Fragen zum AJT von Pia Gröning

  • Tja, was soll ich da schreiben ;)
    Meine Große ist ein krasser Jäger gewesen, die, in meinen Augen, auch nicht angezeigt hat, wenn sie los rennt, sondern einfach startet.
    Aber das stimmt nicht.
    Es gibt Sequenzen, wenn es nur Sekunden sind, wo der Hund zeigt, daß er gleich startet.
    Dusty lief fast 7 Jahre an der Leine und das war wirklich hart, nicht nur für sie, sondern auch für mich.
    Ich hatte noch nie einen Jäger und sie hat mich echt vor eine Herausforderung gestellt.
    Wir haben einiges durch, ich habe einiges versemmelt, aber im Endeffekt habe ich gelernt, sie zu lesen.
    Dafür muss gegeben sein, ich lasse mich nicht ablenken, wenn das doch so ist, dann bleibt der Hund an der Leine.
    Hast Du einen guten Trainer an der Hand, der Dir die Sprache beibringt?

    Gruß
    Bianca

  • Zitat

    ...
    Hast Du einen guten Trainer an der Hand, der Dir die Sprache beibringt?

    Gruß
    Bianca

    Also, ich hol mal ein bisschen weiter aus.

    Meine Hundetrainerin hat mir viel beigebracht, vorallem Geduld. Aber ich denke was AJT angeht, egal welche Form, bin ich bei ihr falsch. Sie hat mir jetzt angeboten das Fährtenlegen und Fährtenerarbeiten mit dem Hund beizubringen, damit ich das dann selber machen kann.

    Aber ihre Methode baut eben auf Zusammenarbeitswillen des Hundes, Leckerlis etc auf. Aber wenn mein Hund ein Reh sichtet, hat er a) kein Bock mit mir zusammenzuarbeiten und b) keine Lust auf Leckerlis. :)

    So, dann hab ich angefangen einfach strenger durchzugreifen. Weil einer ihrer Ansätze zum Bsp. beim "Fuß" laufen ist, dass man dem Hund Zeit lassen soll. Ja gut, irgendwann muss er es nunmal lernen. Außerdem muss man immer "guten Stoff" i.M.n. in der Hand haben. Gegen Futter erarbeiten draußen war sie auch, aber das hab ich dann trotzdem gemacht.

    Hundesprache ansich hat sie mir schon beigebracht, aber eher so in die Richtung Spielverhalten, Hundebegegnungen und nicht im jagdlichen Sinne.

    So, nun hat mich das Futter erarbeiten lassen wirklich ein riesen Stück weitergebracht aber jetzt merk ich, dass ich mit der Methode an die Grenzen komm, zumindest wenn ich sonst nichts anders mache...

    Es geht schon los, dass er mir draußen das TroFu eigtl nur am Ende vom Spaziergang frisst (er wird Teil gebarft und bekommt das Fleisch auch draußen, nur den Obst/Gemüse Anteil bekommt er abends im Napf).

    Mein riesen Problem bei Moglie ist, dass ich keine Motivation bei ihm finde. Es kann schon mal vorkommen, dass er auf mein plötzliches Losrennen mit rennt und Spass wie Bolle hat. Aber es KANN eben sein. Es kann auch sein, dass er sich mal über eine Streicheleinheit draußen freut, aber das kommt eher selten vor. Bälle findet er doof, Dummy suchen und holen macht er, auch mit mehr Begeisterung als früher, aber oft auch nur -so kommts mir vor- weil er weiß, da ist das Fleisch drin "Sonst muss ich hungern.".
    Ich warte gerade auf meine Echtfell und bau mir dann eine Reizangel, weil ich Hoffnung habe, dass er das vllt gerne macht.

    Letzten Winter habe ich versucht ihn an den ZHS ranzuführen, hat auch einigermaßen geklappt. ABER das ist eben auch immer nur dann für ihn interessant, wenn er Lust dazu hat. Und das ist nicht immer so. Ich stand auch schon mal im Wald, mit Roller, mit Freund und Fahrrad und Herrn Hund war gerade noch zu einem MiniSprint zu bewegen, der es mir dann ermöglicht hat das Training wenigstens erfolgreich abzubrechen.

