• Hallo,

    ich hatte vor nem halben Jahr einen Rüden aufgenommen und die ehemalige Besitzerin hat zu mir gesagt er wäre kern gesund und hätte keinerlei Krankheiten und wäre voll und ganz Zuchttauglich.
    Deshalb hab ich ihn als Deckrüde angeboten (zum Glück hat keiner geantwortet) und sie hat das gelesen und hat mich angerufen von wegen er wäre MDR -/- und somit nicht zuchttauglich.
    Mal abgesehen davon das, dass ne Frechheit ist erst zu sagen er wäre gesund und dann anzurufen und zu sagen ich soll die Anzeige aus dem Internet raus nehmen weil er nicht zuchttauglich ist sonst würde sie das an ihren Anwalt weiterleiten, hätte ich den Hund unabsichtlich umbringen können!!! Immerhin habe musste ich ihn entwurmen lassen und wusste nicht das er MDR -/- ist und ich hab heute gelesen das er dadurch hätte sterben können!!!
    Ich habe schon gemerkt das er Probleme mit der Futterverträglichkeit hat (Druchfall) und das er auch sonst sehr empfindlich ist was Futter angeht oder Leckerchen. Manchmal bricht er das wieder raus manchmal bekommt er einfach nur Durchfall oder beides zusammen.... Da ich ja jetzt weis das er MDR -/- ist wollte ich fragen ob es spezielles Futter gibt und ob ich noch irgendwas beachten muss außer die Medikamentenunverträglichkeit??

    :hilfe: :hilfe: :hilfe:

  • Hast du denn nicht die Testergebnisse (auch wegen anderen Erbkrankheiten)?

    So wirklich kann ich dir leider nicht weiterhelfen, aber es gibt im Internet einige Seiten die sich intensiver mit dem Thema beschäftigen, zum Beispiel http://www.mdr1-defekt.de

    Zitat

    Unabhängig von der multiplen Arzneistoffüberempfindlichkeit wissen wir heute, dass es bei MDR1-/- Hunden zu einer Fehlsteuerung endokriner Regelkreise kommt. Dies äußert sich in erniedrigten basalen Cortisolspiegeln und führt unter Umständen zu einer verminderten Stresstoleranz betroffener Hunde. Des Weiteren mehren sich die Hinweise, dass MDR1-/- Hunde eine erhöhte Anfälligkeit für die Entwicklung chronisch entzündlicher Darmerkrankungen aufweisen. Klinische Studien zur Untersuchung dieser Problembereiche werden in den nächsten Jahren erwartet.

    Quelle: SWC

  • Nein hab keine Testergebnisse... Werd ihn aber demnächst richtig durchchecken lassen in einer Tierklinik um eventuelle andere Krankheiten zu finden und vorallem behandeln zu können.

  • Erstmal: Mdr -/- ist kein Grund einen Hund aus der Zucht zu nehmen! Er sollte aber nur noch mit +/+ verpaart werden, damit keine -/- Welpen fallen können.

    Weiter hat MDR1 nichts mit Futtermittelunverträglichkeiten zutun, sofern ihnen nicht irgendwelche Medikamente untergemischt werden, wovon ja erstmal nicht auszugehen ist.
    Natürlich kann es sein, dass der Hund dennoch empfindlich auf Futtermittel reagiert, das ist aber nicht dem MDR1-Tranporter zuzuschreiben, sondern hat andere Ursachen.

    MDR1 ist der sogenannten "MultiDrugResistance-Tranporter" - ein Protein, das z.B. an der Bluthirnschranke, im Darm, in der Leber und auch in der Niere sitzt. Dort sorgt es dafür, dass sich bestimmte Substanzen nicht im Gewebe anreichern können. Besonders makrozyklische Laktone (typischer Vertreter Ivermectin, Doxamectin ...) werden über den MDR1-Transporter reguliert.
    Liegt eine homozygoter Gendefekt vor, also -/-, ist aufgrund einer Mutation im codierenden Gen ein vorzeitiges Stoppcodon eingebaut, sodass das Protein im Körper nicht mehr funktionstüchtig zusammengebaut werden kann. Diesen Hunden fehlt also der Transporter und bestimmte Substanzen können sich dadurch lebensgefährlich (z.B. im ZNS) anreichern.

    Deswegen sollte hier auf alternative Wirkstoffgruppen zurückgegriffen werden und es vermieden werden, die Hunde mit bestimmten Medikamenten zu behandeln.

    Weiter Infos dazu gibt es auch bei der Uni Gießen, die seit einigen Jahren intensiv an diesem Defekt forschen:
    http://www.vetmed.uni-giessen.de/pharmtox/mdr1_defekt.php

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