Wie mach ichs richtig o. Bitte ein paar Tipps für Neue

  • Liebe Foris,

    mein Mann und ich haben uns immer eine Hund gewunscht und lange hin und her überlegt. Wir sind beide Berufstätig, wohnen in der Stadt, in einer Wohnung zwar mit Balkon aber ohne Garten...und so viel die Entscheidung gegen einen Hund. In Frage kam für uns immer nur ein Schäferhund, also ein großer Hund, der viel Auslauf benötigt. Wir waren der Meinung, dass wir seine Bedürfnisse auf Grund der oben beschriebenen Situation nicht befriedigen könnten.
    Deshalb haben wir die Gelegenheit die sich uns jetzt geboten hat auch sofort genutzt aber dazu muss ich erst etwas ausholen:

    Der Vater meines Mannes hatte einen Freund der selbst immer Schäferhunde hatte und auch gezuchtet hat. Nun ist dieser Mann leider vor drei Monaten verstorben und hat seine Frau und ein 6 Jahre altes Schäferhundgeschwisterpärchen hinterlassen. Da die Frau schon Ende 60 ist und zwei Knieoperationen hinter sich hat, hat sie sich an den Vater meines Mannes gewandt und ihn gefragt, ob wir nicht Interesse hätten mit den Hunden Gassi zu gehen. Die Dame lebt am Waldrand in einem kleinen Häuschen und die Hunde sind im Freien in einem Zwinger mit ca. 60m² Auslauf untergebracht. Wir haben sofort mit Freude zugesagt. Da der Mann schon vorher lange krank war, wurde die Erziehung der Hunde in den letzten drei Jahren doch sehr vernachlässigt. Mein Mann und ich sind auf dem Hundegiebt doch ehr Neulinge und hoffen nun auf eure Hilfe. Ich hatte noch nie einen eigenen Hund, mein Mann hatte dadurch, dass sein Vater bis 2006 einen Schäferhund hatte doch schon etwas Erfahrung.

    Nun zu folgendem was uns bisher aufgefallen ist:

    Das Männchen ist auf jeden Fall der schwierigere der beiden. Allerdings folgt er komischerweise bei mir wesentlich besser als bei meinem Mann. Das Weibchen ist da pflegeleichter. Bisher haben wir die beiden nur an der Leine geführt. Bei mir läuft das Männchen relativ entspannt. Hört aber trotzallem nur sehr bedingt auf Kommandos wie sitz und fuss oder platz. Das Weibchen ist immer erst mal 15 MInuten total aufgedreht und wird dann langsam ruhiger. Wir möchten den beiden ein entspanntes und stressfreies Gassigehen ermöglichen und trainieren bei jedem Spaziergang. Wir lassen sie vor dem Überqueren einer Straße immer erst sitz machen und möchten, dass ihre Aufmerksamkeit dann auf uns gerichtet ist, losgehen lassen wir sie erst dann wenn das Kommando von uns kommt. Ein Grundgehorsam ist auf jeden Fall bei beiden da nur leider schlummert er meist im Verborgenen. :smile:

    Auf was müssen wir achten um den beiden eine schöne Zeit zu bescheren? Auch das Anleinen bzw. Halsband anmachen klappt oft nicht, weil die Hunde dann so aufgedreht sind und nicht sitz machen wollen.

    Wir hoffen auf eure Tipps.

    Vielen Dank schon mal.

  • Guten Morgen,

    erst ein Mal etwas Grundsätzliches - Hunde hören nicht auf jeden, selbst, wenn sie es vorher getan hätten, würde das nicht heißen, dass sie das bei euch genau so tun.
    Wie lange habt ihr die beiden denn momentan überhaupt?
    Klingt ja eher so, als hättet ihr sie erst seit kurzem.

    Wichtig ist, dass ihr selber ruhig und souverän agiert, wenn die Hunde sowieso schon zum Aufdrehen neigen. Sonst klingen eure Ansätze ja durchaus richtig.

    Wie du ja schon meintest, Übung macht den Meister, also bleibt geduldig und sollten sich noch irgendwelche Fragen ergeben, findet ihr hier immer einen kompetenten Rat.

