein HB und einen Schlafplatz braucht - alles andere ist sinnfrei? Wann beginnt für euch die "Vermenschlichung"`?


    Siehe oben. Am schlimmsten finde ich, wenn Hunde nur noich an Leine oder auf dem Arm in der Weltgeschichte rumpromeniert werden, aber Hauptsache ein schickes neues Hundepelzchen. Und am Besten noch ne Leine von Cartier.


    Zitat


    Ist ein Hund noch ein Hund wenn er immer in der Tasche durch die City getragen wird? Oder wenn er den ganzen Tag im Zwinger verbringt?


    Den ganzen Tag im Zwinger is natürlich Scheisse. Aber obwohl ich selbst keine Zwingerhaltung betreibe, halte ich mir die Option für Ausnahmesituationen offen. In der Tasche durch die City? krank!

    Zitat


    Ich habe nun viel geschrieben und hoffe, dass ihr versteht worauf ich hinaus möchte. Fragen über Fragen :ops: Aber eigentlich interessiert mich nur die Frage: Wann ist ein Hund noch ein "Hund"?

    [/quote]
    Keine Ahnung.

  • Für mich ist ein Hund ein Hund, wenn er nicht vermenschlicht wird.


    Bedeutet für mich: Meinem Hund ist es Scheissegal, welche Farbe sein Halsband hat. Meinem Hund ist es ebenso egal, wie stylisch sein Körbchen Hundedecke etc ausschaut. Mein Hund hat 4 Beine auf denen er laufen kann. Mein Hund hat Fell, der braucht kein Jäckchen. Mein Hund ist ein HUND, der braucht nicht vom Tisch, bestenfalls noch mit der Gabel, gefüttert werden.


    Mein Hund ist ein Rudeltier. Hat meiner Meinung nach nix in nem Zwinger zu suchen. Jedoch muss er auch nicht überall mit dabei sein. Er "darf" aber zwischendurch auch einfach mal Hund sein. Wenn er heute mal keine Lust auf Sport hat, dann ist das völlig okay. Meine Hunde brauchen keinen "Kadavergehorsam". Wenn sie mal nicht hören, ist zwar ärgerlich, aber ich hör auch nicht immer auf meinen Chef. :D
    Es gibt bestimmte "Regeln", die eingehalten werden müssen. Aber "Regeln" gibt es in einer gewissen Art und Weise auch im Wolfsrudel. Da bin ich dann auch sehr konsequent.


    Jeder meiner Hunde hat "theoretisch" gesehen seinen eigenen Liegeplatz. Wer nun wo liegt, das müssen die untereinander ausmachen. Natürlich achte ich auch ein bisschen auf die Bedürfnisse. Teddy braucht zB mitlerweile einfach eine etwas besser gepolsterte Liegefläche wegen seinen Gelenken. Jetzt aber mit irgendwelchen Spezialkissen oder ähnlichem anzufangen...definitiv NEIN. Da werden nochmal ein paar Decken drüber gelegt und das muss reichen. (Und ja es reicht, hab auch schon drin gepennt, als wir Breandán grad frisch hatten :D )


    Sport genau das Selbe. Sally ist froh, wenn sie einmal die Woche über die Hindernisbahn geschickt wird. Sie möchte gar keine Abwechslung. Sie braucht die Sicherheit zu wissen, was kommt. Teddy freut sich, wenn er mal zwischendurch 5min Gehorsam machen darf. Für Breandan ist im Moment eh alles interessant. Und Copper braucht seine Auslastung jeden Tag. Da ich aber nicht jeden Tag auf dem Hundeplatz verbringe, bekommt er halt alle möglichen Alternativ-Aufgaben. Frisbee spielen im Feld, oder stumpfes "Ich clicker Dich jetzt soweit, dass Du von Dir aus kapierst, dass Du die Schublade mit der Nase berühren sollst" zu Hause. WIE sein Kopf ausgelastet wird ist ihm da relativ egal.

