Erster Hund - Überlegungen vor der Anschaffung
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Hallo Forum!
Wahrscheinlich sind meine Fragen hier schon ein Dutzend mal gestellt und beantwortet worden - vielen Dank an alle, die sich die Mühe machen, erneut darauf einzugehen.
Wir würden uns irgendwann in den nächsten Jahren gerne einen Hund anschaffen und möchten dabei natürlich gerne möglichst viel richtig und möglichst wenig falsch machen. Über Hundehaltung im Allgemeinen und über die Ansprüche unterschiedlicher Rassen haben wir im Internet schon viele Informationen zusammentragen können, viele Fragen sind aber immer noch nicht abschließend beantwortet, darunter auch ein paar Grundsätzliche.
1) Wir beide (mein Mann und ich) sind erwerbstätig, außer uns lebt niemand im Haushalt. Der Hund wäre also die meiste Zeit des Jahres (40 Wochen im Jahr, fünf Tage in der Woche) ca 6 Stunden täglich alleine (von ca 8 Uhr morgens bis ca 13:30 Uhr). Die Möglichkeit, den Hund zur Arbeit mitzunehmen, hat leider keiner von uns Beiden, jedenfalls nicht "verlässlich". Allerdings leben wir im eigenen Haus mit mittelkleinem Garten (250qm) und würden eine Hundeklappe einbauen, so dass der Hund in unserer Abwesenheit auch nach draußen kann, wenn er möchte. Spaziergänge könnten so eingeteilt werden, dass morgens entweder mein Mann oder ich mit dem Hund für ca eine halbe Stunde raus gehen, am frühen Nachmittag ich einen längeren Spaziergang (1-2 Stunden) mit dem Hund machen könnte und abends mein Mann noch einmal dran wäre. Am Wochenende hätten wir Beide mehr Zeit.
Sind diese Zeit- oder Arbeitsbedingungen einem Hund zuzumuten? Oder wäre es unter diesen Umständen unverantwortlich, sich einen Hund anzuschaffen?2) Wäre es unter diesen Umständen empfehlenswert, sofort zwei Hunde anzuschaffen, damit nicht ein Hund so viel Zeit alleine verbringen muss? Oder gilt das zwar für Katzen, aber nicht für Hunde?
3) Am Liebsten hätten wir natürlich einen Welpen. Wenn wir unsere Urlaube geschickt planen und hintereinander legen, könnten wir gewährleisten, dass der junge Hund die ersten zweieinhalb Monate bei uns rund um die Uhr von einem von uns Beiden versorgt wäre. Reicht das zur Eingewöhnung aus?
4) Mit folgenden Rassen liebäugeln wir zur Zeit: Eurasier, Golden Retriever, Spanischer Wasserhund, Altdeutscher Schäferhund (mein heimlicher Favorit). Vom Eurasier und Golden Retriever weiß ich, dass es gute Anfängerhunde sein sollen. (Mein Mann und ich hatten zwar Beide als Kinder einen Hund in der Familie, aber als "hundeerfahren" können wir uns nicht bezeichnen.) Gilt das für den Spanischen Wasserhund (Favorit meines Mannes) und den ADSH (klingt wie eine Aufmerksamkeitsstörung
) auch?
Wir würden mit dem Hund gerne auch joggen (eher langsam) und einmal die Woche Hundesport o.Ä. machen.Bis das Ganze spruchreif wird/würde, werden noch mindestens zwei Jahre vergehen, aber ich würde mich halt gerne vorher schon so schlau wie möglich machen. ... und außerdem macht es so einen Spaß auf den Homepages der Züchter rumzustöbern.
Vielen Dank nochmal, und Grüße.
Gaspode - Vor einem Moment
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Zu Punkt 1: 6 Stunden finde ich in Ordnung. Das schläft ein Hund durch, wenn er ansonsten genug Aufgaben und Auslauf hat.
Zu Punkt 2: Zwei Hunde machen doppelte Erziehungsarbeit. Ich würde Euch ersteinmal zu einem Hund raten. Wenn er ihr den "groß" habt (ca. 2-3 Jahre alt), dann könnte man über einen zweiten nachdenken.
Zu Punkt 3: Vollzeitrundumversorgung ist gut - muss man aber gut dosieren, sonst geht das Theater los, wenn die plötzlich nicht mehr da ist
Ich habe meine Zwerge gesichert schon ab der zehnten Woche auch mal gute zwei Stunden allein gelassen. Wenn man die Ruhephasen kennt und nicht den Daueranimateur für den Hund macht, geht das recht einfach.
