Antijadgtraining - Buch v.Pia Gröning - Umsetzung
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Hallo,
nachdem ich leider auch das gleiche Problem mit dem leidigen Jagdtrieb von meinem Zottel habe wie viele andere hier habe ich mir das Buch von Pia Gröning gekauft. Nur jetzt hapert es bei mir an der konkreten Umsetzung. Vielleicht könnt ihr mir helfen.
Pedro jagt ausschließlich nach seiner Nase. D.h. es kann seelenruhig eine Katze in einigen Metern Entfernung spazieren ohne dass Pedro sofort losstartet. Es dauert einige Sekunden bis er auf sie aufmerksam wird bzw. ihren Geruch in die Nase bekommt. Ist allerdings der Geruch von Katze oder im Wald von Reh oder Hase noch ganz aktuell aber das Tier ist schon weg, dann gehts ab (wenn ich ihn nicht an der SL hätte). Es kann mir auch passieren, dass er aus einem scheinbar gelangweilten vor-mir-hertraben ohne irgendwelchen Anzeichen in einen Super-Sprint ins Gebüsch loslegt. Kein Zucken mit dem Ohr, kein Nase heben, kein verzögerter Schritt, Vorstehen sowieso nicht. Oder auch auf einmal wild bellend in die SL springt und sich nicht beruhigen lässt bis ich 20 Sekunden später einen braunen Labbi um die Ecke biegen seh (dem müsste man doch sagen, dass man selbst hier der Chef sein möchte). Erst als der Labbi mit Herrchen weg war konnten wir einigermaßen normal unseren Weg fortsetzen.
Mein Problem ist nun gleich der Anfang im Buch wo man die Generalisierungsliste machen soll. Also wo man die Orte und Plätze zum Üben mit steigender Ablenkung aufschreiben soll. Klar, zuhause ist noch einfach. Aber bereits im Garten kann sein, dass Nachbarskatze vor kurzem da war. Draussen ebenso. Ich kenne natürlich die Orte mit vielen Katzen und die mit weniger. Aber auch da halten sie sich nicht immer an ihre "Wanderwege". Gerne sind wir auch auf der Hundewiese unterwegs. Hier ist aber auch immer Ablenkung durch Hasen (zum Glück eher selten) und jede Menge Mäusespuren. Bei diesen Temperaturen sind wir auch oft im Wald mit viel Wild und Hasen. Orte, wo ich ihn laufen lassen kann und weiß, dass die Ablenkung nur mässig ist habe ich hier überhaupt keine. Außerdem ist auch ein Platz zuerst scheinbar gut zu Üben und dann startet er ohne Anzeichen ins Gebüsch hinter einer Katze her.
Wer hat auch einen Nasenjäger und kann mir sagen, wie man das in den Griff bekommt?
Danke für eure Ideen.
Conny
- Vor einem Moment
- Neu
Hallo,
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Hallo,
ich sehe Du redest von einem Gos d'atura.
Es sollte nicht zu schwer sein, diesen Jagdtrieb von ihm umzulenken.Den Gos kannst Du sehr einfach dazu animieren mit Dir gemeinsam etwas zu machen. Im Normalfall möchte er Dich, gute Bindung vorausgesetzt, nicht aus den Augen verlieren.
Bei unserem verstorbenen Pablo (Gos d'atura) haben wir, als er ein Welpe war, oft Verstecken im Wald gespielt.
Also ganze Familie ( Frau, Mann, Kind) geht spazieren, Hund hat eine Spur, oder jagt Vögel und achtet nicht auf uns.Schwuppdiwupp fehlt einer der Familie (versteckt irgendwo) .
Unerträglich für einen Hütehund, welcher sein Rudel gerne unter Kontrolle hat
Er lernte so, auf uns zu achten. Es war bei ihm sehr, sehr einfach.
Pablo brauchte die restlichen 10 Jahre seines Lebens nie mehr eine Leine, und hat auch nicht im Ansatz versucht mehr als 10m von uns wegzugehen.Selbst wenn ein Hase direkt vor seiner Nase aufsprang.Anders bei meinem ersten Hund, ein Griffon Nivernais. Wenn er eine Spur hatte, hatte ich verloren.
(und er fehlte Stunden bis Tage.....)Nun habe ich wieder eine Griffon- Mix Hündin, welche auch einen Jagdtrieb hat. Sie hat einen guten Grundgehorsam, aber ich kann ihr nicht erlauben, sich weit von mir zu entfernen, da sie ansonsten zu selbstständig wird.