  • Hm, ab wann gilt ein Hund wie du sagst, im wirklichen Sinne als Hund?
    Neutral betrachtet ist ein Hund für mich ein intelligentes, soziales, vierbeiniges Lebewesen mit viel Fell, Zähnen und der Fähigkeit ab einem bestimmten Alter alleine zu überleben.


    Emotional gesehen ist ein Hund für mich ein treuer Weggefährte mit der Fähigkeit mir weiß machen zu können, das er auf mich angewiesen ist und das er sehr gerne bei mir lebt. Allerdings weiß er ja nicht, ob es ihm bei einem anderen Menschen besser gehen würde. Und hier kommt der Punkt, an dem ich der Meinung bin, das wir die Hunde bzw. Haustiere allgemein zu sehr vermenschlichen. Als Mensch haben wir gerne die Kontrolle über alles, brauchen das Gefühl gebraucht zu werden und das Verlangen Liebe, Zärtlichkeit, Geborgenheit, Wärme und Schutz zu finden. Für diese Punkte eignet sich ein Hund besonders gut, da er einem alles geben kann. Wobei er neutral gesehen nicht in unserem Sinne entscheidet und "gerne" alle Punkte erfüllt, sondern lediglich seinen Instinkten folgt um zu überleben.


    Wir Menschen machen ihn von uns abhängig, kontrollieren ihn und formen ihn so, wie wir ihn für unser gemeinsames Leben brauchen. Der Hund ist intelligent und lernt jeden Tag dazu, so lange, bis er für sich einen lohnenden Kompromiss eingegangen ist. Ohne das man es merkt, verkauft uns ein Hund für blöd, denn er macht nur das Nötigste, bei dem er weiß, das es sich für ihn lohnt. An dem Punkt redet man sich dann gerne ein, das man den Hund gut erzogen hat und er alles liebendgern mit sich machen lässt. In Wahrheit hat uns der Hund aber erzogen und wenn wir uns nicht durchsetzen können, bewegt der Hund uns dazu einen Trainer aufzusuchen. Der Trainer bringt uns dann bei, was wir anders machen müssen, damit der Hund "hört".


    Wie man merkt, sind wir die doofen. Auch wir Menschen stehen auf Belohnungen und so kommt es, das wir uns selber regelmäßig dafür loben/belohnen, das wir mit dem Hund so gut zusammenleben und wir ihn gut erzogen haben und überhaupt hat er es nur bei uns so schön. :roll: Also wird "für" den Hund(wie bei Kindern) nur das vermeintlich Beste gekauft/getan. Ein teures, exklusives Halsband, ein Hundebett für über 200 Euro, ne Menge Spielzeug und natürlich nur das Beste in Sachen Pflege, Auslastung und Lifestyle. Da wir Menschen nicht gut mit einem schlechten Gewissen leben können, wird eine Menge Geld, Energie&Zeit in und um das Leben mit dem Hund investiert. Man schlägt sich stundenlang durchs Forum, besucht Seminare, liest Bücher - immer auf der Suche nach den neusten und "besten" Information rund um den Hund und dessen Haltung.


    Dabei wird gerne vergessen, was der Hund wirklich möchte und/oder braucht. Wenn der Hund das neue und exklusive Halsband bekommt und er nicht knurrt oder versucht es sich abzustreifen, dann gilt: "Der Hund findet es klasse, er wedelt sogar freudig mit der Rute! Es passt farblich perfekt zu seinem Fell und es steht ihm wirklich ausgezeichnet!". Das der Hund sich nicht über das Halsband freut, sondern mit der Rute wedelt weil er auf unsere Körpersignale bzw. unsere Handlungen reagiert, will keiner sehen/wissen. Denn dann müsste sich der Mensch ja eingestehen, das sich die Welt nicht nur um ihn dreht, er von keinem Tier wirklich gebraucht wird und dem hund egal ist wie das Halsband aussieht. Außerdem scheint es vielen Menschen spaß zu machen, sich selber zu veräppeln und sich etwas vor zu machen, während sie ihr Haustier vermenschlichen und oft einfach nur zu viel Falsches hinein interpretieren.


