Fehlfarben

  • Zitat


    ....
    Die Frage, die ich mir hier stelle: MUSS Merle denn wirklich sein? Hat Merle als Farbe des Haarkleides irgendeine Funktion (z.B. Tarnung) abgedeckt, als die Rasse geformt wurde oder warum muss man unbedingt eine Farbe einbringen, die nachweißlich dafür sorgen kann, kranke Hunde zu produzieren (weil eben einer nicht aufpasst).
    Und es kann keiner behaupten, man hätte die Farbe nicht rausschmeißen können aus dem Genpool, das ist bei anderen Rassen ja auch schon passiert, weil sie eben unerwünscht waren.
    Wie gesagt: Solange gewissenhaft kontrolliert wird, spricht so nichts gegen Merle, aber sieht man denn allen Merle-Hunden an, dass sie Merle sind? Sieht man, ob sie aus einer Merle-Merle Verpaarung kommen?


    die Frage stellt sich mir auch.
    Auch das mit dem "Rausschmeissen"...
    man sieht eben nicht allen Hunden das Merle- Gen an.. aber deswegen sind beim Collie die Sable- Merles auch nicht erlaubt, denn bei ihnen erkennt man es teilweise wirklich gar nicht.
    Also eine geringe Vorsorge wird getroffen, wie das bei den anderen Hunderassen, die das Merle- Gen haben, ist, weiß ich nicht.
    Wieder mal liegt es in der Verantwortung der Züchter und da sind einfach nicht alle lupenrein... aber das ist ja leider auch nix Neues...
    Ab wann das Doppel- Merle- Verpaarungsverbot herrscht, weiß ich auch nicht, aber hier ist ein recht interessanter Link zum Merle- Gen beim BC
    http://www.border-wiki.de/inde…BCr_.22doppelte.22_merles


    und bitte nicht mißverstehn, ich habe nix gegen Merle- Hunde, aber ich finde es riskant, dass grad bei den Hütehunden (u. evtl auch bei den Doggen) ein gewisser "Run" auf diese Farbe stattfindet.... und wieviele Hundehalter lassen ihre Hunde Welpen bekommen, weil sie meinen, dass sie ihrem Hund mal "diese Erfahrung" gönnen wollen, oder weil er ja sooo toll ist, dass er Babies haben sollte, da gibts nicht wenige... und wissen die alle über die Gefahr einer Doppel- Merle- Verpaarung bescheid? Ich bezweifle es...

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    Hi


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    • Zitat


      und wieviele Hundehalter lassen ihre Hunde Welpen bekommen, weil sie meinen, dass sie ihrem Hund mal "diese Erfahrung" gönnen wollen, oder weil er ja sooo toll ist, dass er Babies haben sollte, da gibts nicht wenige... und wissen die alle über die Gefahr einer Doppel- Merle- Verpaarung bescheid? Ich bezweifle es...


      Und genau deswegen ist diese Vermehrung zu verurteilen.


      Züchter, die etwas von ihrer Rasse verstehen, haben genau dieses Wissen. Warum also sollte man Merle-Hunde "ausmerzen"?

    • Zitat

      Und genau deswegen ist diese Vermehrung zu verurteilen.


      Züchter, die etwas von ihrer Rasse verstehen, haben genau dieses Wissen. Warum also sollte man Merle-Hunde "ausmerzen"?


      Eben! :gut:



      Zitat


      Und dann hat man ja immernoch ein Restrisiko, wenn einer mit nem Merlerüden Gassi geht, nen dummen HH mit läufiger Merle-Hündin trifft, sie besteigt und schwups hat man unter Umständen wieder kranke Welpen.


      Das Risiko hast du bei jeder Rasse. Und da sind wir wieder bei der Vermehrerei die nichts mit kontrollierter, gewissenhafter Zucht zu tun hat.


      Und ein VDH Züchter muss schon ein bissel mehr vorweisen, als einen Hund der VDH Papiere hat ;)

    • Zitat

      da auch nicht jeder Rassehundbesitzer gleich züchten will spielt der Zuchtausschluss auch keine Rolle und somit gibt es doch eigentlich gar kein Problem ...


      Ich sehe dass ein wenig Anders. Durch eine Entscheidung die mal aus ästhetischen Gründen gefällt wurde und nichts mit gesundheitlichen Problemen zu tun hat, geht unserer Rasse so viel Potenzial bzw. Genmaterial verloren. Daher finde ich schon das der Ausschluß aus der Zucht eine Rolle spielt.

