Verträglichkeit im Rudel

  • Meine Hündin ist jetzt ein Jahr alt, mein Rüde knappe 8 Monate. Gestern lief mir ein ca. 5 Monate alter Junghund (einer der üblichen Streuner hier in Griechenland) nach Hause hinterher. Ich möchte ihn eigentlich nach Deutschland schicken und ihm dort ein neues Zuhause suchen. Wie das aber nun so ist, kommt man ins Überlegen, wenn man den Hund mal eine Weile bei sich hat ;-). Alleine vom Aussehen her ist er ein Abbild meiner Hündin und er ist ganz fürchterlich zutraulich und dankbar und es freut mich so zu sehen wie er sich hier wohlfühlt. Ich habe noch ein wenig Zeit zu überlegen, vor Mai kann er so oder so nicht nach Deutschland ausgeflogen werden.

    Meine Überlegungen sind nun, ob ich davon ausgehen kann, dass sich die beiden Rüden nicht später mal in die Haare bekommen, wenn beide richtig erwachsen sind. Wenn sie in jungen Jahren gut miteinander auskommen, werden sie das wohl auch später tun, vermute ich, weiß aber nicht ob das richtig ist. Bisher verstehen sich alle drei gut, wobei ich Eifersüchteleien meiner beiden Hunde spüre, wenn ich mich dem kleinen zuwende. Ich versuche mich dabei immer nach der Rangordnung zu richten, also erst die Hündin, dann mein Rüde, dann der Kleine und danach noch mal kurz die Hündin.

  • Zitat

    Bisher verstehen sich alle drei gut, wobei ich Eifersüchteleien meiner beiden Hunde spüre, wenn ich mich dem kleinen zuwende. Ich versuche mich dabei immer nach der Rangordnung zu richten, also erst die Hündin, dann mein Rüde, dann der Kleine und danach noch mal kurz die Hündin.

    DU entscheidest, wem du dich wann zuwendest, nicht deine Hunde oder deren "Rangfolge".

    Wenn du in der Erziehung darauf wert legst, dass deine Entscheidungen von allen akzeptiert werden, dann wird es keine Schwierigkeiten geben.

  • Hallo,
    ich kann Dir keinen Rat geben, denn ich kenne Dich und die Hunde ja nicht.

    Ich kann Dir aber sagen ich habe hier selbst 8 Hunde. Alle meine Hunde kommen aus dem Tierschutz. 4 Deutsche, 3 Italiener und eine Spanierin.

    Zwischendurch hatte ich immer Pflegehunde hier.

    Ich habe nie Probleme. Ich führe die neuen Hunde mit meinen Hunden einen nach dem anderen zusammen. Selbstverständlich gibt es mal ein geknurre hier und gezanke da aber das wars denn auch.

    Auch mal diese netten Blicke wie: Warum streichelst du jetzt ihn und nicht mich, kommen hier vor.

    Gerade wenn die Hunde so jung sind arrangieren sie sich sehr gut.

    LG Tina

  • Zitat

    Bisher verstehen sich alle drei gut, wobei ich Eifersüchteleien meiner beiden Hunde spüre, wenn ich mich dem kleinen zuwende. Ich versuche mich dabei immer nach der Rangordnung zu richten, also erst die Hündin, dann mein Rüde, dann der Kleine und danach noch mal kurz die Hündin.

    Ich denke, Du fährst mit mehreren Hunden auf Dauer besser und "alltagstauglicher", wenn Du Dir ein Haltungskonzept OHNE Rangordnung zulegst.

    Die Grundlage dafür ist einfach:
    DU bestimmst, mit welchem der Hunde Du Dich gerade wie beschäftigst.

    Die Hunde brauchen eine gewisse Zeit, in der Du ihnen beibringst, dass sie es erstens "aushalten" können, wenn mal einer von den anderen dran ist und dass sie geduldig abwarten sollen, bis Du Dich ihnen zuwendest (oder auch nicht, aber das ist Level 10...).
    Das macht es im Alltag einfach unglaublich unkompliziert...

    Stell Dir vor, Du willst gezielt mit einem der Hunde arbeiten - Du schnappst Dir ihn einfach, ohne vorher erst noch zwei andere betüdeln zu müssen.
    Stell Dir vor, einer der Hunde braucht Medis. Du pulst die Pille in ein Stück Wurst und gibst ihm die - ohne noch zwei weitere Wurststückchen zu brauchen...
    Stell Dir vor, einer der Hunde ist krank und braucht besondere Betreuung - wie unglaublich erleichternd, wenn die anderen Hunde schon gelernt haben, sich im Umgang miteinander zurückzunehmen und wie unglaublich erleichternd für Dich, weil Du Dich in aller Ruhe um den Kranken kümmern kannst, ohne dass zwei eifersüchtige Monster um Dich rumhopsen...

    Die Haltung nach Rangordnung kann schon hinhauen - aber was ist, wenn die Vierbeiner ihre Rangordnung so explizit ausmachen, dass der eine den anderen komplett aus dem "Rudel" vertreiben will?
    Mehr-Hunde-Haltung ist nicht immer Friede-Freude-Eierkuchen.
    Da kommen alle Konstellationen vor:
    ein Ar---- und eine Seele...
    nebeneinander her...
    ständig kurz vor der Explosion...
    jahrelang ging alles gut, bis der Alte anfing zu schwächeln....

    Bis auf die letzte Variante hatte ich früher schon alle durch - deshalb "schwöre" ich nun umso mehr auf die "rangordnungslose" Mehr-Hunde-Haltung. In der nach den Menschen in den Führungspositionen gaaaaaanz lange Zeit gar nichts kommt und erst irgendwo auf den billigen, aber gemütlichen Plätzen, auf denen keiner mehr was zu melden hat, die Hundis - dann gibt es nämlich nicht den geringsten Grund, sich um Rangfolgen zu streiten und die ganze Angelegenheit spielt sich in durch die Menschen auferlegter Harmonie ab...

    Ich gehe mit meinen Hunden ähnlich um, wie ich mit Kindern umgehen würde, wenn ich denn welche hätte - die werden schon recht "gleich" behandelt, aber in besonderen Momenten bekommt jeder eine Sonderbehandlung, ohne dass der andere rumquäken müßte....

    (Vielleicht ganz gut, dass ich keine Kids hab :D )

    Von Patricia McCornell gibt´s ein kleines Büchlein zu dem Thema "Einmal Meutechef und zurück" - günstig, lesenswert.

    LG, Chris

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