Im Prinzip bedeuted das, einen Spaziergang unter voller Konzentration auf die Hündin, und Beschäftigung für sie.Ich kann mir ehrlich nicht vorstellen, daß ein Gos, was die Jagd betrifft, schwierig sein soll.......Wenn Du Dich mit ihm beschäftigst, wird er nur nach Dir gucken.
Nachtrag:
Aber ich weiß, daß ein Gos eigene Entscheidungen trifft und sehr stur sein kann. Vor allem in der Zeit zwischen dem 15 Monat bis 2 Jahren. Ich hoffe ihr kommt klar - ist nicht so einfach...... -
Hallo Lurano,
Danke für deine Antwort. Also im Moment finde ich es schon schwierig. Leider kann ich die meiste Zeit nur allein mit ihm Gassi gehen. Das Rudel besteht also aus mir allein. Aber wenn ich mich in die Büsche schlage sucht er nicht wirklich nach mir. Manchmal kommt er gnädigerweise bei mir vorbei, läuft gleich weiter weil seine Nase spannenderes verspricht. Manchmalhebt er auch nur seine Nase in den Wind und riecht wahrscheinlich ganz genau, dass ich noch relativ nah bin. Kein Grund also gleich hinterher zu düsen oder wirklich zu kommen. Im Wald trau ich mich diese Spielchen aber nicht machen weil es bei uns sehr viel Wild gibt und ich leider schon einige Male länger warten musste bis er wieder von seinen Ausflügen kam.
Wenn ich ihn Leckerli am Boden suchen lassen möchte (damit er überhaupt mal was sucht, was ich gerne möchte) dann muss er ungefähr die Richtung sehen wo es hingefallen ist. Dann sucht er wenigstens mal für einige Sekunden. Ist es nicht schnell gefunden ist es ihm schon wieder egal. Das Hasenfell genauso. Die ersten paar Male hat er es mir wieder gesucht wenn ich es "verloren" hatte. Inzwischen ist ihm das wohl zu doof.
Naja, ich hoffe, dass ich bei meiner HT noch ein paar Tipps bekomme und hoffe, dass auch er irgendwann erwachsen wird.
Gruß -Conny
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Ich wünsche Dir viel Glück !
(Wir brauchten auch private Hundetrainer, aber aus anderen Gründen.
Er ging nach vorne, wenn ihm was nicht passte. Er knurrte und schnappte nach meinem Kind )Ja, ja clever sind die Gos d'atura ! Pablo öffnete jede Türe, selbst die Haustüre
Sei konsequent mit ihm, sei Du der "Rudelführer" .
Ein Gos Rüde stellt Dich sonst gerne in Frage, und zeigt DIR was er mag und was nicht.Naja, alles leichter gesagt als getan. Wir hatten auch unsere Kämpfe.......
Hoffentlich hast Du einen kompetenten Trainer.Liebe Grüße aus Oberschwaben
Lucia -
Hallo Conny,
mit der Rasse Deines Hundes kenne ich mich leider nicht aus und kann Dir deshalb keine rassespezifischen Ratschläge geben.
Wie ist der Gehorsam Deines Hundes?
Beim Antijagdtraining steht für mich der Grundgehorsam an erster Stelle, denn ohne guten Gehorsam kannst Du das AJT knicken.
Lässt sich Dein Hund ohne Ablenkung abrufen? Bei kleinerer Ablenkung auch?
Wenn dem nicht so ist, solltest Du zuerst daran arbeiten.Du möchtest, dass er Gegenstände sucht?
Dann mache Dich mal mit der Zielobjektsuche (hier in der Rubrik Nasenarbeit) vertraut. Das ist eine sehr schöne und auslastende Beschäftigung für jeden Hund, jeden Alters.Wir haben bei Atti, gerade am Anfang des AJT's mit einer Ersatzhandlung gearbeitet, heißt, der Hund wurde auf ein Spielzeug konditioniert und immer wenn das Spielzeug durch die Luft flog, kam ein Superwort. Bei mir ist es ein ganz helles "HEIHEI".
Ertönt das, weiß Atti, jetzt geht die Post ab und damit kann ich ihn sogar von einem Reh zurückholen.
Der Hund muss so versessen auf dieses Spielzeug sein, dass im alles andere egal ist.Heute brauche ich dieses Superwort so gut wie gar nicht mehr, da ich Atti, dank seines Vorstehens, gut abrufen kann.
