Gehorcht allen, nur mir nicht :((

  • So, jetzt gibt es einen Schnellkurs.


    Der Hund ist 1,5 Jahre alt, also mitten in den Flegeljahren. Diese Zeit nennt man auch TTH = Total Tauber Hund. Ist wie in der Pupertät. Hund stellt alles in Farge, scheint Kommandos vergessen zu haben. Das erstmal vorneweg, zum Verständnis. Das legt sich ab ca. 2 Jahre wieder.


    Dann ist es so, dass ein Hund 1000-5000 Wiederholungen braucht, bis er ein Kommando wirklich kann!!!! Übt man nur an einem Ort, kann er es auch nur an diesem Ort. Man muss also, wenn der Hund das Kommando begriffen hat, immer wieder an anderen Orten üben. Da ein Hund keine Maschine ist, wird er an manchen Orten auch Probleme haben, gerade wenn die Ablenkung groß ist. Also, da üben, wo der Hund noch nicht zuviel Ablenkung hat.


    Dann muss man sich überlegen, wofür ein Hund arbeitet. Nicht weil der Hundebesitzer cool ist, meint der Chef zu sein. Nein, ein Hund tut alles, was ihm Vorteile verschafft. Er ist ein Opportunist bzw. Egoist. Daher muss der Mensch dem Hund was bieten. Nämlich eine Belohnung. Immer dann, wenn der Hund es gut und richtig macht, bekommt er eine Belohnung. Entweder ein kleines Leckerchen oder es wird gespielt. Für den Hund muss sich die Arbeit lohnen. Kein Mensch würde ohne Lohn arbeiten, und sei es nur ein Lob.


    Also, alles, was der Hund gut macht, wird belohnt, macht er MIst, gibt es nichts. Dann gibt es sensible HUnde, die unter DRuck nicht arbeiten können. Stimme, Körperhaltung, all das ist wichtig. Wenn ich mit böser Stimme den Hund rufe, mich böse vorbeuge, wird der Hund nicht kommen. Er zeigt Meideverhalten. Warum soll er auch da hingehen, wo es blöd ist? Klein machen, nicht vorbeugen, weglaufen, ein Spielzeug zeigen und wenn der Hund kommt, dann spielen. Oder mit Futter loben. Und der Hund muss sein Kommkommando auch können. An der Leine sich drehen, rückwärts laufen, den Hund mit Name und KOMM rufen, und dann loben. Nie den Hund schimpfen, wenn er nicht kommt!


    Ich könnte grad so weitermachen. Ein Hund lebt im HIer und Jetzt. Heißt, ich kann nur das loben und strafen, was er gerade tut. Ich habe da nur 1-2 sec Zeit. Ein Hund kann nicht denken, den ärgere ich jetzt.


    Warum der Hund beim Trainer funktioniert. Tja, das ist ein bekanntes Phänomen. Der strahlt vielleicht Sicherheit und Führung aus. Der Hund kennt ihn nicht so, ist unsicher und gehorcht ihm in dem Moment.


    Wenn der Hund über den Zuan abhaut, mus der Zaun höher gebaut werden. Dazu braucht der Hund GRenzen und Regeln und eine sinnvolle Beschäftigung. Ein Hund ist zum Arbeiten gedacht. Bekommt er keine Arbeit, ist gelangweilt, so sucht er sich seine Arbeit selber. Man kann auch einen Hund im Garten anbinden, oder mit Wasser nassspritzen, wenn er springen will.


    Ich würde unbedingt mit der Schleppleine weiterüben. In dem Alter musste ich das über 5 Moante machen, bis das Flegelalter durch war und bekam dann danach einen tollen Hund, den ich dann fast immer wieder frei laufen lassen konnte. Der Hund wurde erwachsen. Dann den Hund sinnvoll beschäftigen, mit vielen Übungen, Suchspielen, Wandern, Schwimmen, Über Dinge klettern, krabbeln, etc. Und einen guten Grundgehorsam üben. Kein Hund kann ein Kommando nach einem Mal. Und wie egsagt, loben, loben, loben. Heißt aber nicht, dass man den Hund nicht auch mal kurz verwarnen darf. Ein klares Nein, muss es auch geben. Wiegesgat, der Hund ist mitten in der Flegelphase und im Prinzip ein Halbstarker.


    Ich hoffe, ich konnte weiterhelfen.

  • Zitat

    Er meinte nur, Sie vermeidet den Blickkontakt, um nicht gehorchen zu müssen.


