vier Monate alter Welpe auf den Balkon gesperrt

  • Hallo, Ihr Lieben!


    Ich hab da folgendes Problem:


    In unserer Nachbarschaft ist vor Kurzem ein vier Monate alter Pudel-Mix (die anderen Rassen, die drin stecken sollen, hab ich vergessen, es waren so viele) eingezogen. Die Leute kenne ich vom Sehen, man unterhält sich usw. Was sich bereits heraus kristallisiert hat, sie haben wirklich gar keinen Plan von Hunden, sei es Stubenreinheit, Grunderziehung etc. Heute Morgen habe ich den Kleinen nun kennenlernen können, ein aufgeweckter kleiner Kerl. Die Besitzerin hatte mich einige Dinge gefragt bzgl. Stubenreinheit und ich hab ihr erklärt, wie man ein Rückrufsignal aufbaut.


    Gestern hatte ich nun ein Gespräch mit einer anderen Nachbarin (leider Kategorie Tratschtante und die Hälfte ihrer Erzählungen stimmt eh nicht). Diese erzählte mir, dass der kleine Kerl letzten Sonntag wohl stundenlang auf dem Balkon ausgesperrt wäre (Tür war zu) und gejammert hätte. Da ich die Nachbarin und ihre Geschichten zur Genüge kenne, hab ich mir erstmal nur meinen Teil gedacht.


    Eben erfahre ich nun aus einer wirklich glaubwürdigen Quelle (meine Mutter, sie ist mit der Nachbarin der HH befreundet und war gestern dort zu Besuch), dass auch gestern Nachmittag der Kleine auf den Balkon gesperrt wurde und gejammert hat. Als die Freundin meiner Mutter mal einen Blick auf den Balkon warf, sah sie, dass die Balkontüre wieder zu war und der Kleine da völlig allein auf dem Balkon saß. Dort blieb er auch noch mindestens eine Stunde sitzen.


    Da ich zu der HH eigentlich einen einigermaßen guten Draht habe, möchte ich mit ihr darüber reden, dass es nicht geht, dass sie den kleinen Kerl allein auf den Balkon sperrt. Dafür brauch ich möglichst viele gute Argumente!


    Ich muss aber dazu sagen, die HH erscheint zwar im Gespräch sehr einsichtig, ich bin mir aber nicht sicher, ob sie es wirklich umsetzt oder das nicht eher einem "Hauptsache, die gibt endlich Ruh" gleich käme. So war es nämlich leider schon in anderen Situationen (nicht in Bezug auf den Hund), soll heißen, es wurde sich einsichtig gezeigt, nur geändert wurde nix!


    Deshalb würde ich gern noch wissen, wie es da rechtlich aussieht... ich möchte nicht gleich zum Vet-Amt rennen, aber je nach Situation würde ich sowas auch als Druckmittel einsetzen, je nachdem, was da noch kommt!


    Ich hoffe, Ihr könnt mir ein paar Tipps geben, damit's dem kleinen Kerl in Zukunft dort gut geht!

  • Leider mußt du wirklich sehr vorsichtig sein, wenn du mit ihr redest, denn die Gefahr besteht ja, daß sie ihn dann eben woanders einsperrt. (da würde ich eh aufpassen)


    Rechtlich ist da wohl nicht viel zu machen und wenn, müßtest du das lückenlos haben, mit Fotos dazu. Leider weiß ich das, weil wir auchmal so einen Nachbarn hatten.
    Viell. erreichst du ja was, wenn die mit ihr redest wie mit einem kranken Gaul.

  • Wie du selbst schon schreibst: sprich mit deiner Nachbarin, erkläre ihr, dass der Welpe erst langsam lernen muss alleine zu bleiben. Mach ihr auch deutlich, wie schrecklich und bestraft sich der kleine Kerl fühlt, wenn er stundenlang auf den Balkon ausgesperrt wird. Frag sie, was sie damit bezwecken will und was in ihren Augen der Nutzen dieser Aktion sein soll.
    Auch würde ich ihr eindeutig klar machen, dass sie eine Verantwortung für dieses Lebewesen hat. Das alles scheint ihr (noch) nicht so richtig klar zu sein, denn sonst hätte sie sich keinen Hund angeschafft, ohne sich vorher schlau zu machen.
    Bleib immer sachlich und freundlich, biete ihr deine Unterstützung an; nur so erreichst du was und forderst nicht ihren Widerspruch heraus. Ich wünsch dir viel Glück und viel Einsicht auf Seiten deiner Nachbarin.

  • Hi,


    unser Mädel hat diese Geschichte auch erlebt, wobei durch Beschwerden der Nachbarn der Tierschutz aktiv wurde und sie rausgeholt hat.
    Im TH war sie dann nur wenige Tage.
    Wenn Hoffnung besteht, dass sich was ändert - zum Positiven - sprich mit ihnen, ansonsten wäre TS eine Möglichkeit.

