Sissi und große Tiere
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also das war ja vorgestern was, ich dachte, mein herz bleibt stehen.
aber von vorne....mein sohn arbeitete an meinem auto und wollte mir draussen was zeigen. ich schlüpfte schnell aus der haustür raus, leider auch sissi... und das ohne leine.
sie rannte zuerst auf "ihr" stück wiese zum pipimachen und kam dann zu mir. auf einmal sah sie die schafe auf unserer weide, die wir an einen nachbarn "verliehen" haben.
ich konnte gar nicht so schnell gucken, wie sissi dort hin rannte.
ich rief und dachte noch hoffnungsvoll: naja, da sind drei reihen stacheldraht und eine stromlitze, das wird sie wohl abhalten.
mitnichten!
ich weiß gar nicht, wie sissi auf die weide gekommen ist, ob über den zaun gesprungen oder am selbstgebasteltem durchgang meines mannes. jedenfalls sah ich nur noch schafe über die weide rennen und sissi hinterher.
ich rief, ich pfiff auf den fingern..... es war nichts zu wollen.plötzlich machte der große schafbock einen satz und sprang elegant wie ein turnierpferd über den zaun und flüchtete richtung straße.
was nun? Hinter dem schafbock her? nicht, dass der überfahren würde... aber andererseits war sissi immer noch auf der weide und rannte hinter den restlichen 3 schafen her.
ich entschloß mich, erst einmal sissi einzufangen.
mein sohn war inzwischen ins haus gerannt, um die leine zu holen und war nun auf der weide, auf der sissi weiterhin die schafe in angst und panik versetzte.
aber zu ihm kam sie nicht. ich rief also von außerhalb des zaunes -halb auf dem weg zum schafbock- weiter nach ihr, mein sohn aber auch gleichzeitig und plötzlich hörte ich ein jaulen. gesehen habe ich sissi nicht, denn da stand das haus im blickfeld.dann rannte sissi auf mich zu, mein sohn hinterher und rief: "oh mann, jetzt kommt sissi nicht mehr zu mir, weil sie mit der nase voll an die stromlitze gekommen ist. genau, als sie zu mir kommen wollte."
ich hielt sissi dann fest und tatsächlich wich sie vor david zurück, als er sie anleinen wollte. (mist, mist, mist, die ganze arbeit von vorher ist bestimmt für die katz'! )als erstes haben wir sissi ins haus gebracht, damit die schafe und der bock bei ihrem anblick nicht gleich wieder panisch reagieren sollten.
der schafbock war inzwischen außer sichtweite. vom gefühl her müsste er aber der straße entlang gelaufen sein. ich hatte das telefon noch in der hand, mit dem ich zuvor mit einer freundin telefoniert hatte. ok, erst einmal den schafbesitzer anrufen, der wohnt im nachbarort.
eine autofahrerin hielt an und bestätigte, dass der schafbock auf der kuppe der straße lief. kurz darauf kam der nachbar vorbei, dem die schafe gehören und nahm mit auto und einem eimer voll leckerem hafer die verfolgung des flüchtigen auf.
er kam zurück - ohne bock. auf der straße war er nicht mehr.
aber er stand am waldrand. während die praktikantin des nachbarn die drei verbliebenen und verstreuten schafe wieder zu einer gruppe zusammentrieb, machte er selbst sich zu fuß auf, in richtung wald.nach einer gefühlten ewigkeit tauchte er wieder auf, diesmal mit bock.
puuuuuhhhhhhh, was für eine erleichterung!jetzt habe ich zwei große fragen, die mir auf der seele brennen:
der nachbar ist sich sicher, dass das jagen war und kein "spielen wollen". ich neige mehr zu der ansicht, dass sissi spitztypisch die ihr unbekannten schafe verjagen wollte, was für mich erst einmal nen unterschied zur eigentlichen jagd darstellt. kann man das noch unter junghundlichem verhalten verbuchen?
hat der eine stromschlag ausgereicht, um sissi von den schafen fernzuhalten? oder wie gehe ich das thema "verhindern von weiteren vorkommnissen dieser art" am besten an?P.S.: das thema mit meinem sohn hat sich schonmal erledigt. ich denke, sissi wollte in dieser schreckminute einfach nur zu der ihr vertrautesten person und das bin ich. inzwischen klappt es wieder mit meinem sohn.
heute war ich dann bei einer bekannten und an deren grundstücksgrenze ist eine pferdekoppel. sissi war gott sei dank im haus, als die ersten pferde durch ein kleines wäldchen auf die koppel kamen. sie hat gebellt wie blöde und ließ sich kaum still bekommen.
später bin ich dann mal mit ihr an der leine näher an die koppel rangegangen. sie war interessiert, aber als die großen pferde dann näher kamen fing sie wieder an zu bellen und zu knurren. und als ein pferd nahe bei mir war, musste ich sissi wirklich am geschirr festhalten, weil sie sich sonst knurrend und bellend auf das pferd gestürzt hätte.
ich weiß gar nicht, was ich davon halten soll, habe auch keine ahnung, wie ich besser hätte reagieren können und was ich tun kann, damit sie in solchen situationen in zukunft gelassen bleibt. habt ihr da ideen???ich würde gerne wissen, wie ich sissi an diese tiere (auch katzen-gleiche problematik) heranführen kann, damit sie mal zu einem gelasseneren hund wird, wenn es wieder einmal zu einer solchen begegnung kommt.
vielen danke für eure hilfe!
