Futterallergie bei Hündin
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Hallo,
bei meinem Hund wurde vor einem halben Jahr eine Futtermittelallergie diagnostiziert und zwar für folgende Bestandteile: Rind, Schwein, Lamm, Ente, Kuhmilch und Huhn.
Ebenso wurde eine Allergie gegen Futtermilben und Hausstaubmilben festgestellt.
Im übrigen wurde mit eine Schilddrüsenunterfunktion festegestellt (wofür sie Tabletten bekommt) und noch eine Allergie gegen Pollen.Und da man Milben bei Trockenfutter schwer vermeiden kann, hatte ich beschlossen für meinen Hund selber zu kochen. Das ging bis jetzt auch gut. Aber neuerdings erbricht mein Hund öfter und nun stellt sich mir die Frage was ich falsch mache. Bzw ob man sich in einem Tiershop Futter für Allergiker speziell zusammen stellen kann.
Derzeit bekommt mein Hund immer Vollkornnudeln oder Dinkelreis oder Kartoffeln mit Fisch oder Pute gemischt und dazu noch Apfel oder Banane oder Schwarzwurzel.
Hin und wieder bekommt er auch Haferflocken mit Sojamilch.
An Leckerchen bekommt mein Hund puren getrockneten Fisch aus der Tierhandlung und von mir selber gebackene Leckerchen bestehend aus Vollkornmehl, Maismehl, Haferflocken und Fisch.Nun habe ich heut gelesen das man bei einem Hund Vollkornprodukte meiden soll.
Und langsam bin ich ratlos was ich denn überhaupt noch füttern darf.Für mich wäre es schön wenn ich eine Verlässliche Quelle (Buch, Internet, Tierärzte) finde, wo ich erfahre was ein Hund alles braucht. Was ich füttern darf und was nicht. Wo ich Hilfe finde. Bzw wo ich mir Artgerechtes Futter herstellen lassen kann, ohne das ich meinem Hund damit schade. Ich würd es auch gern weiter selber Kochen, doch dazu will ich irgendwie mehr Gewissenheit dass das was ich zubereite gut für meine Hündin ist.
Für ein paar Tipps wäre ich euch sehr dankbar
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Hallo,
auch, wenn ich so langsam mal eine Werbeprämie da beantragen muss...wenn Du Dich mit dem Thema "Rationen selbst zusammenstellen" noch nie weiter beschäftigt hast, ist es wahrscheinlich für Dich und Deinen Hund sicherer, sich zunächst mal an einen kompetenten Profi zu wenden. Hier z. B.: http://www.futtermedicus.de/Was mir aber auf Anhieb auffällt bei Euch - einer unserer Hunde ist auch Multi-Allergiker, ist, dass Du z. B. trotz der Allergie auf Futtermilben Trockenfuttermittel benutzt - z. B. den Trockenfisch, aber auch Getreideflocken/mehle sind meist mit Milben befallen, so dass Du möglicherweise versehentlich die Allergie weiter "fütterst".
Was mir ebenfalls auffällt - es bestehen oft "Kreuzallergien", d. h. reagiert ein Hund auf Huhn allergisch, ist er meist auch auf andere Geflügelsorten allergisch. Nicht immer, aber oft. Ist Pute denn extra getestet worden?Dann sollte man noch wissen, dass die Allergietests beim Hund leider nur bedingt aussagekräftig sind.
Man kann sie als "groben Überblick" gut nutzen, sich 100-pro drauf verlassen sollte man sich nicht.Deshalb sollte man grundsätzlich eine Ausschlussdiät durchführen UND dazu ein Futtertagebuch führen, in dem alles an Futter, äußeren Umständen (Pollenflug, Wetter, besonderer Stress, besondere Spazierwege, Kot, Juckreiz, Hautveränderungen, Augentränen, Nasen-Tropfen, etc.) drin notiert sind, damit man den Überblick behält.
Ich zitier mich mal selbst, aus einem anderen Thread zu dem Thema:
ZitatHallo,
was mir auffällt bei der Fütterung Deines Hundes bisher: dass Du noch keine wirkliche Ausschluss-Diät angefangen hast, sondern (durchaus verständlich, aber eben nicht immer hilfreich) Du momentan zu sehr bemüht bist, den Hund möglichst sofort mit allem zu versorgen, was er futtertechnisch so braucht.Nur - so wird das eher nichts.
Die Allergietests aus dem Labor können leider nur eine grobe Hilfestellung sein - die unterschiedlichen Reaktionsklassen gehen nicht unbedingt konform mit der tatsächlich auftretenden allergischen Reaktion, weder in Sachen auf was, noch in Sachen wie stark die allergische Reaktion ausfällt.