Noch einfacher wäre es ja mit einem älteren Hund loszulegen - im Tierschutz gibt es ja manchmal das ein oder andere Exemplar, dass schon allein bleiben kannZu Punkt 4: Die Rassewahl ist ja sehr verschieden. Ihr solltet Euch über die wichtigsten Punkte ersteinmal klar werden: Wieviel Wachinsinkt soll der Hund haben (und könnt ihr das immer so gut gebrauchen - Stichwort: Überall mitnehmen, Besuch bekommen etc...) und wie ausgeprägt sollte der Jagdtrieb sein?
Viele Grüße
Corinna -
Hallo Corinna und Danke für deine Antwort.
ZitatZu Punkt 1: 6 Stunden finde ich in Ordnung. Das schläft ein Hund durch, wenn er ansonsten genug Aufgaben und Auslauf hat.
Prima. Das wäre nämlich meine größte Sorge.ZitatZu Punkt 4: Die Rassewahl ist ja sehr verschieden. Ihr solltet Euch über die wichtigsten Punkte ersteinmal klar werden: Wieviel Wachinsinkt soll der Hund haben (und könnt ihr das immer so gut gebrauchen - Stichwort: Überall mitnehmen, Besuch bekommen etc...) und wie ausgeprägt sollte der Jagdtrieb sein?
Ja, du hast Recht. Hier spielen viele unterschiedliche Gedanken mit rein. Mir wäre ein Hund ohne oder mit nur wenig Jagdtrieb (viele Katzen in der Nachbarschaft) aber dafür mit Schutztrieb oder zumindest der entsprechenden Veranlagung am Liebsten: Ich würde gerne viel häufiger laufen gehen, traue mich aber als Frau alleine nicht durchs Feld, zumindest nicht in der dunklen Jahreszeit. Da wäre es toll, einen Hund dabei zu haben, von dem ich mich "beschützt" fühle. Sehr gerne würde ich mit dem Hund auch ein entsprechendes Training machen oder entsprechende Kurse besuchen. Das ist auch der Grund, warum ich den ADSV favorisiere, oder Herdenschutz- bzw. Hütehunde überhaupt. Weiß nicht, ob das verständlich ist.
Wir haben in unserem Haus nicht viel wechselnden Publikumsverkehr - der Hund müsste sich an einige Freunde und Familienmitglieder als Besucher gewöhnen, vielleicht müsste er - sehr selten - auch meinen Mann oder mich mal zur Arbeit begleiten.
Mein Mann hat sich halt in den Spanischen Wasserhund verliebt - wir haben beim Einkaufen einen gesehen, und es war um ihn geschehen. Seitdem kommt für ihn kein anderer Hund in Frage.Außerdem scheint das ja wirklich eine sehr sympathische, tolle Rasse zu sein (haben im Internet Einiges gelesen).
Eurasier und Labrador wären für mich, da wir beide Hundeanfänger sind, irgendwie die "realistischsten" Hunde. Ich möchte weder uns überfordern noch den Hund unterfordern - schließlich soll uns das Zusammenleben Spaß machen.
Im Grunde denke ich aber, dass sich jeder von uns mit jedem dieser Hunde "anfreunden" kann.Ein erwachsener Hund aus dem Tierheim ist auch eine Option. Ich habe sowieso vor, mich dort demnächst mal als Spaziergänger vorzustellen. Bin gespannt.
Irgendwie beruhigend, dass man auch kleine Hunde schon mal alleine lassen kann. Und dass ein Hund alleine nicht automatisch unglücklich ist.
Grüße! Gaspode
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Also ich sehe das Ganze ähnlich wie Corinna!
6 Stunden sollte für keinen Hund ein Problem darstellen... mein Freund und ich sind auch beide Berufstätig. An manchen Tagen werden es sogar 8 Stunden... wobei wir das versuchen zu vermeiden!
Für einen Welpen sollte man sich schon Zeit nehmen... stubenreinheit und alleine bleiben sollte man von Anfang an, "langsam", üben!
Wegen der Rasse, dass muss jeder selber wissen! Da sind die Meinungen und Geschmäcker ja sehr verschieden... eine Alternative wäre natürlich ein Hund aus dem Tierheim für den Anfang!
Wünsche euch viel Erfolg, wenn es soweit ist!
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Soweit ich weiß, sind Herdenschutzhunde nicht unbedingt für viel Besuch und viel Kontakt mit Menschen geeignet, da deren Schutztrieb doch sehr ausgeprägt ist. Weiterhin gelten sie als ziemlich schwierig in der Erziehung und nicht unbedingt für Anfänger geeignet.
Haltet euch vielleicht lieber an Rasse, die als "leichter" zu erziehen gelten.
Zum Thema 2 Hunde gleichzeitig: Ihr werdet sehen, dass ihr mit einem erst mal genug zu tun habt
Ansonsten ist es toll, wie viele Gedanken ihr euch macht!
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