    • Zitat


      Und ein VDH Züchter muss schon ein bissel mehr vorweisen, als einen Hund der VDH Papiere hat ;)


      Und was genau? Hast du da mal einen Link für mich?
      Es geht mir hier auch gar nicht darum, ob Jemand Merle mag oder nicht, sondern darum, dass ich nicht weiß, wie informiert Züchter und Hundehalter dieser Hunde wirklich über diesen Gen-Defekt (denn nichts anderes ist es ja) sind.
      Hat dir deine Züchterin beim Kauf von Joker gesagt, dass das ein Merle-Rüde ist und dass du damit, wenn du ihn als Deckrüden nutzen willst, keine Merle-Hündin decken darfst?
      Ich gehe bei dir einfach mal davon aus, dass du dich eh darüber informiert haben wirst, aber wie viele Leute kaufen noch Welpen und wissen das nicht?
      Gibt es denn für Züchter Seminare über Genetik, die belegt werden müssen, bevor man züchten darf oder wie handhabt der VDH das?


      Und wie gesagt, ob Merle sein muss oder nicht, ist auch noch nicht geklärt.

    • Zitat

      Und was genau? Hast du da mal einen Link für mich?


      http://www.vdh.de/media/pdf/Zucht-Ordnung_mit_DFB.pdf
      § 7 Nr. 1


      Diese ZO gilt aber nur für Rassen, die nicht durch einen eigenen Rassezuchtverein vertreten sind. Diese Vereine haben eigene ZO, die genaueres regeln.


      Zitat

      Es geht mir hier auch gar nicht darum, ob Jemand Merle mag oder nicht, sondern darum, dass ich nicht weiß, wie informiert Züchter und Hundehalter dieser Hunde wirklich über diesen Gen-Defekt (denn nichts anderes ist es ja) sind.
      Hat dir deine Züchterin beim Kauf von Joker gesagt, dass das ein Merle-Rüde ist und dass du damit, wenn du ihn als Deckrüden nutzen willst, keine Merle-Hündin decken darfst?


      Also ich hab' mit Hunden, die ein Merle-Gen tragen könnten, nichts zu tun und weiß das.


      Zitat

      Ich gehe bei dir einfach mal davon aus, dass du dich eh darüber informiert haben wirst, aber wie viele Leute kaufen noch Welpen und wissen das nicht?


      Dann hoffen wir einfach mal, dass sie wenigstens nicht unbedingt zu der Fraktion gehören, die unbedingt einmal ihrer Hündin Welpen gönnen möchten. Man kann eben nicht für jeden Dummen mitdenken.


      Zitat

      Gibt es denn für Züchter Seminare über Genetik, die belegt werden müssen, bevor man züchten darf oder wie handhabt der VDH das?


      Der VDH und die Rassezuchtvereine bieten ihren Züchtern entsprechende Seminare an.


      Zitat

      Und wie gesagt, ob Merle sein muss oder nicht, ist auch noch nicht geklärt.


      Wer weiß, vielleicht gibt es eines Tages einen Gentest und es wird festgestellt, dass man unter bestimmten Voraussetzungen doch Merle/Merle-Verpaarungen vornehmen kann - und dann gibt's gar keine mehr. :???:

    • Zitat

      Hier bei mir um die Ecke wohnt eine Frau, die einen fehlfarbenen Jacky hat, die Hündin ist weiß und hat ein paar braune Punkte im Fell. Sie sagte, sie habe sie deshalb billiger vom Züchter bekommen.
      In diesem Zusammenhang fiel mir auch auf, dass mein Hund ein perfektes Jack- Russel- Fell hat... :D


      Jack Russell Terrier "dürfen" auch komplett weiß sein. Ein besonders hoher Weißanteil, wenigstens mehr als 50 %, ist vorgeschrieben, je weniger Farbe, desto besser.

    • Zitat

      Jack Russell Terrier "dürfen" auch komplett weiß sein. Ein besonders hoher Weißanteil, wenigstens mehr als 50 %, ist vorgeschrieben, je weniger Farbe, desto besser.


      okay, danke für die Info, schrieb vorher auch schon jemand.
      Ich kenne mich bei den Jackies ja nicht aus, die Besitzerin sagte, die Hündin sei fehlbarben... und sie habe sie deswegen auch "günstiger" bekommen.


      Ich will auch nicht so rüberkommen, als hätte ich was gegen Merle- Hunde, oder sei etwa dafür, dass sie aussortiert werden... dem ist nicht so.
      Ich verstehe nur einfach nicht, dass ein weißer Collie nicht anerkannt ist... am Gesundheitsaspekt kann es ja nicht liegen... das sind, meiner Meinung nach, einfach alte Einstellungen die nie neu überdacht wurden...