Meine TÄ hat es mir so erklärt: Die Allergietests aus dem Labor für den Hund sagen nur aus, dass der Hund eine gewisse AllergieBEREITSCHAFT für das getestete Futtermittel mitbringt.
Hilfreich sind diese Tests dahingehend, dass man grad am Anfang einer Allergiker-Karriere alles meiden sollte, was irgendwie auffällig getestet wurde.
Bei Laboklin z. B. gibt es einen erweiterten Futtermitteltest, in dem Exoten mit drin sind (Hirsch, Pferd, Strauss, Hirse, etc. )Wenn Du JETZT zuverlässig weisst, dass Dein Hund Fisch z. B. verträgt, spricht überhaupt nichts dagegen, zunächst einfach mal mit dieser einen Fleischquelle anzufangen. Das soll ja nicht das einzige Futter für alle Ewigkeit bleiben, sondern der geplagte Organismus muss erst einmal zur Ruhe kommen.
Also - nur 1 Fleischsorte.
Dazu gibt man bei der Ausschlussdiät eine Kohlenhydratquelle, die der Hund noch nie hatte. Bei Hunden mit unbekannter Vorgeschichte ist das schwierig. Da nutzt man dann "exotischere" Quellen, eben z. B. die Hirse - Bio-Hirseflocken von Lunderland (normale Hirsekörner kommen im Ganzen hinten wieder raus...) oder Bio-Hirse, die man daheim durch die Getreidemühle scheucht und dann kocht.
Und dann erst mal gar nichts anderes. Kein Leckerchen (da dann halt Fisch nutzen), keine Zusätze, kein Öl, kein Gemüse.
Das hat ein wenig Zeit. Der Hund wird nicht sofort in ein Versorgungsdefizit verfallen...Dazu gibt es ein Futter-Tagebuch - in dem steht, wann man was, wieviel gefüttert hat, der aktuelle Ist-Status des Hundes (Juckreiz, Kotbeschaffenheit, Bauchgluckern, Augentränen, Hautzustand) und vielleicht noch andere Besonderheiten (bei multi-Allergikern z. B. Wetter, Pollenflug, Art und Ort der Spaziergänge, etc.)
Und dann wartet man erst mal so lange ab, bis der Hund den "Sollzustand" eines möglichst beschwerdefreien Hundes erreicht hat, sprich, die Hautveränderungen weg sind, der Juckreiz weg ist, was auch immer der Hund an Symptomen zeigt.
Ganz "klassisch" würde man dann zunächst noch einen Provokationstest machen, indem man für kurze Zeit das alte Futter gibt und darauf wartet, dass die Symptome sich wieder zeigen, aber meist braucht man das nicht, wenn der Verdacht auf allergisches Geschehen sehr dringlich ist. Dann muss man das weder dem Hund, noch sich selbst antun.
Und DANN ERST fängt man an, ganz allmählich jeweils EINE EINZIGE Futterkomponente hinzuzugeben.
Also nix mit Gemüse-Flocken-Mix, der zig Zutaten enthalten kann!Eine einzige Zutat, möglichst in Bio-Qualität. Und die über einen Zeitraum von 1 Woche in durchaus größeren Mengen als normal mitfüttern, das Futtertagebuch aktuell halten und auf jegliche Veränderung beim Hund achten.
Viele Hunde reagieren sehr schnell - da genügt ca. 1 Woche zum Testen, andere reagieren erst verzögert, da brauchts länger. Das muss man ausprobieren.Reagiert der Hund, kommt diese Komponente auf die Negativ-Liste, sie wird gestrichen, wieder zurück auf die bisher vertragene Futterzusammensetzung und die so lange ohne weitere Versuche geben, bis der Hund wieder symptomfrei ist.
Und so geht das immer weiter - man sammelt allmählich diesem Hund verträgliche Futtermittel zusammen.
Bloss nicht irgendwelche "Mixe" nutzen - ausser es sind nach einiger Zeit Testen Mixe, die tatsächlich nur aus vertragenen Zutaten bestehen.
Bei Hunden, wo man für die einzelnen Testungen längere Zeit benötigt, weil sie erst verzögert reagieren und dann meist auch länger brauchen, bis sie wieder beim symptomfreien Zustand sind, bietet es sich an, recht bald eine Vitamin-Mineral-Mischung zu testen, die auf Füllstoffe wie Maisstärke und was auch immer verzichtet. So etwas wäre z. B. das Vitamin-Optimix Senisitive vom Futtermedicus.
