Wie lange kann man einen Hund maximal alleine zuhause lassen

  • Und wie lernt er das? Was wird wodurch dabei konditioniert? Wodurch wird verstärkt? Was verändert die Box genau im Lernprozess, was ohne Box oder durch einen abgetrennten Bereich (der quadratzahlmäßig größer wäre) nicht ging? Nochmal es geht nicht darum, dass der Hund unbedingt die gesamte Wohnung zur Verfügung haben muss.

  • Zitat

    Warum lässt du deinen Hund nicht mit schmutzigen Pfoten durch die ganze Wohnung rennen, sondern er muss erst nassbleiben und warten, bis er rein darf? Warum darf dein Hund keine Leckereien von der Straße fressen (tote Tiere, übriggebliebens Essen)?


    Woher möchtest du wissen wie ich meine Hunde händel und was sie dürfen?


    Zitat

    Ehrlich mal, letztlich ist fast alles, was der Mensch seinem Hund abverlangt, auf die eigenen Vorstellungen von Moral oder eben die eigene Bequemlichkeit zurückzuführen.
    Warum müssen manche Hunde erst absitzen, bevor es über die Straße geht? Richtig, es gibt keinen plausiblen Grund, außer dass der Hund besser zu handlen ist; nur weil der HH weiß, dass der Hund im Stehen schneller mal losschießt und so mehr auf Hundi aufpassen müsste, muss der Hund absitzen. Warum lässt man seinen Hund in der Wohnsiedlung nicht jedes Mal bellen, wenn draußen eine Tür schlägt? Weil der Krach nervt, weil sonst Lärmbelästigung droht... alles Dinge, die auf die Bequemlichkeit des Besitzers zurückzuführen sind (ehrlich, wenn man sich einen Welpen holt, sollte man halt damit klar kommen, rausgeschmissen zu werden... :headbash: ).


    Ich wusste nicht das der Sinn im "Sitz" darauß besteht, das der Hund nicht so schnell losschießen kann ... meine könnten das und sie brauchen am Straßenrand auch nur stehen.
    Hunde dürfen auch eine klappende Tür oder Bewegung im Flur "melden", durch kurzes Knurren oder Grummeln und ist reine Erziehungssache. Ein Hund der ausdauernd und lautstark meldet wurde eben nicht umgelenkt, das der Krach nicht nötig ist.


    Zitat

    Kurzum: Dieses Argument "Alles nur für die Bequemlichkeit des Menschen! BÖSE!" zieht bei mir nicht. Und wenn es für die Bequemlichkeit ist? Solange es meinem Hund nicht schadet und lediglich in den Augen derer, die ihre Hunde vielleicht etwas zu sehr vermenschlichen, verwerflich ist, sehe ich kein Problem darin, meinen Hund so zu erziehen, dass weder er noch ich Stress haben.


    Sehr widersprüchlich deine Aussagen!
    Meinst du wirklich nur weil viele HH keine Box benutzen "vermenschlichen" sie ihre Hunde?


    Tut mir leid deine Aussagen hören sich recht naiv an, doch deinem Hund tust du damit kein Gefallen!


    LG Sabine

  • Zitat


    Sehr widersprüchlich deine Aussagen!
    Meinst du wirklich nur weil viele HH keine Box benutzen "vermenschlichen" sie ihre Hunde?


    Nein - aber hier ist immer wieder die Rede von "wegsperren", "einsperren" etc., die Box wird als Käfig gesehen, und da kommt einfach der Mensch durch. Für den Hund ist In-der-Box-bleiben auch nichts anderes als das berühmte "Geh auf deinen Platz".


    Und ganz ehrlich: Ich hab schon von Anfang an gesagt, dass wir hierüber nicht zu diskutieren brauchen, weil die Anti-Box-Leute immer ihre Argumente finden werden, die Pro-Box-Leute ihre Argumente haben und es halt doch immer die gleichen sind... was beweist, dass es einfach eine Sache der persönlichen Empfindungen ist und einfach nicht objektiv in einer Diskussion gelöst werden kann.
    Bin also auch raus, das führt hier ja doch zu nichts :) Habe aber der Vollständigkeit halber dem Tierschutz mal eine Mail geschrieben und gefragt, wie es sich denn mit dieser Boxensache verhält, wenn einzig dadurch der Hund vor psychischem oder physischem Schaden bewahrt werden kann. Ich werde berichten :)

  • Satoo
    Danke für deine ausführliche Antwort. Sie macht tatsächlich Sinn (obwohl ich sehr müde bin). :lol: Nochmal danke für die Mühe.


    Zitat

    Für den Hund ist In-der-Box-bleiben auch nichts anderes als das berühmte "Geh auf deinen Platz".


