hilfe-mein hund ist eben total durchgedreht!!!

  • na dominant nenne ich es wenn mein hund bestimmen will.zb. er springt aufs sofa,ich schicke ihn runter,er springt wieder rauf ,aber will nicht runter,ich nehme ihn am halsband runter er fängt wild an zu knurren :runterdrueck:

    ich lass ihn auch immer absitzen vor der tür u. zuletzt rein gehen und er muß sich (nachdem er mich angeknurrt hat) hinsetzen u. dann platz machen (das macht er dann auch ) u. dann gibts leckerchen

  • Zitat

    und er muß sich (nachdem er mich angeknurrt hat) hinsetzen u. dann platz machen (das macht er dann auch ) u. dann gibts leckerchen

    Hier könnte der Hase im Pfeffer liegen. (könnte !!!)
    Abgesehen von dem ganzen Dominanz-Quatsch, der in den Hundeschulen leider immer noch erzählt wird, (wenn man nicht mehr weiterweiss.......... )
    Dein Welpe ist in voller 'Ausprobier'-Phase.
    Da wird halt schon mal ausprobiert, ob man auf's Sofa hochkommt, und über Knurren auch da oben bleiben darf. Wenn's klappt........ und alle durchdrehen, wenn ich knurre und um mich beisse, SUPER !!! Das macht dann richtig Spass und morgen versuch ich das nochmal.
    (Hat nix mit Dominanz zu tun, sondern ist normales Welpenverhalten, da wären ja dann alle Welpen dominant)

    Wenn Du die Sequenz 1.'Knurren', 2.'Sitz', 3.'Leckerli' noch ein paarmal wiederholst, festigst Du das Knurren immer mehr.
    Ich würde Knurren generell ignorieren, ruhig bleiben, nicht schimpfen, aber auch erst mal kein Alternativ-Kommando geben, das Du dann ja belohnen musst. Wenn Du ruhig bleibst, keine hektischen Bewegungen machst, den Hund erst mal 'runterfährst' und jegliche Provokationen von seiner Seite her ignorierst, kommst Du am Ende zum Ziel.

    Viel Glück !!!!!!!!!!!!!!
    Chrissi

  • Chrissi hat ja schon das Wesentliche gesagt: verabschiede dich bitte von der Dominanzvorstellung. Meist wird sich so versteift auf diese Theorie, daß man den Blick für das Wesentliche verliert.
    Überlegt genau was ihr von Eurem Hund erwartet (das muss immer Hundgerecht sein, also er muss es auch verstehen können) und setzt dieses Konsequent durch. Konsequent sein hat nichts mit Strenge und Strafe zu tun.
    Also alles versuchen in Ruhe zu "erledigen", keinen Machtkämpfe mit einem Hund ausfechten. Hände bleiben bei Euch, also kein runterdrücken, in den Nacken greifen oder ähnliches. Wenn möglich ignorieren, wenn nicht möglich wegdrängen, Schleppleine nicht als Angel sondern nur als Sicherheit nutzen: Hund kommt nicht gleich, dann umdrehen und weggehen, irgendwann ist sie zu ende und er muss Euch folgen. Ist er dann neben Euch loben. Verbale Drohungen (nein, stopp, lass es) knapp und tief ihm vermitteln, bei befolgen ist alles wieder ok.
    Hunde werden immer erstmal das machen was ihnen gerade einfällt, daß zieht sich durch ein ganzes Hundeleben, wir zeigen ihnen was wir dulden und was nicht.
    Er muss jetzt erstmal lernen, daß Ihr vorausschauend seid, das es Konsequenzen gibt, wie zum Beispiel ein Spielabbruch weil er zu grob war und das es viel interessanter und schöner bei Euch ist.
    Gemeinsam mit ihm Neues entdecken und ihm das Gefühl geben das ihr in beschützt, das ihr die wichtigsten Dinge regelt und er am besten damit fährt wenn er sich an Euch orientiert.

  • Hallo,

    ich denke, dass mehrere Missstände zusammenkamen, die zu einem solchen Ausraster Deines Hundes geführt haben.

    1. Welche Rasse oder welche Mischung ist es denn? Gibt es hier vielleicht schon eine Veranlagung zum großen Selbstbewusstsein?

    2. Erziehung ist so eine Sache, die bei einem 5 Monate alten Junghund aber noch nicht so sehr im Vordergrund stehen dürfte, da er noch nicht zuverlässig hört, auch wenn er schon einiges kann.

