Wäre ein Hund okay oder vollkommen ungeeignet..?

  • Also, hallo Ihr.
    Ich bin 16 Jahre alt und träume schon lange von einem Hund. Genauer gesagt haben es mir Shiba Inus angetan. Bzw. es ist die einzige Rasse die mir sehr gut gefällt die nicht zu groß wäre.
    Leider hat es nie geklappt und jetzt bin ich doch wieder stark am Überlegen. Allerdings gibt es doch einige Dinge die dagegen sprechen und es stehen noch paar Fragen offen.
    Ich müsste mich dann größtenteils alleine um den Hund kümmern, da meine Mutter im Rollstuhl sitzt, aber einverstanden wäre sie damit auf jeden Fall. Falls sie gesund wird sind das vermutlich noch Jahre hin. Das heißt aber auch, dass der Hund (erstmals) nicht alleine bleiben müsste. Doch was wäre dann wenn sich das in Zukunft ändern würde? Wie sähe es dann mit der Eingewöhnung aus? Oder reicht es/Bringt was wenn ich ab und zu mit meiner Mutter länger ausgehen würde? Es kommt sicherlich auch auf den individuellen Hund an, aber dennoch..
    Hundeerfahrung habe ich noch nicht durch einen Eigenhund, aber durch viele Bekannte mit dessen Hunden ich einige Wochen verbracht habe. Und meine Mutter besaß früher selbst einen.
    Was die Zeiten angeht würde ich mit dem Hund morgens eben länger rausgehen und ihn auspowern damit er es "aushält" bis ich dann von der Schule zurückkomme was 13-15 Uhr meist wäre. Dann könnte sich meine Mutter auch mit ihm in der Zwischenzeit etwas beschäftigen. Dann auch nochmal ~ 2 Stunden nach der Schule und Abends ein weiteres Mal eben. Außerhalb der Schule mache ich nicht viel wie ausgehen o.Ä. da ich einfach nicht "der Typ" für sowas bin. Das wird sich ziemlich sicher auch nicht ändern. Also kann ich viel Zeit aufbringen. Ich würde auch gerne einen Hundesport anfangen. Wenn ich ab und zu zu meinem Freund fahre in den Ferien hätte ich einen Bekannten der sich um ihn kümmern würde.
    Wir wohnen in einer 4 Zimmer Wohnung im Erdgeschoss in der Außenstadt. Es ist unsere Eigentumswohnung somit gäbe es kein Problem einen zu halten. Hier ist ein Park gleich nebenan und einige Wiesen, zum nächsten Wald wäre es auch nicht sehr weit.
    Bis ich die Schule fertig habe dauert es jedenfalls noch ~5 Jahre. Dann habe ich vor mein Abitur zu machen und vermutlich zu studieren. Das ist auch noch etwas hin. Jedoch weiß man natürlich nicht wie die Situation später genau sein wird, aber ich denke es würde sich eine Lösung finden. Leider kann ich eben wirklich nichts genaueres planen.. Über so einen langen Zeitraum hinweg. z.B. Wie es mit meiner Mutter aussieht ob sie sich ab und an um ihn kümmern könnte wie/wo ich wohne etc.
    Ich weiß, es wäre vermutlich sowieso besser wenn ich warte bis ich .. Nun einen festen Job habe dann wohl, aber das wäre eine extrem lange Zeit.
    Ein Hund wünsche ich mir eben schon sehr lange und er würde mir sehr viel Freude bringen wie auch meiner Mutter, der er sicher auch eine Hilfe wäre.

    Aber wenn meine Situation (vollkommen) ungeeignet ist dann würde ich es natürlich sein lassen. Ich will den Hund nicht "quälen" sondern glücklich machen und das ganz genau durchdenken und da würde ich eben gerne einige Meinungen hören.
    Tut mir leid, dass mein Aufsatz doch recht lang geworden ist...
    Aber danke trotzdem fürs Durchlesen und schonmal für Antworten.

    LG

  • Hallo,

    ich persönlich finde, aus deinem "Aufsatz" spricht Reife und vor allem Verantwortungsbewußtsein, ich habe ihn gern gelesen.

    Wenn es euer beider Wunsch ist die Verantwortung für einen Hund zu übernehmen, dann sehe ich nichts was dagegen spricht.

