Verhätschel ich ihn???

  • Hallo ihr!
    Seit Ende März wohnt Aaron (ca. 2 Jahre, Bernhardiner Mix(?) ) bei uns. Er ist aus dem Tierschutz. Dort war er allerdings nur knapp 3 Wochen. Er wurde angeblich wegen Allergie der Kinder abgegeben. Diese Familie holte ihn aus schlechter Haltung.
    Aaron ist ein ganz toller, verschmuster Hund. Er versteht sich super mit unserer Hündin, hat aber unheimlich Angst, allein gelassen zu werden. Er folgt mir auf Schritt und Tritt (was ich nicht wirklich als störend empfinde). Wir arbeiten am Grundgehorsam und es klappt auch wirklich gut, manchmal kommt halt nur der Molosser-Sturkopf durch :roll:
    Manchmal habe ich allerdings das Gefühl, dass ich Aaron zu sehr verhätschel. Wenn er sich vor mich setzt und mich mit seinen treuen braunen Augen ansieht, kann ich einfach nicht anders, ich muss ihn knuddeln :herzen2: Das lässt er sich natürlich nur zu gern gefallen.
    Wenn ich abends auf dem Sofa sitze, kommt er, stupst leicht meine Hand und schleckt mich liebevoll ab :knuddel: Dann kann ich nicht anders, als ihn erst mal zu knuffeln und zu streicheln. Er genießt das auch sichtlich.
    Bin ich zu schmusig? Oder ist das ok? :???:
    Ich geb zu, ihn zu knuffeln macht einfach nur Spaß :ops:

  • Natürlich kannst du mit deinem Hund schmusen, dafür hast Du ihn doch, oder nicht :D
    Ich weiß nicht genau wie das bei dir aussieht , aber was mich eher stören und was ich abstellen würde, ist das hinterhergedackel. Kann zur Kontrolle ausarten. Les' dich mal ein bisschen durch oder benutz die Suchfunktion, da solltest du aufpassen.
    Wenn dein verhätscheln aus schmusen besteht, dann tut das jeder Hundehalter ;)

  • :smile: Also erst mal denke ich, du sollst deinen Aaron "verhätscheln". Das tut euch beiden gut. Aber....du solltest es vielleicht verkürzen und ihm auf jeden Fall das Alleinsein beibringen. Denn sonst hat deine Vierpfote zuviel Stress. Er hat diese Verlustängste, die ihm nicht gut tun. Deshalb würde ich mit ganz kurzen Zeiteinheiten beginnen und langsam steigern. Er soll halt merken, du kommst immer wieder. :smile:

  • Hallo zillibilly,

    wenn man Deinen Beitrag so liest, dann könnte man meinen: Ist doch alles wunderbar!

    Aber irgendwoher kommt scheinbar Dein ungutes Gefühl, so dass Du hier nachfragst.

    Kannst Du das noch genauer präzisieren?

  • Also, wenn ich sage: Jetzt ist Schluss, dann legt er sich hin und gut ist. Ich lese hier aber immer so viel von Distanzlosigkeit, weiß allerdings nicht genau, ob das Anstupsen und schlecken von Aaron schon distanzlos ist. :???: Ansonsten ist wirklich alles prima, er ist halt nur sehr auf mich fixiert. Das liegt aber auch wohl daran, dass ich fast den ganzen Tag mit ihm zusammen bin, mit ihm arbeite, ihn füttere usw.

  • Er ist erst seit 3 Monaten bei Dir und hat viel nachzuholen an Nähe zu ihn wirklich liebenden Menschen. :herzen3:

    Sein Verhalten, Dir ständig zu folgen, Dich anzustubsen und abzuschlecken, nicht alleine bleiben zu wollen, Dich mit seinen treuen braunen Augen zu verführen :roll: hat schon etwas von Kontrollverhalten, welches Du im Auge behalten solltest. ;)

    Solange es für Dich im Alltag o.k. ist, würde ich da allerdings vorerst nicht, nur weil ein Hund das halt nicht machen soll, drauf reagieren, sondern einfach weiter Deinem Bauchgefühl nachgehen und nachgeben.

    Nur das mit dem Alleinesein würde mich persönlich stören, so dass ich es gezielt trainieren würde.

  • Also wenn ich mir das so durchlese kommt mehr und mehr das Gefühl in mir auf einen Kontrollfreak zu hause zu haben :(

    Flora geht auch immer der Bezugsperson nach (die variiert, je nachdem der gerade daheim ist oder mit ihr am meisten unterm Tag gemacht hat) und kann sogar bis ins Klo nachgehen, wenn ihr das so passt. war mir bis jetzt auch immer egal.

    Aber zum Alleinseintrainieren hätt ich noch eine Frage:
    Da ich das auch mache, mit den immer länger werdenden Abständen verschwinden und wieder kommen.. wollte ich wissen, ob das nicht noch mehr Stress im Hund hervorruft, weil sie dann ja eigentlich immer Angst haben müsste, dass ich jede Sekunde wieder gehen könnte und somit mehr und mehr kontrolliert und stalkt, oder habe ich da einen Denkfehler? :hilfe:

  • Danke für die Antwort =)

    Das ihr das mit dem Alleinsein mit Eurer Hündin hinbekommen habt ist schon mal das hier wert :respekt:
    Und wegen dem hinterher dackeln.
    Ganz ehrlich, ich würde mir da erst Gedanken machen, wenn ich ohne Hund weder aufs Klo noch in die Dusche/Badewanne kann.
    Solange das alles gegeben ist und er sonst nicht irgendwelche Ansprüche erhebt, finde ich es einfach klasse, wie ihr Euch schon zusammen gerauft habt :gut:

    Wie habt ihr das mit dem Alleinbleiben hingekriegt?
    Ich erinnere mich, dass er ja den kleinen Wolf markiert hat, oder?

    Gruß
    Bibi

    Noch gelesen:
    florielle: Ich denke, Menschen sollten weniger denken, sondern mehr nach ihrem Bauch handeln. Solange Du ein schlechtes Gefühl hast, wenn Du Deinen Hund allein lässt, um so schwerer ist es, ihm das beizubringen.
    Beispiel von mir, damals gab es noch kein I-Net ;)
    Ich bin einfach gegangen, ich habe nicht darüber nachgedacht. Die Hunde waren vorher Gassi gewesen, haben gefuttert, waren müde.
    Und so sind sie automatisch ruck zuck allein geblieben, weil ich nicht gedacht habe, oh mein Gott, der arme Hund. Ganz im Gegenteil. Wenn ich nach Hause kam, gab es erstmal ein Lecker, selbst wenn was zerstört war, aber das hatte ich ja nicht gesehen.
    Und ich denke, wenn man mehr auf sich hört, nicht auf die Umwelt, dann kriegt man das wirklich schnell hin.

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