Dominantes Verhalten bei ängstlicher Hündin

  • Hallo zusammen,


    ich weiß, dass über Dominanz hier schon sehr, sehr häufig diskutiert wurde. Viele sind auch der Meinung, dass ein ängstlicher Hund nicht dominant sein kann und mir ist auch klar, dass ein dominantes Verhalten nicht gleichzeitig mit einem ängstlichen Verhalten auftreten kann. Aber insgesamt würde ich meine Hündin Maja eben beides nennen, dominant und ängstlich. Einfach deshalb, weil sie entweder Angst hat oder dominantes Verhalten zeigt, was anderes gibt es bei ihr nicht. D.h. sobald sie keine Angst hat, versucht sie meiner Meinung nach zu dominieren (mir geht es hier nur um Hund-Hund-Beziehungen).


    Unter dominantem Verhalten verstehe ich einen senkrecht nach oben gerichteten Schwanz, Markieren (mit angehobenem Bein natürlich), Scharren, andere Hunde anrempeln, besteigen und/oder komplett unterwerfen (d.h. sie piesakt den Hund so lange, bis der sich auf den Rücken dreht und sie dann stocksteif über ihm steht und ihn auch nicht gleich wieder aufstehen lässt!)! Das macht sie bei kleineren/schwächeren Hunden. :/


    Bei mindestens genauso großen Hunden wie sie muss ich zwischen ihr bekannten Hunden und fremden Hunden unterscheiden.
    Bei ihr bekannten, gutmütigen Hunden zeigt sie immer eine Mischung aus dominantem (oder man kann es auch frech nennen) und unterwürfigem Verhalten (oder Beschwichtigung), d.h. die Hunde werden mit übertriebenem Nase abschlecken und gleichzeitigen Jaul/Bell-tönen und wild umherrennen (teilweise minutenlang!) genervt (die Begrüßung ist wirlich total überdreht). Sie werden angerempelt, manchmal bestiegen, wenn die anderen aber an ihr schnüffeln wollen, oder sie beim Spielen mit der Pfote erwischen, dann wird herzzerreißend gejault (mann könnte echt meinen, sie würde gefoltert), geschnappt und sich geduckt, den Schwanz eingezogen und manchmal dreht sie sich auf den Rücken, wobei das bei bekannten Hunden eigentlich kaum vorkommt.


    Unbekannte, relativ große Hunde versucht sie eigentlich eher auf Abstand zu halten, indem sie sehr schnellt jault/heult und schnappt, allerdings fängt sie dann auch wieder ab und zu an, sie aufzufordern, indem sie kläffend um sie rumspringt. Wenn ein Hund zu mir kommt und ich ihn freundlich begrüße/streichle, dann kommt sie (nur manchmal) bell-jaulend angerannt und quetscht sich zwischen uns.


    Sie erinnert mich extrem an unreife, pupertierende Jugendliche, die andere ärgern und jedem eins auf den Deckel geben, so lange sie können, die aber auch ganz schnell rennen können, wenn jemand kräftigeres auftaucht. Wobei auch immer wieder versucht wird, Überlegene herauszufordern. Aber ich dachte eigentlich, dass das mit 2 Jahren nicht mehr so extrem sei.


    Mein Problem ist, dass ich nicht so recht weiß, was ich in welcher Situation am besten tun sollte. :???: Es gibt auch einige Hundebesitzer, die ihr Verhalten sehr seltsam finden, was das Ganze manchmal etwas unangenehm macht. Natürlich wäre es schön, wenn sich ihr Verhalten irgendwann "normalisiert", d.h. wenn sie irgendwann ruhiger, gelassener wird und weniger fixiert auf das "sich messen" mit anderen Hunden (so interpretiere ich zumindest ihr Verhalten). Aber wie kann ich ihr in ihrer Unsicherheit helfen und ihr Verhalten zum Positiven beeinflussen.
    Kann ich noch mehr an ihrer Angst arbeiten (wenn etwas ungewohnt ist (Umgebung, Menschen, Tiere, Geräusche) dann kann es passieren, dass sie so ängstlich ist, dass sie nicht fähig sich auf was anderes zu konzentrieren und dann hab ich sie natürlich überhaupt nicht mehr im Griff, obwohl sie ansonsten wirklich schon gut hört)? Wir haben allerdings schon einiges geschafft, was ihre Ängstlichkeit angeht. Oder kann ich noch anders auf sie einwirken, dass ich z.B. erstmal allen Hunden aus dem Weg gehe? Habt ihr mir vielleicht ein paar Tipps, wie ich mich wann am besten verhalte? :hilfe:


