Bindung ok - Bindung übertrieben?

  • Hallöchen!
    Ich weiß grad nicht ob stolz oder enttäuscht sein... ist wohl sehr perspektivenabhängig.

    Versuche kurz (ähm ähm) zu beschreiben:
    meine Hündin, fast 2 Jahre alt, seit 1 Jahr bei mir; aus dem Urlaub auf Kreta mitgebracht. Nicht geplant, nicht bereut.
    Lebt alleine mit mir (Studentin), wenn ich mal krank war ist mein Papa gekommen und mit ihr rausgegangen.
    No problem-er meinte sie bleibt in seiner Nähe, schaut viel und hört gut. So soll es sein. Bei mir, wie auch bei anderen.
    Guter Trainingserfolg, quasi.
    Hundi hat Jagdtrieb, aber durch Training gut kontrollierbar/abrufbar. Üben viel Abruf und Impuls.

    Die Eltern einer Freundin haben fast gleichaltrige Hündin (riesen Garten, optimal mit Weide und Wald angrenzend), sind öfter zu Besuch; hundeverhältnis gut.

    Sie bieten mir an, meinen Köti mal dort zu sitten, wenn ich mal ein/zwei Tage weg muss/möchte.
    Neulich abend versucht... nicht geklappt.
    Erst Spiel im Garten, dann beide Hunde auf die Deele, ich war ein Häuschen weiter (bei der Tochter). 20 meter
    Mein Hund nur gefiept, mega unruhig, bis sie mir zurückgebracht wurde, weil sie es nicht mehr ausgeahlten haben..
    sie bleibt sonst problemlos alleine; von Anfang an geübt...

    Schade, dachte ich, probieren wir weiter - Gewöhnungseffekt...

    Heute da gewesen, Hunde Party im Garten, dann wollte die Mutter meiner Freundin kurz mit beiden Hunden zum "mini-see" spazierengehen und Chania gerne mitnehmen.
    Ohne Leine ist sie nicht mit, also ich Leine dran und symbolisch der mama übergeben.
    .....there she goes!
    20 Minuten später kommt die kleine mit Zunge bis zum Knie zurück zu mir angerannt..............

    sie hat sie kurz vorm See losgemacht, Chania ist wohl zwei meter vorgerannt und dann straight zurück-

    schei---- Mann. auf der einen seite voll Freude - gute Bindung bestätigt,
    auf der anderen-----menno

    dann kann ich sie nie woanders lassen??????????

    Kennt ihr sowas??
    Was machen?

    Ich will Bindung - das macht mich (uns) glücklich,

    aber ich brauch vielleicht irgednwann wirklcih mal jemand der sie zwei Tage lang nimmt. und dort wäre Chania quasi im paradiso. aber wenn sie mich über den Garten hinaus sucht, ist dort eine sehr stark frequentierte Strasse.
    Weiter über Gewöhnung machen?
    Sie dort füttern (lassen)?
    Ich will den Hund zu nichts zwingen was blöd für sie ist, aber eine Notfallobhut ist schon wichtig.

    Habt ihr Ratschläge?

  • oh das kommt mir so bekannt vor :D

    1 ganzen jahr war meine einzige notfallbetreuung für yamiq seine züchterin die mal eben 7 stunden zugfahrt weg wohnt :hust: aber er blieb bei nichts und niemanden! mittlerweile kann auch eine neue freundin auf ihn aufpassen, darüber bin ich sehr begeistert! wir sind immer zusammen gassi gegangen, dann wurde ich oft eingeladen usw. er lernte also alles schritt für schritt kennen und mittlerweile war er auch schon stundenweise dort und es hat super geklappt! am montag kommt der härtetest, da bleibt er 4 tage dort, da bin ich auch sehr gespannt wie's klappt.

    ich würde erstmal mit ihr zusammen sort bleiben, oft zu besuch gehen usw. ihr zeit geben den ort MIT dir positiv zu verknüpfen und erst danach beginnen sie dort wirklich allein zu lassen, z.b. einfach mal alleine raus in den garten/ rein in die wohnung usw. bis sie selbstständig z.b. im körbchen dort liegen bleibt o.ä.

  • danke dir - wir sind nicht alleine :-)

    ...schon gemacht, bin echt öfter dort..
    mehr im garten, als im haus allerdings. ist halt sommer :-)


    es ist so ein blöder wackelgrat zwischen:

    warte vor dem supermarkt (vor der FH, etc und lass dich nicht klauen -

    nimm nichts fressbares an von Fremden, bettel nicht (strassenhund)

    sei verläßlich auch bei unübersichtlichem gelände

    orientiere dich an mir - egal was ist

    und

    vertrau dem leben, wenn ich weg bin.

    voll diskrepanz....

