Hund macht wieder in die Wohnung
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Hallo,
wir haben leider große Probleme mit unserem 12 Jahre alten Hund, Rüde kastriert. Ich denke, dass es sowohl ein Stress-/Angst-Problem ist als auch ein Rangordnungsproblem. Um unsere Fehler in der Erziehung oder im Umgang mit dem Hund zu finden, fange ich mal ganz vorne an:
Tommy macht seit ca. 1 Jahr wieder in die Wohnung, wenn er alleine zuhause bleiben soll bzw. alleine in einem Zimmer. Vorher war das nie ein Problem, er konnte bis zu 7 Std. alleine bleiben, wenn es in Ausnahmefällen sein musste, ohne dass etwas passiert ist. Natürlich sind wir dann sofort mit ihm Gassi gegangen, wenn er wirklich mal so lange daheim bleiben musste, aber es gab eben kein Unglück in der Wohnung.
Angefangen hat es ganz schleichend bei Verwandten von uns, deren Haushalt er aber auch schon seit 11 Jahren sehr gut kennt und auch schon oft alleine dort untergebracht war, wenn wir in Urlaub waren. Dort hat er eben vor ca. einem Jahr begonnen, "aus Trotz" reinzupinkeln, wenn er alleine zuhause bleiben musste. Wenn wir oder die Verwandten dann wiedergekommen sind, lag er mit angelegten Ohren da und hat geknurrt. Wir haben das so interpretiert, dass er wusste, dass er etwas getan hat, was er nicht machen sollte. Daraufhin haben wir den Teppich oder die Decke, auf die er gemacht hatte mit einem scharfen Nein oder Pfui entfernt, woraufhin er noch mehr knurrte. Auch machte er nicht immer rein, wenn er alleine bleiben musste, aber in ca. 80% der Fälle. Natürlich waren wir direkt bevor wir weggegangen sind jedes Mal nochmal mit ihm draußen und da hat er auch immer gepinkelt.
Seit ca. 3-4 Monaten macht er das nun auch zuhause, zuerst vereinzelt, wenn wir entweder länger weg waren (was er aber vorher ohne Probleme ausgehalten hat) oder wenn er z.B. in der Wohnung bleiben musste und er uns mit Nachbarn draußen hat reden hören. In solchen Fällen haben wir es dann als Trotzreaktion interpretiert, dass er nicht mit raus durfte, obwohl er uns dann gehört hat und wusste, dass wir hinterm Haus mit den Nachbarn sitzen.
Dann kam die Steigerung, dass er auch reingemacht hat, wenn man ihn alleine in einem Zimmer gelassen hat und selbst mit in der Wohnung war. Zum Verständnis: Er macht nicht rein, wenn er in diesem Zimmer liegt und die Möglichkeit hat, nach Lust und Laune rauszugehen. Macht man aber die Türe zu und er muss alleine drin bleiben, auch wenn es nur für kurze Zeit ist, dann erwartet einen meist eine Pfütze bei der Rückkehr ins Zimmer. Immer begleitet von lautem Knurren und z.B. Verstecken im Körbchen.
Mittlerweile kam es sogar vor, dass ich nur 10 Minuten zum Wäsche aufhängen im Keller war, kam wieder hoch und es erwartete mich eine Pfütze auf dem Teppich und ein Häufchen daneben. Kot kam bisher nur einmal vor (es sei denn er hatte mal Durchfall, aber da kann er ja nichts dafür), sonst pinkelt er immer nur rein und auch genau vor die Tür, durch die er nicht durch kann wie er will:
Ist er z.B. im Bad und kann nicht raus, pinkelt er direkt an die Badezimmertüre, darf er nicht ins Schlafzimmer über Nacht, was wir als Strafe nutzen (wahrscheinlich auch ein Fehler?), dann pinkelt er auf den Teppich vor der Schlafzimmertüre. Muss er alleine zuhause bleiben, dann pinkelt er meist auf die Matte direkt vor der Wohnungstür oder einen Teppich, der dort im Flur liegt.