    Fahrradfahren würd ich auch gern, mach ich auch, aber neben dem Fahrrad laufen... Ich halte das irgendwie für dämlich. Frei laufen kann ich ihn nicht lassen, dafür ist mir das Risiko zu hoch, dass irgendwo ein Hase oder eine Katze aufspringt. Und genau in diesen Situationen kann ich keine Andeutungen von seiner Seite aus sehen. Im Grunde ist er ja genauso überrascht wie ich in dem Moment, in dem der Hase aufspringt. Und um ihm evtl in dem Moment ein "Stop" zukommen zu lassen, dafür hapert es noch an der Impulskontrolle...

    Verstehst du/Versteht ihr mein Problem? Ich würde so gern weiterkommen, hab auch Ehrgeiz, aber ich hab einfach noch nicht geknackt, mit was ich ihn jederzeit dazu überreden kann zu kooperieren. Auch wenn ich die Belohnungen abwechsel (was ja eigtl selbstverständlich ist), stoß ich irgendwann an die Grenzen, weil er sich mit nichts begeistern lässt...

    Jemand, der auch hier im Auslaufgebiet läuft, meinte mal "Er scheint einfach immer über den Dingen zu stehen." Und das trifft es wirklich auf den Punkt.

  • Darf ich ehrlich sein?
    Im Grunde beschreibst Du Dusty, wo ich sie damals immer an der Leine laufen lassen mußte.
    Es war bei ihr so, daß sie aus dem Nichts gestartet ist.
    Heute weiß ich, die Nase kräuselt sich kurz, die Ohrenstellung ändert sich und dann würde sie losschießen.
    Hatten wir vor kurzem, als sie einen Hasen gerochen hat, den ich aber zum Glück vorher gesichtet hatte.
    Dusty lief 7 Jahre an der Leine, weil ich eben nicht ausschließen konnte, daß sie jagen geht.
    Und sie geht auch jetzt in wildreichen Gebieten an der Leine. Rehe sind inzwischen kein Thema mehr, aber einem Hasen oder Kaninchen kann sie nicht widerstehen.
    Meine Trainerin, war damals eine Woche in der Eifel deswegen, hat gesagt, es gibt Hunde, die kann man davon einfach nicht abbringen, weil sie einfach keine anderen Interessen draußen haben.
    Dusty hätte ich einen Hasen vor die Nase halten können, daß hätte sie nicht gekratzt, weil der weglaufende Hase eben viel interessanter ist.

    Was ich Dir raten würde, lass mal jemanden mitlaufen und Moglie filmen.
    Moglie gesichert an der Schlepp und ihr geht einfach nur spazieren. Du sagst in der ganzen Zeit nichts, rufst ihn nicht, machst nicht auf Dich aufmerksam.
    Wichtig ist, daß die Kamera die ganze Zeit auf ihn gerichtet ist.
    Der komplette Körper wäre gut, da man auch die Körperspannung oft nur minimal erkennt.
    Den Film schau Dir dann zu Hause mal an, daß wird Dir vielleicht in vielen Dingen die Augen öffnen, da Du die Situation, wenn er abdriften will, zurückspulen kannst und nochmal anschauen kannst.
    Ich finde, daß man nur so die Zeichen sehr gut lernen kann.

    Gruß
    Bianca

  • Sodala, ich hab mir das alles zu Herzen genommen was ihr und v.a. asterix99 gesagt haben :)

    Ne Cam hab ich leider noch nicht aufgetrieben, aber ich hab mich mal absichtlich in Situationen begeben, in denen man damit rechnen kann, dass man Wild/Katzen/Eichhörnchen begegnet...

    Ich hab wirklich festgestellt, dass er wenn er eine Fährte riecht diverse Signale sendet. Bei plötzlichen Sachen seh ich immer noch nichts :D Aber das hat wohl mit meinen Augen zu tun. Das muss ich einfach üben.

    Jedenfalls hab ich jetzt ein anderes Problem: Ich versuche ja ihm beizubringen, dass er einen gewissen Radius einzuhalten hat (10m), also mach ich das so wie in der DVD beschrieben, mit einem Ende Signal. Das klappt auch eigtl ganz gut, also er macht das auch in 95% Prozent der Fälle, und in den anderen fünf schaut er eigtl sehr schnell her und macht einen Schritt auf mich zu, aber das Problem ist: Ich war heute 2.5h unterwegs und ich hab gefühlte 300mal (es waren vermutlich 200mal) "Ende" sagen müssen... er belibt ja stehen, aber ich muss es danach gleich wieder sagen... Das ist doch nicht der Sinn der Sache oder?

    Ich lob ihn auch immer, wenn er den Radius einhält... aber das kommt nicht oft vor...

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