Wie Fährtenarbeit richtig?
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Hallo Leuts!
So langsam bekommen wir das extreme Jagdtriebverhalten unserer Münsterländermixhündin in den Griff, wird ja auch mal Zeit :wink:
Wir haben für sie nun eine Aufgabe entdeckt, in der sie völlig aufgeht.
Fährtensuche!Wir lassen sie in letzter Zeit Mäusefährten verfolgen und aufspüren und seitdem sie das darf, ist sie wesentlich folgsamer geworden, hört besser, wartet auf Zuruf und kann sogar bei Fuß laufen. Wunder gibts!
Nur wissen wir eigentlich gar nicht, wie man das richtig macht...
Bisher verfahren wir so, dass wir sie ihre Spur verfolgen lassen, sie zwischendurch ranrufen, aber auch gleich wieder losschicken oder wir rufen "Warte" und lassen sie absitzen bis wir da sind.
Darf sie dann wieder weiter, spurtet sie sofort los und scheint so richtig in ihrem Element zu sein. Doch auch dann hört sie (seltsamerweise) immer noch auf Zuruf (Warte oder Hier).
Wenn sie bei Fuß läuft, läuft sie neben einem in geduckter Jagdhundstellung und kann das erlösende "und ab" gar nicht abwarten. Kommt es dann, sprintet sie wieder nach vorn.Wir wissen zwar noch nicht so ganz was wir damit anfangen sollen, aber es funktioniert...
Hat sie dann ein Mäuseloch gefunden, verharrt sie kurz in Vorstehpose und fängt an zu buddeln. Wir loben sie dann immer und gehen weiter, müssen sie dann allerdings ziehen, damit sie mitkommt.
Hier ist der Punkt wo wir nicht wissen, was wir machen sollen...Zudem versuchen wir nun gezielt, das Nachjagen von Vögeln und Mäusen zu unterbinden, ihr aber das Suchen dann erzatzmässig anzubieten.
Klappt nur nicht wie erhofft.
Tatsache ist aber, dass sie inzwischen Vögeln etc. weniger hinterherstellt.Keine Ahnung was davon richtig oder falsch ist...
Ich bin gespannt, was ihr dazu zu erzählen habt!
Grüße Melanie
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- Vor einem Moment
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Achso, ist vielleicht noch sinnvoll zu erwähnen:
Sie hatte vor zwei Wochen ihren ersten richtigen Jagderfolg und einen armen Vogel platt gemacht...
Machen uns deswegen ein wenig Sorgen, ob all die Arbeit umsonst war... -
Münsterländer, auch wenns nur ein Mix ist, gehören zu den extremsten und besten Jagdhunden. Sie gelten als "leicht zu führen", was sich aber auf die Jagdausbildung bezieht, denn kaum ein anderer Hund bringt so viel Begeisterung und Willen für diesen Job mit.
Somit sollte euch klar sein, daß ihr einen Hund habt, der (zumindest halb) das Jagen im Blut hat und der von der Nasenarbeit lebt. Das ist das wichtigste Grundbedürfnis für diesen Hund !
Er ist ein Teamhund, der seinen Part (aufstöbern und zutreiben) aber selbstständig erledigt. Daß er jetzt von dem Mäusesuchen abrufbar ist, beweißt seine kooperationsbereitschaft, da müßt ihr ansetzen.
Wie beschäftigt ihr ihn sonst ? Macht ihr Suchspiele mit ihm ? Apportiert er ?Ich kann dir nur raten, dir einen Verein/Hundeschule/etc. zu suchen, in dem du Fährtenarbeit lernen kannst. Das wäre DER Job für deinen Hund, es macht beiden viel Spaß, lastet ihn aus und ist nicht so aufwendig wie man glaubt. Auch Mantrailing wär was für ihn, alles, wo er seine Nase braucht und eigenständig suchen muß. Sucht euch ein gemeinsames Hobby, was beiden Spaß macht und seiner Passion entspricht, nur Mäusesuchen ist der Bruchteil dessen, was sie braucht und kann !
Wenn du dir schon so einen Hund anschaffst (das meine ich jetzt nicht vorwurfsvoll), mußt du ihm auch das bieten, wofür wir ihn gezüchtet und spezialisiert haben !
Der Jagderfolg spricht für die vorhandene Wildschärfe dieser Rasse, wirft euch aber nicht zurück, das hat sie eh im Blut - ist also nix, was sie neu entdeckt hat !
