Aggressives Kind / Scheidung - Hund als "Ruhepol"

  • Das "Problem" ist, dass wir nichts über das Kind wissen, außer dass vor ewigen Zeiten eine Scheidung stattgefunden hat und dass das Kind aggressives Verhalten zeigt.


    Das eine wird mit dem anderen begründet. Und das finde ich na ja, sonderbar.


    Lass uns doch mal das Szenario durchspielen. Ich hab ein Kind, dass Verhaltensauffälligkeiten in Form von Aggressionsverhalten zeigt. Und ich komm damit nicht klar. Was mach ich dann?


    1. Ich hole mir jede Hilfe, die ich bekommen kann
    2. Wenn ich den Therapeuten meines Vertrauens gefunden habe, dann bekomme ich eine Diagnose und bespreche die Hundeoption ausführlichst.
    3. Ich frage Euch nach dem o.k. nach der geeigneten Rasse, der nötigen Ausbildung des Hundes etc.


    Aber im Ernst, wirklich niemand kann verantworten, jemandem der ein Kind hat, dass aggressiv ist, zu raten:
    "Klar, hol Dir einen Hund, dann wird alles bestimmt Supi"


  • Hm, soweit ich das Eingangsposting verstanden habe, hat die TS lediglich gefrat, ob jemand hier im Forum schon Erfahrungen mit einer solchen Situation gemacht hat. Nicht mehr und nicht weniger.
    Theoretisch könnte der Therapeut des Kindes ihr den Hund sogar empfohlen haben; wissen wir das?
    Ich glaube nicht, dass die TS erwartet, dass wir ihr einen Hund empfehlen und dann die Verantwortung für diese Entscheidung übernehmen. Sie fragte nur: Bei wem hatte ein Hund positive Auswirkungen auf ein Kind?


    Und tatsächlich haben ja auch einige User geantwortet und geschildert, dass ihnen ein Hund bei der Bewältigung von Konflikten helfen konnte.


    Aber ich glaube, wir können uns die Diskussion sparen. Die TS hat sich längst verkrümelt ... :/

  • Zitat

    Das sehe ich auch so. Aber dann muss eben - wie immer, der richtige Hund ausgewählt werden, bzw. die richtige Rasse.
    Es gibt Menschen, die arbeiten in der Hunderettungsstaffel (ich habe so jemanden in der Familie), und die suchen sich genau DEN Hund aus, der die Arbeit als Rettungshund von seinen Anlagen her leisten kann, und das sogar mit Spaß und Freude.
    Ich habe eine Freundin, die ist behindert, und die hat 2 ihrer Hunde als Behindertenbegleithunde ausgebildet. 2 andere sind Therapiehunde, da sie als Altenpflegerin arbeitet. Auch hier wurde die Rasse und das Wesen des Tieres eben nach den entsprechenden Bedürfnissen ausgewählt.


    Wo ist das Problem?



    Das Problem ist, dass in jeder Rasse HUnde vorkommen, die das bringen und andere wiederum nicht. Sogar in einem Wurf kann es völlig unterscheidliche Hunde geben.


    Und bei der Rettungshundestaffel gibt es Eignungsprüfungen! Sie sind streng. Und wer es nicht packt, fliegt raus. Ich kann mir DEN Hund raussuchen und am Ende ist er doch nicht für die Rettungshundestaffel geeignet.


    Ebenso Therapiehunde oder Hunde für "Helfer auf 4 Pfoten". Die Eignungstests sind happig und wers nicht packt, fliegt raus. Das gleiche gilt für Blindenhunde und Behindertenbegleithunde, eignen sie sich nicht, fliegen sie raus.


    Und bei nem aggressiven Kind kann es passieren, dass Hund/Tier es nicht überlebt. Ein Fußtritt, weil man sauer ist, evtl. die Milz treffen und möglicherweise wars dann mit dem Hund. Oder ein Meerschweinchen, hups, fällt es doch glatt aus großer Höhe runter. Wieso hat es das nicht überebt? Hey, ich kenn die Fälle, da kaufste besser einen Boxsack als einen Hund/Tier. Das kann man nämlich nicht wie ein Möbelstück zurückgeben oder wegwerfen, wenns nicht passt. Da kannste den geduldigsten Hund nehmen, wenn der eine abkriegt, ist der Hund der Leidtragende.

  • Das sind doch aber ganz theoretische Konstrukte.