    Mehr fällt mir spontan nicht zu dem Thema ein und alles was ich geschrieben habe, schreibe ich von meinem Bauchgefühl heraus. Da ich weder Hundetrainer/Tierpsychologe noch sonst etwas bin, schreibe ich den Text ohne Gewähr. :hust: Ich bin einfach nur ein Mensch, der Tiere nicht dazu benutzt, um sein Ego zu stärken oder sie zu vermenschlichen. Ein gesundes Mittelmaß ist meiner Meinung nach angebracht und es lohnt sich, wenn man sich und sein Verhalten den Haustieren gegenüber regelmäßig reflektiert und wieder etwas auf den Boden der Tatsachen zurück kommt. Weniger ist oft mehr und man kann und sollte nicht immer alles so eng sehen. ;)


    Gruß Basti



    P.s.: Um auf die Frage zu antworten, ja wir vermenschlichen die Hunde/Haustiere zu sehr und machen uns oft etwas vor.

  • Zitat

    P.s.: Um auf die Frage zu antworten, ja wir vermenschlichen die Hunde/Haustiere zu sehr und machen uns oft etwas vor.


    Das stimmt.
    Aber so lange man den Hund "nur" im Kopf vermenschlicht, finde ich das -bis zu einem gewissen Grad- okay.
    Ich erzähle meinem Rüden gerne, wie niedlich ich ihn finde :liebhab2:, aber deswegen schlepp ich ihn noch lange nicht den ganzen Tag auf dem Arm rum.

  • Zitat

    Ich sollte nicht mehr so spät im DF surfen. da komme ich auf komische Gedanken


    ich find die ganz spannend


    Zitat

    Auf der letzten Gassirunde habe ich nun überlegt, ob die Hunde die wir haben, wirklich noch Hunde in dem Sinne sind?


    Gegenfrage:
    Was ist ein Hund bzw. wie definiert er sich?
    Und was für ein Sinn?


    Zitat

    Sind die Hund damit zufrieden verschiedene Kurse in der Hundeschule zu besuchen oder brauchen sie eine feste Aufgabe? Klar, es kommt natürlich auch auf den Hund drauf an und eben auch auf die Rasse.


    Können wir sie danach fragen oder interpretieren wir eher in die Hunde hinein, was uns passt?


    Zitat

    Wo ist bei euch die Grenze beim Hund? Ist sie schon erreicht wenn ihr hört, dass andere Hund im Bett schlafen dürfen? Oder verdreht ihr die Augen, wenn jemand seinen Hund barft - weil, es gibt ja Fertigfutter. Wann übertreiben es Hundebesitzer mit ihren Tieren?


    Ist Trockenfutter mehr für den Hund als Barf? Oder ist es nicht eher so, dass TroFu zur "Vermenschlichung" gehört?


    Ob ich nu vermenschlichend oder einfach schön ist, keine Ahnung, aber meine Hunde sind Tiere und Tiere gehören nicht in mein Bett :lol:


    Zitat

    Gehört ihr zu den Menschen, die täglich was Neues für ihre Hunde kaufen, wo die Hunde zig Hundeplätze haben und für die das Beste für den Hund immer noch nicht gut genug ist? Oder seid ihre der Meinung, dass ein Hund eine Leine, ein HB und einen Schlafplatz braucht - alles andere ist sinnfrei? Wann beginnt für euch die "Vermenschlichung"`?


    ich habe zuviel für den Hund, ja
    ich benutze nicht alles, nein
    aber sie haben nur das nötigste zur Verfügung, glaub ich
    aber selbst wenn nicht, stört es den Hund, wenn Mensch variieren möchte?
    Verändert sich der Hundecharakter durch 7 Halsbänder in Regenbogenfarben?
    Fühlt der Hund sich daher mehr als Mensch, nur weil sen Halsband nach Frauchens Handtasche ausgewählt wird?
    Oder interpretieren wir da nicht zuviel hinein und es ist ihm schei´ egal? ;)


    Zitat

    Ist ein Hund noch ein Hund wenn er immer in der Tasche durch die City getragen wird? Oder wenn er den ganzen Tag im Zwinger verbringt?


