Kleine Griechin bellt, knurrt und beißt ängstlich
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Einen wunderschönen guten Tag erstmal. (:
Seit drei Tagen ist eine kleine Maus aus Griechenland bei uns, die von einer Tierschutzoranisation gerettet wurde. Als wir sie angeguckt haben, war sie etwas schüchterner als die anderen aber ansonsten ganz munter hat sich mit alles verstanden, war verspielt und hat sich immer schön brav den älteren unterworfen.
Im Rudel lief sie auch ganz hervorragend an der Leine und hat nie auch nur einen Mucks gemacht.
In meiner Familie sind Bruder(18) Mutter und Ich. Ich kümmere mich morgens mittags abends und nachts - also 24 Stunden um die kleine.Zur Situation:
Angeleint wie abgeleint ( Schleppleine, da sie ersten meter aus der Straße raus ziemlich füchterlich sind.
)
Andere Menschen werden ein wenig angebrummt und praktisch 'lautlos angebellt' - mehr so ein schnaufen.
Andere Hund werden jedoch schon auf großer Entfernung lauthals verbellt sowie angeknurrt. Bei jedem Hund macht sie es anders; manchmal versteckt sie sich hinter mir oder versucht mir auf den arm zu springen ( das mit dem Arm lasse ich nicht zu, dachte das wär weniger sinnvoll, sie sollte es ja lernen das nichts geschiet) und kläfft und winselt von da aus weiter, aber oftmals geht sie auch mit ihren 4 ( !! ) Monaten auf den anderen los, egal wie lieb dieser auch ist und Größe/Rasse/Farbe sind auch egal. Sie knurrt und beißt richtig zu.. mehr in die Luft, weil sie auch sofort wieder zurückzuckt und hinter mich rennt, nur um wieder auf den Hund zuzuspringen. Die meisten Hunde sind völlig verwirrt was sie denn möchte, weil sie ja lautlos ganz brav und ruhig kamen; dann gehen sie halt wieder und lassen sie links liegen, was sie aber nicht davon abhält protestierend noch weiter nachzustarren und zu bellen. Alles mit eingekniffenem oder auch mal etwas starren Schwanz.Mein Problem ist das ich bisher nicht mit solchen Hunden zu tun hatte. Meinen voriger Hund, einen Labrador, habe ich auch als Welpen bekommen jedoch war er gut sozialisiert und aufgeschlossen ( Am Tumor verendet...
) Und auch sonst kümmere ich mich viel um Bekannten-Hunde.
Zuhause ist die kleine ( Leni (: ) auch ganz munter, spielt sogar mittlerweile mit den lustigen bunten Knochen und schmust was das Zeug hält was man ihr auch erstmal alles zeigen musste. Doch auch hier werden Leute die dem recht niedrigem Zaun zu nahe kommen angebellt/schnauft.. jedoch mit ruhigerer Körpersprache.
Heute beim spazieren saß ich mit ihr und der einzigen Hundefreundin die sie hat ( eine ruhiges junges Mixmädchen einer bekannten) auf einem Stein und wir ließen sie etwas rumlaufen. Dann kam ein lieber aber etwas forscherer Goldenretriever den sie sofort anfuhr wie sonst was, und sie hat ihm mit voller Kraft(was zum Glück noch nicht viel ist und auch die Zähnchen noch recht harmlos sind ) in den Hals gebissen, ihre Hundefreundin verteidigte sie noch und es artete aus. Normalerweise hocke ich mich hin damit sie sich verstecken kann, doch das war da nicht mehr angebracht. Auf drei packte also jeder seinen Hund und als sie den Goldi gerade noch erwischen wollte, bekam ich es ab. Sie hat mir also in dem Arm gebissen und jetzt ist Schluss mit lustig. Ich will nicht gegen sie vorgehen sondern mit ihr an der Sache arbeiten, ihr helfen und wüsste nun gerne was ihr mir empfehlen würdet. Ich kann konsequent sein, doch muss ich ja wissen was zu tun ist. Ich kann sie ja schlecht dafür tadeln das sie Angst hat - außerdem habe ich bisher bei allen anderen Hunden eh mit positiver Erziehung Erfolg und ein Tadel ist die absolute Ausnahme- doch meine Hilfe, sich zu verstecken und alles nimmt sie auch nur begrenzt war.