    Aber wenn es doch das selbe ist, warum nicht gleich "Auf dein Platz"? Es ist schon ein Unterschied, zumal der Hund wenn man ihn alleine läßt bei "Auf dein Platz" entscheiden kann wann er das Kommando auflöst und sich vielleicht lieber auf die Kühleren Fliesen ins Bad oder in die Sonnenstrahlen am Fenster legen möchte. Das kann ein Hund in der Box nicht. Und deswegen muss ich ehrlich zugeben, dass es was von einsperren hat, wenn der Hund selbst diese einfachen Dinge nicht ausführen kann. :ka:

  • Menno!!! Nich´ raus sein, Magpie!!
    Ich weiß, ihr streitet euch gerade so schön...aber ich frage mal ganz frech meine Frage nochmal und zitiere mich deswegen selbst


    Zitat

    Magpie: Danke! Noch ein paar Interessensfrage: Macht sie in die Box? Bzw. hat sie schon mal in die
    Box gemacht? Oder meldet sie in der Box, dass sie muss? (bezogen auf "Nachts in Box")


    Danke!!

  • Zitat


    Und ganz ehrlich: Ich hab schon von Anfang an gesagt, dass wir hierüber nicht zu diskutieren brauchen, weil die Anti-Box-Leute immer ihre Argumente finden werden, die Pro-Box-Leute ihre Argumente haben und es halt doch immer die gleichen sind... was beweist, dass es einfach eine Sache der persönlichen Empfindungen ist und einfach nicht objektiv in einer Diskussion gelöst werden kann.


    Schade, denn eigentlich sind wir an einem sehr sachlichen Punkt, der nix mit persönlicher Einstellung zu tun hat:


    Zitat

    Und wie lernt er das? Was wird wodurch dabei konditioniert? Wodurch wird verstärkt? Was verändert die Box genau im Lernprozess, was ohne Box oder durch einen abgetrennten Bereich (der quadratzahlmäßig größer wäre) nicht ging? Nochmal es geht nicht darum, dass der Hund unbedingt die gesamte Wohnung zur Verfügung haben muss.

  • Zitat

    Menno!!! Nich´ raus sein, Magpie!!
    Ich weiß, ihr streitet euch gerade so schön...aber ich frage mal ganz frech meine Frage nochmal und zitiere mich deswegen selbst



    Danke!!


    Ah tschuldigung, das hatte ich vergessen :tropf:
    In die Box macht sie nicht und hat sie auch noch nie. ABER sie quietscht bzw wird unruhig und kaut auf ihrer Inneneinrichtung herum, wenn sie mal muss, da schnappen wir sie auch immer sofort und gehen runter. Wie gesagt, nachts schläft sie inzwischen meistens durch von 23 bis 7 oder 8 Uhr und dann schaffen wir es inzwischen morgens auch, dass sie selbst läuft nach draußen und es trotzdem erst im Gras laufen lässt und nicht im Hausflur :roll:


    Satoo:
    Gut stimmt, solange es nicht nur stures Rumgehacke ist, geh ich gern drauf ein :)


    Also ich kann natürlich nur für uns sprechen... Maggy hat zunächst einmal gelernt, dass in der Box Ruhe ist. Zu dem Zweck kam sie anfangs nach langem Gassi und kurzem Spiel in der Wohnung erstmal in die Box, wo sie für gewöhnlich auch direkt eingeschlafen ist. So RICHTIGES Drama hatten wir nur die ersten paar Tage wenn es zur Nacht in die Box ging. Das wurde aber von Tag zu Tag mit Training besser.
    Zur Konditionierung: Ich habe (und mache es immer noch täglich) mit dem Clicker ein "Geh in die Box" aufgebaut. Erstmal nur das hineingehen, dann das drinbleiben bei geöffneter Tür, dann wurde die Tür (so ein Teil mit Reißverschluss) runtergeklappt, dafür gab's einen Click, wurde wieder hochgemacht, Click, zugemacht, Click, andere Tür geöffnet, Click, zugemacht, Click...


    Die Box ändert (bei uns), dass keine Seen irgendwo entstehen, die Heizung angenagt wird, die Wand abgeleckt und angenagt wird (ja, auch glatte Flächen haben großen Reiz für die Kleine) oder die Dame aus lauter Langeweile anfängt, ihren Schwanz zu jagen. Das macht sie so schon ab und zu aus Frust/Verlegenheit.