    Wenn ein Hund Beine hat, muss er nicht getragen werden und wenn er Familienanschluss haben soll (der auch für Diensthunde durchaus erwünscht ist ;-) ) sollte er nicht in den Zwinger
    Wir sind doch auch Mensch, egal ob wir zuhause oder unter der Brücke hausen


    Zitat

    Ich habe nun viel geschrieben und hoffe, dass ihr versteht worauf ich hinaus möchte. Fragen über Fragen :ops: Aber eigentlich interessiert mich nur die Frage: Wann ist ein Hund noch ein "Hund"?


    Kommen wir zur Anfangsfrage: Was ist genau ein "Hund"? :D

  • HI!


    Das Thema hat in mienen Augen weniger mit Vermenschlichung als eher mit "Versächlichung" zu tun! Der hund wird nicht mehr als Lebewesen angesehen (egal ob vermenschlicht oder nicht), sondern als Schmuckstück, Teil meines Lifestyles, wie das neue glänzende, teure Auto, was in der TV-Werbung so gut rüberkam, oder das Handtäschchen von Vuitton. Wird dann entsprechend aufgebrezelt, mit 15000 Dollar teuren Hundepalastbetten mit Edelsteinbesatz versehen, Hundemantel im Leodesign, in nem speziell angefertigten Yorkietäschchen rumgetragen und mit teils noch komplett artfremdem Futter vollgestopft, hauptsache, es hat viel Geld gekostet, die Krallen werden passend zu Frauchens Zehen lackiert und wasweißichnicht alles. Das ist auch nicht Vermenschlichung, sondern eher wie Ferrari, Goldkettchen und Rolex am Luden: Protzo Kotzo bis die Schwarte kracht, der Hund als Luxusgut, er soll was hermachen, aber er selber zählt nicht die Bohne, und ist genauso austauschbar, wie der neue 20.000-Euro-Flatscreen, wenn er wieder aus der Mode ist: Das Bettchen ist ja nicht gekauft worden, damit der Hund besser liegt sondern, ums dem Nachbarn zu zeigen - eigentlich wärs ja egal ob man überhaupt nen Hund dafür hat, aber der macht sich ja dadrin als Deko so gut... und meist lässt sich "Hund" auch noch durch "Kind" ersetzen, mit entsprechend angepasstem Klimbim als Hauptgrund für die "Anschaffung"...


    Manchen Leuten hat man halt zu früh die Barbies weggenommen... oder zu spät...

  • Meine Hunde wurden angeschafft um zu arbeiten, was aber nicht bedeutet, dass sie mir nicht wichtig sind.
    Ein Hund der ernsthaft arbeitet hat aber ein höheres Verletzungsrisiko, als ein Hund auf Hundeharz 4
    Und uuuuuh ganzböse sie stehen tagsüber im Zwinger mit 100qm Auslauf, wärend ich arbeiten bin.
    Ich kann einfach nicht verstehen warum ein derartiger Aufriss um dem Zwinger gemacht wird, mir ist lieber meine Hunde haben Umweltreize und die Möglichkeit sich zu lösen, als sie sitzen in der Wohnung.
    Abends hockt die Meute hier mit mir auf der Couch.
    Zuviele Halsbänder, Leinen, Geschirre, Booties hab ich definitiv, ob das was mit Vermenschlichung zu tun hat, oder schlicht weil ich insgesamt schöne Dinge mag, keine Ahnung.
    Ich stelle die Futterrationen selber zusammen, weil ich damit eben besser den sehr wechselnden Belastungen der Hunde rechnungtragen kann.
    Ich persönlich finde die Vermenschlichung im Kopf viel schlimmer als dass ein Hund im Bett schläft. Wenn ich nicht mehr bereit bin einen Hund als das zu sehen was er ist, kann das nur zu Mißverständnissen führen

  • Ich kann die Frage so nicht beantworten. Ich müßte erst ne Gegenfrage stellen:


    WAS ist ein Hund überhaupt?