      Ansonsten denke ich schon, dass Züchter, die Hunde mit Merle- Genen züchten, über die Doppel- Merle Verpaarung schon Bescheid wissen, ist ja kein Geheimnis...


      liebe Grüße

    • Naja, die Fehlfarben-Diskussionen wenden sich halt immer schnell dem Merle-Faktor zu, weil es halt so ein schön offensichtliches Thema ist:
      Die Hunde sehen "besonders" aus, sind auffällig, und die Folgen die MerlexMerle für den nachwuchs haben können sind halt schwerwiegend.


      Aber das sollte nicht drüber wegtäuschen, das die meisten "fehlfarbenen" Hunde einfach gar keine Beeinträchtigung haben, sondern halt nur nach optischen Gesichtspunkten nicht standartgerecht ist.
      Es MAG Rassen geben, bei denen die Farbe und bestimmt Eigenschaften des Phänotypes für ihre ursprüngliche Verwendung unabdingbar oder zumindest nützlich waren.
      Aber wenn man schon so argumentieren möchte:
      Meist wird der Phänotyp für die Arbeitseigenschaften maßlos überschäßt. Solange ein Hund ein funktionelles Gebäude und zweckmäßiges Fell hat, ein gesundes Herz-Kreislaufsystem usw und die entsprechende Veranlagung vom Kopf her mitbringt, kann er seinen Job normalerweise machen.


      Hier kam ja das Beispiel der ACD mit ihrer Farbe, die gute Sichtbarkeit für den Rinderhirten und schlechte Sichtbarkeit durch das Rind bewirken sollte.
      Warum, fragt man sich dann, sind/waren andere Rinder hütende/treibende Rassen in anderen Farben auch gut in ihrem Job? Die Entlebuchter und Appenzeller Sennehunde z.B.? Oder die Französischen Beaucerons? Oder die belgischen Bouviers?
      Naja, ein Funken Wahrheit mag da drinstecken, wie in vielen "Rassehundelegenden" (ich sag nur: Platte Nase der Bulldogge damit sie den Bullen besser halten kann) aber so wichtig ist das sicher nicht, sonst gäbe es nicht so viele Rassen mit ähnlichem Verwendungszweck und unterschiedlichem Aussehen.
      Man gucke sich nur mal an wie verschieden die ganzen Rassen aussehen die Schafe hüten.


      Denn eins ist ja schon auffällig: Wo immer man sich Hunde anguckt die arbeiten, ist die Farbe meist nebensächlich.
      Nicht alle diese Rassen kommen in allen Farben vor, weil manches in ihrem Genpool einfach nicht drin ist - aber wenn was auftaucht was vorher nicht da war und es macht keine Probleme und der Hund macht seinen Job, dann hat normalerweise niemand ein Problem mit der Farbe, es sei denn vielleicht mal aus kulturellen Gründen.
      Erst seit Hunde nach Formwert, nach "Schönheit" gezüchtet werden (und da ist ja nun aus tierzüchterischer Sicht auch noch kein SO langer Zeitraum, für einige Rassen um 100, 150 Jahre, für einige mehr, für viele weniger), werden Individuen "rausgeworfen" die in jeder Hinsicht gleich "gut" sind, aber einen weißen Fleck an der falschen Stelle haben oder vielleicht die falsche Ohrenhaltung - und dann kommen so Absurditäten ins Spiel wie das Tapen und kleben von Ohren...


      Naja, ich will damit auch gar nicht sagen dass man alles zur Zucht zulassen muss oder gar dass man jetzt anfangen sollte gezielt fehlfarbene Hunde zu züchten, gar noch um damit vielleicht noch die Gier nach was "besonderem, exklusivem" zu schüren.
      Solange der Genpool groß genug ist, kann man ja selektieren wie man will, da muss schon jeder Zuchtverbabd wissen was er möchte.
      Wenn man halt diese oder jene Farbe nicht möchte, dann ist das halt so.
      Ist ja auch nicht so, dass die Farbe so wichtig wäre dass man jeden Farbschlag auf Teufel komm raus "erhalten" müsste.


      Nur, bei viele Hunderassen ist die genetische Vielfalt eben eh schon nicht so überwältigend, da sollte man sich mal überlegen, ob man lieber ein Zuchttier mit mehr weiß als im Standart steht haben will, oder eins mit "korrekter" Färbung, wo dann der Inzuchtkoeffizient der nächstbesten Verpaarung bei 40 liegt oder so...

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