Wie lange kann man einen Hund maximal alleine zuhause lassen

  • Ich hab die Diskussion jetzt nur so überflogen und mir einpaar wichtige Punkte rausgepikt.


    Zitat

    Ich habe mich jetzt nochmals durch den Thread gesucht aber ich kann nicht finden dass irgendwo aufgelistet wurde wielange die Hunde, die in Boxen sind, nun tatsächlich in der Box sind.


    Meine Hunde bleiben, wie schon einige Seiten davor geschrieben täglich etwa 1 1/2 Stunden allein, wenn ich zum Einkaufen fahre.
    Dann bleiben sie alle zwei, drei Wochen für etwas länger (~4 Stunden) in den Boxen allein, weil ich z.B. Besuche tätige oder Ämtergänge erledige, oder, ganz egoistisch, ausgehe.
    Sollte ich anwesend sein sind die Boxen immer offen! Auch in der Nacht dürfen sich die Hunde bewegen wie sie wollen, Pfützen sind da auch nicht ausgeschlossen, womit ich allerdings gut leben kann.


    Zitat

    Durch den Aufenthalt in der Box lernt der Hund nicht, die Sachen in Ruhe zu lassen oder nicht in die Wohnung zu pinkeln, es wird nur verhindert. Er lernt auch nicht besser mit dem Stress des Alleinseins umzugehen, er kann nur seine Handlungen aufgrund fehlender Möglichkeiten nicht mehr zeigen. Von daher macht es für mich persönlich auch keinerlei Sinn die Box in diesen Punkten einzusetzen, er lernt dabei im Hinblick darauf nix.


    Das möchte ich mal aufgreifen.
    Ähnlich wie bei Agressionstraining, das schon fortgeschritten ist (Hund zeigt starkes Agressionsverhalten und kaum Hemmung) muss man irgendwo ansetzen.
    Wenn der Hund sein Verhalten so stark generalisiert hat, dass allein ein Reiz schon für ihn reicht um in den 'Ausnahmezustand- Modus' zu fahren, dann hilft kein normales Training mehr, zumindest nicht so effektiv wie es der Kennel tut.
    Nein, der Hund lernt nicht Dinge in Ruhe zu lassen.
    Aber der Hund lernt Stress zu ertragen!
    Und wenn genau Stress der Auslöser für extremes Verhalten ist, dann setze ich logischerweise vorrangig dort an, um möglichst schnell und gründlich Erfolg zu haben.
    Hunde lernen immer und in jeder Situation. Das schwierige bei so einem Training ist allerdings den Normalzustand so schleichend und angenehm wie möglich zu erreichen, ohne den Hund in alte Verhaltensmuster fallen zu lassen.


    Zitat

    Was verändert die Box genau im Lernprozess, was ohne Box oder durch einen abgetrennten Bereich (der quadratzahlmäßig größer wäre) nicht ging?


    Bei mir ganz klar das Ertragen und 'freimachen' von Angstzuständen.
    Ja, mein Hund kann im Kennel nicht hin und her laufen. Er kann auch nicht hochspringen und sich in hektisches Verhalten so reinsteigern, dass er nicht mehr bei Sinnen ist.
    Und genau das war bei uns wichtig.
    Das erzwungene Liegen/ Stehenbleiben ohne den Stress auszuleben und sich selbst zu pushen.
    Ich hatte einen Raum Hundesicher gemacht, die Klinke entfernt und alles so sicher wie möglich gestaltet.
    Und trotzdem zerkratzte sie sich die Krallen, kratzte an der Tür, jaulte und rannte die ganze Zeit nur herum.


    Zitat

    Was spricht nun dagegen, den Trainingsaufbau etwas abzuändern: nicht mehr auf Zeit zu gehen sondern anstatt dessen auf Fläche? Heißt ich baue mir etwas in der Art eines Laufstalles, mit dem ich nach und nach den Freiraum erweitern kann und dann erst wieder auf Zeit?