Auch das passiert nicht immer, aber in ca. 70% der Fälle, Tendenz steigend.Auch wird er immer aggressiver. Als wir ihn mit einem knappen Jahr bekommen haben, war er sehr verschüchtert, kannte kaum Kommandos und konnte nicht alleine bleiben. Über die Vorbesitzer weiß ich nicht viel, nur dass er wohl ein Geschenk an eine Dame war, die anscheinend kaum Zeit für ihn hatte und ihn von klein auf alleine gelassen hat. Zu Anfang folgte er mir wirklich auf Schritt und tritt und hat schon Panik bekommen, wenn man z.B. den Duschvorhang geschlossen hat und er einen nicht mehr sehen konnte. Das habe ich ihm langsam abgewöhnt und gezeigt, dass ich entweder gar nicht weg bin, auch wenn er mich nicht sieht, oder dass ich eben immer wieder komme und ihn abhole, auch wenn ich ihn vorher allein gelassen habe. Zwar hat er, wenn man weg ist, noch ein bißchen gebellt (vielleicht 5 oder 6 Mal), sich dann aber beruhigt und erst wieder freudig gebellt, wenn man heim kam.
Genauso ist es auch, wenn man ihn im Auto lässt. Er bellt erst mal noch, wenn man vom Auto weggeht, wahrscheinlich so lange, wie er einen noch sieht, dann legt er sich aber hin und schläft. Ins Auto macht er auch nicht rein.
Er hatte und hat auch immer noch Angst vor Schlüsselbunden, Zeitungen (da kann man sich die Erziehungsmethoden ja vorstellen, die die Vorbesitzer hatten), jeglicher Art von lauteren Geräuschen, wenn in der Küche das Geschirr klappert ist er schon weg.Zurück zur Aggressivität: Im ersten Jahr, als er zu uns kam, mussten wir ihm alle Kommandos erst mal beibringen. Wir haben da mit viel Lob und Leckerlis gearbeitet, wenn etwas nicht ok war, hat ein Pfui oder Nein ausgereicht. Tommy hat aber schon einen ziemlichen Dickkopf und seine Grenzen immer wieder ausgetestet, woraufhin er dann entweder gerügt oder zur Strafe in sein Körbchen geschickt wurde oder in ganz harten Fällen, wenn es nicht anders ging, im Nacken gepackt wurde. Dabei habe ich ihn nicht geschüttelt, sondern nur im Nacken gepackt und ein wenig hochgehoben, so dass die Vorderpfoten ein Stückchen über dem Boden waren. Das hat auch bis vor ca. 4 oder 5 Jahren gut geholfen und wurde wie gesagt nur in Extremfällen angewandt. Dass sein Verhalten aggressiver wurde, kam auch schleichend. Anfangs hat er gegrummelt, wenn man ihn in sein Körbchen geschickt hat und ihm das nicht gepasst hat. Das steigerte sich dann zu einem Knurren. Jetzt steht er manchmal knurrend da und zeigt teilweise auch die Zähne, wenn er z.B. in sein Körbchen soll und in dem Moment nicht will oder es als Strafe gedacht ist. Wir sagen dann meistens in scharfem Ton, dass er auf seinen Platz gehen soll, wenn nötig 2 oder 3 Mal und er macht es dann auch, aber immer in Verbindung mit dem Knurren.
Wenn er z.B. hingepinkelt hat, man kommt rein und sieht es, er liegt derweils schon knurrend in seinem Korb, dann geht er auch auf unsere Füße los, wenn man dem Korb zu nahe kommt oder auf unsere Hände, wie wenn er Angst hätte, dass wir ihn treten oder schlagen wollten als Strafe.
Ich bin mittlerweile mit meinem Latein am Ende. Ich denke mir, dass er Angst hat alleine zu bleiben, daraus Stress resultiert und er dann reinpinkelt. Ich kann aber keinen Auslöser ausmachen, warum das 10 Jahre lang gut ging und dann plötzlich anfing. Außerdem haben wir ja dann auch noch die Situationen, in denen er hört, dass wir in der Wohnung sind und er nur nicht in das Zimmer kann, in dem wir sind und dann reinpinkelt. Das scheint doch dann eine Trotzreaktion zu sein.
Auch gibt mir seine steigende Aggressivität zu denken. Es kann nicht sein, dass er unsere Füße und Hände angreift und auch zubeißen würde, wenn er etwas gemacht hat und eine Strafe erwartet. Da scheint er aber kein Vertrauen in uns zu haben, sonst würde er ja nicht angreifen. Wie kann ich dieses Vertrauen wieder herstellen? Oder ist es ein Rangordnungsproblem? Wie gehe ich dann am besten an die Sache ran? Und wie gewöhne ich ihm das Reinpinkeln wieder ab?Bin für jede Hilfe dankbar!