    Ich würde sagen: Jedes Kind erlebt mal Phasen, in denen es emotional unausgeglichen ist. Ich glaube nicht, dass sämtliche HH nur allesamt brave Engel zuhause haben.


    Und was vielleicht in dem ganzen Für und Wider unterging, ist der Link der TS. Das Thema wurde ja schon untersucht, z.B. mit dem verblüffenden Ergebnis, dass Scheidungskinder MIT Hund sehr viel weniger unter Aggressionen leiden, als Scheidungskinder OHNE Hund.
    Ich denke, die Frage der TS bezog sich genau auf diese Studie, und sie fragte lediglich danach, ob jemand aus dem Forum auch Erfahrungen in diesem Bereich gemacht hat.


    Ich denke, diese Studie erklärt nochmal vieles:


    http://www.familienhandbuch.de…ilienforschung/s_713.html

  • hab leider nicht zeit, den rest der diskussion zu lesen, aber ich würde gern nochmal die 2 seiten vorher gestellten fragen in den raum stellen zum thema hund darf nicht zu therapie "missbraucht" werden:


    wie siehst du dann blindenhunde? die sogar in den meisten fällen wegmüssen, wenn sie nicht mehr arbeiten können.
    wie siehst du dann nutztiere, die gegessen werden?
    was ist eigentlich der unterschied zwischen hund als therapie für das kind und "ich will einen hund, weil.." ?

  • Zitat

    thema hund darf nicht zu therapie "missbraucht" werden:


    wie siehst du dann blindenhunde? die sogar in den meisten fällen wegmüssen, wenn sie nicht mehr arbeiten können.
    wie siehst du dann nutztiere, die gegessen werden?
    was ist eigentlich der unterschied zwischen hund als therapie für das kind und "ich will einen hund, weil.." ?


    Blindenhunde, Sporthunde, Hütehunde, Wachhunde, Jagdhunde, Sonstwas-Hunde habe eine fest umrissene, klar definierte Aufgabe. Sie werden ihrer genetischen Anlage entsprechend ausgebildet, etwas bestimmtes zu tun.


    Haben Therapiehunde auch solch eine klare Aufgabe? Wenn ja, worin besteht sie?

  • Zitat

    Blindenhunde, Sporthunde, Hütehunde, Wachhunde, Jagdhunde, Sonstwas-Hunde habe eine fest umrissene, klar definierte Aufgabe. Sie werden ihrer genetischen Anlage entsprechend ausgebildet, etwas bestimmtes zu tun.


    Haben Therapiehunde auch solch eine klare Aufgabe? Wenn ja, worin besteht sie?


    Seltsamerweise spricht bei obigen "Hundeberufen" aber niemand vom "missbrauchten" Hund. Ich glaube, dass es so manchem Wachhund u.U. um vieles schlechter geht, als einem "Therapiehund", dessen Aufgabe darin besteht, sich vom HH streicheln und versorgen zu lassen, damit es diesem psychisch besser geht. :/


    Ich glaube daneben auch, dass die Bezeichnung "Therapiehund" in unserem Fall auch weit übertrieben ist. Erinnert Ihr Euch an den Thread: "Warum habt Ihr Euch einen Hund angeschafft"? Oder an den "Was macht Euren Hund zu etwas Besonderem".
    Viele haben beschrieben, dass sie sich ein Leben ohne Hund nicht mehr vorstellen können, dass der Hund ihr Leben lebenswerter macht, weil er immer da ist, weil er auch dann für gute Laune sorgt, wenn einem manchmal zum Heulen wäre usw.


    Um nichts anderes geht es doch hier. Eine alleinerziehende Mutter möchte sich einen Hund anschaffen, weil alle Familienmitglieder sich das wünschen, und sie erhofft sich davon, dass der Hund mehr positive Erlebnisse in die Familie bringen wird, dass ihr leidendes Kind eine freudvolle Ablenkung im Alltag findet usw.
    Und ich sage, JA, warum nicht?! Fast alle HH halten sich aus einem dieser Gründe einen Hund.


    Um nochmal auf deine Frage zurück zu kommen: Die Aufgabe eines Therapiehundes liegt einfach nur darin, DA zu sein, präsent zu sein. Das reicht manchmal schon, um einem psychisch kranken Menschen zu helfen.