    Ich persönlich kenne eine junge (aus meiner Sicht, für dich wahrscheinlich ne alte, ist halt relativ) Rollstuhlfahrerin in unserem Dorf, die saust mit einem wunderschönen Schäfi rum und ist glücklich mit dem Hundetier. Auch hier im Forum habe ich mindestens eine (ich finde sehr nette) Frau getroffen, die mit Hund und Rollstuhl super zurechtkommt. Aus dieser Sicht spricht meiner Meinung nach nichts gegen einen Hund, zumal ja du die Hauptbetreuerin für das Hundetier sein wirst.

    Ich habe eine unheimliche Achtung vor allen Behinderten, die sich nicht aufgeben, sondern aktiv am Leben teilnehmen. Hat jetzt nichts mit Hund zu tun, aber ich habe eine Kundin, Rentnerin, die ist auf Grund einer Krankheit erblindet. Das war noch vor der allgemeinen Verbreitung der Computer, sie hat also nie solch Ding gesehen. Die Dame hat sich mit über 60 Jahren einen PC gekauft und mich darum gebeten ihr das ganze beizubringen. Die Gute ist heute im Internet unterwegs und für sie ist damit die Welt ein großes Stück weiter geworden.

    Ich kann mir durchaus vorstellen, daß auch für deine Mutter der Hund zu einer Aufgabe werden kann, die die mögliche Heilung fördert.

    Ich wünsche euch jedenfalls alles Gute

    Liebe Grüße Jan

  • Ich finde Deine Situation bei weitem nicht ungeeignet!
    Du machst Dir die richtigen Gedanken!

    Was sich im Leben mal ändert wissen wir nie.
    Ob man nun Kinder hat oder einen Hund, so lange Du ihn als Familienmitglied betrachtest und nicht wieder abschiebst sobald es mal schwierig wird.
    Ich hab mir immer gesagt, was würde ich mich ärgern wenn ich nach Jahren feststellen muss, hätt ich mir mal 'nen Hund zugelegt, wäre ja gegangen...und darauf verzichtet zu haben, neeeee :D

    Wie sagte Heinz Rühmann so schön: man kann ohne Hund leben, aber es lohnt sich nicht! :gut:

  • Hallo,
    Ich kann mich Wildner und nickname nur anschließen, und wünsch dir jetzt schonmal alles Gute für eure Entscheidung.
    In deinem ersten Abschnitt sprichst du glaub ich auf das Gewöhnen zum Alleine-bleiben hin an. Wie du schon sagtest, da sich die gesundh. Situation deiner Mutter ändern kann, solltet ihr vorsichtshalber von Anfang an das Alleine bleiben trainieren (Anleitung dazu gibt es im Forum sehr gute!) Das muss nämlich Schritt für Schritt aufgebaut werden und auch dein Ma allein kann das von zeit zu Zeit üben.

    In allen Punkte sollte deine Mom in die Erziehung des Hundes miteinbezogen werden, denn auch sie muss dem Hund zuhause Grenzen setzen können, ihn bei Besuch auf die Decke schicken können - auch wenn du mal nicht da bist.

    Ein Hundeschulbesuch wäre in jedem Falle angebracht, da es dein Ersthund ist und deine Mom mit dem Hund dort den gesamten Gehorsam auch neben dem Rollstuhl trainieren wird (also bitte eine kompetente Hundeschule)

    So jetzt, so leid es mir tut, zu deiner Rassewahl - Shiba Inus sind sehr triebige, jagdbesessene Hunde, die sehr konsequente, ausdrucksstarke, souveräne Menschen benötigen.

    Nur du allein mit Unterstützung einer guten Hundeschule würde das unter Umständen packen, aber deine Mom ist durch den Rollstuhl eingeschränkt - was ist mit ihr?

