Veränderung der Denkweise zur Hundehaltung

  • Hallo zusammen,

    mir ist vorhin mal wieder etwas aufgefallen, wo sich mein Denken doch stark verändert hat.

    Als Kira damals zu mir kam, lebte ich mit 2 anderen Menschen in einem Haus, wir hatten nen Garten, immer einer da, der für den Hund da war.
    Und so stellte ich mir ein glückliches Hundeleben vor.
    Nie hätte ich mir nen Hund in ner kleinen Dachgeschosswohnung vorstellen können, ohne Garten oder mit Person, die arbeiten geht.
    Dann kam Luna dazu und mein Denken verfestigte sich.

    Durch einige Ereignisse lebe ich nun völlig anders.
    Alleine in einer kleinen Dachgeschosswohnung mit 2 Hunden, die öfters mal alleine sind.

    Und was muss ich sagen?
    Es ist gar nicht tragisch.

    Solange man oft genug raus geht und die Hunde beschäftigt, kommen sie auch erstklassig damit klar.


    Gabs bei euch auch Punkte, wo sich euer Denken verändert hat?
    Wo ihr Leute, bei denen ihr vorher den Kopf geschüttelt hättet, nun doch verstehen könnt?

    Oder wie muss für euch Hundehaltung aussehen?

    Bin gespannt

  • Hi,

    Also bei mir ist es von der Denkweise her wie bei dir (gewesen...)
    Ich hatte -bevor Cogi bei uns eingezogen ist und auch am Anfang noch, als er schon da war- immer ein schlechtes Gewissen irgendwo, ob es die richtige Entscheidung war, weil wir "nur" in einer 2,5ZimmerWohnung im 1.Stock wohnen, zwar mit Balkon und in ländlicher Gegend, aber eben ohne großes Grundstück oder Garten.
    Aber durch den Kontakt mit anderen HH und einem tollen Thread zu dem Thema hier im DF, habe ich gelernt, dass es nicht auf die Größe des Hauses/Wohnung ankommt -z.B. kleiner Hund, kleine Wohnung und großer Hund/große Wohnung- , da die Hunde drinnen meistens eh schlafen bzw. das zuhause eher der "Rückzugs- und Ruheort" für das Tier ist, sondern darauf, dass der Hund am Tag genug ausgelastet und beschäftig wird und wenn das der Fall ist, ist egal wie oder wo man wohnt...
    Und seitdem, mache ich mir darum auch keinen Kopf mehr, sondern denke, meinem Hundi gehts schon gut hier, vor allem wenn man bedenkt, dass leider viele Tiere nichtmal ein Dach über dem Kopf haben, geschweige denn einen warmen, gemütlichen Schlafplatz und eine tägliche Futterportion!

    :) Lg

  • Bei mir hat sich den ganzen Jahren wenig verändert:
    Ich möchte meine Hunde bei mir haben, ob da nun ein Garten bei ist, das ist im Prinzip egal. Ein Garten ist nett, aber kein Muss.
    Zu hoch darf eine Wohnung nicht liegen, wobei auch das relativ ist, wenn ich sehe, wie oft meine Hunde hier im Haus zumindest vom EG in die erste Etage und zurück pendeln.

    Auch bei anderen Hundehalter bin ich recht flexibel.
    Ich würde meine Hunde nie im Zwinger halten, aber ich kenne gute Zwingerhaltungen, gegen die ich nichts einwenden kann.

    Und genauso geht es mir bei Beschäftigung und Fütterung und so weiter.
    Für mich ist der Rahmen da eng, anderen Menschen zwinge ich den aber nicht in dieser Art auf.
    Ein Hund z.B. beim Rentner, ständig an der Flexi, wegen der Liebe, die durch den Magen geht, etwas übergewichtig, aber immer mit Bezugsperson gesegnet, Hund und Halter offensichtlich einander zugetan, dann maße ich mir sicherlich nicht an, das zu kritisieren.