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Hi!
Wenn sich ein älterer Hund so im Verhalten verändert, würde ich ihn zuerst einmal vom TA gründlich durchchecken lassen. Bis dahin würde ich Situationen, die das auffällige Verhalten vermeiden.
Mein zweiter Gang wäre dann zu einem guten Trainer, der sich das Verhalten des Hundes mal ansieht.
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Vielen Dank für die schnelle Antwort!
Tierarzt war meine erste Anlaufstelle, nachdem er angefangen hat, bei den Verwandten reinzupinkeln. Der meinte aber, dass er ganz gesund ist. Außerdem lass ich ihn einmal im Jahr sowieso komplett durchchecken auch wg. Blut- und Nierenwerte, da er ja schon so alt ist und ich keinen Nierenschaden wg. zu spät entdeckter Probleme riskieren will. Beim letzten Test dieses Jahr im Sommer war aber auch alles ok. Es scheint also keine organische Ursache zu sein.
Hundetrainer hatte ich mir schon überlegt, Frage 1: Wo finde ich einen guten und qualifizierten Hundetrainer und Frage 2: Wie viel wird so etwas kosten?
Habe leider schon schlechte Erfahrungen mit einem Hundetrainer gemacht, als unser Hund noch jung war. -
Also erst einmal kann ich dich beruhigen : Trotzhandlungen gibt es bei Hunden nicht , auch wenn viele Hundebesitzer das gerne glauben möchten.
Das ein Hund nach so langer Zeit anfängt reinzupinkeln kann viele Ursachen haben.
Wenn ihr medizinisch alles abgeklärt habt, solltet ihr überlegen was sich evtl. bei euch geändert hat. Manchmal sind es (für uns Menschen ) ganz banale und kaum spürbare Dinge die anders geworden sind, wo der Hund aber sofort drauf reagiert.
Ich würde niemals eine Ferndiagnose stellen oder dir auf die Entfernung Tipps für Maßnahmen geben, dafür muss man sich einfach das Gesamtbild anschauen, aber nicht in einem Thread
Aber es gibt ein paar Dinge in Deinem Thread,die mich denken lassen "oh, oh..."
Ganz wichtig sind gewisse Reaktionen von euch.Was geschah ganz genau, als er das erste Mal bei den anderen rein gemacht hat?!
Wurde er bestraft?Wenn ja, wie?So wie sich das liest ist euer Hund sehr sensibel und man sollte hier nicht mit Strafe arbeiten.Der eigene Platz als Strafe ist sowieso äußerst ungünstig, denn da sollte er gerne rauf gehen und er soll sich da ja auch mal hin bewegen und liegen bleiben ...
Ich versuch das mal so...
Du lässt ne Tasse fallen..in deinen Augen ein versehen, in meinen Absicht.
Ich werd sauer ,schnauz dich an und schick dich in die Ecke und lass dich da stehen.Wie würdest du reagieren? Gehst du das nächste Mal gerne und von alleine in die Ecke, obwohl du da immer abgestellt wirst, wenn du aus meiner Sicht was angestellt hast?
Nein! Du verbindest die Ecke mit was negativem Dir würde es nicht gefallen.Genauso wenig gefällt es dem Hund.Übrigens die antwort für das Grummeln...der hat da keinen Bock drauf...
Wofür soll die Strafe sein, das er Nachts nicht ins Schlafzimmer darf?
Was hat er gemacht? Fliegt er unmittelbar in der Sekunde aus dem Raum raus, wenn er was angestellt hat oder ist das für eine Handlung die länger her ist?! Wenn ja, dann ist es Unsinn.Der Hund sieht das nicht als Strafe an, weil ihm dann die Verknüpfung fehlen würde.
Im Gegenteil, ihr macht ihn damit nur unsicherer - einen Hund ,der Angst vor dem Alleinsein hat, setzt man diesen Stress während des Trainings nicht aus.
Dann würde mich interessieren was ihr unter gerügt versteht? Ob im Nacken nun geschüttelt wird oder nicht, aber eine Strafe ist das nicht.Das ist ein Vertrauensbruch ,sonst nix weiter.
Mag sein das es manchmal wirkt, aber hier geht es doch um was anderes...
Man holt sich einen Hund als Sozialpartner ins Haus.Der Hund hat sich euch nicht ausgesucht, er hatte keine Wahl!
