Mein Besuch einer Hundeschule und Fragen hierzu:
-
-
Ich war gestern „zum Spaß“ mit meiner Nachbarin zum Besuch in einer Hundeschule, die sie regelmäßig besucht. Dabei stellten sich mir einige Fragen, hier mal die erste:
Angenommen, ein Hund, der auch an diesem Tag das erste Mal dabei war, schon allerlei Kommandos beherrscht, stellt nach einer geraumen Zeit (fast 1 Stunde) auf „stur“. Alle Hunde sollen sich setzen, der Hund macht es nicht. Er beherrscht das Kommando normalerweise, befolgt es auch zuverlässig, hat es bis dahin auch während der Stunde brav gemacht, aber in diesem Moment geht nix mehr. Hund steht starr und stumm und guckt Frauchen groß an. Spult dann das ganze Verlegenheits-/Stress-Programm ab mit Schütteln, Gähnen, am Hälmchen zupfen, setzt sich aber nicht hin.
Meiner laienhaften Meinung nach, war der Hund zu diesem Zeitpunkt „durch“, in einer neuen Gruppe stramm üben, das über einen Zeitraum, der das normale private Trainingspensum um etliches überschreitet (private Übungseinheiten sind immer so 5-10 Minuten, dafür häufiger mal). Der Hund ist 16 Monate alt, beherrscht alle Grundkommandos, hört zuverlässig, zeigt bei der Arbeit (Mantrailing) Ausdauer und Konzentration.
War der Hund nur schlicht überfordert/erschöpft, oder wie soll man das deuten? Die ganze Action mit den fremden Hunden ist ja auch schon anstrengend.
Fragen wollte ich Euch, was Ihr in der Situation gemacht hättet? Bzw. wie Eure Trainer darauf reagieren?
- Vor einem Moment
- Neu
Hallo,
hast du hier Mein Besuch einer Hundeschule und Fragen hierzu: schon mal geschaut ?*
Dort wird jeder fündig!-
-
Da schließe ich als Laie mich Deiner laienhaften Meinung an. Die "fast 1 Stunde" war wohl ein zu langer Zeitraum. Ist auch reichlich langweilig für den Hund immer nur Sitz und Platz und solch langweiligen Kommandos zu befolgen. Mantrailing ist da schon viel spannender. Generelle Konzentrationsschwierigkeiten hat der Hund ja eh nicht.
Was ich da tun würde? Training abbrechen und z.B. den Rest der Zeit zusehen, denn "bringen" tut das Training mit einem nicht-motivierten Hund eh nichts mehr.
Viele Grüße Gremlin
-
Ich halte das ebenfalls für Überlastung. Dann noch weiter zu machen, ist eigentlich sinnfrei. Hier noch etwas zum Thema, dass vielleicht dem ein oder anderen etwas hilft:
Knowing When To Abort A Training Session
http://www.youtube.com/watch?v=vfXFUrBclac -
Ich würde von einem guten Trainer erwarten, dass er
a) nicht länger als 10 – 15 Minuten, (kommt auf das Alter der Hunde an) trainieren lässt.
b) Wenn er bemerkt, (und das sollte ein guter Trainer) ein Hund ist „platt“, diesen Hund mit HH aus der Gruppe rausschicken, in eine Ecke des Platzes schicken, wo die Beiden ohne Stress, (keine anderen Hunde usw.) noch EINE Übung, die der Hund schon richtig gut kann probieren sollten. Meistens klappt das dann auch und Hundi und Frauchen/Herrchen, gehen mit einem Positivengefühl vom Platz. -
Das Video ist klasse!
Also würde ein guter Trainer nicht darauf bestehen, dass der Hund das Kommando ausführt? Indem er dem Hundehalter folgendes vormacht:
Halsband so drehen, dass der Karabiner unter dem Kinn liegt und dann mit dem Kommando "sitz" die Leine nach oben zieht, dass sich dem Hund die Halsfalten bald über die Augen stülpen? Ich meine, gesessen hat er dann brav, aber gelernt hat er dabei nix, oder?
Ich war einigermaßen entsetzt muss ich sagen...
"Bleib" aus dem Gehen heraus wurde aufgebaut, indem dem Hund, der brav bei Fuß ging, unvermittelt die Leine vor das Gesicht geworfen wurde...
-
-
Das Einzige was der Hund aus solchen Aktionen lernt ist, dass sein Herrchen total unberechenbar und ganz offensichtlich nicht mehr bei Trost ist; mehr nicht.
-
Rofl was für ein Trainer. Doch man lernt nie aus ^^. Ne mal ehrlich, bei den meisten Hunden die noch nicht überfordert sind reicht es sich kerzengerade hinzustellen den Finger(Hand) in die luft erheben und Sitz sagen ganz normal. Also Körpersprache an sich selbst einsetzen, nicht dem Hund eine Körperhaltung aufzwängen.