    LG
    das Schnauzermädel

  • Oh ja, bei mir hat sich eigentlich alles verändert.

    Früher:
    Ein Hund muss gehorchen, egal wie zur Not wird der hund rein über Meideverhalten gearbeitet, wenn es anders nicht geht.
    Bei Fehlverhalten waren Schnauzengriff, Nackenschüttler und Alphawurf Standard.
    Verhält der HUnd sich unerklärlich hat er eine Macke mit der man entweder leben muss oder man probiert sie ihm auszutreiben.

    Jetzt:
    Ich will das der Hund gehorcht und zwar sicher, ABER ich erreiche das entweder über Positive Verstärkung oder lass ihn an der Leine bis es damit irgendwann funktioniert.
    Ich "erkläre" meinem Hund erstmal was ich mir überhaupt von ihm wünsche bevor ich ihn in eine Situation "laufen lasse" und ihn dann dafür bestrafe dass er etwas tut, was mir nicht passt.
    Ein Hund hat immer einen GRUnd sich so zu verhalten wie er es tut, unsere Aufgabe ist es die Motivation dahinter zu begreifen und durch positive VErstärkung so zu lenken, dass das Verhalten dem entspricht, das wir uns wünschen.
    Körperliche Übergriffe sind TAbu, außer ich werde von einem Hund angegriffen( ist mir aber mit "meinen " Hunden noch nie passiert)


    Früher und Heute:
    Bin ich der Ansicht, dass es sehr wichtig ist einen HUnd gut auszulasten und ihm auch Ruhepausen zu gönnen.

  • Bei meiner Opa und meinem Opa hat sich was verändert:
    Früher hielten sie es für total übertrieben und verzogen, wenn die Hündin von Bekannten manchmal auf dem Sessel gelegen hat. heute hat Barni seinen EIGENEN SESSEL!!! :explodieren:

  • Nein, eigentlich nicht.

    Wohnungsgröße und Vorhandensein eines Gartens sind natürlich egal.

    Für mich ist gute Hundehaltung

    - Großteil des Tages mit Hauptbezugsperson
    - Kein tägliches alleine bleiben
    - Ein fairer respektvoller Hundeführer der sich immer weiterbildet
    - Rasse- bzw Charaktergerechte Beschäftigung
    - Täglicher Freilauf
    - Tägliche Sozialkontakte (am Besten mit den gleichen Hunden)
    - Gutes Futter, Tierärztliche Versorgung

  • Also was die Haltung, nötige Beschäftigung usw angeht, das sehe ich schon immer etwas lockerer.
    Ich hab da für mich bestimmete Vorstellungen, aber mir ist völlig klar, dass mein Weg nicht der einzige ist "richtig" Hunde zu halten und das Hunde bei nem anderen Halter, der einiges ganz anderes macht, genauso glücklich sein können.

    Was was ich nie verstanden hab bevor ich nicht selber mal mit nem kleinen Hund unterwegs war: Warum so viele Kleinhundbesitzer so "übervorsichtig" sind.
    Dann war ich mal mit dem Papillon einer Bekannten unterwegs und auf einmal sieht das schon ganz anderes aus.
    Wenn meine Hunde auf nen kleineren zulaufen, dann weiß ich ja dass die nix tun, dass sie auch vorsichtig sind, dass ich sie abrufen könnte usw. Und denen kann ja nix passieren. Außerdem würde ich selber nie einen Hund einfach laufen lassen, der nicht sauber tickt.

    Aber wenn man selber mit sonem Kleinteil unterwegs ist, dann merkt man erstmal, dass man es nicht jedem Hund sofort ansieht ob er harmos ist und man wird sich der Tatsache doch sehr viel stärker bewusst, dass es ne Menge Idioten gibt die auch Hunde, die nicht so ganz ohne sind mit kleineren Artgenossen, einfach laufen lassen.
    Da holt man den Kleinen doch eher mal ran - oder nimmt ihn sogar (ach wie verpönt...) auf den Arm.