    Audrey II hat in einem anderen Thread diesen schönen Link eingefügt, der das prima verdeutlicht:


    http://redirect.dogforum.de/cl…scharmann%2Fscharmann.htm



    Denn er geht oft leichter einen Kontakt zu einem Hund ein, als zu einem Menschen. Hunde helfen durch ihre Anwesenheit, und dadurch, dass sie da sind, dass Menschen Nähe zulassen, selbstbewusster werden, sich geborgen fühlen, "geliebt, genau so, wie sie sind".
    Daneben stellt ein Hund eine neue Aufgabe dar, ein Hobby, etwas, das den Menschen so sehr beansprucht, dass er nicht mehr über leidvolle Erlebnisse nachgrübeln kann. Der Hund sorgt dafür, dass Menschen mehr an die frische Luft gehen, sich bewegen, kommunikativer werden.
    All das wirkt in hohem Maße heilsam auf die Seele.


    Das heißt, der Hund darf einfach Hund sein, und "therapiert" allein durch sein So-Sein, durch seine Anwesenheit.
    Einzige Voraussetzung: Der Hund sollte menschenbezogen sein und Nähe zu Menschen suchen und lieben. Und er sollte nicht so sensibel sein, dass ihn negative Emotionen von Menschen stressen.

  • Zitat

    schließ mich meiner vorrednerin an.


    und was ist mit allen tieren, die gegessen werden? macht denen das spaß? was gibt dem hund diese sonderstellung??


    Der Hund gehört nicht zu den Nutztieren, es ist keine Sonderstellung.


    So sieht das Tante Wiki :smile:


    Nutztier
    aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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    Nutztier bezeichnet ein Tier, das vom Menschen wirtschaftlich genutzt wird.[1] Als Mast- und Schlachttiere (Fleischtiere), Milchtiere, Fett-, Leder-, Daunen- oder Felllieferanten, Zuchttiere und Arbeitstiere dienen Nutztiere insbesondere der Versorgung mit Nahrung, Kleidung und anderen tierischen Rohstoffen sowie der Arbeitserleichterung. Speziell in der Landwirtschaft werden Vieh, Geflügel (Federvieh) und andere Hoftiere in vielfältiger Form als Nutztiere gehalten. Aber auch außerhalb der Landwirtschaft treten bestimmte Haustiere als Nutz- oder Gebrauchstiere in Erscheinung und werden vom Menschen als Jagdtiere, Wachtiere, Transportmittel und zu sonstigen Zwecken (etwa auch als Labor- und Versuchstiere) genutzt. Auch gezähmte Wildfänge (bspw. Arbeitselefanten) und andere nicht domestizierte Tiere wie Fische oder Honigbienen können Nutztiere sein, wenn ihre Haltung ökonomischen Zwecken dient.


    Gegenbegriff zum Nutztier ist das Luxustier (hauptsächlich Heimtiere), dessen private Haltung nicht dem Unterhalt des Halters dient. Daneben werden auch Gebrauchstiere, die weniger zu wirtschaftlichen als zu persönlichen oder dienstlichen Zwecken eingesetzt werden (etwa dienstlich, beruflich oder gewerblich genutzte Reitpferde, Gebrauchs- oder Arbeitshunde), in der Regel nicht als Nutztiere bezeichnet. Auch Zirkus- und Zootiere gelten im Allgemeinen nicht als Nutztiere.


    Einzelnachweise [Bearbeiten]
    ↑ Duden
    Von „http://de.wikipedia.org/wiki/Nutztier“
    Kategorien: Lebewesen – sonstige Kategorien | Land- und Forstwirtschaft | Nutztierhaltung

  • Zitat

    Einzige Voraussetzung: Der Hund sollte menschenbezogen sein und Nähe zu Menschen suchen und lieben. Und er sollte nicht so sensibel sein, dass ihn negative Emotionen von Menschen stressen.


    Das sagt sich so leicht, aber wieviele Hunde bringen diese Voraussetzungen mit? Die meißten Hunde, die sehr menschenbezogen sind, sind doch auch recht sensibel. Vor allem aber fehlt mir ein Plan B, wenn der Hund die hohen Erwartungen nicht erfüllen kann oder sich das Kind dem Hund gegenüber nicht so verhält, wie erhofft.


    Zitat

    und was ist mit allen tieren, die gegessen werden? macht denen das spaß? was gibt dem hund diese sonderstellung??


    Völlig unpassender Vergleich, aber sei es drum: Tiere zu essen würde ich noch weniger empfehlen, als ich der TS in der derzeitigen Situation zu einem Hund raten würde.

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