Nur in diesen sehr kleinen Schritten kommt man mit einem hochgradigen Allergiker wirklich zum Erfolg.
LG, Chris
Das ist aus diesem Thread hier, da findest Du bestimmt für Dich einiges Hilfreiches:
https://www.dogforum.de/mein-hund-ist-…ch-t130234.htmlDann muss man noch wissen, dass eine SD-Unterfunktion ja durchaus auch einer Allergie-Neigung und einigen allergie-typischen Symptomen führen kann - deshalb solltest Du vielleicht größere Futter-Tests abwarten, bis die SD besser eingestellt ist. Ich hab das jetzt so verstanden, dass die SD-Medis erst kürzlich neu angesetzt worden sind?
LG, Chris
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Hallo, erstmal danke für deine ausführliche Antwort :-) Die Futtermilben prinzipiell kann man ja nie vermeiden. Ich bin das so angegangen, das ich z.B. die Leckerlies gebacken habe und anschließend eingefroren habe. Und dann nur portionsweise auftaue. Damit vermeide ich weitere Milbenbildung. Ganz ausgeschlossen sind sie natürlich nicht
Die Pute wurde extra getestet. Dem Test konnte man entnehmen das sie Pute und Fisch theoretisch vertragen müsste. Auf "Exoten" (Hirsch,Pferd, Strauß, Hirse, usw.) wurde mein Hund leider nicht mit getestet. Deshalb trau ich mich auch nich so an Hirsch oder Strauß ran. Weil mein Tierarzt meinte, da sie schon auf Rind und Schwein reagiert, dass es nicht weit her sei das es bei Pferd und Hirsch ebenso sein könnt.
Die Schilddrüsenunterfunktion wurde im selben Zug mit der Allergie festgestellt. Und ab dem Zeitpunkt wurden dann auch sofort die Tabletten gegeben.Wie verhält sich das denn allgmeien mit Getreideprodukten? Ich habe gelesen das die sich negativ bei bei Allergikern auswirken, auch wenn sie nicht auf Getreide reagieren. Oder ist das Unsinn?Oder sind Getreideprodukte allgemein nich so gut für einen Hund?Weil ich immer Vollkornnudeln gegeben habe?
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Zitat
Hallo, erstmal danke für deine ausführliche Antwort :-) Die Futtermilben prinzipiell kann man ja nie vermeiden. Ich bin das so angegangen, das ich z.B. die Leckerlies gebacken habe und anschließend eingefroren habe. Und dann nur portionsweise auftaue. Damit vermeide ich weitere Milbenbildung. Ganz ausgeschlossen sind sie natürlich nicht
Futtermilben sind sicher noch ein Thema für sich. Was man dazu wissen sollte, ist, dass nicht zwangsweise die "lebenden" Tierchen das Problem sind, sondern ihre Hinterlassenschaften, nämlich der Kot der Milben. Den kann man kochen, einfrieren, ihn an die Wand klatschen, der ist trotzdem da. Je länger ein "trockenprodukt" im trockenen Zustand rumliegt, auch eingetütet, desto größer ist in der Regel die Belastung mit Milben. Das ist z. B. beim käuflich zu erwerbenden Trockenfisch, aber auch bei vielen Getreidemehlen/-flocken der Fall.
Deutlich mildern kann man das Problem, indem man z. B. Getreidekörner im Ganzen kauft und selber mit einer Mühle zerlegt - dann findet die Oberflächenvergrößerung (und somit die Vergrößerung der Befalls-Fläche) erst daheim statt und man hält den Befall mit Milben deutlich kleiner.Die Pute wurde extra getestet. Dem Test konnte man entnehmen das sie Pute und Fisch theoretisch vertragen müsste. Auf "Exoten" (Hirsch,Pferd, Strauß, Hirse, usw.) wurde mein Hund leider nicht mit getestet. Deshalb trau ich mich auch nich so an Hirsch oder Strauß ran. Weil mein Tierarzt meinte, da sie schon auf Rind und Schwein reagiert, dass es nicht weit her sei das es bei Pferd und Hirsch ebenso sein könnt.
Rind und Schwein sind Fleischarten, die im gängigen Hundefutter recht häufig vorkommen - somit ist die Wahrscheinlichkeit bei einem Allergiker groß, dass er darauf schon Reaktionen zeigt.
