Blasenentzündung- falsches Antibiotika - Erfahrungen???

  • Hallo, darf ich mal fragen woher Du das Wissen hast? Kennst Du Dich fachlich damit aus? So ein Hintergrundwissen baut man sich ja nicht nur als normaler HH auf.


    Ich finde es toll erklärt,danke, und Durchfall hat sie keinen. Wundert mich ja nach dem ganzen Zeugs was die schlucken musste.
    Ich denke wenn ich ihr Joghurt mit Heilerde und warmem Wasser fütter als Zwischenmahlzeit, dann tue ich was Gutes für den Darm ohne jetzt Chemie zu geben?


    Derzeit bekommt sie das einmal am Tag nachmittags, k.a obs daran liegt dass ihr Darm das alles packt.
    Ich vermute mit der Blasenentzündung, dass sie sich die beim kalten, nassen Wetter weggeholt hat, als sie sich nicht setzen wollte aber in der Hu.schu darauf bestanden wurde und es hiess es wäre kein Gehorsam da.
    2 Tage danach gings los, aber gut die Gründe lassen sich nun eh nicht mehr finden


    Da das Breitbandantibiotikum ja so wirkte dass es ihr besser ging, aber das was gefunden wurde bei der Probe (war aber vor dem Zustand dass es ihr besser geht) zeigte ja dass es andere Bakterien waren.
    Kann es also sein dass die am 14.1. gefunden wurde, schon durch das Breitband weg waren?


    Sind Resistenzen wirklich 100% bewiesen, dh kann der TA mir sagen dass das Clavaseptin was sie bekam wirklich resistent ist, obwohl sie absolut fit und gut drauf ist?


    Wäre es also sinnvoll gewesen das erst nach einigen Tagen zu machen,dh eine Probe wegzusenden erst wenns immer noch nicht besser ist? Wieso wurde mir das dann gleich aufgedrängt hmm


    Die Laborrechnung kam heute noch per Post 47Euro (ziemlich heftig finde ich)

  • Die Laborrechnung finde ich nicht überhöht, da wurde schließlich gezüchtet, bebrütet und bestimmt.


    Ich verstehe nun ehrlich gesagt dein Problem nicht ganz. :???:
    Deinem Hund ging es nicht gut, also bist du zum TA.
    Der hat nun keine Löcher in den Händen, Hellsehen kann er auch nicht, also hat er erst eine Probe genommen, was genau richtig ist, denn wenn erstmal ein Antibiotikum gegeben wurde, dann ist es zum Probe nehmen zu spät, dann hat er ein möglichst breit wirkendes Mittel gegeben um die Zeit bis zum Laborergebnis zu überbrücken.
    Hätte er dir gesagt, dass dein Hund weiter leiden soll, bis das Ergebnis da ist, wärest du auch nicht zufrieden.
    Dass ein nicht 100% passendes Antibiotikum durchaus schon Besserung bringt, das ist nicht überraschend.
    Es gibt den Fall, dass das Antibiotikum gar nicht gegen der Erreger wirkt, dass es gegen die meisten, aber nicht alle wirkt, dass es sehr gut wirkt.
    Wenn das vorher aus der Erfahrung gewählte Breitbandmittel halbwegs wirkt, dass ist das doch toll. Dein Hund hat schnell Erleichterung. Die würde nach dem Absetzen aber nicht lange anhalten, weil es "Überlebende" gibt. Denen wird jetzt mit dem passenden Mittel der Garaus gemacht. Ist doch bestens gelaufen.
    Lediglich die schlampige Übermittlung des Laborergebnisses ist zu bekritteln.


    LG
    das Schnauzermädel

  • So ein Hintergundwissen bekommt man im Biostudim mit...


    Also Joghurt und Heilerde schadet nicht, kannst du also geben, ob es unbedingt was bringt, ist die andere Sache. Ich würde es als leicht unterstützend einordnen.


    Die erste Probe wurde am 14.01 vor dem ersten AB genommen? Wenn ja, dann haben sie einen Ausstrich gemacht mit dem entsprechenden AB und haben geschaut welche Bacterien überleben. Dabei geht es nur um lebendig oder tot.
    Tote Bacterien sind nicht resistent, lebendige sind resistent (und zwar 100%).


    Es kann also sein, dass die Blasenentzündung durch mehrere Bacterienstämme hervorgerufen wurde, von denen aber nur der eine E. coli Stamm resistent auf das Breitbandantibiotikum ist. Und da dieser ja durch das BreitbandAB nicht beseitigt wurde, gibt es noch das zweite AB drauf. Wenn auf das zweite AB auch die anderen Bacterien Stämme nicht resistent sind, erklärt das, warum du das erste AB gegen das zweite AB austauschen konntest.
    Somit wäre die Behandlung nicht unterbrochen, und es ist sichergestellt, dass alle Bacterien eliminiert werden.