Er spricht eine ganz andere Sprache als wir, versteht unsere zu Begin nicht und wir verstehen ihn oftmals nicht oder falsch.
Das macht schon alles schwer genug. Dann macht der Hund -aus Hundesicht gesehen was völlig normales,richtiges und Sozialpartner Mensch verhält sich plötzlich unsozial, was der Hund erst einmal nicht versteht. Wir erwarten immer das der Hund verstehen muss was ich will oder er ist zu blöd dazu (in unseren Augen), dabei entfernen wir uns immer weiter ein Stück von dem Sozialpartner Hund und wundern uns über Misstrauen,Wut und Aggressionen...
Das er euch gegenüber aggressiver wird, wenn er Strafe erwartet???
Wieso ist er in dieser Erwartungshaltung? wenn er es nicht erlebt hat, hätte er diese Erwartung nicht, da er nicht wie ein Mensch denken kann...Ich will niemanden kritisieren, aber bei euch liegt heftig was im Magen und ich würde dir wirklich dringend Raten professionelle Hilfe dazuzuholen.
Ich würde auch nicht einfach einen Hundetrainer nehmen, sondern einen Verhaltenstherapeuten, der nachweislich studiert hat und sich auf dem neuesten Stand der Verhaltensforschung befindet.Hundetrainer darf sich leider jeder nennen ,deshalb würde ich davon eher abraten.
Wenn ein Trainer, dann einer mit nem Psychologiestudium und nicht einer der nur ne Weile auf´m Platz mitgelaufen ist...Ich will hier keine Werbung machen ,aber die von D.O.G.S sollen gut sein.Es kostet vielleicht ein wenig was, aber wenn ihr den Hund so lange habt, solltet ihr eigentlich bereit sein, was für die soziale Bindung zu tun...
Das gute daran , wenn man sich eine fremde Person ins Haus holt ist einfach, das sie es objektiv betrachten kann und einen auf Fehler hinweisen kann, die man selber nicht sieht, weil man zu sehr involviert ist -
Ach so, bevor ich es vergesse...ich bin mir ziemlich sicher das es Stress ist, warum der Hund pinkelt und der Auslöser wird sicher bei euch zu finden sein...das ist nicht böse gemeint, einfach nur so ne Vermutung :/
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Vielen Dank für Deine ausführliche Antwort und keine Angst, ich nehme das nicht böse oder so, ich bin ja dankbar, wenn mir jemand Ansatzpunkte aufzeigt. Ich habe mir schon gedacht, dass es an uns liegt, wenn er vorher nicht rein gemacht hat und dann plötzlich damit anfängt. Deshalb hab ich ja auch schon geschrieben, dass ich denke, dass er Stress hat und wir uns bei uns auf die Fehlersuche machen müssen.
Wie schon gesagt, von den Vorbesitzern weiß ich leider nichts, kann mir aber aufgrund seiner Angst vor Zeitungen und Schlüsselbunden denken, dass er damit "erzogen" wurde. Wir haben nie nach ihm geworfen oder geschlagen. Leider weiß ich auch nicht mehr genau, ob wir das erste Mal, als er bei den Verwandten reingepinkelt hat, dabei waren oder nicht. Ich kann mir nur noch daran erinnern, dass wir das eine Mal zurück kamen zum Haus und er hatte auf seinen Teppich gemacht, auf dem er normalerweise immer gerne lag. Daraufhin haben wir den nassen Teppich in die Waschmaschine und er hat ein scharfes Pfui zu hören bekommen. Ich will meine Hand nun nicht ins Feuer legen, ob er bei den Verwandten mal anders oder härter dafür bestraft wurde. Ich denke es zwar nicht, es könnte aber sein, dass er dort mal nen Klaps kassiert hat.
Wie dem auch sei, das Kind ist ja jetzt schon in den Brunnen gefallen und er verknüpft - aus welchem Grund oder welcher Ausgangssituation auch immer - Alleinsein mit Stress, Stress = pinkeln, dann weiß er, dass er was gemacht hat, was wir nicht mögen, er verkriecht sich in seinem Körbchen und wird aggressiv, weil er auf Strafe wartet. Was mach ich denn aber, wenn er reingepinkelt hat? Sag ich dann Pfui oder nicht? Räume ich den Teppich wortlos weg/mach die Pfütze weg? Verknüpft der Hund dann nicht damit, dass es ok ist und ihn keine Schimpfe erwartet, wenn er reinpinkelt?
