Rüde oder Hündin kastrieren?!

  • Die Kastration an sich war kein Problem für die HD, aber das schlechte Fell. Wenn aus einem wetterfesten, wasserabweisenden Rauhhaar ein weicher, wasseraufsaugernder Flusebesatz wird, der den Hund selbst bei leichtem Nieselregen nass bis auf die Haut wird und ewig nicht trocknet, dann ist das sehr doof. Es hat unser Leben dann doch deutlich verändert. In der nassen Zeit gab es Gassi dann nur noch in Wohnungsnähe, weil der Hund nach Autofahrten in nass leider lahmte. Trotz abrubbeln und Heizung auf voll.


    LG
    das Schnauzermädel

  • Ah okay. So habe ich das noch gar nicht betrachtet - macht Sinn!



    Meine Freundin wird nun in den nächsten Tagen mal das Gespräch mit den Tierpflegern suchen. Mal sehen, was dabei rauskommt. Also für sie steht fest, dass ihre Hündin nicht kastriert wird. Den Rüden würde sie liebend gerne bei sich aufnehmen, aber mal sehen, in wie fern das TH da kooperativ ist (sie meinten wohl ganz am Anfang, dass es kein Problem sei, den Rüden zu kastrieren, und am Wochenende meinten sie dann eben, dass eine Kastration beim Rüden ja nichts an der misslichen Lage ändern würde, wenn die Hündin dann läufig ist - selbst wenn man sie räumlich trennen würde, würden sie dann beide jaulend im Zimmer stehen. Das fand ich dann doch etwas übertrieben.)



    Also mal sehen, ob es Zuwachs gibt oder nicht ;)

  • schnauzermädel bezog sich auf das Fell, das nach der Kastra ändert.. Es gleicht das mehr einem Welpenfell und wärmt nicht mehr. Bei einem Hund mit HD fatal...


    Hinzu kommt dann noch Muskelabbau, Bindegewebsschwäche, ein höheres Osteoporoserisiko.


    Stoffwechselumstellung von adult auf senior....

  • Zitat

    JOHN: darf ich fragen, in welchem Alter dein Rüde kastriert wurde? Das war nämlich auch ein Argument des THs: der Rüde sei ja nun schon so alt, und hätte dadurch diesen Geruch einer läufigen Hündin sozusagen in sich verinnerlicht, dass eine Kastration nichts ändern würde. Weiß nicht, was ich davon halten soll.... ?


    Morgen,
    der Rüde war etwas über ein Jahr, hatte aber bereits 2 Läufigkeiten erlebt, danach etliche.
    Er hat sich sogar mit einer der Hündinnen vergnügt, trotz Kastra, aber gejault oder so wurde nicht( glaub mir ich kann das beurteilen, ich habe noch 2 intakte Rüden, die Schreien hier wie die Weltmeister, wenn die Mädels läufig werden).
    Außerdem, wenn der Rüde kastriert ist, muss man die beiden doch nicht trennen, warum sollte also der Rüde jaulen, wenn das Mädel läufig wird? Irgendwie verstehe ich das alles nicht, was das Tierheim da wohl gesagt hat :???:
    .

  • Ich denke, dass das TH es wohl so sieht, dass der Rüde -auch wenn er dann kastriert ist- großes Interesse an einer läufigen Hündin haben wird. Also ich habe selbst auch eine unkastrierte Hündin, und wenn wir während der Läufigkeit kastrierte Rüden treffen, dann sind manche natürlich an ihr interessiert, aber lassen sich dann auch leicht davon abbringen ...


    Die Vorstellung des THs ist wohl, dass der Rüde dennoch über alle Barrikaden gehen wird, um zu der Hündin zu gelangen. Ich kann das auch nicht vorhersehen, wie er sich denn dann mal verhalten wird, wenn er kastriert ist, aber mir erscheint die Schilderung des THs etwas übertrieben .... :/

  • Nun, es ist so, dass die Stärke des rüdenhaften Verhaltens eines Hundes via Testosteronsschub der Mutterhündin schon während der Trächtigkeit festgelegt wird und nicht erst in de Pubertät.


    Es kann also durchaus sein, dass ein kastrierter Rüde sich durchaus so wie vom TH beschrieben benimmt und auch deckende kastrierte Rüden sind keine Seltenheit...