    Wie gesagt, bei mir baut alles darauf auf, dass sie die Vorstufe kennt. Sprich: Bevor sie in der Box alleinebleibt und dabei ruhig sein soll, muss sie erst wissen, dass die Box per se für Ruhe steht.
    Und wie gesagt möchte ich das "brave Alleinsein" erstmal für sich, ohne Verführungen, aufbauen. Wenn dann noch überall Ecken sind, die angenagt werden können, sind das in meinen Augen potentielle Quellen für schlechte Angewohnheiten. Und nochmal: Ich möchte die Box nicht als Endlösung, ich möchte nur darin das Alleinsein aufbauen und sie sobald wie möglich wieder abbauen bzw. offenlassen können.

  • Zitat

    ABER sie quietscht bzw wird unruhig und kaut auf ihrer Inneneinrichtung herum, wenn sie mal muss, da schnappen wir sie auch immer sofort und gehen runter.


    Zitat

    Sprich: Bevor sie in der Box alleinebleibt und dabei ruhig sein soll, muss sie erst wissen, dass die Box per se für Ruhe steht.


    Ich habe bewusst diese zwei Aussagen zitiert, weil sich da für mich die Katze in den Schwanz beißt.


    In der Nacht ist sie in der Box, damit sie nirgends hinpullert. Wenn sie aber doch muss, wird sie unruhig und für euch ist das das Signal, dass sie nach draußen muss.


    Am Tag ist es aber ein Ort der Ruhe?!


    Ich finde die Idee im Grunde nicht schlecht...man gewöhnt ein Tier an eine Box als Rückzugsmöglichkeit oder Wuthöhle oder so....klar kann man dafür auch eine Decke oder den Hundeplatz nehmen, aber das ist jedem selbst überlassen....


    Ich finde auch die Idee mit der Stubenreinheit nicht soooo schlecht....


    Für mich wäre es keine Alternative.
    Aber ich bleibe dabei: Wenn es für euch und den Wuff gut geklappt, warum denn nicht?!

  • Okay, jetzt kann der Hund irgendwann 1 Stunde in der Box bleiben, hat sie positiv erlernt, hat in der Box keinen Stress beim Alleinsein. Soweit finde ich die Box auch noch sinnvoll. Was spricht nun dagegen, den Trainingsaufbau etwas abzuändern: nicht mehr auf Zeit zu gehen sondern anstatt dessen auf Fläche? Heißt ich baue mir etwas in der Art eines Laufstalles, mit dem ich nach und nach den Freiraum erweitern kann und dann erst wieder auf Zeit? Der Hund hat ja gelernt: in deinem Bereich ist Ruhe und es wird nichts passieren und hat den Rückzugsort "Box" weiterhin zur Verfügung, jetzt im Sinne einer Höhle, zu der er freien Zugang hat.

  • Zitat

    Okay, jetzt kann der Hund irgendwann 1 Stunde in der Box bleiben, hat sie positiv erlernt, hat in der Box keinen Stress beim Alleinsein. Soweit finde ich die Box auch noch sinnvoll. Was spricht nun dagegen, den Trainingsaufbau etwas abzuändern: nicht mehr auf Zeit zu gehen sondern anstatt dessen auf Fläche? Heißt ich baue mir etwas in der Art eines Laufstalles, mit dem ich nach und nach den Freiraum erweitern kann und dann erst wieder auf Zeit? Der Hund hat ja gelernt: in deinem Bereich ist Ruhe und es wird nichts passieren und hat den Rückzugsort "Box" weiterhin zur Verfügung, jetzt im Sinne einer Höhle, zu der er freien Zugang hat.


    An sich eine super Idee. Nur macht mir die Pubertät trotzdem Sorgen.
    Wenn sie dann in der Zeit anfängt, DOCH (wieder) etwas zu zerlegen, solange sie außerhalb der Box ist, wird das ein vielfaches an Zeit und Mühe beanspruchen, als wenn ich ihr den Freiraum erst nach der Pubertät gebe...


    aber wie gesagt, an sich eine super Idee und ich denke, ich werde das wohl auch versuchen einzuführen, sobald sie stubenrein ist und dann hoffentlich früh genug bemerken, wenn die Pubertät einsetzt. Dann muss sie für die Zeit halt wieder in die Box.


    Edit:


    Achso, IngaJill:
    Es muss ja kein Ort der akustischen Ruhe sein, die Kleine darf da drin gern auch grummeln und mal bellen, wie sie lustig ist. Nur soll sie nicht hochdrehen.
    Ihre Unruhe, wenn sie aufs Klo muss, äußert sich ja nicht in aufgeregtem Rumgehüpfe, sondern lediglich darin, dass sie länger als eine halbe Minute steht / sich bewegt oder eben konstant auf irgendetwas herumkaut. Das zählt bei mir alles noch in "Selbstbeschäftigung" bzw Ruhe rein und das dürfte sie auch außerhalb der Box machen :)

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