    Denn was ist, wenn dein Stundenplan umfangreicher wird, die Freistunden nicht reichen, um noch schnell nach hause zu fahren - während des Abis wirst du manchmal bis halb sechs in der Schule bleiben müssen (s. mein neuer Stundenplan) Es ist wichtig, das deine Mom auch mal für einen Gassigang einspringen kann, ohne das der Hund auf einen Jagdausflug verschwindet.
    Denn Schleppleinentraining, was bei einem Shiba Inu zu 100% ein langes Thema wird, ist mit einem Rollstuhl leider unmöglich zu bewerkstelligen.
    Auch anderen Hunden gegenüber reagieren Shiba Inus -aus der Welpenzeit herausgewachsen- oft nicht sonderlich symphatisch, und da ist splitten, frühzeitiges Abrufen und Entgegenwirken von aufkommender Leinenaggression angesagt, das mit einem Rollstuhl bei guter Erziehung d. Hundes und viel Hundekenntnis deiner Mom zwar zu schaffen ist, aber auch sie muss dazu wirklich von Anfang an eine Bindung zu dem Hund aufbauen, ihm Aufgaben stellen, den Gehorsam mindestens genauso oft trainieren, wie du und vor allem sehr motiviert ein.

    Dann ist ein Hund eine wunderbare Chance für euch alle.

    Ich schreibe dies nur so ausführlich,w eil sich dein Text sehr las - in der Richtung "ich kümmere mich voll und ganz um die Erziehung und Gassigänge des Hundes und meine Mom bespaßt ihn während ich weg bin.
    Das wird nicht funktionieren - du bist wikrlich auf deine Mutter angewiesen und wenn die aus gesundheitlichen Gründen dies garnicht schafft, muss jemand anderes zur Verfügung stehen - ich spreche aus Erfahrung ;)
    Seh dich und deine Mutter als gleichberechtigte Hundehalter!

    Sei bis zur Entscheidung bitte offen für alle Rassen und fahr dich nicht zu sehr auf den Shiba Inu fest, die Rasse macht keinen tollen hund aus, sondern der Charakter und die Bindung, die ihr zu ihm habt!

    LG Jana, die sehr froh ist ihre Eltern zu haben, nachdem sie gestern den neuen Stundenplan erhalten hat ;D

  • Hallo,

    ich melde mich dann auch noch mal.

    Ich habe zu dem Thema Rasse in meinem Beitrag bewußt nichts gesagt, da ich da nicht der große Fachmann bin.

    Den Bedenken von Jana schließe ich mich aber an.

    Was ich aber eigentlich noch sagen wollte, bitte macht jetzt keine Diskussion auf was besser ist, Hund vom Züchter oder Hund aus dem Tierschutz. Damit ist der TS wohl nicht so sehr geholfen.

    Liebe Grüße

    Jan

  • Hallo Jan,
    ich will mich gar nicht in die Rasse-Frage einmischen, nur soviel:

    Von dem Wenigen, was ich hier von Dir gelesen habe, klingst Du ausgesprochen strukturiert, vorausschauend, mitdenkend und sehr verantwortungsvoll.

    Deshalb sehe ich in den Anforderungen an Deine Wunschrasse "souveräne, ausdrucksstarke, konsequente Menschen" gar nicht so das Problem...

    Wen der Shiba Inu Deine absolute Wunschrasse ist und Du Dir im Klaren drüber bist, auf was genau für Anforderungen an Dich und ja, auch Deine Mutter und an Erziehung und Ausbildung des Hundes Du Dich da einläßt, kann ich mir das schon als machbar vorstellen.

    Du hast sehr konkrete Planungen und das liest sich alles sehr gut, was Ihr vorhättet, wenn denn dann ein Hund käme..
    Und - WENN Du jemals die Zeit für einen Hund hast, dann jetzt.

    Wenn ersteinmal ein Hund da ist, richtet man sein Leben - in Bezug auf Wohnung z. B. während des Studiums, etc. auch dahingehend darauf ein, dass es auch für den Hund passt.

    Ich kenne viele Rolli-Fahrer mit Hund und/oder Pferd. Und das Einzige, was mir dabei aufgefallen ist, ist, dass "Rolli-Fahrer-Hunde" meist einen Hauch besser erzogen sind, als Fußgänger-Hunde - aus dem schnöden Grund, dass ein Rolli-Fahrer seinen streikenden Hund nicht immer mal eben schnell irgendwo abholen kann und von Anfang an auf klarere Regeln achtet...

    Ich kann mir einen Hund in Eurer Situation gut vorstellen - wichtig ist aber, dass Ihr beide mit ihm arbeitet.

    LG, Chris

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