Auf jeden Fall werde ich nun mit ihr eine Welpenschule besuchen. Bei dem Labbi war es nicht nötig aber bei ihr denke ich sollte sie erstmal lernen mit Hunden und Menschen klarzukommen und das sie mir vertrauen kann.
Sowieso verbringe ich im Moment alle Zeit mit ihr, Schmusen, Spielen, auch auf ihren Namen und Sitz hört sie schon super, Aus wird hinterfragt. Kommandos sind mir aber jetzt nicht wichtig, sondern das sie Vertrauen findet, und nicht meint sich selbst vertreidigen zu müssen.Bitte helft mir, ich möchte ihr die Sicherheit geben können die sie braucht.
Und verzeiht diesen ellenlangen Text, sie ist halt mein kleines Sorgenkind.Liebe Grüße, Lisa.
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Erstmal, eine gute Hundeschule ist in meinen Augen immer wichtig, egal was für einen Hund man hat.
Zu deinem Problem, deine Fellnase hat Angst, sehr große Angst. Ein typisches Problem bei Auslandshunden. Du solltest dir einen sehr guten Trainer suchen. Alleine wirst du dieses Problem kaum lösen können. Zudem wirst du auch nie einen Hund ohne Angst haben. Du solltest auch aufpassen, da sich die Angst schon in "Agression" umwandelt. Du solltest baldigst mit einem Training anfangen.
Ich habe hier auch so einen sitzen. Zwei Jahre harte arbeit und gute Hundeschulen/Trainer haben uns das Leben erleichtert. Aber es ist und wird niemals so wie mit einem gut sozialisiertem Hund.
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Danke, ja das ist mir/ uns bewusst. Diese Zeit der Sozialisierung kann man eben nicht ersätzen...
Hundeschule und Trainer sind auch schon angesprochen und so schnell wie möglich in Angriff zu nehmen.
Meine Frage ist aber wie ich momentan auf Spaziergängen reagieren soll. Lieber gar nicht auf die Freilaufwiese weil es zu riskant ist... oder doch weil sie sich gewöhnen sollte.
Sollte ich sie auf den Arm nehmen wenn sie so eine Angst hat oder wäre das dann genau das falsche Zeichen. Strafen ist ja auch unangebracht.. Also wie reagiere ich dann richtig ?
Und auch an der Leine ist es für mich schwer einzuschätzen. Habe mich lange um einen Hund gekümmert der sich aus Jux, Dollerei und Spaß an Pöbelei immer in die Leine gehängt und alle angebellt hat, da half Konsequenz. Aber in Lenis Fall ?Oder soll ich sie lieber erstmal vermehrt im Garten auspowern und ihr den Spaziergehstress ersparen... ?
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Als Hilfe ist das Buch Trau nie einem Fremden!: Angstbedingtes Verhalten bei Hunden erkennen und beheben von Patricia B. McConnell empfehlen. Da stehen sehr gute Ratschläge drin.
Für den Anfang: mach dir bewusst wo vor deine Fellnase Angst hat. Z.B. fremde Menschen. Versuche den Abstand zu finden an dem es für den Hund "erträglich" ist, an dem sie ansprechbar bleibt. Versuche in diesem Abstand mit ihr zu arbeiten. Gib ihr bei positivem Verhalten (das kann ein einfaches dran vorbeigehen ohne einen Laut sein) Bestärkung. Diese Abstände können nach und nach verringert werden. Aber bitte achte dabei genau auf deinen Hund, vergrößer ihn lieber wenn es zu schwer wird.
Versuche vor erst einen Abstand zu allem wo vor sie Angst einzuhalten.
Niemals den Hund hochnehmen. Stelle dich lieber schützend vor Ihr oder gehe der Konfrontation aus dem Weg!. Es ist ganz wichtig, dass dein Hund merkt, dass du ihm Schutz bietest und sie nichts(!!!) allein regeln musst.
Die Hundewiese würde ich ganz hinten anstellen. Eventuell sogar ganz vergessen (ich könnte es meinem bis heute nicht zumuten). Das wäre eine zu starke Konfrontation mit der Leni (noch) nicht umgehen kann. Die sozialisierung sollte mit souveränen Althunden und unter Aufsicht stattfinden.
Es ist schwer das alles verständlich zu schreiben.
Ich hoffe ich konnte dir ein wenig weiterhelfen. Falls ich was vergessen hab, schreib nochmal, gerne auch per Mail.
Ich drück die Daumen!
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Danke, konntest mir auf jeden Fall weiterhelfen.