  • Ok dann bin ich nun etwas schlauer, danke.


    Ob die resistent sind nach dem AB kann man ja schlecht sagen, da müsste man eine zweite Probe einsenden verstehe ich das richtig? Oder lässt sich das anhand der Erfahrungswerte sagen?


    Dass ich das natürlich vor 5 Tagen schon hätte austauschen können, da ändert sich nichts und da hätte der TA reagieren müssen.
    Ich werde da eh nie wieder hingehen und zu meinem TA wieder, aber den hatte ich in der Nacht nicht erreicht und wollte die Behandlung da abschliessen


    Joghurt ist kein Allheilmittel klar, aber ich denke es tut dem Darm gut und Heilerde auch. Zusätzlich gibts täglich 1/2 Apfel. Ich weiss nicht ob die Medis die es gibt für den Darmaufbau wirklich was bringen oder nur Geldmacherei und zusätzliche Belastung sind

  • mh, hatte eigentlich gestern noch was zu der sache schreiben wollen, kam aber irgendwie nicht mehr dazu...


    der grund, weshalb ich nach der art der probeentnahme gefragt hatte, war folgender: eine mikrobiologische untersuchung macht eigentlich nur dann sinn, wenn man sich auch wirklich sicher sein kann, dass die u.u. hochwachsenden bakterien tatsächlich vom ort der entnahme (in dem fall aus der blase) stammen. wird die probe nicht steril entnommen, kann sie mit keimen aus der umgebung kontaminiert werden, bevor eine kultur angelegt wird. d.h. in deinem fall könnte der gefundene e.coli auch gut aus der tupperdose, dem fell am hundepopo usw usf. stammen. normalerweise wird, wenn der verdacht auf eine harnwegsinfektion besteht, die blase punktiert oder katheterisiert, wenn danach eine mikrobiologische untersuchung gemacht und ggfs. ein antibiogramm erstellt werden soll.
    deswegen ist mir die vorgehensweise schon ein bisschen schleierhaft...


    nichtsdestotrotz ist es gut, dass du nun ein zweites antibiotikum für deinen hund erhalten ist. breitbandantibiotika sind immer nur das mittel der wahl, solang der erreger noch nicht bestimmt ist. es handelt sich dabei um verbindungen, die nicht nur gegen eine (kleine) gruppe von bakterien, sondern gegen eine breite palette von keimen wirken. leider hat ihr einsatz meistens zur folge, dass eben auch eine ebenso breite palette der freundlichen, nützlichen bakterien des körpers eliminiert werden. deswegen sind stoffe, die ganz gezielt nur eine bestimmte gruppe von bakterien, unter denen sich auch der infektiöse keim befindet, bekämpfen, natürlich viel besser.


    ach und was die darmsanierung betrifft: blizzard hat recht, in der regel hat sich ein darm innerhalb weniger stunden nach wegbleiben des antimikrobiellen stoffes selbst saniert. unangenehm wird es dann, wenn schon während der antibiotikatherapie es pilze, parasitäre protozoen o.ä. schaffen, sich häuslich einzurichten im darm, weil die abwehrfunktion der gesunden, bakteriellen darmflora fehlt. deswegen ist eine "vorbeugende" darmsanierung, wie du sie ja betreibst, in meinen augen viel sinnvoller. auch wenn die zugeführten bakterien auch recht schnell wieder absterben, sind sie wenigstens eine weile lang vor ort, um polizei zu sein.

  • Also, wenn du wissen willst, ob die bösen Bacterien eine Resistenz entwickelt haben, ja das kann man nur sagen, wenn man nach dem AB noch eine Probe entnimmt.


    Aber wir sprechen hier von der Blase!!! Die ist im gesundem Zustand IMMER steril! D.h. wenn die Blasenentzündung auskuriert wurde, sind da eh keine Bakterien mehr drin. Also das genaue Gegenteil vom Darm, welcher eigentlich auch nur deshalb so viele Bacterien enthält, weil diese die Nahrung quasi vorverdauen (alles was der Darm nicht selber aufschließen kann). Ohne die Bacterien würden wir verhungern.


    Fazit: Die Blase ist immer dann entzündet, wenn darin Bacterien sind. Ob aus menschlicher Sicht gut oder böse spielt in dem Fall keine Rolle. Im Harnleiter sind dann einige Bacterien angesiedelt, die dann aber immer mit dem Harn ausgespült werden und sich somit die Waage halten.


