Angst beim laufen?!
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Hallo,
also für mein Problem muss ich ein wenig ausholen
Wir haben eine nun 14-Wochen alte PON-Hündin (Lucy) und wohnen mit ihr zusammen an einer vielbefahrenen Landstrasse. Von unserer Wohnungstür bis zu einem nahegelegenen Wald sind es ca. 100m.
Den Welpen haben wir im Alter von 10 Wochen bekommen und versucht langsam und vorsichtig an die Hauptstrasse zu gewöhnen. Zu diesem Zeitpunkt war es sehr heiss.
Leider haben wir es auf keine Weise geschafft mit ihr die Strasse entlang zu laufen. Leckerlies und Spielzeug haben zwar die Aufmerksamkeit auf uns gelenkt, jedoch immer nur für eine kurze Zeit. Mit zwei anderen Hunden (ihre Eltern ^^) läuft sie die Strasse allerdings problemlos.
Diesen Zustand hat sich ein Hundetrainer angesehen und festgestellt das sie wohl eine ziemlich starke negative Verknüpfung aufgebaut hat. Wir sollten eine Woche die Strasse mal komplett meiden und mit dem Auto zum Wald fahren um sie dort laufen zu lassen.
Da der Wald nie das Problem gewesen ist, klappte es auf diese Weise auch recht gut. Im Wald ist sie immer gerne gelaufen.
Vorgestern war es bei uns das erste Mal bewölkt und die Temperaturen angenehm. Meine Frau ist mit dem Hund raus und wollte in den Garten, Lucy war bereits angeleint.
Aber der Hund wollte sofort Richtung Strasse und lief mit meiner Frau ohne zu zucken bis in den Wald, machte seine Geschäfte und dann wieder zurück. Das lief den ganzen Tag so und auch am nächsten klappte es.
Nun hat aber der Regen eingesetzt und die Probleme fangen wieder an. Nun läuft Lucy weder auf der Strasse, noch läuft sie im Wald. Wenn ich sie dort ableine bleibt sie sitzen, folgt mir nach einigen Metern um fiepend an meinen Beinen hochzuspringen. Nix schnüffeln oder voraus laufen
So, nun meine Thesen:
Lucy hat den heissen Asphalt als sehr unangenehm empfunden und wollte deshalb nicht an der Hauptstrasse laufen, denn mit Bewölkung keine Probleme?
Regen ist in diesem Sommer für sie so neu und unheimlich (gerade im Wald) das sie dort sehr viel Angst aufbaut?
Ich breche die Runde dann meist schnell ab (in dem Moment wenn sie sich kurz beruhigt) um sie nicht zu überfordern und gehe wieder nach Hause, leider mit dem negativen Ergebnis das sie dann im Garten nur spielt und kein Geschäft erledigt
So, ich hoffe jemand kann mit den Geschreibsel etwas anfangen
Gruss,
Oliver
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- Vor einem Moment
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hallo oliver,
deine vermutungen können schon stimmen, hunde verknüpfen schnell igrendeinen "mist" und haben dann lange daran zu kämpfen es wieder los zu werden.
mit der straße könnte es aber auch sein das sie die autoabgase eklig findet, die bei hitze (ozon werte und so) sicherlich noch unangenehmer riechen als sonst.
auch ist ja meist nur wenig wind wenn es heiß ist und der gestank staut sich richtig auf der straße.geht ihr denn nur bei euch spazieren?
wie ist es denn mit ihr und teer in einer ruhigen seitenstraße?euer hund sollte ja jetzt so viel wie möglich kennen lernen!
mit der angst ist das übrigens auch ganz schnell so, das man dem hund ungewollt beibringt angst zu haben.
bsp. wir hatten mal einen aussie in pflege der angeblich angst vorm einsteigen ins auto hatte.
er hat auch ein fürchterliches geschisse gemacht wenn es richtung auto ging, fiepen, dagegen stemmen, rute einklemmen, weglaufen wollen, augen aufreißen.wir haben ihn dann ein zwei mal kommentarlos einfach hochgehoben und ins mit leckerchen gefüllte auto gesetzt.
und schon war die angst vorbei.was ich dir damit sagen will:
die besitzerin hat dadurch das sie dem einsteigen ins auto immer viel aufmerksamkeit geschenkt hat und immer versucht hat mit vielen leckerchen den hund in dessen nähe zu locken dem hund suggeriert das da was schlimmes sein muss.er war vielleicht anfangs etwas unsicher, aber durch dieses extreme:
"oh je du armer du hast ja angst, komm, hier sind leckerchen, ist doch nicht schlimm..." verhalten hat er sich da erst richtig reingesteigert.
das war von der besitzerin ja keinesfalls böse gemeint, aber daran sieht man wie schnell man ungewollt eine anfängliche unsicherheit in eine richtige angst umwandelt.die angst war quasi antrainiert.
beobachtet eure kleine genau und überlegt euch ob ihr nicht vielleicht auch unbeabsichtigt ihre unsicherheit gefördert habt?
mein vorschlag wäre mit ihr so viel wie möglich an verschiedenen orten zu gehen.
die "gefährlichkeit" der orte kann dann nach und nach steigen.
also erst mal in ruhigen gegenden oder orten wo ihr denkt die fallen ihr leichter, später an stärker befahrenen straßen, fußgängerzonen, stadt,...ihr verlangt da schon ganz schön viel von ihr an einer stark befahrenen straße entlang zu laufen.