So hatte ich eh beschlossen das zu handhaben, also das sie mir erstmal komplett vertraut, merkt das Ich alles regel und sie nicht auf 'Angriff ist die beste Verteidigung' machen muss.
Das ganze gestaltet sich etwas schwierig, da das mit dem leisen Bellen schon bei ber 50 m losgeht. Aber ich gebe definitiv mein Bestes ihr die Welt erstmal stressfrei und schön zu gestalten.
Mittlerweile freut sie sich auch über Lob, anfangs hat sie das gar nicht recht verstanden, die Rute hängen lassen und mich komisch angesehen. ^^
Egal. Mit viel Zeit und Gedult kann man das Ganze sicher eingrenzen..Noch eine Frage. Wenn ich dann den Fall habe - was ja durchaus passieren kann -, dass ich einem Hund begegne, sollte ich dann einfach umkehren oder was ist dann angebracht... ? Sie irgendwie vorbei'zerren' kann ja nicht das Ware sein, auch wenn ich das oft bei anderen Hundehaltern sehe. Damit kann ich mich kein Stück anfreunden. ^^
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Bringe ihr das Kommando "kehrt" (von umkehren) bei. Dabei soll der Hund sofort die Richtung wechseln, also in die entgegengesetzte Richtung gehen. Dieses Kommando setzt du dann ein.
Also, wenn dir ein Hund entgegenkommt, gehe der Konfrontation aus dem Weg. Entweder mit einem "kehrt" oder wechsel die Straßenseite oder so. -
Alles klar, scheint mir plausibel.
Vielen, vielen Dank. Bin ja mal gespannt was da an Unmengen von Arbeit auf mich zu kommt und was aus der Kleinen wird.
Denn sie hat ja trotzdem mein Herz im Sturm erobert und zu Hause ist sie ein Engelchen.liebe Grüße (:
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Ja, das kenne ich. Es war bei mir auch Liebe auf den ersten Blick und egal wie viele Rückschläge wir hatten oder noch haben. Die Fortschritte sind toll zu sehen und man ist jedesmal Stolz wenn es ein wenig bergauf geht.
Es dauert ein wenig, bei dem einen länger, bei dem anderen kürzer, aber jede Minute ist es wert!
Ich drücke jedenfalls ganz fest die Daumen, dass ihr bald entspannter durchs Leben laufen könnt!
Ein paat Infos wie es dann mit euch voran geht wären toll, würde mich sehr interessieren.
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Danke fürs Daumen drücken können wir gebrauchen.
Klar werde ich gerne geben, danke nochmals.
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Etwas spät für meinen Beitrag....
Meine Lanka ging auch anfangs jeden Hund an. Bei mir dachte ich oft:
"Oh, was für eine Zicke hab ich mir da geholt".
Lanka ist im Zwinger in Spanien zwar in einem Rudel gewesen, aber ich möchte lieber nicht wissen, wie die Kleinen von den Großen gemobbt wurden.Ich habe die Maus beobachtet. Ihre Körpersprache und Mimik war genial.
Kennst Du das Buch "Calming Signals" von Turid Rugaas.
Ich habe die Konfrontation mit anderen Hunden nie gemieden, sondern auf Lankas Körpersprache geachtet. Sehr schnell konnte ich lesen, wann sie überfordert war, und bin vor sie getreten und habe gesplittet.
Die Hunde haben das immer begriffen. Meine Lanka, daß ich ihr Schutz gebe, und fremde Hunde, daß Genug ist.....Zusatzlich war ich in einem Junghundekurs, in welchem die Hunde auch oft noch miteinander spielen konnten (ähnlich eines Welpenkurses).
Bei Lanka war das Anfangs sehr schwierig, aber sie Trainer waren genial, und standen uns super beiseite.Ich würde auf jeden Fall schauen, daß Du so einen Kurs trotz des Alters noch findest, welcher im Moment weniger auf Unterordnung geht, sondern Dir bei den Unsicherheiten Deines Hundes hilft (Hunde, Fahrradfahrer, Jogger, Züge, Autos etc.)
Ehrlich, ich wüßte nicht, wie ich meine unsichere Maus ohne die Hilfe der tollen Trainer so hinbekommen hätte.
Lanka ist inzwischen völlig souverän mit anderen Hunden.
Ich drücke Dir die Daumen, daß Du gute Unterstützung findest (leider wohnst Du von meiner HS zu weit weg !
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