  • Also wenn ich Copper jetzt in seinem Alter mit 10 Jahren noch kastrieren würde...ich glaube nicht, dass sich sein Verhalten ändern würde. Kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Aber bei Rüden gibt es ja die Möglichkeit es mal per Spritze "auszuprobieren". Ich glaub die hält 3 Monate.
    Daher würde ich beide erstmal unkastriert lassen und etwa einen Monat, bevor Madame wieder läufig wird, dem Rüden die Spritze geben lassen. Und dann einfach mal schaun, wie er reagiert. Vorsorglich natürlich trotzdem schonmal nach einer Unterkunft schauen. Und aufpassen muss man trotzdem.


    Das Problem, das ich sehe ist, dass ein Rüde ja durch die Kastration seinen Sexualtrieb nicht verliert. Er wird nur bestenfalls abgeschwächt. Wenn er nun aber trotzdem auf die Hündin springen sollte, wird diese wahrscheinlich wieder scheinträchtig.


    Also ich lasse meine Mädels alle kastrieren, solang ich nicht mit ihnen züchten möchte. Bei Rüden entscheide ich es nach der erwähnten Spritze. (Meist sind es ja gewisse Verhaltensveränderungen, die man sich "wünscht" :D )
    Inkontinent wurde bisher noch keiner meiner Hunde.


    Letztendlich muss es aber eh jeder für sich entscheiden.

  • Abessinierin: danke - das hatte ich bei meinen Recherchen auch so bei Gansloßer gelesen :gut: ... wird dieser Testosteronschub dann eigentlich auch nicht mehr durch eine Kastration verändert? Ich mein... da fehlt ja dann schon was :D
    Das Testosteron wird durch eine Kastration verringert, oder?


    Und das kastrierte Rüden auch unter Umständen eine läufige Hündin decken, ist mir klar. Ich frage mich nur, ob dieser Trieb durch eine Kastration nicht abgeschwächt wird und somit auch leichter kontrollierbar wird. Nicht in der Hinsicht, dass ihn eine läufige Hündin komplett kalt lässt, aber dass ein kastrierter Rüde wahrscheinlich eher akzeptiert, dass er das nun unterlassen soll.
    Also das war eher eine Frage. Ich habe in der Hinsicht überhaupt keine Ahnung... :smile:





    Habe mich übrigens jetzt für ein Seminar zum Thema "Kastration und Verhalten" bei Herrn Gansloßer angemeldet :gut:

  • Zitat

    Ich frage mich nur, ob dieser Trieb durch eine Kastration nicht abgeschwächt wird und somit auch leichter kontrollierbar wird. Nicht in der Hinsicht, dass ihn eine läufige Hündin komplett kalt lässt, aber dass ein kastrierter Rüde wahrscheinlich eher akzeptiert, dass er das nun unterlassen soll.


    DAS kommt auf den Rüden an. Deshalb: Vorher mit der 3-Monats-Spritze ausprobieren.

  • Dieser Testoseronschub hat nichts mit dem aktuellen Testosteronspiegel zu tun. ;)
    Wahrend der Entwicklung von Säugetieren kommt es zu einem mehr oder minder hohen Testosteronschub im Mutterleib. Weibliche Individuen brauchen den nicht, für die Entwicklung männlicher ist er unerlässlich. Beim Menschen kann man an den Fingern sehen, wie hoch der Hormoneinfluss im Mutterleib war. Bei geringen Testosteronhöhen ist der Zeigefinger länger als der Ringfinger, bei hohen Schüben ist der Ringfinger der längere. Und das hat Auswirkungen auf die Hirnentwicklung. Frauen mit "langem" Ringfinger sind z.B. risikobereiter und streitlustiger als Frauen mit "kurzen", sprich sie haben "männlichere Eigenschaften als die "typische" Frau.
    Bei Rüden hat man sozusagen eine Doppelwirkung, einerseits macht das Hirn das mannliche Verhalten, andererseits der aktuelle Testosteronspiegel. Daher sind die Ergebnisse einer Kastration so unterschiedlich. Das Testosteron fällt weg, das männlich strukturierte Hirn bleibt. Hat der Rüde kein ausgeprägt männliches Hirn, wird sich sein Sexualverhalten und durchaus auch sein Verhalten zu gleichgeschlechtlichen Artgenossen ändern, ist das Hirn sehr männlich, dann ändert sich wenig bis nichts. Manch mit 16 Wochen kastrierter Rüde, der eben noch nie Testosteron produziert hat, kann und möchte voll decken, der nächste hebt lebenslang nicht einmal das Bein.
    Leider gibt die Zehenlänge beim Hund keinen Aufschluss. :lol:


    LG
    das Schnauzermädel

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