übt dies doch erst einmal an einer straße wo gar keine autos sind und steigert dies dann langsam.achtet darauf das ihr auf ihre angst nicht eingeht.
also nicht den spaziergang abbrechen, sie beruhigen oder auf den arm nehmen.
geht erst zurück zum auto wenn sie eine weile einigermaßen ruhig neben, hinter oder vor euch gelaufen ist.
brecht ihr den spaziergang immer ab wenn sie gerade angst zeigt, dann lernt sie erstens das es ja gefährlich sein muss, ihr geht ja auch zurück.
zweitens kann es auch sein das sie es gut findet euch auf diese weise zum umkehren zu annimieren.also geht so lange bis sie einigermaßen normal läuft.
rennt ihr dabei nicht weg, aber beachtet sie aber auch nicht.
springt sie an euch hoch, oder fiept, dann wird sie nicht beachtet.
geht ruhig und langsam weiter, unterhaltet euch vielleicht miteinander und zeigt ihr so durch euer verhalten das alles normal und sicher ist.evtl. könnt ihr hin und wieder kommentarlos und unauffällig ein leckerchen aus der tasche fallen lassen.
aber nur wenn ihr wollt das sie etwas vom boden frisst und wenn ihr denkt das sie überhaupt interesse daran hat.es gibt noch einige methoden zum angstabbau.
ich denke die tips reichen für den anfangwird sonst zu viel, probiert das mal und dann könnt ihr ja weiter fragen...
lg christina
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hallo oliver,
woran es genau liegt, dass eure kleine mal schön mitkommt, mal nicht, kann ich nicht sagen. heisser asphalt kann natürlich ein grund sein. hab meinen kleinen an heissen tagen oft ein stück bis in den schatten/park getragen, weil er sonst auch nur wie ein wilder bis zum nächsten schattenfleck gezogen hat.
bei spencer habe ich die ersten tage/wochen auch beobachtet, dass er sich auf immer gleichen strecken oder in immer gleichen situationen mal unwohl/ängstlich zeigt, mal "normal".
tagelang war es z.b. kein problem an der vielbefahrenen strasse bis zum park, dann folgten 2-3 tage an denen er öfter erschrak oder mir nur unentspannt/unwillig folgte. dann war es wieder wie weggeblasen.
auch nachts hatten wir schon mal so eine "angst"phase, die sich nach wenigen tagen wieder gegeben hat.
ich bemühe mich dann halt normalität auszustrahlen und ihn aber auch nicht zu überfordern.
gruss,
jassex
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Hallo Oliver,
ich würde jetzt nichts übereilen und die PONi langsam an neue Eindrücke heran führen. Leider weiß man nie ganau, was Hunde wie miteinander verknüpfen.
Vielleicht solltet ihr Euch zunächst erstmal damit begnügen, im Wald "zu sein" und nicht gleich "spazieren zu gehen". Die Idee von der Trainierin, mit dem Auto dorthinzufahren finde ich sehr gut. Vielleicht könnt Ihr das "dorthintransportieren" variieren, indem ihr sie dort hin tragt (sind ja nur 100 Meter, wenn ich es richtig verstanden habe). Das hat mehrere Vorteile: Sie muß die unangenehme Situation nicht selber meistern (wie im Auto ja auch), sie erfährt sicheren Körperkontakt, und sie erlebt trotzdem, dass man dorhingelangen kann ohne das was schlimmes passiert.
Beim Tragen solltet Ihr nicht an ihr rumstreicheln oder beruhigend auf sie einreden. Einfach nur die Straße entlang tragen und dann dort absetzen, wo sie vermutlich laufen wird.Da Hunde ja Situationslerner sind, kann es schon sein, dass der Wald im Sonnenschein ein ganz anderer ist, als der im Regenschauer. Dass sie nicht vorausläuft, fände ich persönlich jetzt nicht so dramatisch (ehr im Gegenteil) - nimm ihr doch ein Spielzeug mit (Zerrseil oder ein Ball an einem Tau) und spiel mit ihr. Lass sie zergeln und/oder trag es ein stückchen mit ihr - vielleicht mag sie es ja auch apportieren. Später wirst Du glücklich sein, wenn Dein Hund keinen Riesenradius um Dich entwickelt, sondern recht eng bei Dir bleibt. Daher finde ich, sollte man es in diesem Stadium der Entwicklung ruhig belohnen, wenn der Welpe noch nicht von alleine in die weite Welt ziehen möchte. Wenn sie jetzt noch nicht alleine losziehen möchte, geh mit ihr zusammen an stellen, von denen Du denkst, dass sie für den Hund interessant sein könnten. Das hat den wunderbaren Effekt, dass sie lernt, dass Du offenbar die tollsten Stellen kennst, bei Dir immer was Tolles los ist und dass es sich daher lohnt, in Deiner Nähe zu bleiben, oder jedenfalls immer gerne schnell zu Dir zurück zu kommen.