    Alleine an den bisherigen Antworten kann man gut erkennen, das jeder ne andere Vorstellung von einem Hund hat.


    Für den einen "Sportgerät", für den anderen Arbeitnehmer, für manchen "bester Freund des Menschen", für wieder andere Accessoire, Kindersatz, Spielkumpan für die Kinder, Plüschtier, "mein Haus, mein Auto, meine Yacht, mein Hund"....


    WAS macht einen Hund überhaupt zum Hund?


    Gibt es überhaupt "Vermenschlichung"? Weil: ist ein Hund nicht genau das? ein vermenschlichter Wolf?


    Ist nicht auch der arbeitende Hund stark vermenschlicht? Er hat eine Aufgabe, ja. Aber ist diese Aufgabe hundlich?
    Hat nicht ein Kindersatz-Hund eine ebenso wichtige und anstrengende Aufgabe/Arbeit?


    Wer mag nun beurteilen, was hundlicher ist? Was den Hund glücklicher macht?


    Hängt genau dies nicht ganz stark von der Rasse, dem Individuum, dem Umfeld, dem Team, der Erziehung, Prägung und Aufzucht ab?


    Kann ein Bobbelsches-Hund nicht unter Umständen deutlich glücklicher sein als ein "Arbeitshund"? Kann ein Dog-Dancing-Hund nicht unter Umständen deutlich glücklicher sein als ein VPG-Hund?


    Kann man all dies sowieso nicht nur auf eine ganze einfache Art beurteilen? Indem man das Individuum betrachtet????


    Und so komme ich zu meiner Überlegung: Für mich ist es Vermenschlichung, wenn ich den Hund nicht als Persönlichkeit sehe, nicht verstehe. Wenn ich MEINE Wünsche, Gefühle, Hobbies, Vorstellungen, Anforderungen auf ihn drauf drücke und verlange, daß er sie erfüllen muß, weil er ja ein Hund ist, weil er ja diese oder jene Rasse ist, dies oder jenes tun soll.


    Der Hund als Hund ist für mich: Ihn als Persönlichkeit wahrnehmen. Sehen, wo seine Stärken und seine Schwächen liegen. Ihm helfen in UNSEREM Alltag gut klar zu kommen, so daß es ihm dabei gut gehen kann. Dies sehe ich persönlich als seinen Job an: Sich möglichst "höflich" in meinen Alltag einzubringen. Dafür biete ich ihm als Ausgleich Hobbies an, Dinge die ihm Spaß machen, in denen er seine Stärken einsetzen kann. Dinge, die ihm Spaß machen, ihn fordern und fördern.


    Für mich ist Hund Hund, wenn er er selber sein kann. Wenn er eine Persönlichkeit sein darf und ich ihn genauso nehme, wie er nun mal ist.

  • "Meine" Rasse gehört zu FCI-Gruppe 9, Gesellschafts- und Begleithunde.
    Diesen Job füllen sie voll aus, es würde sie unglücklich machen, ausgeschlossen zu sein. Das heisst nicht, daß sie nie allein sind oder einfach mal nicht mitkommen, aber grundsätzlich ist es für sie am Schönsten, immer um mich zu sein.


    Und wenn so ein Gruppe 9-Hund dann auch noch gefördert und gefordert wird und nicht als Accessoire herhalten muss, dann ist er ein echter "Hund" und sieht am Ende eines Tages SO aus:


    LG von Julie

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