    Mein Tipp zu der Sache mit dem Halsband - lasst es einfach auch in der Wohnung angelegt, so dass sich die Hunde daran gewöhnen. Aufdrehen werden sie ja wahrscheinlich, weil sie sich freuen, raus zu gehen.

    Wünsche euch viel Erfolg :gut:


    p.s.: Dass große Hunde generell mehr Auslauf benötigen als kleine, ist übrigens ein Trugschluss :p Genau wie die verbreitete Meinung, dass man große Hunde nicht in der Wohnung halten könnte - Bewegung und Austoben sollte generell draußen statt finden, wozu brauch man da also Platz; ein paar Stunden im Garten würden sowieso niemals einen großen Spaziergang ersetzen.

  • Hallo Liquid-Sky, erst mal Danke für deine Antwort. Ich Dussel sollte vielleicht auch noch dazu schreiben - was ich bisher leider nur in meiner Vorstellung hier getan habe -, dass die Hunde nach wie vor bei ihrem Frauchen leben und wir nur so oft wir es schaffen zum Gassi gehen dorthin fahren. Das heißt sie sind immer noch in ihrer gewohnten Umgebung mit dem großen Auslauf und im Freien.

    Bevor wir dort angekommen versuchen wir immer den Tag von uns abfallen zu lassen und dort mit innerer Ruhe und Gelassenheit anzukommen um dies auf die Hunde zu übertragen.

    Wie können wir denn zum Beispiel die Leinenführigkeit am Besten trainieren?
    Sollten wir Spielzeug auf die Spaziergänge mitnehmen und die Hunde das Spielzeug tragen lassen?
    Ist eine ganz lange Leine für zwischendurch sinnvoll?
    und und und

  • auch erstmal ein "willkommen im forum" von mir!

    ich finde es schön von euch, dass ihr euch um die hunde kümmert! :smile:

    zu deinen fragen:

    eine "lange" leine - also eine sog. "schleppleine" ist mit sicherheit nie verkehrt. grad am anfang, wenn man nicht weiss, ob die hunde im freilauf wirklich "hören" sehr sinnvoll. allerdings hab ich da eine bitte: wenn irgend möglich, die schlepp nicht am halsband anbringen. das kann unter umständen böse "aua" machen - wenn hund mit vollem anlauf in die schlepp rennt. hier wäre ein geschirr wesentlich sicherer um verletzungen im halswirbelbereich vorzubeugen.

    zum aufgedreht sein am anfang: eine ganz normale situation. sogar meine beiden sind "aufgedreht" wenn sie merken, jetzt gehts los zum grossen gassi :smile:

    ich würd euch aus meiner erfahrung raus empfehlen, hier ein ganz ruhiges und immer gleiches "ritual" einzuführen. ob das nun über bestechung mit leckerli abläuft (so mach ich das - das ist nix negatives) oder über ein immer wieder kehrendes kommandowort ist eigentlich egal. wichtig ist - wie ihr sicher eh wisst - dass man selber absolut ruhig und gelassen bleibt. dann wird das mit der zeit immer besser funktionieren.

    vielleicht hilft ja auch ein kurzes (ruhiges!) spiel im garten bevor es losgeht? so dass sozusagen der "stalldampf" erstmal ein bisschen raus ist?

    zum thema leinenführigkeit gibts über die suche eine ganze menge hilfreicher tipps. :smile: das haben andere viel besser erklärt, als ich das könnte.

    Zitat

    Bevor wir dort angekommen versuchen wir immer den Tag von uns abfallen zu lassen und dort mit innerer Ruhe und Gelassenheit anzukommen um dies auf die Hunde zu übertragen.

    DAS find ich grosse klasse! =)

  • Liebe LaBellaStella,

    danke für deine Antwort. Das bestärkt mich auf jeden Fall darin, dass unsere Ansätze schon mal richtig sind.

    Danke auch für den Tip mit der Suche da bin ich gar nicht drauf gekommen ich Dummerle. :D

    Das mit dem Geschirr statt Halsband haben wir uns auch schon überlegt. Aber ich gehe davon aus, damit man das mal testen kann und auch sieht welches dem Hund am besten passt sollte man die Hunde wahrscheinlich mit in die Fachhandlung nehmen sollte. Und Autofahren und große Menschen und andere Hundeansammlungen haben wir bisher noch net getestet. :/

  • Zitat

    Und Autofahren und große Menschen und andere Hundeansammlungen haben wir bisher noch net getestet. :/

    Da wird euch doch aber sonst die Besitzerin etwas zu sagen können, oder kennen die beiden Hundis das überhaupt nicht? :???:
    Aber es wäre wohl wirklich erst mal eine Idee, das "kontrolliert" zu testen.