  • Ich würde versuchen, mich einfach mal blöd zu stellen und erstmal leise anfragen, warum denn der süße auf dem Balkon sei. Womöglich erzählt sie dir dann auch, dass sie die Wohnung gesaugt oder aufgeräumt habe und der kleine noch nicht auf seinem Platz bleibt.
    Das das nicht geht, ist ja klar, aber ihr vielleicht nicht. Ist wirklich schwer manchmal, sich da zurückzuhalten, ich kann das auch gar nicht, aber versuchen kann man es mal.

  • Danke, genau so will ich es auch versuchen! Ich will ja gar keinen Stress haben mit ihr, nur möchte ich erreichen, dass sie versteht, was sie ihrem Hund antut damit.


    Dass sie wirklich keinerlei Plan von irgendwas hat, hab ich heut morgen gemerkt. Sie hatte mich ja gefragt bzgl. Stubenreinheit, weil der Kleine immer nur drinnen macht, draußen hat er für solche Unwichtigkeiten keine Zeit! :D
    Erstmal hab ich halt das Übliche erklärt, ca. alle zwei Stunden raus, nach dem Fressen, Trinken, schlafen, und dass sie den Kleinen im Auge behalten soll. Und sie soll sich draußen ein fürchterlich langweiliges Plätzchen suchen, damit der Kleine nicht so abgelenkt wird.


    Da erzählte sie mir, jemand hätte ihr gesagt, wenn sie den Kleinen in der Wohnung beim Geschäfte machen erwischt, soll sie ihm eins auf den Hintern geben. Da hab ich ihr schon angesehen, dass sie das nur ungern tut! Ich hab ihr dann erklärt, wie man das richtig macht und dass sie den Hund nicht bestrafen soll, er weiß ja gar nicht, dass es falsch ist. Da guckte sie mich mit riesen Fragezeichen in den Augen an... sie wusste einfach nicht, dass der Hund es wirklich erst lernen muss und es für ihn nicht falsch ist! Ich glaube, meine Erklärungen dazu hat sie auch gut verstanden und erschien mir erleichtert, nicht mehr handgreiflich werden zu müssen!


    Deshalb hoffe ich sehr, dass ich ihr die Sache mit dem Balkon einleuchtend erklären kann. Sie will dem Hund glaube ich nichts Böses, sie hat nur keine Ahnung davon, was sie dem Hund damit antut!


    @nightstalcer: Mir fällt es auch schwer, da ruhig zu bleiben... aber ich übe mich im "Auf die Zunge beißen". Bringt ja dem Kleinen nix, wenn seine Besitzerin dicht macht, weil ich zu direkt geworden bin.

  • Kleines Update: Wenn es dumm läuft, hat es sich wohl ab heute mit der Kooperationsbereitschaft der HH erledigt. Zu dem Thema Balkon vorab... der Hund kommt auf den Balkon, wenn die essen... weil er immer auf dem Tisch rumspringt, war die Erklärung. Na ja, ich hab ganz nett und freundlich erklärt, was da in dem Hund passiert, wenn er ausgesperrt wird. Die Reaktion war dann ein Satz, den ich in den letzten Tagen ständig höre: "Das wusste ich nicht!" :muede:


    Heute morgen jedenfalls kam es zu einer Situation, wo mir echt das Blut in den Adern gefroren ist. Ich komme mit Apollo raus, sehe, der Kleine sitzt mutterseelenallein vor der Haustür. Von der HH keine Spur. Ich war noch am überlegen, ob ich die gute Frau mal suchen gehe, da merk ich, wie's Hundi ziemlich panisch wird, weil er auf der Suche nach Frauchen war... und in seiner Panik rennt er voll auf Straße. Da iss mir echt anders geworden!
    Als die HH dann Minuten später mal rauskam, ist mir leider die Hutschnur geplatzt und ich hab sie gefragt, ob sie eigentlich irre ist, ihr Hund wäre eben fast überfahren worden. Antwort: "Ich war doch nur im Keller, die Wäsche runterbringen!" :censored:


    Leute, echt... ich bin ja eigentlich bei vielen Dingen eher der ruhigere und erklärende Typ, der nicht gleich austickt. Aber das war zuviel... mir ging dermaßen der Puls nach der Sache und ich hatte eine Gänsehaut nach der anderen, war total fertig! Da konnte ich nicht mehr ruhig bleiben, schon gar nicht nach so einer Antwort! Es ist mir offen gestanden jetzt auch egal, ob die Dame sauer auf mich ist oder sonstwas. Wer so wenig Verstand im Kopf hat, sollte ehrlich keinen Hund halten dürfen. Ich behalte die Sache trotzdem im Auge, aber meine Geduld ist nach heute morgen mehr als erschöpft! Ich weiß nicht, was ich unternehme, wenn noch mehr dieser Klopper kommen, aber auf reden hab ich ehrlich nach heute keine große Lust mehr!

