Wie kann ich ihr Vertrauen gewinnen?
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Hallo,
Ich habe seit ungefähr einem Monat eine 4 Jahre alte Hündin aus einer Pflegestelle bekommen. Bei dieser war sie 3 Monate und vorher war sie 3 Jahre in der Slovakei in einem Tierheim wo sie mit einem anderen hund auf 4 m² eingesperrt. Nun hab ich das Problem, dass sie mich fast völlig ignoriert. Ich weiß nie ob es ihr gefällt wenn ich sie z.B. streichle weil sie darauf einfach keine Reaktion zeigt
. Sie zeigt mir nie ob es ihr gefällt oder nicht. Auch beim spaziern gehen beachtet sie mich nicht, sie blickt mich nicht an und zeigt keine reaktion wenn ich mit ihr rede. Spielzeug lässt sie lings liegen. Außerdem bellt sie nie und gitb auch sonst keinen Laut von sich. Kann es sein das manche Hund nicht bellen können?
Könnt ihr mir ein paar Tipps geben wie ich ihr Vertrauen gewinne?? -
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Hallo,
deine Hündin hat sicher viel mitgemacht und kein schönes Vorleben gehabt.
Wie hat sie sich gegenüber ihren Menschen in der Pflegestelle verhalten, weißt du das zufällig?
Vier Wochen bei dir sind im Gegensatz zu 3 Jahren im Tierheim nichts, das heißt, es braucht Zeit und Geduld, bis sie Vertrauen fasst.Füttere sie doch vorerst aus der Hand - nimm ihre Tagesmenge an Futter mit auf einen Spaziergang und sucht das Futter gemeinsam.
Du "versteckst" es quasi und entdeckst es mit ihr zusammen, das macht ihr bestimmt Freude, es fördert die Bindung.
Richtig spielen hat sie wahrscheinlich nie gelernt und daher kann sie mit dem Spielzeug nichts anfangen, das wird auch dauern, falls sie überhaupt Interesse entwickelt.
Sprich immer in höchsten Tönen, wie bei einem Kleinkind, mit ihr.
Jetzt musst du dich zur richtigen Schauspielerin entwickeln...Gruß
Leo -
Hey
Danke für die Tipps, ich werde das Verstecken gleich mal ausprobieren. In der Pflegestelle hab ich nur erfahren, dass sie eben sehr schüchter und vorsichtig gegenüber Menschen ist.
Ich weiß das es längere Zeit dauern wird bis sie vertrauen gefasst hat. Ich hab einfach Angst sie zu überfordern. So viel Aufmerksamkeit und Zuneignung hat sie in ihrem früheren Leben nie erlebt und jetzt bin ich einfach etwas unsicher wie ich damit umgehen soll.Lg Ariana
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Kann Leo nur zustimmen - ein Monat ist gar nichts! Man spricht von ca. einem halben Jahr, bis ein erwachsener Hund, zumal mit dieser Vorgeschichte, richtig in seinem neuen Zuhause angekommen ist.
Wichtig ist, dass Du sie nicht bedrängst. Bestimmt findet sie Streicheln zurzeit wirklich nicht toll, die meiste Zeit ihres bisherigen Lebens ist das ja nicht geschehen. Sie muss erst lernen, es zu genießen, das war bei unserem Bobby nicht anders.
Dass sie Dich nicht anschaut, ist aus ihrer Sicht und zum jetzigen Zeitpunkt sehr höflich. Google mal nach "Calming Signals".
Es war ein Festtag für unsere Familie, als Bobby das erste Mal gebellt hat (nach 3 Monaten oder so)
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Nur Geduld!
Liebe Grüße
Wauzihund -
Schau mal hier, dort sind die "Calming Signals" (Beschichtigungssignale):
http://www.spass-mit-hund.de/s…htigungssignale/index.htm
Hmm, bei mir geht der Link nicht auf, falls es bei dir auch nicht klappen sollte:
"Mehr Wissen" > Beschwichtigungssignale: Hunde verstehen
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Oh jeh, die arme Maus.
Lass ihr Zeit, dich einschätzen zu lernen. Jeden Tag wird sie dich besser kennen lernen und nach und nach Vertrauen zu dir fassen. Du musst dich ihr gegenüber erst als vertrauenswürdig erweisen.
Hab du wiederum Vertrauen, dass in deinem Hund die "Rudelgene" irgendwann doch durchkommen und sie dich dir zuwenden und sich dir anschließen will.Den Hinweis, dass du dich mit Calming Signalen auseinander setzt, finde ich sehr gut! Überhaupt würde ich an deiner Stelle mich jetzt viel mit hündischen Ausdrucksverhalten beschäftigen, damit du deinen Hund lesen lernst. Vor allem, dass du ihre Stressanzeichen erkennst lernst und die verschiedenen Stressstufen, in die ein Hund geraten kann.
