
-
-
Hallo ihr,
ich weiß - Kastration ist hier ein hoch diskussionswürdiges Thema. Zu Recht. Ich habe mich auch schon durch viele Threads gewühlt, aber bin auf keine wirkliche Lösung gestoßen... Es würde mich daher freuen, wenn die Profis unter euch (
) sich mal zu diesem speziellen Fall äußern könnten:
Es geht um eine sehr gute Freundin von mir. Sie hat eine unkastrierte Hündin (6 Jahre alt), die soweit topgesund ist - vor ein paar Monaten wurde ein großes BB erstellt, Organe gecheckt etc.. Nach ihrer letzten Läufigkeit hatte sie erstmals eine sichtbare Scheinträchtigkeit; ihr Gesäuge war geschwollen, sie war etwas apathisch und extrem anhänglich. Ich würde es jetzt dennoch nicht als eine wirklich schlimme Scheinträchtigkeit einstufen. Sie war auch bei zwei TA und ist dabei verblieben, dass sie abwarten wird, ob nochmals eine Scheinträchtigkeit einsetzen wird und sie dann erst kastrieren zu lassen.
Nun hat sie einen Zweithund im Auge - ein 9 Jahre alter Rüde. Problem -wie ihr euch schon denken könnte- ist, dass er auch nicht kastriert ist. Er sitzt nun schon seit 5 Jahren im TH und hatte bisher nur einen Interessenten - sodass das TH natürlich auch in Betracht zieht ihn kastrieren zu lassen, wenn er dadurch noch ein paar schöne Jahre bekommen könnte. Er ist aber ansonsten auch gesund.
Das TH tendiert eher dazu, dass die Hündin kastriert wird. Ihre Argumentation ist, dass der Rüde, auch wenn er dann kastriert ist, ja dennoch wahrnehmen wird, wenn die Hündin läufig ist, und dann der totale Stress ausbricht. Und dass dadurch auch die Gefahr einer Pyometra bei der (unkastrierten) Hündin erhöht wird - und dadurch die Hündin früher oder später auch kastriert werden müsste. Stimmt das so?
Meine Freundin tendiert eher dazu den Rüden kastrieren zu lassen. Ihr Argumente sind, dass der Eingriff einfacher ist .... und -sie konnte es nicht erklären- aber sie hat wohl irgendwie ein schlechtes Gefühl dabei, wenn ihre Hündin kastriert wird...eher in Hinsicht auf Verhaltensänderung.
Ansonten meinte sie, dass ihre Hündin auch nur einmal im Jahr läufig wird, und sie dann auch für 1-2 Wochen einen der beiden Hunde ausquartieren könnte.Es ist momentan noch nicht beschlossene Sache, dass der Rüde tatsächlich einzieht, da meine Freundin erst eine Lösung finden will, hinter der sie dann auch stehen kann. Das heißt: sie will nicht einfach ihren Wunsch eines Zweithundes (speziell _diesen_ Zweithund) erfüllen, wenn einer der beiden Hunde durch die Kastration wesentliche 'Nachteile' hätte. Ich hoffe, ihr versteht, was ich meine.
Wie würdet ihr nun an diese Sache ran gehen?
- den Rüden lieber im TH lassen?
- Hündin kastrieren? (wenn ja, warum.....?)
- Rüde kastrieren? (wenn ja, warum...?) -
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Ich schubs mich mal selbst...... hat hier denn niemand was dazu zu sagen? :)
-
warum nimmt sie den unkastrierten rueden denn nicht. ersteinmal ausprobieren. kastrieren kann mam zur not immernoch.
-
Ein "Fachmann" bin ich zwar nicht, kann darum nur aus eigener Erfahrung sprechen.
Meine erste weiße Schäferhündin wurde auch nach der ersten Scheinschwangerschaft, mit ca. drei Jahren, operiert und sie ist vierzehn Jahre alt geworden. Ich habe bei ihr keine Wesensveränderungen festgestellt.
Meine zweite Weiße hatte mit acht Jahren eine Gebärmutterentzündung, die auch mit Antibiotikum nicht in den Griff zu bekommen war. Also wurde auch sie operiert, sie starb dann mit fast zwölf Jahren an einem Lebertumor.
Ich denke, die Hündin wird ohne Eingreifen vermutlich weitere Scheinschwangerschaften haben und lt. meines Tierarztes sind diese belastend für die Hündin, sodaß mir im Falle Deiner Freundin die Entscheidung für eine OP nicht schwerfallen würde.
Aber wie gesagt, ich kann da nur aus eigener Erfahrung sprechen. Aber ich weiß, daß sich hier im Forum Mitglieder tummeln, die sich da sicher besser auskennen wie ich. Vielleicht meldet sich ja von denen noch jemand zu Worte.
LG, Maria
-
Ich würde ja nun vorsorglich gar keinen kastrieren, aber ich kann halt auch während der Stehtage trennen und habe kein TH im Nacken, das Angst vor Welpen hat.
Scheinträchtigkeit ist für mich kein Kastrationsgrund, das haben wir immer so hinbekommen, selbst nach anderthalb Jahren am Stück.
"Für" die Hündin spricht eigentlich nur das Vermeiden eines späteren OP wegen einer evtl. auftretenden Pyometra. Ob man das als echten, überzeugenden Grund ansieht, das ist, denke ich, eine reine Bauchentscheidung. Je nach Größe und Rasse hat man aber das Inkontinenzrisiko.