Auch weil sie jetzt noch nicht so weit von Dir weglaufen mag, hast Du jetzt die beste Gelegenheit, einen zuverlässigen Rückruf mit ihr zu üben! Besser kann die Ausgangslage doch gar nicht sein. Setz sie ab, lauf ein paar Schritte weg und wenn sie hinter Dir her rennt, ruf sie und mach eine riesen Party mit leckersten Leckerchen, wenn sie bei Dir ankommt. Du kannst Leckerchen auch mit Spielen abwechseln.Falls Deine Trainerin Clickertraining anbietet, würde ich unbedingt einen Kurs belegen. Mit dem Clicker kannst Du nämlich auch sehr gut Sachen "auf Distanz" belohnen. Sprich, wenn Du möchtest, das Frau PON schnüffeln geht, oder auf Distanz Sitz, Platz, Männchen oder sonstwas macht, kannst genau das gewünschte Verhalten einfangen, auch wenn Du drei Meter oder noch weiter von ihr entfernt bist. Der Clicker sagt Ihr: "genau, das was du jetzt machst ist richtig und gleich kommt deine Belohnung" (die wird sie sich wahrscheinlich bei Dir abholen kommen). Ansonsten kannst Du solches ja nur schwer belohnen, weil Du halt zu weit weg bist - bis Du sie erreichst, kann sie das Verhalten, dass Du belohnen möchtest nicht mehr verknüpfen, weil sie inzwischen schon 25 andere Sachen gemacht hat.
Clickern hat auch ein Einfluß auf die Stimmung des Hundes. Mit anderen Worten, Du kannst einen ängstlichen Hund mutiger clickern. Das Geräusch des Clickers ist immer gleich, und Karan Pryor (die Dame, die das Clickern quasie erfunden hat) hat in Studien festgestellt, dass das Geräusch in dem Teil des Gehirns verabeitet wird, der für die Emotionen zuständig ist. Der Hund denkt also nicht erst darüber nach, was das für ein Geräusch war und was es denn nun für ihn bedeuten soll und ob Mensch das wohl ernst gemeint hat oder aber vielleicht doch nicht, sondern er wird sozusagen direkt in den "oh, jetzt kommt was gutes für mich"-Modus ge"clickt". Wenn Du also in einer Situation clickerst, die der Hund als nicht so angenehm empfindet, verbindest Du den "hier ist nicht so toll" Reiz mit dem "oh jetzt kommt was gutes für mich"-Ankündiger und dadurch kippst Du die Waage Click für Click in die "och, hier ist doch gar nicht so schlimm"-Richtung.
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Hallo zusammen,
hui das sind ja eine Menge Ansätze die ihr mir da auf den Weg gegeben habt. Werde mir alles in Ruhe durchlesen und mal sehen wie ich da einen roten Faden reinbekommen kann.
Bin grade mit Lucy vom 'Gassi gehen' zurückgekommen. Wir haben uns eine grosse Wiese gesucht, paar 'Superleckerchen' eingepackt und einen Ball. Hat ihr irre Spass gemacht und mir natürlich auch.
Habe den Ball immer nur ein Stück rollen lassen und sie hat ihn in Erwartung auf einen kleinen Käsehappen immer wieder zurück gebracht. Nach einigen wenigen Wiederholungen sind wir dann ganz in Ruhe noch ein paar Meter gelaufen und sie hat brav ihre Geschäfte erledigt.
Dazu aber dann noch eine Frage:
Kann man einen 14-Wochen alten Welpen auch ein paar Meter nach dem Ball rennen lassen? Ich habe gehört das man damit den Gelenken keinen Gefallen tut. Aber so ein wenig muss sie sich ja auch bewegen. Ich denke ich bin da vielleicht übervorsichtig.
Nochmals vielen Dank,
Oliver
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Huhu Christina,
Zitathallo oliver,
bsp. wir hatten mal einen aussie in pflege der angeblich angst vorm einsteigen ins auto hatte.
er hat auch ein fürchterliches geschisse gemacht wenn es richtung auto ging, fiepen, dagegen stemmen, rute einklemmen, weglaufen wollen, augen aufreißen.wir haben ihn dann ein zwei mal kommentarlos einfach hochgehoben und ins mit leckerchen gefüllte auto gesetzt.
und schon war die angst vorbei.also Lucy hat keine Angst vor dem Autofahren bzw. der Transportbox. Allerdings macht sie immer ein Höllenspektakel wenn es wieder raus geht. Da sie hier auch mit der Rute wedelt scheint sie sich auf das kommende zu freuen.
Habe nun die Box mal mit Käse gespickt und bei der zweiten Tour war sie bereits viel ruhiger. Ma sehen obs weiter so geht.
In Bezug auf Clickern werde ich mich auch schlau machen. Am Samstag ist wieder Hundeschule
Gruss,Oliver
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