  • das braucht manchmal einfach sehr viel zeit ;) auch hängt es immer auch von der person welche aufpassen soll ab. yamiq z.b. geht mit meiner schwester die bei uns wohnt auf den tot nicht raus! sie muss ihn raussschleifen/tragen, entspannte spaziergänge sind da nicht, sie ist froh wenn sie nur kurz um den block gehen kann.

    bei meiner freundin wo er jetzt auch die tage hin kommt ist das von anfang an anders gewesen. er hat sich viel schneller an sie gewöhnt und sie akzeptiert :ka: außerdem habe ich allgemein mit yamiq geübt von anderen leuten spazieren geführt zu werden, sprich ich drücke ihm einfach mal jemanden in die hand, klappt bei einigen gut, bei eineigen schlechter, aber er gewöhnt sich immer mehr dran. vor einem jahr hat er darauf panisch reagiert (wenn jemand anderes die leine in der hand hatte) selbst wenn ich daneben stand. mittlerweile guckt er teilweise zar skeptisch, macht es aber im großen und ganzen mit =) ableinen jedoch darf immer noch nur ich ihn.

    zumindest bei uns braucht es zeit, aber man merkt immer mehr, dass auch yamiq langsam lernt andere menschen zu akzeptieren und es erleichtert uns das leben sehr ;)

  • Ich würde es mal andersrum probieren.
    Nicht Du bringst sie hin, sondern die holen sie ab.
    Mit ihrer Hündin zusammen natürlich.
    Und ich würde sie die ersten Male gar nicht ableinen, denn es kann halt passieren, dass sie Dich sucht.
    Also zur Not Schleppleine und Geschirr und dann kann sie auch in den See.

    Gruß
    Bibi

  • Ich möchte Hunde, die mir folgen, wenn ich da bin, die aber nicht psychisch derart abhängig von mir sind, dass sie sich auf keinen anderen mehr einlassen können.

    Daher übe ich es auch, dass ich nicht permanent zur Verfügung stehe. Im Grunde geht es hier nicht um Bindung, sondern darum den Hund mental von einem abhängig zu machen. So, dass er das Gefühl hat nicht sein zu können, wenn er ohne diese bestimmte Person ist. Wenn man so arbeitet, dann muss man eben mit den Konsequenzen leben. Dann muss man eben immer zur Verfügung stehen.

    Da ich das nicht kann und auch meinen Hunden gegenüber unfair finden würde, trainiere ich, dass meine Hunde eigenständig sind.

    Viele Grüße
    Corinna

  • Uiiiii, da musste ich aber ganz schön schlucken beim Lesen :sad2:

    flying-paws: würdest Du das nach meiner Schilderung bei uns echt so einschätzen? Das wär ja furchtbar! Ich möchte auf gar keinen Fall so eine Blödwurst sein, die ihren Hund mental von sich abhängig macht!
    :no:

    bin echt am überlegen gerade...
    sie ist schon sehr auf mich fixiert, aber eigentlich habe ich nicht das Gefühl dass sie sich nicht auf andere einlassen kann.
    Chania ist eigentlich allen Leuten gegenüber aufgeschlossen; gibt natürlich welche die sie lieber mag und welche die weniger.

    Zu den Eltern meiner Freundin hat sie, glaube ich einfach kein Verhältnis. Sie kennt sie und kann sie zuordnen, aber das wars wohl auch. Sie haben sich noch nie großartig mit ihr beschäftigt. Wenn wir dort sind, toben die Hunde im Garten und wir sitzen rum und quatschen..

    Zum Punkt Eigenständigkeit denke ich auch, dass Chania die hat. Ist nicht so, dass mir die ganze Zeit am Bein klebt oder so. Sie entscheidet auch eigenständig, ob und wann sie ihren Hals durch irgendeine schmierige Ekelsch~~~~ zieht :smile:

    Naja und ihr nicht permanent zur Verfügung stehen: wir wohnen halt zusammen... :???: sie bleibt problemlos alleine, wenn ich mal n paar Stunden wegmuss, in der Wohnung liegt sie auch nicht immer in dem Raum in dem ich bin. Aber da wir halt "alleine zu zweit" sind, bin natürlich ihre Bezugsperson.

    Habe mich jetzt wahrscheinlich etwas gerechtfertigt, aber das Bedürfnis hatte ich einfach, nachdem ich das mit der mentalen Abhängigkeit gelesen habe....

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