Hatte heute eine ähnliche Situation. Fange grad an etwas neues auszuprobieren um die erwartungshaltung und die spannung beim Mittags Spaziergang abzubauen. Statt einfach nur abzusitzen vor dem Rausgehn hab ich noch andere kommandos eingebaut vor dem rausgehen. Platz klappte überhaupt nicht. Hatte dann weil es nicht klappte wieder Sitz und Pfötchen geben lassen. Als platz dann klappte legte er sich auf den Rücken und Leckte mir die Hand ab... Bin dann einfach so wie immer raus, mit nem Hund der total überdreht im Hausflur ist.
War ja Heut nur ein versuch, doch es könnte anders aufgebaut klappen. Also mach ich das jetzt immer zwischendurch mit Geschirr anlegen und dann so bissel Training ohne wirklich rauszugehen.
Mir gefällt die Mäuseschrittchen Methode irgendwie besser.
-
Zitat
Also würde ein guter Trainer nicht darauf bestehen, dass der Hund das Kommando ausführt?
bei einem "Sitz" schon.
ZitatHalsband so drehen, dass der Karabiner unter dem Kinn liegt und dann mit dem Kommando "sitz" die Leine nach oben zieht, dass sich dem Hund die Halsfalten bald über die Augen stülpen?
Aber nicht so.
Mal wieder ein Bestätigung des Grundsatzes, dass man NIEMALS die Leine des eigenen Hundes aus der Hand gibt, wenn man nicht weiss, wie der Trainer so drauf ist.
-
Zitat
Das Video ist klasse!
Also würde ein guter Trainer nicht darauf bestehen, dass der Hund das Kommando ausführt? Indem er dem Hundehalter folgendes vormacht:
Halsband so drehen, dass der Karabiner unter dem Kinn liegt und dann mit dem Kommando "sitz" die Leine nach oben zieht, dass sich dem Hund die Halsfalten bald über die Augen stülpen? Ich meine, gesessen hat er dann brav, aber gelernt hat er dabei nix, oder?
Ich war einigermaßen entsetzt muss ich sagen...
"Bleib" aus dem Gehen heraus wurde aufgebaut, indem dem Hund, der brav bei Fuß ging, unvermittelt die Leine vor das Gesicht geworfen wurde...
Fluffy hat es genau beschrieben. Ansonsten kann ich nur raten: Hund nehmen und der Hundeschule den Rücken kehren; aber für immer
-
Hach, was tut mir das so gut....vielen Dank.
In einigen Dingen war ich mir meiner Sache auch völlig sicher (Leine werfen, anbrüllen etc.). Bei dem Kommando-Durchsetzen, nun ja, da habe ich es bisher so gehalten:Ich bestehe normalerweise darauf, dass ein Kommando ausgeführt wird. Zur Not spiele ich Baum, weiter geht's eben erst, wenn z. B. das "Sitz" ausgeführt ist. Klappt eigentlich immer. In der geschilderten Situation wäre ich eben so lange stehengeblieben, bis der Hund sich aus Langeweile gesetzt hätte, oder ich hätte eine kleine Runde gedreht und quasi neu aufgebaut...wenn er gesessen hätte, hätte ich dann gelobt und das Training beendet.
Allerdings überlege ich mir auch vorher, wann ich eine reelle Chance habe, dass es klappt, d. h. ich gebe nur Kommandos, die ich im Zweifel auch durchsetzen kann, weil ich Angst habe, mir da was zu versauen. Als meine ein Welpe war, habe ich sie nur gerufen, wenn sie sowieso auf dem Weg zu mir war, und dann gelobt. Das habe ich dann nach und nach ausgebaut und sie hört heute sehr zuverlässig. Ich lasse sie auch nicht 100mal das Gleiche machen, wozu auch?
Zu dieser Hundeschule: Da gehe ich bestimmt nicht mehr hin. Ich glaube auch nicht, dass es nötig ist, nachdem ich gesehen habe, wie schlecht manche Hunde da hören, die seit Monaten wöchentlich dort trainieren.
Da wurden Herrchen/Frauchen im Gebüsch versteckt, während die Hunde spielten, die sollten dann rufen, 4 von 5 Hunden hat das nicht die Bohne interessiert, der fünfte hat dann mal ein bißchen geguckt, aus welcher Richtung die Rufe kamen und dann aber auch nicht weiter gesucht.
Die "Trainerin" kommentierte das mit "Das ist fehlende Bindung". Kann ich mir gut vorstellen, wenn ich meinen Hund so drangsalieren würde wie da gezeigt, könnte ich ihm das nichtmal verübeln...lol
Genug der Lästerei, hat mir gut getan, vielen Dank für Eure Kommentare.
Gruß, Inli
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!