hund fängt mit 9 jahren plötzlich das jagen an
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Zitat
aber er ruht doch den halben tag... genaugenommen von ca. 8 bis 17 uhr. dazwischen gehts nur mal kurz pipi... das klappt auch. ist es dann trotzdem zu viel ca 2 stunden am tag zu bewegen und nochmal ne weitere stunde am tag zu beschäftigen? danach ist ja auch wieder die ganze nacht ruhe...
Insgesamt 2 Stunden reichen eigentlich völlig aus. Ich würde auch nicht jeden Tag für Beschäftigung sorgen. Bei meinen Hunden gibt es alle zwei bis drei Tage einen "Job" und sonst nur Gassi und Nix tun.
Zitatnur finde ich, wenn der hund vor lauter beißwurst auch gar nicht mehr hund ist, das heißt nicht am wegrand schnuppert, andere hunde komplett ignoriert usw. ist das wirklich zu viel des guten. er hat seit ich die beißwurst nicht mehr mitnehme, das erste mal seit ich ihn kenne auch mit anderen hunden kontakt aufgenommen und sogar gespielt. ist das nicht auch wichtig für einen hund?
Upsa... da haste mich wohl falsch verstanden. Ich bin genauso ein Gegner von solchen Junkies wie Du
Ich sehe das auch nicht als Alternative zurück ins alte Verhalten zu fallen.
Du musst jetzt eben versuchen Mittelmaß zu üben, was sie ja vorher gar nicht kannte. Also bewusst ruhige Spaziergänge mit ruhiger Wahrnehmung der Umwelt - am Anfang eben ruhig angeleint! - und das gezielt bestätigen. Und dann eben ein klar strukturiertes Training zur Kontrolle des Jagdinstinkts.
Wenn Du das die nächsten Wochen trainierst, dann wird das übrigens an Beschäftigung locker ausreichen, denn da wird das Köpfchen qualmen.
Viele Grüße
Corinna - Vor einem Moment
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Hallo,
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flying-paws: das mit der beißwurst war nicht an dich gerichtet, sorry das war missverständlich geschrieben von mir. nur der obere absatz galt dir, der rest war allgemein.
okay, dann werde ich mich mit beschäftigung zukünftig zurücknehmen. habe ja auch schon die hundeschule, die staffy mir empfohlen hat kontaktiert.
vielen dank nochmal an alle für eure hilfe und einschätzungen... manchmal ist man eben so drin im problem dass mal eine anschauung von außen besser hilft.
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So wie ich das sehe, ist der Jagdtrieb in deinem Hund gar nicht "neu", sondern war bisher immer nur umgelenkt. Es ist davon auszugehen, dass es sich um einen recht starken Trieb handelt, weil er ja auch so eine extreme Ersatzsucht entwickelt hat (Beißwurst).
Ein triebiger Jagdhund hört nicht auf zu jagen, wenn man ihn weniger beschäftigt. Ein triebiger Jagdhund hört nie auf zu jagen, weil es in seiner Genetik festgelegt ist. Wenn er Wild sieht/riecht/hört spult er ein festgelegtes Programm ab, bei einigen Jagdhunderassen zeigt sich das durch Vorstehen (Pointer, Jagdspaniel usw), bei anderen durch Hetzen (Bracken sämtlicher Herkunft, Meutehunde) usw.
Vermutlich kannst du ja absehen, auf welche Weise dein Hund jagt. Je nachdem, ob er eher mit gesenkter Nase auf dem Boden sucht, mit hoher Nase wittert, einspringt oder hetzt - kannst du ihm Ersatzbeschäftigungen anbieten. Für Nasenjäger gibt es tolle Möglichkeiten, Futter zu verstecken und zu suchen, Dummys zu suchen, Fährten und Schleppen zu legen und kontrolliert mit dem Hund zu "suchen". Für Hetzjäger gibt es Möglichkeiten mit der Reizangel zu arbeiten oder Dummys zu "jagen" und zu apportieren. Am Besten du suchst dir eine Hundeschule oder einen Hundetrainer, die sich mit jagdlich orientierten Hunden gut auskennen.
Ganz wichtig ist grundsätzlich bei der Arbeit mit solchen Hunden: dein Hund sollte niemals, niemals einen Jagderfolg haben! Wenn er einmal reißt, wird das seine Problematik vielfach verschlimmern, da das Jagen eine selbstbelohnende Verhaltenskette ist, d.h. dass dein Hund schon durchs stöbern und hetzten superglücklich wird und beim Beute-machen einen wahren Endorphin-Cocktail ausschüttet. Ganz davon zu schweigen, dass jeder Jäger das Recht hat, einen wildernden Hund abzuknallen.
Fürs erste wärs sicherlich ganz gut, wenn du dir eine Feld- oder Schleppleine von etwa 10 m anschaffst und deinem Hund damit ein gewisses Maß an kontrolliertem Freilauf zurückgibst. Wenn er jagdliche Ambitionen zeigt, versuch ihn wieder runterzubringen. Lass ihn kurz abliegen, lobe ihn und biete ihm ein kleines Spiel oder auch eine tolle Leckerei (wenn er drauf anspricht) als Lob an. Der "Superschlachtruf" an sich ist auch eine gute Idee - nur ist es leider kein Superschlachtruf mehr, wenn du ihn damit alle drei Minuten zu dir holst. Ein konsequent antrainiertes "Komm"-Signal ist also auch unbedingt notwendig, mit dem du ihn abrufen kannst, bevor er anfängt zu jagen. Der Superschlachtruf kommt dann ins Spiel, wenn er bereits Jagdverhalten zeigt (sollte natürlich möglichst vermieden werden). Reine Verbieterei wird das Jagdverhalten nicht eindämmen, also könnte es auch sinnvoll sein, an Gehegetieren die Reize abzustumpfen. Clevere Hunde merken zwar schnell, dass sich die Rehe im Wildpark ganz anders bewegen und vermutlich auch anders riechen, aber einen Versuch wäre es wohl allemal wert.Es gibt zu dieser Thematik wirklich gute Literatur. Ein empfehlenswertes Buch ist "Jagdhund ohne Jagdschein" oder "Anti-Jagdtraining"... hab leider die Autoren nicht im Kopf, aber mit den Titeln findest du sie im Internet.
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