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Hallo Melanie,
unser zweiter Hund ist ein Border-Münsterländer-Mix, der auch Jagdtrieb entwickelt hat. die Vorbesitzer sagten zu meiner Frage nach dem Jagdtrieb:NÖ überhaupt nicht. Tja, das war nix. Der andere hat diesbezüglich keine Ambitionen.
Jetzt habe ich bei dem "Jäger" angefangen, ihn auf ein Supersignal zu konditionieren. Nach 10 Tagen kommt er schon angeflogen.
Wenn Du Interesse hast, lass es mich wissen, dann erkläre ich es Dir.
LG
Nele
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Zitat
Jetzt habe ich bei dem "Jäger" angefangen, ihn auf ein Supersignal zu konditionieren. Nach 10 Tagen kommt er schon angeflogen.
Wenn Du Interesse hast, lass es mich wissen, dann erkläre ich es Dir.
Interesse vorhanden -
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Danke für Eure Antworten! Interesse am Supersignal ist definitiv vorhaben, wäre schön, wenn Du es uns erklären würdest!
staffy:
Du scheinst echt den totalen Durchblick zu haben was Jagdhunde betrifft. Woher diese Erfahrung? Find ich toll!
Von Dir kann man sicherlich noch eine ganze Menge lernen!
Die Idee mit der Fährtensuche im Verein/Hundeschule gefällt mir sehr gut, hab auch schon darüber nachgedacht, hatte aber angenommen, dass es sehr aufwendig und langwierig werden würde. Ich hab auch nie so wirklich geglaubt, dass es meiner Kleinen so ein Spaß machen würde, wie ich es jetzt allerdings doch sehe.
Ich freue mich darüber, dass du mir Mut zu sprichst, denn den hab ich jetzt definitiv und bin auch voller Hoffnung.Was die Anschaffung betrifft, so hätt ich mir als Hundeanfänger niemalsnie einen Jagdhund, auch keinen halben und schon gar nicht einen Münsterländer zugelegt.
Tja, unsere Heidi ist aus einem Mischlingswurf von privater Hand, wo uns der Typ erzählte, sie sei ein Mix aus Labrador und CockerSpaniel.
(CockerSpaniel sind zwar auch Jagdhunde, aber nicht in der Form wie sie es ist)
Als Welpe sah sie wirklich danach aus und sie hat auch so puschelige Ohren... aber diese münsterländischen Flecken auf ihren Pfoten hätten mir zu denken geben sollen. Nun sieht sie aus wie ein kleiner Münsti der aber schwarz statt braun ist.
Soviel zum Thema Ersthundbesitzer...Aber toll ist sie trotzdem!
Grüße Melanie
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Hallo Maanu,
habe Dich gerade erst entdeckt. tut mir leid.
Also, dieses Supersignal (SuSi) geht so.
Das SuSi sollte ein eindringlicher Ton (schriller Schrei, Trillerpfeife etc.) sein.
Du nimmst ein Leckerchen, wo der Hund total drauf abfährt (Fleischwurst, Käse) und steckst es in eine Dose, damit der Hund es nicht riecht. Dann geht's los.
Der Hund sollte abgelenkt sein, schnüffeln oder ähnliches. Er soll NICHT Sitz oder Platz machen, damit der das SuSi nicht mit einer Handlung verbindet.
Du gibst das SuSi , gehst zu Deinem Hund und gibst ihm das Leckerchen. Freue dich mit ihm und gehe einfach weiter.
In der ersten Woche machst Du das 3 x täglich.
In der zweiten Woche 1 x täglich.
In der dritten Woche 1 x tägl. aus 50 m Entfernung und in der
vierten Woche 1 x täglich aus 100 m Entfernung.
Du kannst eine Hilfsperson mitnehmen, die den Hund ggf. festhält., denn 100m sind ja relativ viel. Sobald Du das SuSi gegeben hast, muß die Hilfsperson den Hund loslassen.
Meine persönliche Erfahrung ist nach 3 Wochen recht gut. Die beiden kamen schon nach 3 Tagen angeflogen.
Den Ernstfall habe ich allerdings noch nicht geprobt.
Hast Du das so einigermaßen verstanden? Wenn nein, melde Dich .
Liebe Grüße
Nele
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