    Kaum zu Hause, begannen die Probleme, İn der Wohnung null Probleme, sie gehorcht auf's Wort. Aaaaaaaaber draussen, da geht gar nichts! An der Leine alles OK, nur wir können uns die Seele aus dem Leib schreien, sie kommt nicht. Wenn wir an der Leine ziehen, kommt sie zwangsweise und würdigt uns kines Blickes.


    Ohne Leine geht überhaupt nichts. Sie kommt nach Hause, wenn İhr danach ist, zu İhrem Herrchen überhaupt nicht.


    Hallo,


    Klingt nach einem optisch sehr reizvollen Hund :-)!


    Sie meidet den Blickkontakt sicher nicht um nicht gehorchen zu müssen, es klingt eher nach Ignoranz oder Stress mit Blickkontakt.
    Man sollte nie vergessen, dass ein Hund Blickkontakt als sehr bedrohlich empfinden kann und sollte es dem Hund erst mal als angenehm beibringen.
    Damit würde ich anfangen.


    KEIN Futter mehr aus dem Napf. Der Hund verhungert nicht, keine Sorge.
    Wie schon geschrieben wurde, braucht der Hund (anders als Lassie :-)) einen Grund etwas für uns zu tun.
    Das kann Futter sein.
    Ich will Futter? Also muss ich was dafür tun - Herrchen anschauen.
    Ich kann Herrchens Verhalten beinflussen, wenn ich ihn kriege ich was zu fressen...


    Das kann man so aufbauen: Immer wenn der Hund mal herschaut ein Wort sagen (Name) und Futter aus der Hand.
    Den Hund NIE festhalten, wenn sie scheu ist nichtmal Anfassen. Nur füttern.


    Beim Gassi an der Leine in die Hocke gehen (mit dem Rücken zum Hund) und das "Wort" (Name?) sagen. Hund kommt angelaufen - Futter. drei Schritte gehen, in die Hocke, Hund schaut schon neugierig, er weiß schon hier gibts Futter - wieder paar Schritte gehen etc. So macht man sich interessant und der Hund merkt plötzlich dass es Sinn macht bei Herrchen zu bleiben.
    Der Hund sollte dafür Hunger haben, also Frühstück auslassen und ggf. (notfalls) einen Tag nicht füttern, falls nötig (sie verhungert nicht).


    JEDEN Blickkontakt loben (FUTTER!)


    Ausserdem würde ich sie niemals unbeaufsichtigt im Garten lassen, schon gar nicht wenn der Zaun zu niedrig ist und sie sich mit dem Abhauen Erfolgserlebnisse verschaffen kann.
    Sondern tolle action gibts jetzt nur mit Herrchen. (Herrchen ist toll) Wenn der keine Zeit hat, heißt es rumliegen.
    Natürlich muss er sich entsprechend Zeit nehmen...


    Wenn Sie verstanden hat, dass sie auf das "Wort“ herschauen soll, kann man das Ignorieren auch negativ belegen. Indem man laut NEIN sagt oder Pfui brüllt, wenn sie kurz verunsichert herschaut SOFORT wieder loben, Namen sagen, füttern.
    Also wenn sie herschaut niemals schimpfen!
    Wenn sie wegschaut niemals loben :-)

  • Na, wenns ums Kommando Schau geht bzw. ums Angucken, dann kann man das auch anders beibringen. Man hält ein Lecki zw. die Augen und sagt das Komamndo dazu. Schaut der Hund da hoch, dann bekommt er sofort das Lecki. Das macht man ein paarmal, dann nach ner Weile wieder und das mehrere Tage lang. So lange, bis man glaubt, dass Der Hund das Wort mit dem Blick da hoch verknüpft hat. Dann nimmt man die Hand nimmer da hoch, sagt das Kommando und wenn Hund einen anguckt, kommt soofrt das Lecki. Ich kann aber auch ein Lecki auf den Boden legen, den Fuß draufstellen und warten bis der Hund mich anguckt, dann wird das Lecki freigegeben. Oder ich habe es in der Hand, strecke die Hand weg und warte bis Hund mich anguckt, dann kommt die Belonung. So erreiche ich, dass der Hund nicht nur aufs Futtter schaut, sondern wirklich mich anschaut. Ansonsten muss wirklich jeder Blickkontakt belohnt werden. Sonst weiß der Hund nicht, was gewünscht ist.


    Der Satz "sie vermeidet den Blickkontakt, um nicht gehorchen zu müssen", ist völliger Blödsinn, das ist menschlich gedacht, so denkt kein Hund. Außerdem kann es draußen so interessant sein, dass der Hund eben den Menschen ignoriert. Hier muss sich der Mensch interessant machen und kann den Hund ablenken, indem er zum Beispiel ein Sitz und dann Blickkontakt fordert. Und auch das muss dann belohnt werden.

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