    3. Problematisch dürfte sein der Platz im Rudel, den Euer Hund eingenommen hat. Die Wichtigkeit dieser Sache wird oft verkannt, aber hier nützt auch Erziehung recht wenig, denn wenn der Hund einen hohen Rang eingenommen hat, muss oder braucht er nicht hören, der er darf als ranghohes Mitglied bestimmen, ob er hören will oder nicht. Das ist vom Hund nicht böse gemeint, sondern so sind einfach die Regeln im Rudel: Der Chef bestimmt und hat auch für seine Rudelmitglieder zu sorgen, auf diese aufzupassen.

    Meine Vermutung:
    Aus Sicht des Hundes habt Ihr Euch sehr ungezogen ihm gegenüber verhalten, da Ihr ihn als Ranghöheres Rudelmitglied einfach (gegen seinen Willen) eingefangen habt und ihn mit Gewalt (durch Festhalten am Halsband) anleinen wolltet. Das ist aus seiner Sicht respektlos und dafür hat er sich gewehrt, das heißt seinen hohen Rang ausgeübt und Euch in die Schranken verwiesen. Das ist im Grunde gesundes und normales Rudelverhalten. Wer sich dem Chef nicht unterordnet und tut, was dieser möchte, riskiert Ärger.

    Diese Rangordnung wird jeden Tag in jedem Rudel (auch in Eurem) bekräftigt und bestätigt. Ich denke, dass Ihr vielleicht nicht wißt, wie das vor sich geht, deswegen hier einige Bespiele:

    Der Hund bellt, weil er spielen möchte. Wenn man diesem Aufruf folgt, hat man seinem Hund einen höheren Rang bestätigt.

    Wenn man nach Hause kommt, wird der Hund freudig begrüßt. Dies ist ein Fehler, denn nur der Rangniedrige begrüßt den Ranghöheren, welcher dann aber dieses Verhalten ignoriert.

    Ein üblicher Fehler ist auch, den Hund anzumeckern, wenn er etwas falsch gemacht hat. Denn meckern tun nur die Rangniedrigen, ein Chef ist souverän und cool.

    Bekannt ist eigentlich auch die Futtergeschichte. Zuerst sollte der Mensch (Ranghöhere) essen, erst dann der Hund.

    Im Allgemeinen läuft das auch im Wolfsrudel so:

    Der Chef ignoriert zumeist das Verhalten der anderen, lässt sich aber hofieren. Wird bespielsweise gespielt, beginnt der Chef das Spiel und beendet es auch, wenn er will. Der Chef hat alle Rechte, aber auch die Pflichten.

    Für Euren Hund ist es eben verwirrend, wenn er durch unbedachte Verhaltensweisen von Euch einen höheren Rang zugestanden bekommt, im nächsten Moment aber wieder auf Euch hören soll und für Ungehorsamkeit gemaßregelt wird. Das bringt so viel Verwirrung und Frustration für den Hund, dass solche Ausraster eigentlich verständlich werden.

    Ich denke halt, solange der Hund sich auch nur gelegentlich im hohen Rang glaubt oder befindet, werden auch Erziehungsmethoden nicht wirklich greifen, da er regelmäßig wieder verunsichert ist.

    Wenn Ihr nicht ernsthaft diese Probleme beheben wollt, was nicht viel Aufwand wäre, sondern konsequente Verhaltensänderung bedeutet, solltet Ihr überlegen, ob der Hund nicht anderswo eine bessere Chance hätte. Auch ist das Risiko groß, dass der Hund richtig zubeißt, wenn er ausgewachsen ist und Ihr wieder nicht macht, was er möchte. Und das besonders im Hinblick auf Euer Kind.

    Ich stehe gerne für weitere Auskünfte zur Verfügung.

    Viele Grüße
    Karen

  • :hallo:
    kann ich anstatt einer schleppleine nicht auch die flex leine nehmen (8meter) ?? werde eure ratschläge befolgen :gut:
    leider gibt es immer wieder leute (nicht hier) die meinen man muß einen hund " zeigen wer der herr ist " und das indem man "hart durchgreift" :bindagegen:

  • eine Flexleine kann das alles noch erschweren, da sie irgendwie immer auf Zug ist. Die Schlepp muss locker sein (also auch darauf achten das sie nicht zu schwer ist und mit dem Gewicht den Hund falsche Signale gibt). Eine Flex sollte immer nur genommen werden, wenn der Hund auch so schon führig ist (ich nehme sie hier für die Grünanlagen, da dort Leinenzwang herrscht).
    Viele Fehler werden gemacht wenn man sich an den Dominanz- und Rudeltheorien orientiert. Wir sind weder Hunde noch Wölfe, wir werden es nie schaffen uns so zu verhalten (wird hier in allen Themen wirklich oft versucht zu erklären).
    Ein Welpe-/Junghund wird sicherlich nicht auf die Idee kommen, daß er der Boß ist. Er macht genau das was ihm in den Sinn kommt und wenn er damit Erfolg hat wird er es wiederholen.

