Vermehrer oder Hunde-in Not-Hilfe-Ausland

  • Hallo zusammen, :smile:
    habe mal eine Frage, die mich schon länger beschäftigt. Kann sein, dass sie hier schon mal geklärt wurde, habe sie aber nicht gefunden, deswegen stelle ich sie hier mal.


    Also, wie wir alle wissen sind Vermehrer eine ganz schreckliche Sache und viele Leute wissen noch gar nicht was sie da unterstützen, wenn sie einen so süßen, kleine, dünnen Welpen vermeintlich retten.
    Die ganze Sache ist furchtbar und findet kein Ende, denn viele wollen Welpen, am besten reinrassig und GÜNSTIG.
    Dann gibt es aber immer mehr Nothilfen aus dem Ausland; Griechenland, Türkei, Polen etc. hier werden Hunde und auch viele Welpen aus dem Ausland zu uns nach Deutschland gebracht. Was hier als super gute Sache angesehen wird.


    Ich persönlich finde das nicht gut. Gerade hier in Deutschland sind die Tierheime voll mit jungen Hunden, gesunden Hunden, wilden Hunden, alten Hunden, kranken Hunden usw.
    Und doch werden dann Tiere aus dem Ausland hergeholt, mit der Begründung:"Im Ausland werden sie umgebracht!" Und was ist mit unseren Deutschen Vierbeinern? Stimmt, die werden nicht umgebracht, aber die sitzen hier oft ihr Leben lang im Tierheim und sind seelisch oft schon tot.
    Verstehe ich nicht.
    Und jetzt die Frage oder Feststellung.
    Bei vielen Hunden aus dem Ausland wissen wir nicht wo sie herkommen, ja Tötungsanstalt, Straße, Hinterhof etc. Aber wer sagt nicht, dass das auch Vermehrerwelpen sind? Die töten ihre Hunde wenn sie keiner haben will oder setzen sie aus. Und die überleben auf der Straße, werden von Deutschen eingesammelt aufgepäppelt und nach Deutschland gebracht.
    Die Einstellung der Ausländer zu den Hunden ändert sich trotzdem nicht. Die setzten diese immer noch aus, produzieren welche fürs Geschäft, treten sie oder ähnliches. Nur gehen die Vermehrerhunde da einen Umweg über die örtlichen Tierheime bis zu uns.
    Also landen die Vermehrerwelpen irgendwie immer bei uns.
    Nur Vermehrer an sich werden gehasst (begründet) und Auslandshilfen werden gelobt (kann ich nicht ganz nachvollziehen - Hilfe im Ausland ja, aber Vermittlung nach hier: naja).


    Viele Hunde aus dem Ausland werden hier vermittelt, tja und damit kommen die Leute dann auf einmal doch nicht zurecht, da sie nicht wissen, wie so ein Straßenhund tickt. Boms, der landet dann in Deutschland im Tierheim.
    Es ist ein Teufeslkreis.


    Wie steht ihr dazu?
    Seht ihr das ähnlich?
    Bin auf Meinungen und Erfahrungen gespannt. :roll:

  • ich finde es ja auch ein sehr zweischneidiges Schwert. Aber jedes gerettete Leben ist ein gutes Leben und viele Organisationen versuchen ja auch die Zustände vor Ort zu ändern.
    Und was ich noch zu bedenken geben möchte: Wenn deutsche Tierheime ihre Einstellung ändern würden, dann hätte ich persönlich z. b. eher versucht einen Hund aus einem deutschen Tierheim zu bekommen. ABER: ich arbeite halbtags und habe ein kleines Kind. Somit ist eine Vermittlung aus einem deutschen Tierheim so gut wie unmöglich.

  • Zitat

    Viele Hunde aus dem Ausland werden hier vermittelt, tja und damit kommen die Leute dann auf einmal doch nicht zurecht, da sie nicht wissen, wie so ein Straßenhund tickt. Boms, der landet dann in Deutschland im Tierheim.
    Es ist ein Teufeslkreis.


    Hunde von seriösen Auslandsorganisationen nehmen die Hunde zurück und vermitteln sie erneut. Diese Hunde kommen sicher NIE in ein deutsches Tierheim.


    Was ich gerne wüsste: Warst Du schon einmal in einem Tierheim im Ausland? In einer Auffangstation? In einer Tötungsstation?


    Klaro landen dort wie hier Hunde aus verschiedenen Verhältnissen.
    Aber eines ist IMMER der Unterschied: Mit einem Hund aus dem Tierschutz (und zwar egal, aus welchem Land) unterstützt Du niemals direkt einen Vermehrer.


