Aus 1 mach 2 - Ja oder nein?

  • Ich weiß, das Thema Zweithund schwemmt das Forum, aber es ist nunmal auch eines, das individuell geklärt werden muss und auch wir - bzw. ich stehe momentan vor der großen Frage: Zweithund, ja oder nein?

    Schon seit Jahren hätte ich gerne einen zweiten Hund, doch weder die Wohnsituation noch Balous fataler Gehorsam machten dies möglich. Inzwischen hört Balou erstaunlich gut und unsere Baustellen sind minimal und nun würde sich die Chance bieten irgendwann zwischen Herbst 2010 und Frühjahr 2011 eine zweite Fellnase zu uns zu holen. Mein großer Traum würde wahr werden, aber nun, wo er so zum Greifen nah ist, nagen die Zweifel seid Monaten an mir.

    Zunächst zu der menschlichen Situation:
    Seit November 2003 bin ich (22 Jahre) mit meinem Freund (29 Jahre) zusammen. Wenn der Stadtverband sich endlich erbarmt und den Startschuss gibt können wir wohl im Herbst diesen Jahres in ein Haus ziehen, das wir vor zwei Monaten zusammen mit den Eltern von meinem Freund gekauft haben. Die Eltern von meinem Freund, vor allem sein Vater, stehen voll hinter dem Zweithund und sind schon überzeugt, dass noch einer einziehen wird. Sie werden im Haus im Erdgeschoss wohnen. Der Vaters meines Freunds ist fast den ganzen Tag unterwegs, je nachdem wohin er fährt würde er den Hund bzw. die Hunde auch gerne mitnehmen. Das Problem bei Balou ist, dass er sich nicht von ihm anfassen lässt. Die Mutter meines Freunds ist arbeitsunfähig und somit den ganzen Tag daheim. Sie würde sich gerne um die Hunde kümmern, wenn niemand da ist, würde es aber nicht schaffen, mit ihnen raus zu gehen. Höchstens sie in den Garten zu lassen. Eventuell, wenn es ihr mal wieder besser gehen sollte, könnte sie kleine Runden drehen. Mein Freund hat dieses Jahr sein Examen geschrieben und wenn alles hinhaut beginnt er im Ende dieses/Anfang nächstes Jahr mit dem Referendariat. Bis dahin ist er den ganzen Tag Zuhause. Er mag Hunde, allerdings ist es ihm relativ egal ob einer oder zwei hier herumlaufen. Er würde allerdings auch mit beiden raus gehen und sie beschäftigen. Ich arbeite viermal die Woche sechs und einmal die Woche acht Stunden pro Tag, lediglich bei der Urlaubsvertretung muss ich auch mal eine Zeit lang täglich acht Stunden arbeiten. Je nachdem bin ich dann acht bis elf Stunden aus dem Haus. An sich wäre ich wohl auch die Hauptperson, die sich um die Hunde kümmert, so wie es eben jetzt auch schon mit Balou ist.
    Zusammengefasst: Gegen zwei Hunde ist bei uns niemand, sobald das Haus fertig ist passt auch der Platz für beide Tiere und auch finanziell würden wir es hinkriegen. Allein sind die Hunde hier dann dank der Mutter meines Freunds eigentlich so gut wie nie. Auch der Garten im Haus soll so umzäunt werden, dass die Hunde auch mal allein nach draußen können, wenn sie denn wollen.
    Bevor ich es vergesse: Der Vater meines Freunds hat Hundeerfahrung. Er hält nichts von Schläge oder Stachlern etc., aber ist auch der Meinung, dass man einen Hund mit Leckerlies nicht ordentlich erziehen. Aber gut, diese Erziehungsfrage wäre unser kleinstes Problem.