  • Ja, es hat sich extrem verändert. Meine Ansprüche sind anders: ich habe sie nach oben geschraubt. Sowohl die Ansprüche an meinen Hund als auch die an mich selbst.

    Ich hätte mir nie im Leben zugetraut, mal einen Hund zu haben, der so gut erzogen ist, wie Maja es ist. Dazu musste ich aber auch an mir, meinem Verhalten und meiner Einstellung arbeiten. Ich habe damals wirklich gedacht, dass es ausreicht, wenn der Hund "hier" und "sitz" kann. Heute denke ich, dass die zwei Basis-Kommandos "hier" und "nein" sind (da merkt man wieder, dass ich Labrador-Halter bin ;)). Aber daneben gibt es noch so unendlich viel mehr, was Maja und ich gemeinsam erarbeitet haben und damit hätte ich nie gerechnet.
    Dazu gehört auch die Auslastung, ich habe nicht mal ansatzweise darüber nachgedacht, meinen Hund mit den Dingen auszulasten, mit denen ich es heute tu - "damals" dachte ich, dass mir dazu einfach das Wissen fehlt und dass nur Profis ihre Hunde in entsprechende Richtungen ausbilden würden.

    LG, Henrike

  • Oh bei mir ändert sich im Prinzip ständig etwas und zwar von Hund zu Hund =)

    Mein erster mir in voller Verantwortung stehender Hund, wuchs vor 31 Jahren in der Welpenzeit im mit Zeitungen übersähten Badezimmer auf, ging Pipi im Haus daneben, gabs den dummen Tunker mit seiner Schnauze in die Pfütze :headbash: Dem tollen Weimmix wuchs innerhalb kurzer Zeit ein tennisballgroßes Geschwür in Luftröhrengegend.. es ging genau 2 x nach großer Atemnot zum TA, dann wurde der Bub mit 3 Jahren erlöst... heute würde ich sicher nichts an Untersuchungen/OPs -sofern lebenserhaltend positiv- auslassen.

    Der DSH verbrachte die Nächte im Zwinger, tagsüber das große Grundstück bewachend, 3 x wöchentlich auf den HuPla, Hundewiesen gab es nicht, zur Jahresimpfung kam der Doc zu uns (ländliche Gegend), Hund mit auf einen Ausflug - never, Urlaube mit Hund - unmöglich.

    Im Eigenheim lebend war für mich dann klar, Hunde gehören mit ins Haus, aber nicht ins Obergeschoß, da sind Schlafräume/Kidszimmer und Bad, IN DIE BETTEN schon gar nicht. Im Windfang wurde eine großzügige Hundeecke eingerichtet und gut war. Die Hunde verreisten mit im Wohnmobil, Dackeline Miss Marple flog auch mal in der Kabine mit nach Spanien - wir, die Rottis & Dackelin waren happy.

    Dann zogen hier nacheinander die Weimladies ein - was soll ich schreiben :roll: Die Damen haben in jedem Stockwerk weiche Kuschelplätze, mal auf dem Bett schlafen ist doch nicht so schlimm, teilen sich einen großen Sessel, sehen auf der Gartenbank ultraschick aus. Kurzum, sie genießen Freiheiten, die ich meinen 6 anderen Hunden zuvor nicht im Traume gegönnt hätte :ops: Bei ihrer Ernährung bin ich wählerischer denn je, Clickern finde ich mittlerweile selber sehr spannend und verreisen tun wir eh nur mit den Hunden.

    Doch ich habe mich schon gewandelt, es ist okay und wir kommen alle bestens klar. Das einzige was alle meine Hunde nicht dürfen und auch nie sollten, ist beißen, dafür sehe ich mich nach wie vor alleine zuständig :p

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