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Hallo Conny,
mit dem Grundgehorsam ist das immer noch so eine Sache. Ohne und mit wenig Ablenkung ist er sofort abrufbar. Aber mein größtes Problem beim täglichen Training ist ja, dass ich nicht immer weiß, wie sehr er abgelenkt ist. Wenn es für ihn verführerisch nach Katze, Maus, Hase oder Reh (oder sonstwas) duftet, dann bin ich abgemeldet. Wenn wir üben klappt es oft einige Male super und dann kommt für mich unriechbares und er macht sich selbstständig. Ich konnte aber keine Veränderung bei ihm beobachten, wann bei ihm die Ablenkung steigt, sodass ich ihn lieber wieder an die SL nehme. Konkret sieht das so aus, dass wir auf der großen Wiese bei uns üben, ich kann ihn rufen, er dreht sofort um und kommt, holt sich sein Leckerli und darf wieder weiterlaufen. Er bleibt da meist auf ca. 10 m Entfernung. Dann gibt es entweder ein "laaangsaaam", ein "sssssst" wenn er nicht reagiert ein "sitz" oder auch ein "Pedro schau mal" und wenn er guckt ein "komm". Irgendwann ist dann der Punkt, da rufe ich genauso wie immer, er dreht sich um (wie immer), schaut mich kurz an und rennt davon. Bis ich reagieren könnte weil es sich von den funktionierenden Malen unterscheidet ist er aber zu weit weg um irgendwas zu rufen und ich steh schön blöd da. An der SL klappt alles völlig problemlos.
Wenn er gerade die Gegend erkunden will dann kommt er gut ohne mich klar. - Erst gestern wieder geschehen, dass er sich auf einmal in die entgegengesetzte Richtung aufmacht. Ich bin einfach weiter und war sicher, dass er in ein paar Minuten nachkommt. Wir waren am Ufer eines Sees unterwegs und die eine Seite war fest eingezäunt. Als ich dann wieder zuhause war und er nach ca 10 Minuten immer noch nicht zu sehen war bin ich mit einem Surfbrett zurück gepaddelt. Er war immer noch erheblich weiter weg von der Stelle, als da wo er losgesaust ist und machte nicht den Eindruck, als wollte er nach Hause kommen oder als würde ich ihm fehlen. Darum bin ich dann rel. nah an ihn ran ohne dass er mich bemerkt hat und konnte ihn mit einem energischen "SITZ" erst mal stoppen. Zur "Belohnung" musste er dann mit mir auf dem Surfbrett heimfahren (Pedro ist wasserscheu!). Dauer des Ausflugs ca. 1 Stunde.
Bisher dachte ich, wir hätten eine ganzgute Bindung
. Da muss ich wohl nochmal kräftig dran arbeiten.
Gruß - Conny
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Hey Conny,
wie alt ist Dein Hund?
Also, das dieses Verhalten das Ergebnis einer schlechten Bindung ist, bezweifle ich stark.
Dein Hund hat Jagdtrieb und wenn der durchkommt, ist ihm alles sch.....egal. Ganz natürliches Verhalten, denn das Jagen ist ein alter Instinkt der Hunde.Da sein Gehorsam recht gut ist, bekommst du den Rest auch noch hin.
Versuche es mal mit dem Ersatzverhalten. Das bringt bei den meisten Hunden viel.
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Hallo Conny,
wenn es dir so schwer fällt, die Ablenkung einzuschätzen (weil du ja nicht weisst, was gerade an Getier eine Minute vorher deinen Weg langgehuscht ist), dann versuch es mal anders herum. Geh in ganz Ablenkungsreiches Gebiet (z.b. eine Kaninchenwiese mit Bauten etc) und fordere nur ganz geringe Sachen.
Ich hab zum Beispiel ganz simplen Blickkontakt mit mir geklickert. Das war am Anfang schon schwer genug. Erst nachdem ich das eine Woche oder so gemacht hatte, habe ich angefangen, mal anderes zu üben, wie z.B. Sitz.
Alles immer an der kurzen Schleppleine (5m), so dass sie keine Chance hatte, durchzustarten. Aber mit der Zeit habe ich so eine gewisse Reizgewöhnung erreicht, bzw. sie hat gelernt, sich auch bei hohem Reiz an mir zu orientieren - man sagt ja, jeder Blick zum Halter bedeutet, der Hund hat einen noch im Kopf.
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