    Und der bereits vorhandene Hund:
    Balou wird dieses Jahr acht Jahre alt. Er ist relativ aktiv, hat alleridngs Probleme mit den Vorderläufen, so dass er schnell anfängt zu Hinken, wenn die Belastung zu groß wird. Dennoch fordert er täglich drei bis vier Stunden - letzteres ist immer besser - Beschäftigung am Tag. Fällt es dennoch mal weniger aus nimmt er es recht gelassen hin. Mit anderen Hunden hat er kein Problem. Zwar spielt er nicht viel, aber ich habe immer das Gefühl, dass ihm Spaziergänge mit noch einem Vierbeiner mehr Spaß machen als allein - selbst wenn er eher mich als den anderen Hund beim gemeinsamen Gang zum Spielen auffordert. Das einzige wovor ich Angst habe im Bezug auf einen zweiten Hund: Balou war vor allem früher sehr futterneidisch, da ist es regelmäßig eskaliert. Inzwischen sind wir aber soweit, dass er auch neben einem anderen Hund warten kann beim Leckerlieverteilen ohne alle um sich herum wegzubeißen. Allerdings halte ich ihn aus der Sorge, es könnte doch noch etwas passieren, dabei immer fest oder stehe eingriffsbereit da.
    Von Ende 2003 bis Mitte 2007 gingen wir wöchentlich in einer Gruppe von 10-20 Hunden spazieren, in die er sich super integrierte. Kamen Welpen hinzu übernahm er schnell die Rolle des Babysitters und war schneller als man gucken konnte zur Stelle, wenn sie fiepten. Aber auch andere "Rudelmitglieder" wurden verteidigt, wenn ein "rudelfremder" Hund dazukam und begann Stunk zu machen.

    Was mich nun so ins Zweifeln bringt bzgl. Zweithund sind folgende Punkte:

    Ist Balou vielleicht schon zu alt für einen zweiten Hund? Es soll auf jeden Fall ein Welpe werden und ein eher aktives Kerlchen (momentan ist mein Favorit ein Harzer Fuchs oder Beauceron, es kann jedoch auch ein Mischling werden, das steht alles noch offen).

    Ist es für Balou durch sein Problem mit den Vorderläufen eine Belastung, wenn ein junger aktiver Hund da ist, der mehr fordert? Ich will keinen der Hunde vernachlässigen, muss aber auch noch arbeiten gehen und habe keine vollen 24 Stunden für die Tiere. Oder wäre es wenn dann, Balou zu Liebe, besser, sich einen weniger aktiven Hund auszusuchen? Auf der anderen Seite sind Jungspunde ja so gut wie immer, egal von welcher Rasse, voller Energie.

    Wie sieht es bzgl. Restaurantbesuchen oder Stadtgängen mit zwei Hunden aus? Ich gehe ungern ohne meinen Hund irgendwohin und mit einem Hund ist das selten ein Problem - aber bei zweien?

    Mehr fällt mir jetzt im Moment nicht ein, aber ich hoffe, ihr könnte mir zu Ja oder Nein raten.

  • Ich würd dir zu nem ja raten, da sich deine Situation eigentlich ganz gut anhört, aber ich würde auch zu keinem Welpen raten. Wäre mir zu riskant mit deinem leicht gehandicapten Balou.

    Achja, welche Rasse ist denn dein Balou?

  • Danke schon mal für die schnelle Antwort :smile:

    Zitat

    Achja, welche Rasse ist denn dein Balou?

    Wir haben ihn mit ca. 9 Monaten aus dem Tierheim geholt, er stammt ursprünglich aus Rumänien, war dort aber nur bis er ca. 5 Monate alt war. Diese Daten haben wir aus seinem Impfausweis und Kaufvertrag. Mündliche Aussage des Tierheims war, dass der Hund bei der Abgabe an uns 6 Monate alt war und mit ca. 12 Wochen aus Rumäniens Straßen ins Tierheim kam.
    So oder so können wir seine Rasse aber nicht festlegen.
    Eine Tierärztin vermutet aufgrund seiner Fellbeschaffenheit einen Husky, der mitgemischt hat. Viele Leute behaupten dies auch aufgrund seiner Augen bzw. von seinem ganzen optischen Bild her.
    Gern wird aber auch der Schäferhund reingeschätzt.
    Eine Trainerin behauptet es wäre eine Mischung aus Herdenschutzhund und Windhund. Den Windhund halte ich für abwegig, aber das Verhalten eines HSH wie man es oft liest bzgl. Wachsamkeit legt er oft an den Tag.

    Zitat

    Was machst du, wenn du merkst, dass es Balou immer schlechter geht durch die Belastung?

    Genau das habe ich mir eben auch schon überlegt. Zwar hatte ich mir schon gedacht, dann z.B. mit beiden auf eine Wiese zu gehen und sie dann abwechselnd zu beschäftigen - sprich, Balou ruhiger und den anderen mehr auslasten. Aber ob das so optimal wäre?
    Es ist auch nicht nur sein Problem mit den Vorderläufen, auch an sich ist er dem anderen Hund ja dann acht Jahre im Vorsprung und wenn der Kleine gerade mal vier ist, wäre Balou bereits 12 Jahre alt.

    Zitat

    Warum willst du keinen etwas älteren Hund (so ab 1,5-2 J.)?