    Garnichts! :)
    Wir sind mittlerweile auch auf einem Stand, in dem ich immer öfter austeste was dem Hund an Veränderung zusagt und was nicht.
    Letztens erst die Tür von Bonnie offen gelassen und nach 10 Minuten eine winzige Pfütze im Zimmer gehabt, obwohl vorher Gassigang angesagt war.
    Okay, Stress. Nicht schlimm, zeigt nur, dass sie versucht damit umzugehen.
    Ansonsten war sie 'recht' chillig. Sie hat sich oft geschüttelt, einen Besen angekaut (was auch nicht schlimm ist) und ansonsten lag sie im Kennel rum und schlief.
    Super! Ein Erfolg.
    Das nächste Mal ließ ich Leelahs Tür offen, was promt in Stress ausartete. Sie zerkratzte sich eine Kralle an der Tür und stachelte Bonnie zum Stressen an.
    Nicht gut.
    Habe dann allerdings nochmal etwas herumprobiert und die Kenneltür so angelehnt, dass sie 'zu' aussah.
    Nach etwa 40 Minuten entdeckte Leelah das und war trotzdem noch recht entspannt.
    Erfolg!
    Es geht immerhin in die richtige Richtung und dem Ansatz mit dem Laufstall werde ich mal nachgehen. Mal schauen wie sie das 'verkraften'.
    Ansonsten würde ich es mit der Methode probieren erst das 'Dach' abzumontieren und dann den Raum zu vergrößern.


    Ich möchte nicht, dass der Eindruck entsteht ich würde skrupellos zu meinem Vorteil handeln.
    Ich nutze den Kennel zu Trainingszwecken. Ich nutze ihn mMn nicht zu intensiv und ich versuche so angenehm wie möglich den Normalzustand zu erreichen.
    Ich bin gegen Gedankenlose Kennelhaltung und finde, ganz persönlich, dass Dinge wie Stubenreinheit oder normale Junghund- Zerstörungswut nicht unbedingt mit dem Kennel trainiert werden müssen/ sollten.
    Allein der Aufwand dem Hund Dinge verständlich zu machen trägt mMn schon arg zu der Bindung und dem Verständnis bei, dass man dem Hund gegenüber entwickelt.. ich persönlich würde diese, zugegeben stressige, Erfahrung nicht missen wollen.
    Aber ja: Ein Kennel zu Trainingszwecken bei Stresshunden finde ich gut und unter Umständen richtig.

  • Hallo an alle,
    habe jetzt alles zu diesem Thema gelesen, habe lange hier nicht mehr gepostet, jedoch lässt dieses Thema mir keine Ruhe. Hier werden so viele Meinungen und unterschiedliche Ansichten dargestellt was für mich einfach nicht akzeptabel oder richtig erscheint.
    Hier geht es um das
    http://"Thema wie lange man einen Hund alleine lassen kann."
    Meine Methoden und Ansichten wurden hier sehr kritisiert und angefeindet. Trotz allem muss ich immer wieder betonen das ich 5 Welpen großgezogen und 30 Jahre professionelle Hundeerfahrunge habe. Jeder proffesionelle Hundetrainer gibt mir auch Recht, das es jedem Welpe möglich ist eine gewisse Zeit des Alleinssein anzutrainieren. Ich habe hier mehrfach in diesem Thread gepostet und leider nur negative Äußerungen erhalten. Aber 5 Welpen großzuziehen und meine guten Erfahrungen hier wiederzugeben scheitern leider an den negativen Äußerungen anderer Hundehalter die der Meinung sind alles besser zu wissen.