  • Schrecklich sowas, es würde mich auch aufregen. Aber es gibt Leute, die nehmen sowas einfach nicht an, weil sie anders sind als wir.
    Hoffentlich überlebt der Kleine diese Aussetzer der HH. :( :

  • Zitat

    Schrecklich sowas, es würde mich auch aufregen. Aber es gibt Leute, die nehmen sowas einfach nicht an, weil sie anders sind als wir.
    Hoffentlich überlebt der Kleine diese Aussetzer der HH. :( :


    Das kann man nur hoffen... wäre heut morgen ein Auto gekommen, wär's das wohl gewesen für den Kleinen!


    Anders sind diese Leute wohl, da hast du recht... nur nachvollziehen kann ich deren Denkweise absolut nicht!

  • nochmal ein kleines Update, falls es jemanden interessiert ;)


    Als ich mit Apollo eben von seiner kleinen Abendrunde zurück kam, hab ich das Frauchen (der Einfachheit halber mach ich mal S. draus) von dem Kleinen getroffen.


    Da ich den kleinen Danny schon länger nicht mehr gesehen habe, S. hab ich auch schon länger nicht mehr gesehen, brannte es mir natürlich unter den Nägeln... ich wollte wissen, wie es Danny so geht.
    Die Dame, die Danny so sträflich vor der Tür allein hat sitzen lassen, ist übrigens die Mutter von S., also nicht die eigentliche Besitzerin. S. wusste von besagtem Vorfall gar nix und war mehr als erschrocken... konnte meine Reaktion darauf auch mehr als gut nachvollziehen. Nach diesem einen Mal ist sowas auch nicht nochmal vorgekommen.


    Danny ist nicht mehr bei ihnen. S. hat ihn vor knapp vier Wochen abgegeben an eine Freundin, die selbst noch einen weiteren Hund hat. S. hat einen kleinen Sohn, ca. eineinhalb müsste er jetzt sein. Danny hat sich wohl in regelmäßigen Abständen über die Maßen aggressiv dem Kleinen gegenüber verhalten. Da S. dieses Verhalten absolut nicht unter Kontrolle bekommen hat, ist ihr das Risiko für ihren Sohn zu groß geworden.
    Sie weiß, dass sie Fehler gemacht hat... schon die Wahl der Dame, wo sie den Hund her hat, war fatal. Danny ist ein typischer Vermehrer-Hund... er hat nichts kennengelernt, außer so nette Erziehungsmethoden wie "man drücke die Nase ins Pipi u. Ä.". Draußen ist er von den ganzen Eindrücken dermaßen beansprucht, dass er seine Geschäfte nur drinnen erledigt hat... und sich dann im Schlafzimmer unter dem Bett verkrochen hat. S. hatte Mühe, ihn zu finden... sie hat nie negativ darauf reagiert, wenn er in die Wohnung gemacht hat, trotzdem war er jedes Mal voller Angst. Gefressen und getrunken hat er nur, wenn S. direkt dabei gestanden hat. Allein hat er sich das nicht getraut, er hatte Angst. Gespielt hat er überhaupt nicht... S. hat versucht, ihn dazu zu animieren, aber er wusste überhaupt nichts damit anzufangen. Im Endeffekt ist er ne wirklich arme Socke. :( :


    S. hat mir eben recht detailliert erzählt, wie er sich so insgesamt gegeben hat. S. war mit ihm deshalb auch bei einer Tierärztin, die aber vom gesundheitlichen Zustand nichts feststellen konnte. Allerdings hat sie festgestellt, dass er wohl einige Verhaltensauffälligkeiten zeigt...


    Nun ist Danny bei dieser besagten Freundin... und scheint sich gut eingelebt zu haben. Der vorhandene Hund (ein Yorki) hat Danny wohl schon einiges an Verhaltensregeln gezeigt... der kleine Kerl spielt jetzt auch! Und die besagte Freundin scheint auch etwas Erfahrung mit problematischeren Hunden zu haben.
    Es hat S. sehr weh getan, Danny abgeben zu müssen. Aber sie sagt selbst, dass er es dort, wo er jetzt ist, wesentlich besser hat. Sie hätte es wohl nicht so in den Griff bekommen mit ihm.


    Na ja... ich hab ihr jetzt Hilfe angeboten... sie möchte sich, wenn ihr Sohnemann so drei oder vier Jährchen alt ist, gerne nochmal einen Hund anschaffen... aber dieses Mal von nem richtigen Züchter! Ich hab ihr gesagt, wir können uns demnächst mal treffen, alles nochmal in Ruhe besprechen... und wenn es dann in ein paar Jahren so weit ist, fahr ich auch gern mit ihr zu einem anständigen Züchter!

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