Pferd, Hirsch und Strauss sind im Hundefutter noch eher "Exoten" - bei Strauss kommt es gelegentlich zu Kreuzreaktionen bei Allergien auf Geflügel, Hirsch und Rentier und auch Pferd, sind oft Fleischsorten, auf die (noch) keine Reaktionen auftreten. Bei Hirsch und Ren zahlt man sich allerdings fürs Fleisch dumm und dusselig. Pferd ist da günstiger....Bei Laboklin gibt es einen "Exoten-Test" in dem Pferd, Hirsch, etc. getestet werden können, dazu auch eher selten benutzte s. g. Pseudo-Getreide (meist glutenfrei) wie Hirse, Amaranth, Quinoa) die sehr gute KH-Quellen darstellen. Sie werden für den Hund bei Lunderland, z. B. als Getreideflocken in Bio-Qualität angeboten.
Weitere, gute KH-Quellen für den Hund (die dieser nicht in den Mengen wie z. B. der Mensch braucht) sind Süßkartoffeln (die mit normalen Kartoffeln botanisch gesehen nicht verwandt sind), Topanibur und normale Kartoffeln. Jeweils gekocht und gründlich zermantscht, sonst kann der Hund sie nicht verwerten.Wenn Pute gut vertragen wird, spricht ja überhaupt nichts dagegen, im Gegenteil, mit Pute hat man die Möglichkeit, im Verlauf auch Leber, Herz, Magen von der Pute zu füttern, so dass man einen Teil der Vitamin-Versorgung abdecken kann.
Die Schilddrüsenunterfunktion wurde im selben Zug mit der Allergie festgestellt. Und ab dem Zeitpunkt wurden dann auch sofort die Tabletten gegeben.
Wie verhält sich das denn allgmeien mit Getreideprodukten? Ich habe gelesen das die sich negativ bei bei Allergikern auswirken, auch wenn sie nicht auf Getreide reagieren. Oder ist das Unsinn?Oder sind Getreideprodukte allgemein nich so gut für einen Hund?Weil ich immer Vollkornnudeln gegeben habe?
Getreidefütterung artet in der Hundefütterung ein wenig in eine Glaubensfrage aus.
Zum einen liegt das daran, dass viele Fertigfutter einen extrem hohen Getreideanteil haben, der für Hunde nicht ideal ist. Deshalb verzichten viele HH bei einer Umstellung auf Roh/selbst zusammengestellte Fütterung gänzlich darauf.
Andere nutzen Getreide, Pseudogetreide, Kartoffeln als günstige Ergänzung, weil viele Hunde mit Fleisch/Gemüse/Obst und Zusätzen nie so wirklich satt werden und gelegentlich ein wenig energie-arm wirken.
Bei Nudeln, auch Vollkorn, ist oft das Problem, dass der Hartweizen, aus dem sie gemacht sind, sozusagen DER Allergieauslöser Nr. 1 ist (Dinkel ist zwar der Urweizen, wird aber oft doch vertragen, da muss man ein wenig rumprobieren - viele Bio-Nudeln sind aus Dinkel gemacht), so, wie auch viele gluten-haltige Getreide zum Allergieauslöser werden.Ob Allergiker grundsätzlich kein Getreide bekommen sollen, dazu weiss ich nix.
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Was mir einfällt: Oft reagieren Hunde nicht nur auf die Futtermilben selbst sondern auch auf den Kot der Futtermilben, der ja allem getrocknetem anhaftet.
Deshalb wäre für mich als Kohlehydratquelle Kartoffel eine Option. Was bedeutet auch kein Brot bspw. , eben wegen dem Mehlanteil.
Bei Soja wäre ich auch vorsichtig. Ist bei vielen Hunden leider auch allergieauslösend und teilweise auch genmanipuliert.
Birgit
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Hast du schon mal von Rohernährung, "Barf" gehört? Lies dich mal ein, hier gibt es unzählig viele Einträge zum Thema. Wenn man sich damit etwas beschäftigt hat, kann man auch für eine vernüftige Versorgung des Hundes sorgen. Die Umstellung darauf ließe sich auch super mit der von Chris ( übrigens super Beiträge
) schon erwähnten Ausschulssdiät kombinieren.
Habe hier auch einen Allergiker (Hausstaub- und Futtermilben). Wir haben mit den Futtermilben seit der Umstellung auf die Rohfütterung keine Probleme mehr. Außerdem ist er viel ausgeglichener geworden, scheißt nicht mehr so viel, hat super glänzendes Fell bekommen, aufgehört zu Schuppen und wir haben endlich keine Probleme mehr mit Blähungen. Und Durchfall hatte er seitdem auch fast gar nicht mehr (hatten da richtige Probleme, als wir wegen der Allergie Nassfutter gefüttert hatten).
Nur die Hausstaubmilbenallergie lässt sich nicht 100%ig vermeiden, aber mit dem entsprechenden Umgang ist es wesetnlich besser geworden!
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