    Die Gründe, wieso jeder von uns einen Welpen bevorzugen würde, sind die, die es wohl immer sind. Man hat den Hund von klein auf, ohne Vorgeschichte und kann ihn sich so erziehen, wie man es will. Natürlich kann man auch klasse Hunde übernehmen, daran zweifle ich sicherlich nicht. Aber da ich z.B. auch gerne wieder Hundesport machen würde, wäre auch mir ein Welpe einfach lieber.
    Grundsätzlich spricht allerdings nichts gegen einen älteren Hund, solange er mit Balou klar kommen würde.

    Zitat

    Mit zwei Hunden, besonders wenn noch nicht vollständig erzogen, wirds bestimmt etwas schwieriger und man ist eventuell nicht so gerne gesehen.

    :D Ich will auch kein Restaurant mit zwei Kläffern überrumpeln.
    Eine gute Erziehung setze ich natürlich voraus, bevor ich beide Hunde mitnehmen würde. Balou ist in Restaurant immer so gut wie unsichtbar und Stadt, Messen, Märkte etc. schocken ihn gar nicht. Er ist danach zwar müde, aber während wir dort sind recht entspannt.

  • Erst hab ich auch gedacht - bloss keinen Welpen zu dem Kerle...

    Als ich mich dann aber durch den langen Text gekämpft hab *keuch*, bin ich natürlich an der "Balou-der Babysitter"-Stelle hängengeblieben...

    Die Frage ist bei solch einer Konstellation eigentlich mehr die, ob man es bei Verschlechterung des älteren Hundes zeitlich hinbekommt, getrennt für Bewegung zu sorgen... anfangs wäre es ja sowieso Welpi, auf den man Rücksicht nehmen würde, später irgendwann dann andersrum...

    Meine Hundegruppe war ja phasenweise auch sehr gemischt von den Ansprüchen und dem Alter her - wenn man für das Ganze ein gutes Management entwickelt, spricht eigentlich nichts dagegen. So Dinge wie gegenseitige Rücksichtnahme (die antrainierte Variante :D ) kann man schon im Vorfeld aufbauen, so dass die Grundlagen schon da sind, wenn Balou in die Jahre kommt und evtl. mehr Betreuung und Unterstützung braucht.

    Bei meinen Hunden habe ich immer die Grundlagen geschaffen, wie ich mir ein harmonisches Miteinander vorstelle - heißt, die älteren durften schon ihre Meinung sagen und ungestüme Junghunde auch dezent maßregeln, aber das "Grundgerüst" wurde immer von mir aufgebaut - ich hab also nie die Älteren mit dem Jungspund allein im Regen stehen gelassen, sondern diesen auch mal in eine Zwangspause befördert, abgemahnt oder sehr deutlich Grenzen gesetzt.

    Ein sehr hilfreiches Büchlein dafür ist "Einmal Meutechef und zurück" - wenn man das als Grundlage nimmt, kann man in Sachen Gruppen-Management sehr viel erreichen.

    LG, Chris

  • Zitat


    Als ich mich dann aber durch den langen Text gekämpft hab *keuch*, bin ich natürlich an der "Balou-der Babysitter"-Stelle hängengeblieben..

    LG, Chris

    So ging es mir eben auch. ;) Ihr habt wirklich viel durchdacht, es hört sich schon sehr gut an.
    Und wenn dein Schwiegervater in spé bereit ist einen der Hunde auch tagsüber mal mitzunehmen kann er den Zweithund ja mitnehmen wenn man merkt dass Balou langsam abbaut und es ihm zuviel wird.
    Weiterhin, wie Chris geschrieben hat, kann man auch den Jungspunden beibringen sich zurückzuhalten.

    Und zu 2 Hunden in Restaurants/etc- bei uns klappt es bisher sehr gut, trotz verrücktem Junghund und frechem Welpen :D Einfach weil sie es gelernt haben.

    Ich finde Euter Überlegungen sehr vernünftig, bin aber der Ansicht DA Ihr euch bewusst seid dass es auch mal anstrengend werden kann werdet Ihr das sicherlich gut meistern!!

  • Zitat

    So ging es mir eben auch. ;)

    Entschuldigt, dass es so viel wurde :ops: :D

    Zitat

    So Dinge wie gegenseitige Rücksichtnahme (die antrainierte Variante :D ) kann man schon im Vorfeld aufbauen, so dass die Grundlagen schon da sind, wenn Balou in die Jahre kommt und evtl. mehr Betreuung und Unterstützung braucht.