    LG Hannilein

  • Hannilein, hier sind auch Personen, die deiner Meinung waren - ich habe extra noch einmal grob nachgeguckt, was du und auch andere dazu geschrieben haben.
    Doch natürlich gibt es auch Personen, die anderer Meinung sind. Aber das ist nun einmal so, wenn mehr als eine Person irgendwo steht. Deswegen würde ich mir gar nicht so einen Kopf darüber machen, dass viele anderer Meinung sind, sondern gucken, ob ich den anderen Meinungen was abgewinnen kann oder nicht. Wenn nicht, dann schließe ich mit dem Thema einfach ab. Fertig. Denn kann ich zu meiner Meinung stehen, stört es mich auch nicht, wenn jemand anderer Meinung ist.


    Was ich nicht so ganz verstehe ist folgender Satz von dir. "Hier werden so viele Meinungen und unterschiedliche Ansichten dargestellt was für mich einfach nicht akzeptabel oder richtig erscheint."
    Was genau meinst du denn damit? Kannst du nicht akzeptieren, dass es so viele unterschiedliche Meinungen gibt? Verstehe das nicht ganz...

  • Ich denke eher sie meint, dass es so viele Meinungen gibt hier, die sie nicht für richtig hält.


    Ich gebe dir aber voll Recht! Letztlich ist es eben eine Sache der Überzeugung. Die Frage im Thread war, wie lange es MÖGLICH ist einen Hund allein zu lassen. Möglich sind offenbar auch 8 Stunden. Der "Fehler", wenn man so will, ist eben, dass wir automatisch auch das Richtig oder Falsch verschieden langer Alleine-Lass-Zeiträume miteinbezogen haben. Dadurch ist das Thema streng genommen abgedriftet zu "Wie lange Alleinsein des Hundes ist vertretbar?".


    Ich kann für mich persönlich sagen, dass ich hier doch eher auf der Seite der Contra-Box-Leute stehe, obwohl ich selbst die Box nutze. Ich verstehe genau, was das Problem bei der Box ist - nämlich die Bequemlichkeit, die Einfachheit, mit der Hundehalter ihren Hund dann oftmals einfach schnell verstauen, wenn es grad nicht in den Kram passt. Aber ich persönlich weiß von dieser Gefahr und achte selbst enorm darauf, es dazu niemals kommen zu lassen.


    Letztlich stimmt es ganz genau, was du sagst, MarthasArko: Jeder hat seine Meinung, aber die Kunst ist es eben, in einer Diskussion immer neu abzuwägen, ob die eigene Meinung angesichts der neu angebrachten Punkte für einen persönlich weiter vertretbar ist oder nicht.

  • Also mein Hund ist es aktuell gewöhnt max. 7 Stunden alleine zu bleiben wobei alleine relativ ist,
    denn es sind drei Hunde im Haus.


    Da sich mein Leben in den nächsten Monaten stark verändern wird, wird sich auch das meines Hundes verändern und ich mache mir schon gedanken wie ich das dann alles managen werde. Geplant ist, das ich in der Mittagspause heim fahre und dort eine halbe Stunde Hundeparty mache und gassi gehe, alternativ wenn es mal nicht klappt muss ich schauen ob ich einen bezahlbaren gassigeher finde. Natürlich fände ich eine Tagesbetreuung klasse aber die kostet was ich bisher so gesehen habe zwischen 200-300Euro monatlich und das ist einfach nicht drin.


    Also wird hund morgens bespaßt, mittags und abends nochmal alleine oder mit pferdi zusammen. Er wird dann auch so hoffentlich im schlimmsten fall maximal 6h alleine sein. Ich hoffe auch das er den Umzug von großem Haus mit Garten in kleine Wohnung eventuell mit Balkon oder im schlimmsten fall auch ohne. Im Moment ist es meistens so da er morgens und abends (immer) gassi geht und mittags in den garten, dafür ist halt immer ein anderer mensch um ihn rum sowie andere hunde.