    Jeder einzelne Hunde hat ein Recht auf artgerechtes Leben und mir ist es ehrlich vollkommen egal, ob ein Interessent sich einen Hund aus einem deutschen oder ausländischen Tierheim holt. Es ist ein Hund mehr, der eine Zukunft hat und es ist ein Vermehrerwelpe weniger, der direkt beim Vermehrer gekauft wurde.


    Denn kein Tier dieser Welt hat entschieden, ob es hier oder da zur Welt kommt. Die Tiere haben auch die Grenzen zwischen den Ländern nicht gezogen. Wir reißen Grenzen ab, wachsen zusammen (DDR/BRD, EU, Euro usw.) und würden die Grenzen bei Tieren wieder aufbauen? Wäre bescheuert aus meiner Sicht!


    Gegen Leute, die naiv und blauäugig einen ach so putzigen Hund anhand eines Bildes ins Haus holen und sich nicht genau informieren, was da auf sie zukommen kann (nicht muss), gegen die ist man nie gefeit. Solche Menschen wird es leider immer geben.


    Unabhängig davon gibt es leider viele unvermittelbare Hunde in deutschen Tierheimen. Diese Tierheime arbeiten freiwillig (!) mit Auslandsorgas zusammen, denn die oft kleinen und jungen Hunde lassen sich schnell vermitteln und bringen Geld in die Kasse, das dringend für die Langzeitinsassen benötigt wird.


    Viele Grüße


    Doris,
    für Tierschutz ohne Grenzen!

  • Erstmal, die Ths wären fast leer, wenns die Auslandsimporthunde nicht gäbe. In den Ths in meiner Nähe werden und wurden hauptsächlich seit Jahren Auslandshunde vermittelt. Hunde aus D sind nicht viele.


    Ich selber wollte damals einen deutschen Scheidungshund aus dem TH haben, ich bekam ihn nicht. Auch ekannte von mir, die HUnde haben wollten, bekamen sie nicht. Man bekommt den Eindruck, man will sie im TH lassen, damit es nach vielen Tieren aussieht, und um die Daseinsberechtigung darzustellen.


    Was die ganezn Auslandshunde angeht, ich habe immer wieder damit zu tun, so ist es schlichtweg ein Markt. Angebot und Nachfrage exisitiert und so sind die jeweiligen Länder erst gar nicht bemüht, ihr Problem zu lösen.


    Und dann werden die Straßenhunde nach Deutschland gebeamt, weg von ihrer Heimat, nicht auf unsere Bedingungen sozialisiert, sie kennen die Straße, mehr oft auch nicht. Es ist nicht immer leicht, diese Hunde zu erziehen. Verrückt ist, dass oft HFs, die noch nie einen Hund hatten, sich solche HUnde holen.


    Das ureigentliche Problem, nämlich, dass die HUnde erst gar nicht geboren werden, wird dadurch nicht gelöst. Man ist nicht bereit Hunde zu kastrieren und sie dort zu lassen, wo sie lebten. Oder zu vermeiden, dass sie sich grundsätzlich vermehren. Oder man sie in einer Wegwerfgesellschaft auf die Straße wirft. Und so lange es hier Menschen gibt, die die Hunde retten wollen, anstatt Druck auf die Regierungen und Menschen auszuüben, wird sich daran auch nicht viel ändern. ist ja auch toll für einen rumänischen Bauern, wenn ihm die Welpen auch noch abgekauft werden., um sie zu uns zu karren.


    Dazu kommt, dass die Lebensbedingungen nicht immer in diesen Ländern gut sind. Die Menschen müssen erstmal nach sich selber gucken, Hund ist nicht so wichtig.


    Ansonsten habe ich aber schon vermittelte "Straßenhunde" erlebt, die ganz sicher vorher einen Besitzer hatten, da sie durchaus Kenntnisse in Grundgehorsam hatten. Klaut man jetzt die Hunde schon auf der Straße weg, um sie zu uns zu schaffen? Manchmal kann man den Eindruck bekommen.


    Auch bekommt man den Eindruck, dass Spanienhunde nach Rumänien geschafft werden, ums ie dann als rumänische Straßenhunde zu vermarkten und umgekehrt.


    Das sind zwar alles Hypothesen, aber der Eindruck entsteht. Für mich ist das alles ein Geldmarkt, der von Käufer und Verkäufer bestimmt ist.


    Und dennoch hat jeder vermittelte HUnd eine ZUkunft. Auch ich habe einen Hund aus Italien. Eine inzw. treue Seele, mit der ich durch Höhen und Tiefen gegangen bin. Machen würde ich es nicht mehr, die kraft hätte ich nicht nochmal. Aber sie ist ein wundervoller Hund. Und genau das macht das Thema so extrem schwer. Jeder Hund hat eine Persönlichkeit und wer mag über Leben und Tod entscheiden? Sind sie nun mal da, kann man sie ja auch nicht hängen lassen. Und so dreht sich das Rad immer weiter.....