    Wie genau baue ich das denn dann auf?
    In meinem Kopf kreisen bisher nur die Vorstellungen von getrennten Spaziergängen bzw. zusammen loslaufen, kleinere Runde drehen, Balou heim bringen und mit dem anderen nochmal losziehen. Oder eben eine Wiese o.ä. ansteuern und dort den Jüngeren noch extra auspowern während Balou sich eine Pause gönnen kann.
    Ich muss auch ehrlich sagen, dass mir die Variante mit der Wiese eher zusagt, da ich ungern einen daheim lassen würde.

    Zitat

    Bei meinen Hunden habe ich immer die Grundlagen geschaffen, wie ich mir ein harmonisches Miteinander vorstelle - heißt, die älteren durften schon ihre Meinung sagen und ungestüme Junghunde auch dezent maßregeln, aber das "Grundgerüst" wurde immer von mir aufgebaut - ich hab also nie die Älteren mit dem Jungspund allein im Regen stehen gelassen, sondern diesen auch mal in eine Zwangspause befördert, abgemahnt oder sehr deutlich Grenzen gesetzt.

    So stelle ich es mir auch vor. Balou darf dem Jüngeren ruhig mal zeigen, wenn er zu weit geht, aber er soll wissen, dass ich immer noch da bin und eingreife, wenn es zu bunt wird, er also nicht auf sich allein gestellt ist. Genauso wie ich andersrum eingreifen würde, wenn ich merke, dass Balou mit dem Jüngeren zu grob wird oder sich ihm gegenüber anderweitig unfair verhält.
    Ich will die beiden nicht sich selbst überlassen, sondern von Anfang an klar stellen, dass ich auch noch da bin und eingreife.

    Zitat

    Ein sehr hilfreiches Büchlein dafür ist "Einmal Meutechef und zurück" - wenn man das als Grundlage nimmt, kann man in Sachen Gruppen-Management sehr viel erreichen.

    Wollte ich mir auf jeden Fall zulegen ;)

    Zitat

    Und zu 2 Hunden in Restaurants/etc- bei uns klappt es bisher sehr gut, trotz verrücktem Junghund und frechem Welpen big grin Einfach weil sie es gelernt haben.

    Das ist schon mal gut zu hören *g*


    Eine Frage hätte ich noch bzgl. der Zeit: Würde ihr sagen, dass ihr seid dem Zweithund wesentlich mehr Zeit für die Hunde aufwenden müsst als vorher?
    Klar: Wenn ich vorher mit Balou eine dreiviertel Stunde (mit Pausen) longiert habe, dann werden es mit zwei Hunden ein einhalb Stunden damit jeder kriegt was er verdient.
    Aber ansonsten, habt ihr da einen großen Unterschied bemerkt? Oder lässt es sich so pauschal nicht sagen?
    Ich habe eben immer noch Angst, dass ich zeitlich nicht schaffen könnte.

    Und wie habt ihr es anfangs gehandhabt als der Zweite eingezogen ist: Seid ihr viel getrennt spazieren gegangen oder direkt immer mit beiden zusammen? Ich habe oft gelesen, dass man erstmal getrennt gehen soll, damit der Neue sich auch am Mensch und nicht nur am vorhandenen Hund orientiert.

  • Eigentlich wars ja gut dass der Text so lang war- so haben wir gleich viele wichtige Infos bekommen ;)

    Grundsätzlich sollte man davon ausgehen dass man zumindest anfangs die doppelte Zeit investieren muss.
    Ich hab aber schon seit jahren immer wieder 2 Hunde und kann das nicht unbedingt bestätigen.
    Anfangs bin ich einzeln gegangen, aber da die Runde mit dem Kleinen sehr kurz ausfällt macht das zeitlich ned wirklich was aus.
    Und mittlerweile geh ich meistens mit beiden zusammen, einmal am Tag gehen dann mein Mann und ich mit den beiden und da trainiert jeder mit seinem Hund.
    Das mit der Wiese ist sicher eine gute Idee.

    Mein Kleiner hat vom ersten tag an gelernt sich zurückzunehmen und sich auch mal zu beherrschen- sei es beim Spiel oder dass ich mit dem Großen was gemacht hab und er nicht mitmachen durfte usw.
    Auch immer wieder mal Spiel der beiden unterbrechen usw.....

  • Zitat

    Wie genau baue ich das denn dann auf?