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Hallo,
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Also mir wär erstmal egal, ob "Jagd", "Spiel" oder "Vertreiben" die Motivation ist, Fakt ist, solch ein Verhalten muss unterbunden werden.
also lass sie angleint und übe mit ihr, ruhig zu bleiben und die anderen Viecher zu tolerieren und vor allem in Ruhe zu lassen.
Belohne jegliches ruhige Verhalten, versuch nicht, so abzulenken oder sonstwas.
Such dir erstmal nen grösseren Abstand und signalisier ihr deutlich durch dein Verhalten, dass die anderen Tiere wurscht sind
und welches Verhalten angebracht ist.
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dankeschön, dann werde ich das mal so versuchen.
ich glaube, mein fehler war einfach, dass ich ihr zeigen wollte, wie toll pferde sind, ich depp.
deshalb bin ich auch nahe rangegangen, wollte ein pferd streicheln.
aber es ist schon so, dass ich diese orte nun ganz gezielt mit sissi an der leine aufsuchen sollte, ne? so dass ich das immer wieder üben kann. und dann wahrscheinlich immer näher ran.
für alle eingezäunten tiere, ist das sicherlich die beste lösung. (ich dussel hätte da auch wirklich selbst drauf kommen können.
)
aber wie mache ich das z.b. mit katzen, die einfach mal unseren weg kreuzen? wie kann ich so etwas üben? wir haben selbst 2 katzen und im haus fiept sissi immer, weil sie zu ihnen will. die katze ist inzwischen auch gelassener und lässt sissi näherkommen, der kater faucht sie immer an.
aber draussen kann ich sissi deshalb nicht ohne leine laufen lassen, weil in unserer nachbarschaft noch mehr katzen wohnen und sissi hinter denen her rennt, sobald sie eine sieht. sie achtet dann auf nichts mehr und die straße ist viel zu nahe, das ist zu gefährlich.aber ich kann mich doch nicht den ganzen tag mit sissi an der leine auf die lauer legen, damit ne katze vorbeikommt und wir üben können.
edit: sissi wird in diesem monat ein jahr alt und lebt bei uns seit 2 monaten.
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Mir ist auch ein paar Mal das Herz stehen geblieben, als meine Aruna noch Junghund war, ist sie auch zu allen Tieren hin. Einmal zu einer Stute mit ihrem Fohlen. Sie hat das Fohlen zum Spielen aufgefordert und ist auf der Koppel auf und ab gerannt, die Pferde mit ihr. Als sie dann leckere Pferdeäpfel entdeckte, hat sie sich erst mal darüber her gemacht! Und was macht das Fohlen? Schubst Aruna von hinten in den Rücken und fordert sie zum Spielen auf!!!
Ein anderes Mal ist sie zu den Kühen auf die Weide und hat diese verbellt, zum Spielen aufgefordert und ich konnte sie kaum abrufen, da die Weide auf der anderen Seite des Baches war, durch den meine Madame geschwommen ist, um zu den Kühen zu kommen. Inzwischen hat Aruna einen Heiden-Respekt (um nicht zu sagen Angst), sowohl vor Kühen als auch vor Pferden. Damals war das wohl jugendlicher Leichtsinn von ihr, den sie mit dem Älterwerden ganz von selbst abgelegt hat.
Das alles geschah zu unserer Schleppleinenzeit, wo meine "Göre" sich mit einer Vehemenz in die Leine geschmissen hat, dass ich sie nicht halten konnte, hab mir sogar die Innenflächen der Hand an der durchrauschenden Schlepp verbrannt(trotz Handschuhen)
Gestern wollte sie nicht einmal mehr an der Pferdekoppel vorbei, weil sie ohne dass je etwas Schlimmes vorgefallen wäre, inzwischen gemerkt hat, dass diese Tiere viel größer und stärker sind als sie und eine Gefahr für sie werden könnten. -
Hi,
das ist ja jetzt erst ein paar Tage her. Lass die Kleine mal über die Situation und das Erlebte nachdenken, bevor Du sie erneut großen Tieren gegenüberstellst.
Jede Situation ist anders und wirkt anders auf den Hund aber vielleicht zur Aufmunterung:
Meine Maus ist auch einmal auf eine Schafweide zugerannt (soweit ich das beurteilen kann - mit Jagdintention) und mein Rufen hat auch nichts gewirkt. Sie hat mit der Schnauze den Elektrozaun berührt, einen Schlag bekommen, ist panisch zu mir zurückgelaufen, ich hab sie wortlos angeleint, erst einmal abliegen lassen zur Beruhigung, und bin dann mit ihr weitergegangen. Schafe (alle Schafe, nicht nur diese Weide, werden keines Blickes mehr gewürdigt von der Maus).
Vor einigen Wochen waren wir auf einsamen Bergpfaden unterwegs und mussten über eine Jungvieh-Weide. Die Kühe haben offenbar noch nicht so viele Hunde gesehen und waren sehr neugierig, was auf die Maus sehr aufdringlich und bedrohlich gewirkt hat. Sie hatte Angst, die Rute eingeklemmt und hat hinter mir Schutz gesucht. Ich habe sie wortlos über die Weide geführt (okay, ich geb zu, auch mir war mulmig) und seitdem würdigt sie auch Kühe keines Blickes mehr).
Was ich sagen will - so bedrohlich diese Situationen für Dich im ersten Moment aussehen mögen - für Deinen Hund sind es wichtige Erfahrungen aus denen er lernt.
Gib ihm jetzt erst mal ein paar Tage Zeit darüber nachzudenken, dann geh noch mal an den Schafen vorbei und schau, wie er reagiert. Dann entscheide, ob Du einen Hundetrainer brauchst oder es selbst hinbekommst oder es sich eh von selbst erledigt hat.
Viele Grüße Gemlin
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