    Naja, ich bin gespannt und nervös auch wie ich diese zusätzliche mittagsbelastung wegstecke. Eventuell müsste ich mal schauen ob ich die Mittagspause durcharbeite und ggf. noch überstunden abbau und somit vielleicht einfach 2 mal die Woche nach 6-7h Feierabend machen kann... Die Zeit wirds zeigen :roll:

  • Hallo,


    ich habe seit 7 Monaten eine Hund aus dem Tierheim und dachte genau wie Du.
    Allerdings kann ich Dir meine Erfahrung schildern: Es kommt anders als geplant!!!
    Uns wurde gesagt, dass die Hündin alleine bleiben kann. Aber alle Hunde aus dem Tierheim haben schon einiges mit gemacht und auch Verlustängste, was bedeutet - es können Probleme auftauchen.
    Sie ist 2 Jahre alt und wir mussten von ganz vorn beginnen, was bedeutet von 1 Min. bis zu 4 Std. länger geht nicht. Sie jault das ganze Haus zusammen.


    Überleg´Dir das gut und solltest Du niemanden haben, wo er hin darf wenn Du in der Arbeit bist - würde ich mir keinen Hund zulegen.


    L. G.

  • Zitat

    Es geht immerhin in die richtige Richtung


    Ich update euch mal: Nachdem meine Hunde 2 Stunden im Kennel locker weggesteckt haben und das Training bezüglich Bonnies Ressourcenaggression Früchte getragen hat wurde es Zeit die Kennel loszuwerden.
    Im Januar war der letzte Kennel verkauft (einige Wochen vorher standen sie nurnoch 'zur Deko' hier herum :D ).
    Die Hunde können nun gemeinsam ausgesprochen gut allein bleiben. Auch lange Ausflüge sind mir nun möglich, da sie selbst Etappen von etwa 10 Stunden (welche zum Glück nicht die Regel sind, Gott bewahre!) entspannt aushalten. Kein Gebelle, kein Gejaule, kein Gekabbel, kein Gekratze, keine übermäßige Zerstörungswut.
    Ab und an fällt ihnen noch ein Besen zum Opfer aber das ist vollkommen okay so und das nehme ich ihnen nicht übel.
    Unser nächster Trainingsschritt wird es sein die Zimmertür auf zu lassen, so dass sie die gesamte Wohnung (MIT Küche) zur Verfügung haben. Ich denke das wird sicher ein, zwei Jährchen dauern.
    Mein Fazit zum Kennel: richtig angewendet absolut empfehlenswert.
    Ich genieße jeden Ausflug ohne Hunde bei dem ich mir keinen Kopf machen muss ob Herr Nachbar sich gestört fühlt oder ob ich danach eine Generalreinigung machen muss.
    Und die Hunde sind nun zusätzlich entspannter, weil sie sich nicht mehr von Verlustängsten geplagt fühlen und 'gechillt' sind, egal ob jemand zuhause ist oder nicht. :gut:

  • MisaMisa


    Das freut mich fuer dich :gut:


    Es entspannt die Hundehaltung ungemein, wenn man seine Tiere ohne Stress zuhause lassen kann.



    @all:


    Wie viele qm haben eure Hunde oder euer Hund zur Verfuegung, wenn sie alleine sind?
    Konntet ihr feststellen, dass euer Hund auf die Raumgroeße insg. reagiert? zB besser alleine bleiben mit wenig Raum oder besser alleine bleiben mit viel Raum?

  • Meine Kleinen bleiben besser allein in einem begrenzten Raum. Bei uns ist es das Schlafzimmer, das nach hinten auf den Garten hinausgeht, ca. 16qm groß. Dort verschlafen sie die Zeit.
    Haben sie die ganze Wohnung zur Verfügung, sehen die Bewachung derselbigen als ihren Job an und stressen sich damit.
    LG von Julie

  • Wir haben in unserem Zimmer etwa 25qm. Reicht zum bewegen und einwenig Rangeln wenn's öde wird.
    Lasse ich die Tür auf sind sie leider noch recht hektisch und bewegen sich ständig von einem Raum in den anderen, suchen, und entspannen sich nicht mehr so gut.
    Ich persönlich würde deshalb sagen, dass ein Raum eigentlich ausreicht wenn sie allein sind.

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