Dass sie so gar nicht reagiert, kann aus purer Anspannung geschehen. Wenn du nicht merkst, dass sie unter deinen Händen entspannt, würde ich das Streicheln sein lassen. Und darauf vertrauen, dass sie irgendwann selber auf dich zukommt.
Meine Hündin hat zB 1,5 J gebraucht, bis sie mit mir Kontakt liegen wollte. Bis heute bellt sie kaum (was ich inzwischen durchaus auch angenehm finde) und sie spielt bis heute nicht. Dennoch ist sie ein fröhlicher, "zutraulicher" Hund geworden. Heute sag ich nicht mehr, dass sie ein Angsthund ist. Sondern sie ist halt etwas schüchtern und wunderbar eigensinnig.Was einem solchen Hund auch gut tun kann, paradox wie es klingt: Ihn ganz viel ignorieren. Weil das keinen Druck aufbaut und der Hund so besser lernen kann, dass er sich in deiner Gegenwart auch entspannen kann.
Wenn du irgendetwas findest, was deinem Hund offensichtlich Freude macht, wäre das natürlich sehr schön. Dass du zB Spazierstrecken aufsuchst, an denen sie entspannter wirkt.
Es sind zwei Schienen, die bei einem Stresshund befahren werden sollten: Den Stress rausnehmen, Angstabbau und Steigerung von Lebensfreude und Selbstbewusstsein.
Lebensfreude kann auch eine rohe Putenkeule bringen, an der sie sich austoben kann und dir ihr das Leben lecker erscheinen lässtNoch ein Tipp: Ein Tierheilpraktiker könnte mit Konstitutionsmittel und evt. Bachblüten deiner Hündin helfen, sich auf die neue - schöne! - Situation einzustellen, in der sie sich jetzt befindet.
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Ich hatte das bei meiner Laya am Anfang auch, dass sie keine Reaktion auf Streicheleinheiten gezeigt hat. Also ganz zu Beginn wollte sie nichts von mir außer so weit weg wie möglich. Um den Gewöhnungsprozess zu beschleunigen habe ich sie da öfter mal zwangsgestreichelt oder beim Spaziergang sie an der kurzen Leine neben mir geführt und mit anderen Hand berührt.
Später habe ich dann öfter mal kleine Pausen beim Spazierengehen gemacht und sie gestreichelt. Da hatte sie schon keine Angst mehr vor mir, hat aber trotzdem überhaupt nicht reagiert. Weder Schwanzwedeln noch anschmiegen oder was man sonst so kennt von Hunden.
Aber was mir ein Feed-Back gegeben hat und was auch später mit anderen unnahbaren Hunden geklappt hat: Einfach mit dem Streicheln innehalten und die Hand etwas vor dem Hund auf dem Boden lassen und warten was passiert. Wenns dem Hund gefallen hat, wird er jetzt von sich aus ankommen und Pfötchen geben.
Inzwischen ist sie ne Kuschelmaus inklusive Anschmiegen ;-)
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Hey..
Danke für die vielen lieben Tipps von euch. Ich werde versuchen sie so gut wie möglich umzusetzten.
Werd mir die Seite mit den "Calming Singnals" gleich mal gut durchlesn, und vielleicht versteh ich sie so wirklich besser.Vielen lieben Dank
Ariana -
Hallo Ariane und willkommen im DF
Einige Tipps hast Du schon bekommen.
Vielleicht magst Du Dich mit TTouch beschäftigen.
Dies verschafft auch oft einen Zugang zu unsicheren Hunden.
Eventuell gibt es ja einen Trainer bei Dir in der Nähe.
http://www.tteam.de/hunde/lehrer_hund.phpGruß
Bibi -
Hallo Ariana,
ich möchte dir einfach ein bisschen Mut machen.Bei Frieda (mit unbekannter Vorgeschichte) hat es auch etwa ein halbes Jahr gedauert,bis sie anfing,Körperkontakt zu suchen bzw zu geniessen.Blickkontakt fand noch später erstmalig statt,und gebellt hat sie auch lange nicht,wir dachten auch lange Zeit,sie kann das vielleicht gar nicht.
Ich habe auch ein wenig mit Calming Signals gearbeitet,und irgendwann hab ich angefangen,mich immer mal auf eine Decke am Boden zu legen.Darauf hat sie auch angesprochen,hat sich zu mir gelegt.Ich habe sie nicht berührt,den Kontakt einfach nur angeboten.Irgendwann rutschte sie dann immer näher heran.(ein wunderbarer Moment...) -
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