    Sonst kann ich mich meiner Vorschreiberin nur anschließen.

    Und zu dem Spielzeug müsst ihr schauen, wie sie reagieren, wenn sie dann auf andere Hunde treffen - hab schon welche erlebt, die dann sehr verteidigend und zickig wurden. Prinzipiell sollte das aber kein Problem darstellen.

    Klasse übrigens, dass ihr euch um die Hunde kümmert :gut:
    Mit der Nacherklärung macht das alles schon viel mehr Sinn

  • Also ich weiß das die Besitzerin und zu Lebzeiten auch ihr Mann schon mit den Hunden Auto gefahren sind. Sie hat uns aber auch erzählt, dass im letzten Jahr als ihr Mann schon krank war eine Bekannte die Hunde im Auto mit zum Tierarzt nehmen wollte und sie da nicht ins Auto rein zu kriegen waren. Mit ihr in ihrem Auto sind sie aber dann mitgefahren.

    Beim Spielzeug dachten wir an sowas:
    http://www.z*oplus.de/shop/hunde/hun…n/wurfball/3472
    (Stern durch o erstetzen)

    Das können Sie gut tragen und an der langen leine oder später dann mal ohen apportieren. Was meint ihr?

  • Ist ja witzig, ist das Lieblingsspielzeug meines Hundes :D
    Allerdings trägt er es nicht, entweder er rennt wie ein Bescheuerter damit rum oder aporitiert.
    (Wirft sich auch für Leute ohne Kraft in den Armen prima)

    Müsst ihr gucken, ob die Hunde das mögen und wie gesagt, wie sie reagieren, wenn ihr damit auf andere Hunde trefft.
    Wenn sie darauf wirklich abfahren, kann es auch hilfreich sein, es dabei zu haben, wenn man seinen Hund nicht die ganze Zeit mit Lerckerchen zustopfen will - als alternative Belohnung.

    Ist was, was man austesten muss, da spalten sich die Hundegemüter ;)

  • Lekerchen nehmen wir bisher eh nie zum spazieren gehen mit. Die bekommen sie erst dann wenn wir sie wieder in ihren Auslauf gebracht haben und uns verabschieden.

    Eine Frage fällt mir da gerade noch ein.
    Also wir das erste mal spazieren waren sind wir erst mal mit ihm und dann mit ihr los. Als wir mit ihm waren hatte er sich nach ca. 30 Min laufen die Leine unter der Pfote verheddert. Mein Mann hat ihn dann Platz machen lassen und wollte seine Bein anheben um die Leine vorzuziehen. Als er ihn dann am Bein angefaßt hat hat er ihn angeknurrt und dabei die Ohren leicht angelegt. Gefletscht hat er aber nicht. Mein Mann hat dann die Hand langsam weg, kurz gewartet und die Leine so hervorgezogen, dass er sich den Anfang am Halsband gegriffen hat und sie dann vorgezogen hat. Das ging ohne Probleme. Wie sollte man in so einer Situation reagieren? War unsere Reaktion richtig?

  • Wichtig wäre zu wissen, warum er knurrt;

    1. Ihm tut das Bein weh - lässt er sich denn sonst überall anfassen, nach Zecken untersuchen, ect.?

    2. Die Situation fand er bedrohlich. Ihr macht das ja nun noch nicht so lange, d.h. der Hund kennt deinen Mann auch noch nicht allzu gut. Da kann manchmal schon die falsche Körperhaltung (über den Hund gebeugt, von oben) ausreichen, um einen Hund zu verunsichern.

    Wie man am besten reagiert, wenn es passiert, kann ich dir leider nicht beantworten, wurde (glücklicher Weise) weder von meinen eigenen, noch von fremden Hunden je angeknurrt.
    Aber auch dazu gibt es schon einige Freds, einfach mal suchen.

    Ansonsten würde ich die Ursache ausloten und präventiv handeln.

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