Für den Rüden spricht für mich zur Zeit der kleinere, weniger belastende Eingriff, keine Inkontinenz.Aber bei beiden ist es massiver Eingriff in den Hormonhaushalt, der ja bisher viele Jahre gut funktionert hat.
LG
das Schnauzermädel -
-
Ich habe einen kastrierten Rüden und die Läufigkeiten der Hündinnen sind kein Stress für ihn. Insofern finde ich die Aussage des TH fragwürdig. Ich persönlich bin auch eigentlich gegen Kastration, wenn keine medizinischen Gründe vorliegen.
Auch die Trennung auf Zeit haben wir hier schon gemacht, klappte gut.
Es kann natürlich sein, dass die Läufigkeiten mehr werden, wenn ein Rüde im Haus ist und dieser für die Hündin attraktiv ist. Meines Erachtens sollte man erst abwarten und schauen, wie sich slles entwickelt mit den beiden und danach entscheiden. Aber auch das hat Risiken, denn nach der Kastra verändern sich die Hunde nur für den Menschen nicht offensichtlich, Hunde erkennen das schon, und das kann ins Auge gehen, wenn dann der kastrierte, egal Weibchen oder Rüde, nicht mehr als vollwertig von dem anderen Hund angesehen wird. -
Hey - danke für eure Antworten!
schnauzermädel: habe schon gehofft, dass du hier antwortest
Und ja, du hast schon Recht .... wenn keiner von beiden kastriert wird, wird das TH mit Sicherheit auch nicht den Hund rausrücken. Kann ich aus der Sicht des THs natürlich auch nachvollziehen ...
Weißt du zufällig, ob die Gefahr von Scheinträchtigkeiten und Pyometra erhöhrt wird, wenn eine unkastrierte Hündin mit einem kastrierten Rüden zusammen lebt? Also auch unter der Voraussetzung, dass der Rüde die Hündin nicht besteigt...sondern einfach nur anwesend ist.Zum Punkt Inkontinenz: die Hündin wiegt so um die 20 Kilo, ist kniehoch, und ein DSH-Mix. Ich habe irgendwo gelesen, dass Inkontinenz eher bei größeren Hündinnen vorkommt, die über 20 Kilo wiegen - was meinst du/ihr dazu?
Und ich stimme dir auch in dem Punkt zu, dass es ein massiver Eingriff in den Hormonhaushalt ist. Eben deswegen ist sich auch meine Freundin nicht sicher, ob sie das machen soll. In diesem speziellen Fall muss man dann natürlich auch abwägen, ob es besser ist ihn als unkastrierten Rüden im TH zurück zu lassen (wie gesagt - er sitzt dort seit 5 Jahren und hatte nur einen Interessenten), oder ihn kastrieren zu lassen .... also was da nun besser ist, ist schwer zu sagen :/
-
JOHN: darf ich fragen, in welchem Alter dein Rüde kastriert wurde? Das war nämlich auch ein Argument des THs: der Rüde sei ja nun schon so alt, und hätte dadurch diesen Geruch einer läufigen Hündin sozusagen in sich verinnerlicht, dass eine Kastration nichts ändern würde. Weiß nicht, was ich davon halten soll.... ?
-
Rein statistisch steigt das Risiko für eine Pyometra mit dem Alter einer Hündin. Ob ein Rüde, intakt oder nicht, im Haus ist, das ändert wenig bis gar nichts. Was aber nun auch nicht heißt, dass jede Hündin eine bekommt, oder das jüngere Hündinnen nicht betroffen sind.
Wie viel sich beim Rüden ändert, kann man gar nicht vorhersagen.
Da sind einerseits die Lernerfahrungen, die beeinflussen ihn natürlich, dazu kommt die Frage, wie viel seines Verhaltens ist hormonell bedingt, wie viel macht sein Hirn. Da sind 2 Komponenten, deren Ergebnis man jetzt zwar sieht, aber man kann nicht zuordnen, was wofür verantwortlich ist.
Ich musste z.B. einen Rüden 9-jährig kastrieren lassen. Es war aus gesundheitlichen Gründen richtig und sinnvoll, leider war er danach rüdenunverträglich und bekam schlechtes Fell, was bei einem HD-Hund nun auch eher nachteilig war. Für ihn hat es sich trotzdem gelohnt, "nur so" hätte ich mich in den Hintern gebissen. Aber es steht ja nicht fest, dass es so läuft, es kann ja auch problemlos sein.Es gibt Gründe, die sprechen bei beiden dafür und dagegen. Das kann man nur für sich selbst abwägen. Ich würde mich wahrscheinlich aus dem Bauch heraus für den Rüden entscheiden, weil ich den noch nicht so gut kennen und mich Veränderungen "weniger schwer" treffen würden als bei meiner mir auf dem FF bekannten Hündin.
Nicht gerade "freundlich" für den neuen, aber wenn es schon sein muss...
LG
das Schnauzermädel -
Super - danke für deine Antwort :)
Zitat...was bei einem HD-Hund nun auch eher nachteilig war...
Kannst du mir das vielleicht noch erklären....Zusammenhang von HD und Kastration? :)
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!