Hund trinkt nie - panische Angst vorm Wassernapf!

  • Hallo Leute!


    Die Problematik betrifft nicht meinen eigenen Hund, sondern den Hund einer Freundin, den ich vorrübergehend für 4 Wochen in Pflege habe.
    Ich betreue ihren Hund bei ihr zu Hause, also in gewohnter Umgebung für den Vierbeiner.


    Ihr Mischling kommt ursprünglich von einer Tötungsstation aus Ungarn und ist erst 10 Monate alt. Er hat das Temperament eines Jack-Russells und es ist auf jeden Fall Jagd-Terrier mit drin.


    Mir und auch besagter Freundin ist aufgefallen, dass er im Haus nie trinkt!
    Anfangs glaubte ich noch, dass ihm der Standort des Wasser- + Futternapfes nicht behagen würde, weil dort Durchgangsverkehr herrscht.
    Futter- und Wassernapf standen immer nebeneinander im Flur.
    Der Hund traute sich immer nur schnell einen Brocken Futter zu stibitzen, um mit diesem dann das Weite zu suchen. Dann wieder kurz zum Futter stibitzen an den Napf und schnell wieder weg.


    Habe dann das Futternapf in eine ruhige Ecke gestellt und der Hund hat seine Mahlzeit sichtlich entspannt und mit Genuss in aller Ruhe vertilgt.
    Klar bleibt das Futternapf nun immer dort stehen.
    Als ich dann auch den Wassernapf mit in diese ruhige Ecke gestellt habe, passierte wieder genau das gleiche Spiel wie am ursprünglichen Standort.
    Hund traut sich in Gegenwart des Wassernapfes nicht entspannt zu fressen und macht immer einen Riesenbogen um das Wassernapf.


    Nun haben wir schon diverse andere Näpfe ausprobiert. Keramik, Edelstahl, Glas, Kunststoff und das in allen möglichen Farbvarianten.
    Der Hund trinkt nie im Haus und hat panische Angst vor Wassernäpfen. Das Futter steht selbstverständlich inzwischen entfernt vom Wassernapf, aber das ist natürlich auch keine wirkliche Lösung. :hilfe:
    Weiss jemand Rat? Wie bekommen wir es hin, dass der Hund sich traut auch im Haus zu trinken? Was ist zu tun, damit er nicht mehr großräumig dem Wassernapf ausweicht?


    Mein eigener Hund hat überhaupt keine Schwierigkeiten aus verschiedensten Näpfen zu trinken, leider nimmt sich der Kleine kein Beispiel daran.


    Draussen ist er überhaupt nicht wasserscheu. Er geht freiwillig ins Wasser, er kann schwimmen und er traut sich aus Bächen, Flüssen oder Seen zu trinken. Leider kommen wir nicht jeden Tag ans Wasser.................



    Für hilfreiche Ratschläge wäre ich sehr dankbar.


    Ratlose Grüsse
    Blanket

  • je nachdem was ihr füttert, wäre es vielleicht zu probieren das Futter mit etwas (erst wenig) Wasser zu übergießen. Einige Trockenfutter werden ja sowieso besser mit Wasser zusammen gefüttert.
    Sollte er mit diesem Mix keine Probleme haben, könnte man das ja evtl ausbauen, bzw habt ihr ihn erstmal so weit, dass er Wasser zu sich nimmt und könnt vielleicht weiter forschen.

  • Danke für die schnelle Antwort, bordy!


    Ihr Hund wird inzwischen nur noch mit einem hochwertigen Nassfutter gefüttert, weil der Kleine hochgradig allergisch auf Futtermilben ist. Trockenfutter kommt somit leider nicht mehr in Frage!
    Trotzdem muss er doch mal trinken, auch wenn bereits im Nassfutter Feuchtigkeit enthalten ist? :???:


    Liebe Grüsse
    Blanket

  • Hi,


    mir würde da ein Zimmerbrunnen einfallen, vielleicht kann er daraus trinken?


    Ist natürlich zu teuer nur zum ausprobieren zu kaufen, aber vielleicht kennst du ja wen, der einen hat.


    Ich würd mit ihm trainieren. In einem Raum mit dem Wassernapf= Belohnung. Ein Blick zum Wassernapf=Belohnung. Je näher er den Wassernapf toleriert= Belohnung.


    Ich nehme an, dass er schlechte Erfahrungen mit Wassernäpfen hat, wer weiß was da schon passiert ist, es reicht ja schon, dass er mal verletzt wurde, als er ganz zufällig neben einem Wassernapf stand. Dann verknüpft er: Jedesmal wenn ich beim Wassernapf stehe, krieg ich Haue.


    Ich bin da zuversichtlich, dass man dies mit viel Geduld und Training bei einem so jungen Hund wieder hinbekommen kann.


    Bis dahin würde ich das Futter so feucht wie möglich machen, damit er es noch frisst und so möglichst viel Flüssigkeit aufnimmt.


    ich wünsch dir viel Erfolg!


    Viele Grüße, Birgit

  • Ich könnte mir vorstellen, dass in der Zeit als er in der Tötungsstation ein Hund dabei war, der den Wassernapf bewacht hat. Manche Hunde fangen mit sowas an, wenn ihnen langweilig ist. Es könnte also die Verknüpfung entstanden sein, dass in geschlossenen Räumen der Wassernapf von irgendwem bewacht wird.


    Ich würde da nicht weiter herumprobieren - den Napf einfach stehen lassen und die Möglichkeit einräumen trinken zu können. Dann würde ich einfach zwischendurch nach draußen gehen und da Wasser anbieten.


    Viele Grüße
    Corinna

  • Danke für eure schnellen Antworten!


    Leider kenne ich niemanden der so einen Zimmerbrunnen mal zum Testen verleihen könnte.


    JadziaDax
    Deinen Trainingsvorschlag werde ich mir zu Herzen nehmen und mühseelig, aber konsequent am Ball bleiben.


    Es wäre wirklich wünschenswert, dass das Training Erfolg bringt. Der Kleine hat schliesslich noch sein ganzes Leben vor sich!
    Also :gut: ist angesagt!


    Vielen Dank
    Blanket

  • Wir haben hier auch so eine Kandidatin, die Angst vor Wassernäpfen jeder Art hat (besonders vor solchen, die spiegeln). Nach fast 4 (!) Jahren trinkt sie mittlerweile freiwillig daraus, wenn sie Durst hat, steht dabei aber geduckt und macht den Hals so laaaang wie möglich, damit sie ja nicht zu nahe an den Napf ran muss. Nach dem Trinken entfernt sie sich grundsätzlich nur im Rückwärtsgang.
    Mit Training kann es klappen, aber ich würde nicht zu optimistisch sein und erwarten, dass der Hund irgendwann gar keine Angst mehr vor dem Trinknapf haben wird.

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