    Ihr seid Fremde für ihn (ja auch nach Wochen noch). Um eine Gemeinschaft bilden zu können (wer unbedingt will soll es von mir aus Rudel nennen) dauert es lange. Alle Beteiligten müssen sich kennen lernen. Und erst in dem Moment in dem sich alle Beteiligten gegenseitig vertrauen und respektieren, wird dies eine feste Gemeinschaft.

    Wer nun unbedingt an die Rudeltheorie von Wölfen festhalten will wird bei dem Studium der Erfahrungsberichte von Beobachtern wirklich wildlebender Wölfe festsellen, daß bei dem Platzfinden in dem Rudel (meist sind es ja oft Familienverbände, wo meist Jungwölfe mit ca. 2 Jahren abwandern) die Tiere immer die Möglichkeit haben das Rudel zu verlassen, wenn die Charaktere nun überhaupt nicht mit einander können.

    Wie alle Welpenbesitzer seit auch Ihr dem Welpensyndrom verfallen: er wird rumkuschelt und Welpi steht meist im Mittelpunkt (selbst wenn man es vielleicht bewußt nicht wahrnimmt).
    Also wie soll er lernen sich an Euch zu orientieren, wenn ihr ihm mehr oder weniger immer signalisiert: du kannst dich um alles Andere kümmern, wir sind ja in deiner Nähe (bewirkt das mehrmalige Rufen nach dem Kleinen und er reagiert immer weniger), wir kommen dich holen usw..
    Also Schlepp ran. Es wird einmal gerufen, Schleppleine aufnehmen andere Richtung (ohne nochmaligem Rufen) und somit ist er gezwungen Euch zu folgen. Wenn er sich auf den Weg zu Euch macht, soll er Euch ruhig von hinten sehen. Ist er dann neben Euch wird er dicke gelobt.
    Ignoriert ihn mehr (auch harmloser Unfug wird ignoriert und das nächste mal wird besser aufgepasst und ihm hundgerecht gezeigt was er nicht soll und wie Ihr es statt dessen haben möcht, also immer ein Ersatzhandlung anbieten). Ignorieren ist keinen Strafe, darf so auch nicht gehandhabt werden!

    Werdet kreativ, wenn es darum geht Eurem Kleinen zu zeigen das er sich an Euch orientieren muss (immer auf Sicherheit für Hundi, Euch und Umwelt bedacht). Jedes Befolgen muss sich positive beim ihm "einbrennen".

  • Bloß keine Flexleine, wurde mir gesagt. Begründung bei einer Flexleine weiß der Hund immer wo Du bist (kannst ja mal selber ausprobieren!). Bei einer Schleppleine muß er auf Dich achten und aufmerksam sein. Außerdem merkt er Deine Korrektur, vorsichtiges Zupfen an der Leine, wenn er was falsch macht, nicht an der Flexleine. Ich selber nehme meine Flexleinen nur noch für die Stadt mit festgestellter Länge, in diesem Fall der kürzeren. Für zuhause könnt ihr am Halsband einen Karabiner mit einer kurzen Schnur/Band festmachen. Wenn Ihr ihn korrigieren müßt, an dieser Leine zupfen oder von einem Ort zum anderen bitten.
    Und versuche es ruhig mal mit meinen "No" beim nächsten Sofabesuch :) und entscheide selbst, ob das nicht doch eine andere Wirkung hat. Soll irgendwie vom Tonfall mehr der Hundekommunikation angepaßt sein.
    VLG
    Aenne

  • betr. Couch: wollt Ihr ihn nicht auf der Couch, weil das gute Stück geschont werden soll (meiner darf auch nicht rauf, sonst müsste ich ständig saugen) oder nur weil das angeblich was mit Rangordnung zu tun hat?
    Wie schon gesagt wurde auch eine kurze Schlepp zu Hause dranlassen, geht er auf die Couch, Schlepp greifen wieder von ihm weggehen, irgendwann muss er folgen (oder er mutiert zur Giraffe) und dann die Couch mit etwas sperren (ich habe Teile eines Kindergitters drauf wenn Pflegehunde da sind und ich nicht zu Hause bin). Ich würd noch nicht mal was sagen, nur ihn runterbefördern ohne ihn anzufassen.

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