Das mit dem Griff in den Nacken hatte ich für ok gehalten, wie ich jetzt aber nachgelesen habe, waren da die Sachen, die ich über das Erziehen von Hunden gelesen habe, wohl nicht auf dem neuesten Stand. Ich hab das Buch noch irgendwo, da stand drin, dass das die Mutter mit den Welpen auch so macht, wenn sie frech werden. Sie nimmt sie hoch und trägt sie weg, damit sie nicht mehr das machen, was die Mutter stört. Drum solle man den Hund auch im Nacken nehmen und leicht hochheben. Werde ich aber nicht mehr machen, weiß ja jetzt, dass das nicht stimmt mit der Erklärung.
In seinen Korb schicken ist auch nicht ok, verstehe ich auch, denn dann bedeutet der Korb ja auch Strafe und das mag er nicht. Aber ich muss ihn doch in seinen Korb schicken können, wenn ich z.B. etwas mache und er mir dabei im Weg steht, nur mal als Beispiel. Oder ich will an die Tür gehen, er springt hinterher, dann muss ich ihm doch sagen können, dass er sich hinlegen soll auf seinen Platz, oder ist das dann auch schon Strafe?Ich werde wohl mal schauen, ob ich jemanden von DOGS hier in der Umgebung finde. Und natürlich haben wir den Hund schon so lange und er ist wir ein Familienmitglied, da kommt es so gesehen nicht aufs Geld an und mir ist es nur wichtig, dass wir Hilfe bekommen. Er ist so fit und quietschfidel, da soll er es doch auch die nächsten Jahre noch schön haben
Meine Frage war rein interessehalber, damit ich weiß, in welcher Preisklasse man sich da bewegt. Ich hab nämlich keine Ahnung, ob man da mit 20€ die Stunde rechnen muss, mit 50€ oder mit 100€? Ich wollte nur mal ne ungefähre Hausnummer wissen. Aber da kann ich mich ja auch bei den Leuten direkt erkundigen.
Ich bin trotzdem für jede Hilfe hier und jeden Denkanstoß dankbar!
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Hallo,
alternde Hunde können auch unsicher werden wenn sie schlechter hören oder sehen. Sie können Ängste entwickeln und haben dann beim Alleinesein Stress.
Ich würde das Malheur beim Heimkommen ignorieren, ebenso den Hund. Mach es weg ohne Worte und ignorier ihn und sein Geknurre.
Dann würde ich öfter mal aus dem Raum gehen und die Tür schließen, sie aber nach wenigen Minuten wieder aufmachen und so tun als sei nichts gewesen. So wie Du es am Anfang gemacht hast als er zu euch kam.
Ich würde versuchen den Ablauf (nach hause kommen, schimpfen, Hund in den Korb schicken) zu verändern.
Ich denke nämlich, dass der Hund das Nachhausekommen von euch mit Schimpfen in Verbindung bringt und nicht mit dem Pipimachen. Wenn ihr ihn nicht auf frischer Tat ertappt, dann bringt Schimpfen überhaupt nichts.
Ein Hund spürt Deinen Ärger, Deine Angespanntheit und reagiert dementsprechend (knurren) darauf. Daher würde ich versuchen diesen Kreislauf zu durchbrechen.
Hat er sich auch in anderen Bereichen verändert? Reagiert er in anderen Situationen auch aggressiv?
Liebe Grüße
Steffi
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Vielen Dank für die Tips, das mit dem Alter und schlechter hören bzw. sehen kann natürlich sein. Ich habe zwar bisher keine Veränderung bemerkt, er reagiert immer noch auf ganz leise Geräusche und sieht auch noch alles (geht zielgerichtet auf Sachen zu, sieht kleine Sachen, wenn man ihn z.B. drauf aufmerksam macht etc.), aber natürlich kann da schon eine Beeinträchtigung da sein. Ich seh ja leider nicht durch die Augen meines Hundes ;).