    Falls du Blasenentzündung vorbeugen willst: Beim Menschen hilft Cranberrysaft, dieser verhindert, dass sich Bacterien in der Blase festsetzen. Aber ich habe gerade nicht im Kopf, ob Hunde das auch trinken, bzw. Cranberrys fressen drüften.

  • Preiselbeersaft dürfen Hunde auch trinken, ich gebe in der Winterzeit immer 1El täglich übers Futter und *auf Holz klopf* keine Hündin hatte bei mir je eine Blasenentzündung.


    Ich finde es auch interessant Hintergrundwissen über AB zu erfahren.Hopffe Wolfslieb Deinem Mädchen gehts wieder richtig gut, und durch die AB wird sicher auch der Rest ausgerottet an bösen Bakterien.
    Würde es an Deiner Stelle auch bis zum Ende geben, auch wenn es ihr wieder gutgeht, nicht dass es wieder neu ausbricht nach Ende.

  • ich wollte noch schreiben, dass eine entwickelte resistenz, soweit es meine logik mir sagt, immer nur in den nachfolgenden generationen auftreten kann. deswegen ist es so wichtig, dass man antibiotika IMMER über die vorgesehene zeit lang anwendet, auch wenn die beschwerden bereits nach einer kurzen weile weg sind. denn es MUSS auch das allerletzte bakterium tot sein! andernfalls können die "klone" der überlebenden bakterien bei ihrer entstehung mutieren, und rasend schnell zu einer neuen, gefährlicheren infektion führen, da sie gegenüber allen anderen mikroorganismen den selektionsvorteil haben, gegen diesen bestimmten wirkstoff resistent zu sein.


    wenn du das antibiotikum nun also zu ende gibst, werden vermutlich alle bakterien in der blase deiner hündin ausgerottet sein. die gefahr, dass immer noch welche drin sind, ist gering, und die, dass resistent gewordene drin sind, noch geringer. wenn man mit einem resistenten bakterienstamm infiziert ist, dann hat man sich diesen aus der umwelt eingefangen. selten ist die resistenz im körper entstanden, und wenn, dann durch chronische infektionen gepaart mit anwendungsfehlern was die antibiose betrifft.

  • Hallo,


    ich finde das wirklich faszinierend wie so eine Resistenz entsteht. Man macht sich da ja keine Gedanken, oder zumindest ich nicht. Man hört resistent und gut ist, und denkt das wirkt einfach nicht.


    Aber nun ist mir auch klar, wieso man immer hört dass man AB auf alle Fälle bis zum Ende geben muss. Das ist ja hochgefährlich wenn mans nicht macht, wie ich das nun rauslese.


    Das Clavaseptin hat sie mir aus der Hand gelutscht, das TSO nun da zickt sie rum, das muss wohl ekliger schmecken, aber auch da muss sie durch.


    Wenn Du Dich so auskennst: ist es wirklich erforderlich dass das AB 1/2 vor der Mahlzeit gegeben wird oder ist das irrelevant? Hat das irgendeine Bedeutung?


    Und muss der 12h Rythmus genau eingehalten werden?(habe das mal gelesen aber der TA hat dazu nix gesagt)

  • hallo,


    kommt drauf an, manche antibiotika können mit bestimmten mineralien aus der nahrung (z.b. calcium) komplexe eingehen und werden dann im darm nicht mehr absorbiert. diese sollte man nicht zusammen mit einer reinen milchprodukt-mahlzeit, oder z.b. einem vitamintablettengetränk einnehmen. bei einer ganz "normalen" mahlzeit besteht das problem nicht, da im essen genug andere verbindungen enthalten sind, die das calcium "wegschnappen".
    meistens wird dazu geraten, antibiotika nicht auf ganz nüchternen magen einzunehmen, da sie dann magenfreundlicher sind. manchmal gibt es auch parallel zum antibiotikum, zumindest in der humanmedizin, protonenpumpenhemmer dazu, um die magenwand noch mehr zu schützen.
    dann ist noch ein faktor, dass medikamente, wenn sie zusammen mit nahrung eingenommen werden, immer besser und schneller absorbiert werden.
    der zwölf-stunden-rhythmus ist schon sinnvoll, wenn es aber mal nicht ganz akribisch einzuhalten ist, ist es auch kein drama. nach 12 stunden ist die konzentration des wirkstoffs im blut halt schon so weit gesunken, dass man wieder nachschub an medikament benötigt.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!