    Vielleicht sollte ich noch dazu sagen, dass sie wohl als Straßenhund in Spanien gelebt hat, dieses Verhalten also wahrscheinlich ihre Überlebensstrategie war. Ansonsten ist sie etwas überdreht, manchmal etwas eigensinnig ;) , aber meistens ist sie total lieb und arbeitet super mit beim Training. :smile:


    Danke schonmal für Eure Antworten!!!

  • Huhu :winken:


    Ich weiß nicht, ob Du das hier schon gelesen hast?
    https://www.dogforum.de/ftopic13548.html
    Da ist das Wort Dominanz ziemlich gut erklärt bzw. welches Verhalten so garnicht dominant ist.


    Deine Hündin soll ja ein Hütehund-Mix sein, richtig?


    Sie ist bei Dir, seit sie knapp 6 Monate alt ist und müßte jetzt gut 2 Jahre sein, richtig?
    Verhält sie sich schon immer so?


    Für mich klingt es nach einem sehr unsicheren Hund, aber auf keinen Fall nach einem domaninanten Hund.


    Ich würde diese Situationen garnicht erst entstehen lassen.
    Leider schlägt die Situation, die Du als erstes beschrieben hast:

    Zitat

    Unter dominantem Verhalten verstehe ich einen senkrecht nach oben gerichteten Schwanz, Markieren (mit angehobenem Bein natürlich), Scharren, andere Hunde anrempeln, besteigen und/oder komplett unterwerfen (d.h. sie piesakt den Hund so lange, bis der sich auf den Rücken dreht und sie dann stocksteif über ihm steht und ihn auch nicht gleich wieder aufstehen lässt!)! Das macht sie bei kleineren/schwächeren Hunden

    auch gerne mal um und es entsteht eine Beisserei, denn sie wird irgendwann den falschen Hund so "maßregeln" wollen.


    Eigentlich ist es sehr deutlich da sie dies Verhalten nur bei kleineren und ängstlicheren Hunden zeigt.
    Meine Hunde dürfen sich so nicht anderen Hunden nähern. Entweder ich stoppe das fixieren vorher, lasse es garnicht soweit kommen oder gehe mit Hund aus der Situation raus.


    Das sie rumquiekt, wenn sie mit anderen Hunden spielt, zeigt auch eher, daß sie nicht so richtig weiß, was sie tun soll/kann/möchte.


    Hast Du eine gute Hundeschule?
    Bietet die auch geführte Spielgruppen an?


    Gruß
    Bianca

  • Eine Hundeschule, wo ein Trainer das Verhalten deiner Hündin im Umgang mit mehreren Hunden beurteilen kann schadet aufjedenfall nicht.


    Für Ängstliche/Unsichere Hunde ist es wichtig vorallem Konsequent zu sein. Lass Sie nicht mehr zu anderen Hunden hin rennen. Klär die Situation selbst vorher ab indem du den fremden Hund begrüßt, dann kann sie nachkommen. Reicht auch wenn Sie hinter dir sitzt und du die Hand nach dem fremden Hund austreckst und ihn dich erstmal beschnüffeln lässt, dann darf dein Hund auch hin. Sobald die Situation zuviel wird nimm deinen Hund wieder zu dir und lass andere Hunde erstmal nicht mehr zu ihr.


    Hab das so auch mal von einer Hundetrainerin gelernt, mir hatte es geholfen. Du schilderst allerdings noch mehr Probleme ausser Angst, also könnte ein Kompetenter Trainer wirklich helfen.


    Und Ängstlichkeit und Dominantes Verhalten kann es beides geben. Meine Angie ist Ängstlich, hat aber trotzdem mit ca einem Jahr mal einen Rangordnungskampf mit einer anderen Hündin die sie seit Welpenalter kannte angefangen. Auch wird mein Zweithund untergebuttert, wenns um Fressen ect. geht.

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