Ich hab jetzt mal genau überlegt, wann er aggressiv reagiert und wann nicht: Er verknüpft das Schimpfen wohl schon mit dem Pinkeln, denn wenn wir nach Hause kommen und er hat nichts gemacht, dann begrüßt er uns freudig, springt rum, bellt und lässt sich ebenfalls von uns begrüßen. Hat er aber reingemacht, dann kommt er entweder erst gar nicht zur Tür, sondern bleibt gleich in einem seiner Körbchen liegen, oder er schleicht quasi durch die Wohnung und kommt schon mit hängendem Kopf zu uns. Wenn mann dann losgeht und schaut, wo er hingemacht hat - meist ist es ja gleich vorne auf der Fußmatte, da muß man nicht groß rumschauen - dann fängt er an zu knurren. Sag ich dann Pfui und deute z.B. noch auf die Matte, dann knurrt er lauter. Entweder schicke ich ihn dann in sein Körbchen oder er dreht sich schon von alleine rum und geht. Kommt man dann aber dem Korb zu nahe, dann schnappt er teilweise nach den Füßen, beugt man sich runter und hat z.B. die Hände in Reichweite, dann will er auch danach schnappen.
Ignoriert habe ich ihn auch schon, vor allem die ersten Male, als es passiert ist. Da dachte ich ja, dass es vielleicht eine Blasenentzündung ist und dafür würde ich ihn ja nie schimpfen. Als ich aber ohne ein Wort dann den Teppich hochgenommen habe, kam er teilweise knurrend angerannt, wie wenn er den Teppich verteidigen wollte. Ich hab ihn dann auch ignoriert und als der Teppich in der Waschmaschine war, hat er sich beruhigt. Vielleicht hab ich da auch mal beruhigend auf ihn eingeredet, weil ich ja nicht wusste, warum er sich jetzt so aufregt. So genau weiß ich das nicht mehr.
Sonst wird er aber nicht so aggressiv, nur wenn er reingemacht hat und man das entdeckt hat. Ok, er grummelt schon mal vor sich hin, wenn er zu irgendwas wohl keine Lust hat. Und wenn er besonders leckere Sachen im Napf hat und man schaut dann zu lange auf den Napf oder bewegt sich schnell auf den Napf zu, dann erntet man auch mal ein Grummeln, aber ansonsten ist er sehr verträglich.
Er kommt mit Hündinnen und Rüden gleichermaßen klar, kleine Kinder sind ihm jetzt im Alter oft ein bißchen zu laut und quirlig, aber auch da ist er erst mal geduldig und geht dann halt irgendwann, wenn es ihm zu viel wird. Bei Raufspielen ist er drauf trainiert sofort loszulassen, wenn man AUA sagt. Das hab ich ihm beigebracht, weil er eben viel mit Kindern gespielt hat und da manchmal nicht einschätzen konnte, wie doll er grade vielleicht zubeißt. Sobald also irgendwer AUA sagt, das muß nicht mal die Person sein, mit der er grade rauft, lässt er los und setzt sich hin.
Im täglichen Handling kann ich alles mit ihm machen, er lässt sich bereitwillig die Pfoten, Zähne, Augen, Ohren kontrollieren, hochheben, sein Geschirr anlegen... er ist ein toller Hund und wir sind nach so langer Zeit ja auch ein eingespieltes Team. Umso mehr hat es mich ja zuerst verwundert und dann schon eher verängstigt, dass er plötzlich wieder anfing reinzumachen und so aggressiv wurde.Im Moment vermeide ich es sowieso ihn alleine zu lassen, aber sollte er wieder reinmachen, werde ich ihn ignorieren, die Matte in die WaMa packen und gut is. Und das mit dem Türe zumachen, weggehen, nach 5 mins wiederkommen werde ich auch ausprobieren. Vielleicht hat er wirklich wieder Angst, dass er allein gelassen wird und wir nicht mehr wiederkommen.
Mir ist auch noch aufgefallen, dass ein Nachbar seit über einem Jahr hier im Haus renoviert und dabei öfters sehr laut ist. Das würde zwar nicht erklären, warum er bei den Verwandten zuerst reingemacht hat, da muss es dann ein anderer Auslöser gewesen sein, aber hier im Haus könnte es sein, dass er genau zu der Zeit alleine daheim war, wo der Nachbar vielleicht besonders laut war und er hatte Angst. Das kam mehrmals vor, er hatte Stress, hat reingemacht und hat jetzt von vorne herein Angst, wenn er alleine bleiben soll. Denn laute Geräusche mag er nicht und wenn es laut wird, egal wo, dann kommt er auch sofort zu mir und legt sich an meine Füße. Wäre mal so ne Idee für ne Erklärung.
Ich werde aber trotzdem mal nach einem Tierpsychologen suchen und mich mit ihm besprechen. Fehler gibt es da sicherlich genug zu korrigieren ;).
Einstweilen schon mal herzlcihen Dank!
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