    Indem man liebevoll, ruhig, aber bestimmt beiden Hunden beibringt, dass mal der eine und mal der andere dran ist, z. B. mit Streicheln, betüdeln, oder auch Spazierengehen und "Arbeiten" etc. und der andere derweil artig abwartet.
    Also nach Möglichkeit typische "Szenen" vermeidet, wie die, dass man sich grad mit Welpi beschäftigt und der erwachsene Hund sich dazwischen drängelt - das kann man allmählich aufbauen, wobei das "Büchlein" wirklich eine wertvolle Hilfe ist.

    Bis März, als unsere Hunde-Omi über die RBB gelaufen ist, haben wir das sozusagen auf Level 10 für die Hundis gemacht - indem die alte Hündin, dement, fast blind und fast taub bei den anderen Hunden völlig tabu war - das ging über Bogen um die Omi laufen beim Rausgehen, also kein Gedrängel im Flur, bis zum Tolerieren des nächtlichen Wanderns und der zu dollen Annäherung an die Schlafplätze, wobei die fitten Hundis einfach beigebracht bekamen, aufzustehen und sich woanders hinzulegen, wenns sie zu sehr genervt hat, über die zig Medis in Lekkerchen über den Tag verteilt, die die Omi bekommen hat, während die andern "unbeteiligt" zugesehen haben, und einfach die Akzeptanz, dass die Omi die 10-fache Menge an Zuwendung bekam, weil sie sie so dringend brauchte. Das alles im Grunde fast nur über positive Verstärkung "guten" Verhaltens aufgebaut, selten mal eine "Ermahnung" bei aus menschlicher Sicht rücksichtslosem Verhalten. Drei der Hunde waren da schon lange bei mir, die vierte fitte ist erst dazugekommen, als Oma Jenni grad ihr Vestibular-Syndrom hatte, aber auch die erwachsene, neue Hündin hat das sehr schnell gelernt...

    Es ist ein wenig "Arbeit" - andere "Arbeit" als das reine Erlernen von Kommandos, da man ja häufig von den Hunden angebotene Verhaltensweisen sofort als "nützlich und gut" erkennen muss und just in time bestätigen muss, aber es ist eine Arbeit, die sich absolut lohnt - weil man dann eine harmonische Hundegruppe bekommt, weil man unendlich viel in Sachen Kommunikation der Hunde untereinander lernt, und weil es das Zusammenleben einfach angenehm, praktisch und alltagstauglich macht.

    Lies mal das Büchlein - denn Du hast ja den Vorteil, dass Du evtl. Balou schon ein wenig präparieren kannst, bis der 2. Hund da ist....

    LG, Chris

    PS - und der lange Text hat schon gepaßt, man muss sich nur erst aufraffen...

  • Danke Chris für die Beschreibung, so stelle ich es mir eigentlich auch vor, wie es ablaufen sollte :smile:

    Das Buch wird nächste Woche bestellt und dann hab ich inzwischen schon drei Hundebücher die drauf lauern gelesen zu werden :lol:

    Allerdings nagt an mir momentan die Frage:
    Ist es gegenüber Balou fair?

    Ja, ich wollte schon immer zwei Hunde und endlich gäbe es die Chance dazu. Aber in letzter Zeit bin ich so glücklich mit Balou, egal wie wütend ich wegen irgendetwas bin, wenn er da ist verfliegt das alles. Ich liebe die Spaziergänge mit ihm, ich liebe es ihn kurz zu knuddeln, wenn er auf mein Rufen kommt und spüre, dass die Beziehung zwischen uns endlich gefestigt ist und er mir vertraut, er wieder gern mit mir arbeitet und ich noch viel lieber mit ihm. Wenn ich mit ihm spiele fühle ich mich endlich wieder so befreit, dass ich wild auf und ab hüpfte, wenn er mit dem Frisbee zurückkommt - oder stattdessen mit einem Stock :lol:
    Und jetzt ein zweiter Hund? Ich habe Angst ihn dann zu vernachlässigen, es irgendwie nicht auf die Reihe zu kriegen beiden die gleiche Aufmerksamkeit zu geben.

    Es ist vielleicht eine blöde Überlegung: Aber wenn ich abends mit meinem Freund und Balou auf der Couch sitze denke ich oft, dass ein zweiter Hund auf der Couch gar keinen Platz hat und wir eine größere bräuchten, damit wenn dann beide Hunde hoch können. Ich liebe es mit ihm auf der Couch zu knuddeln, dicht an ihn gekuschelt ein wenig zu dösen oder einzuschlafen. Wenn nun zwei Hunde da sind, kriege ich es hin diese Kuscheleinheiten dann aufzuteilen?

    Was habt ihr denn für Erfahrungen gemacht? War es anfangs schwierig die Aufmerksamkeit fair aufzuteilen?

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