  • Huhu,


    immer mal wieder gibt’s den Thread, immer mit der gleichen Frage und es endet damit, dass man sich meist OT anfeindet.


    Ich persönlich bin der Meinung, wenn ich Rasse XY (von mir aus mal Galgos) toll finde und den Hund den ich suche, im deutschen Tierheim nicht finde, schau ich mich woanders um. Ich habe nichts dagegen, wenn Hunde aus dem Ausland hier her gebracht werden in ein Tierheim, die gerade entsprechenden Platz haben oder hier in Deutschland ne Pflegefamilie oder ne Endstelle haben.


    Ich bin nur gegen diese Transporte, wo massenhaft Auslandstiere nach Deutschland gekaarrt werden ohne Ahnung, wo sie anschließend landen. Natürlich kann man nicht jedem Tier helfen, aber wenn ich einem helfen kann, dann ist es eben ein gerettetes Leben.


    Außer Frage steht auch, dass es nur nen Tropfen auf dem heißen Stein ist und man dort vor Ort etwas ändern muss, aber sowas läuft nur schleppend und währenddessen sterben weitere Tiere.


    Ich bin froh mit meinen Hunden (deutscher Mix und ungarische Semfhündin - beide von deutschem Tierschutz übernommen) und würde auch jeden anderen Auslandshund aufnehmen, wnen ich ihn vorher kennen lernen durfte und er zu uns passt.

  • Zitat

    Und was ich noch zu bedenken geben möchte: Wenn deutsche Tierheime ihre Einstellung ändern würden, dann hätte ich persönlich z. b. eher versucht einen Hund aus einem deutschen Tierheim zu bekommen. ABER: ich arbeite halbtags und habe ein kleines Kind. Somit ist eine Vermittlung aus einem deutschen Tierheim so gut wie unmöglich.


    Da muss ich dir auch zustimmen... Bei sehr vielen TH´s fragt man sich ob die die Hunde horten oder auch vermitteln....

  • Lang lang ists her, dieses Thema ;)


    Also meine Meinung:


    So wie man es sich wünscht, sich über einen Hund in D zu informieren bzgl. Rasse, VDH, seriöse Zucht usw. um bloß keinen Vermehrer zu unterstützen,


    --so--


    wünscht man es sich von den Interessenten, die einem Auslandstier die Chance auf ein neues Leben geben möchten. Heißt:
    Nicht den ersten, x-beliebigen "TSV" wählen, wo Hundi sofort kommt, keine Untersuchungen hat und nichts weiter bekannt ist und danach der Kontakt auch abbricht


    --sondern--


    einen TSV wählen, der auf Nachhaltigkeit in dem jew. Land achtet und Geld dort investiert in Aufklärung und Kastrationsprogramme etc.


    Warum also schon wieder der Vergleich mit all den Hunden in den dt. TH und den bösen Auslandshunden, die den deutschen die Chance nehmen...


    In meinen Augen hat jeder Hund das gleiche Recht auf Leben verdient, man kann es nur als "Verbraucher" steuern.


    Viele Grüße,
    Kerstin & Merlin (der übrigens aus Spanien kam, kerngesund ist, keine Probleme macht, nicht im Tierheim landen wird und dessen Verein wöchentlich auf dem Markt in Spanien aufklärt über Kastration etc.)

  • Noch mal an die TS:


    Was hat Deine Meinung geändert? Denn jetzt schreibst Du:

    Zitat

    Ich persönlich finde das nicht gut. Gerade hier in Deutschland sind die Tierheime voll mit jungen Hunden, gesunden Hunden, wilden Hunden, alten Hunden, kranken Hunden usw.
    Und doch werden dann Tiere aus dem Ausland hergeholt, mit der Begründung:"Im Ausland werden sie umgebracht!" Und was ist mit unseren Deutschen Vierbeinern? Stimmt, die werden nicht umgebracht, aber die sitzen hier oft ihr Leben lang im Tierheim und sind seelisch oft schon tot.
    Verstehe ich nicht.


    Was denkst Du eigentlich, was das für Hunde sind, deren Rettung Du vor kurzem noch bejubelt hast? Siehe hier:

    Zitat

    Huhu,
    wollte auch mal sagen, dass ihr das suuuuper toll macht.
    Solche Tierliebe braucht das Land! :gut: :gut: :gut:
    Drücke euch allen die Daumen, dass alles gut geht!
    Gaaaaaanz liebe Grüße


    https://www.dogforum.de/fpost8706387.html#8706387


    Welche Kenntnisse, die auf eigenen Erfahrungen beruhen, hast Du in Sachen Tierschutz überhaupt?


    Viele Grüße


    Doris

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