Kommunikation zwischen Mensch und Hund

  • Gerade habe ich wieder eine Nachbarin sehen dürfen, über die ich mich besonders aufrege. Wenn ich sie sehe schwillt mir dermaßen der Hals, das gibts gar nicht ..
    Die meisten Nachbarn gehen ja auf eine Art und Weise mit ihren Hunden Gassi, die für mich nicht nachvollziehbar ist. Jetzt z.B. bei 10° minus stehen viele nur dumm rum, und der Hund darf den Radius der Flexi nutzen. Und auch sonst wird der Hund nur nebenher- oder hinterhergezogen, oder zieht vorneweg. Es ist ein einziges ziehen, zerren, ruckeln, schleudern, bellen und meckern. Leider besonders bei kleinen Rassen.
    Aber diese Nachbarin ist nochmal ein Fall für sich. Ihr Hund (Cocker Spaniel) hat die Nase pausenlos am Boden, der Schwanz wedelt ununterbrochen hektisch hin und her, er läuft die ganze Zeit im Zickzack zerrend vorneweg, die Alte stolpert, den Arm vorneweggestreckt, hinterher. Und ganz wichtig - an der Straße wird die Flexi mit beiden Händen eingeholt, und er wird korrekt ins Sitz geruckt.

    Ich kann nicht weggucken, das ist wie bei nem Unfall, wo Gehirn aufm Asphalt verteilt liegt.

    Wie seht ihr das, warum ist es so wichtig, dass der Mensch mit seinem Hund kommuniziert? Was treibt euch, die Hundesprache zu lernen? Wozu ist es überhaupt nötig? Reicht die Leine als (Ver-)Bindung zwischen Mensch und Hund nicht völlig aus? Wenn ein Hund keine Lust hat, auf seinen Besitzer zu achten, warum muss man ihn denn auf biegen und brechen dazu bringen? Welche Alternativen gibt es zum schimpfenden "Aus!", wenn der Hund draußen bellt? Und warum sind diese besser?

    VG

  • Warum? Weil ich will, das mein Hund mich versteht und ich ihn lesen/verstehen kann..

    Warum er auf mich achten sollte? Weil ich auf ihn aufpasse und er nicht in der Lage ist, soweit ins voraus zu denken/seinen Trieben nachgibt, was böse enden kann..

    Leine als Verbindung? Nein, weil ich meine Hunde fast immer ohne Leine laufen lasse. Ergo hätten wir ein Problem, wenn nur die Leine eine Verbindung wäre ;)

    Alternativen? Hmh...wieso bellt er? Braucht er ja eigentlich nicht :D

  • warum ist es wichtig, dass ich mit meinem hund kommuniziere?

    ganz einfach - meine hunde teilen ja doch hoffentlich ein paar (viele) jahre meines lebens und meines alltags mit mir.

    und - ich bin ja optimist - ich möchte, dass sich der "alltag" die nächsten jahre für mich und meine hunde einfach möglichst fröhlich und entspannt gestaltet.

    ich möchte gern mit ihnen zusammenleben - und ich möchte gern mit ihnen rausgehen, arbeiten, spass haben.

    damit das funktioniert ist es für mich ein muss, meine hunde lesen zu können - und es ist genauso ein muss, dass meine hunde wenigstens in etwa verstehen, was ich von ihnen will.

    für mich ganz persönlich wäre es schrecklich, wenn ich das rausgehen (gassi) so ungern machen würde, dass ich meine nasen nur an der (flexi)leine hinter mir herzerre oder dass sie mich völlig ignorieren und mich hinter sich herzerren.

    ich rede jetzt nicht von speziellen problemen -z.b. hunde mit denen man eben an der schlepp arbeiten muss oder die man aus anderen gründen trainieren oder schulen muss - denn da kommuniziert man ja (hoffentlich) grad erstrecht mit ihnen.

    ich kenn das, was du als beispiel geschrieben hast, aus eigener erfahrung und mir tun die hunde immer unglaublich leid.

    entweder hat dann der jeweilige halter einfach "aufgegeben" (das wird ja eh nie besser/ist hald so/kann nicht, mag nicht, muss nicht ect.) oder es ist nochnichtmal soviel interesse da, dass hh das überhaupt wirklich wahrnimmt, dass der hund vielleicht noch ein paar andere bedürfnisse hat, als einmal die strasse runter, auf der wiese stehen, sich lösen und wieder zurück....und wenn man versucht, mit den hhs drüber zu reden, dann kommt meistens: "wieso soll ich mich zum kasperl machen? dem gehts doch gut, fressen, ein warmes platzerl und jeden tag 3x raus. der versteht doch e nix was ihm sag, der kann sitz und platz und das reicht. ich mach mich doch nicht zum affen..." :/

    meine jungs laufen fast immer ohne leine - sie dürfen toben, rennen, schnüffeln. ich denk mir immer mal wieder neue aufgaben für sie aus, ich freu mich an ihnen, an ihren einfällen die sie so haben, ich versuch, ihre "talente" zu fördern - sie laufen eben nicht "einfach so" mit.

    ich könnte es mir nicht vorstellen, meine hunde so nebenbei zu haben.....aber ich weiss, dass es das gibt und bin auch immer wieder verblüfft.

  • Um einen Hund zu erziehen, musst Du erstmal wissen wie er tickt.
    Beispiel: Wenn unsere Hündin sich nicht an einem großen Hund vorbeitraut, macht sie sitz und Ende. Wie ungerecht wäre es, wenn ich sie jetzt schimpfen würde, weil der blöde Hund nicht so weiterläuft wie ich mir das vorstelle?
    Die nächste Frage beantwortest Du Dir selbst: Die Flexileine reicht nicht aus, der Mensch steht dumm rum.
    Wie sieht also die Lösung aus? Der Hund darf von der Leine, der Mensch geht weiter. Die Gangart des Menschen ist langsamer als der Trab des Hundes, also läuft er voraus, wartet dann wieder, bleibt hinter Dir beim Schnüffeln zurück, holt wieder auf. Dieses Gemeinsamgehen mit Abstand kann aber nur funktionieren, wenn Hund und Mensch Kontakt halten, heißt, wir achten aufeinander.
    Ich glaube nicht, dass ein Hund Entscheidungen trifft wie: ich habe keine Lust auf meinen Menschen zu achten. Der Hund ist ein Rudeltier. Wir sind ein Rudel, wir bleiben zusammen, wir achten aufeinander. Ich bin der Rudelführer, also sage ich wo´s lang geht.
    Die Leine ist der Sicherheitsgurt unseres Hundes, wie wenn man gesichert auf einen Berg steigt.
    Kein Mensch würde auf den Gedanken kommen, dass da angeleinte, ihrer Freiheit beraubte Menschen raufsteigen.

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