Pflegestelle für Blindenhunde

    Ich muss das mal teilen und würde mich über ein paar gedrückte Daumen riesig freuen!


    Seit Monaten überlegen wir, ob wir uns ehrenamtlich im Bereich Blindenhunde engagieren. Unsere Nachbarn sind seit Jahren Pflegestelle für erwachsene Blindenhunde und die übernächsten Nachbarn haben dieses Jahr einen zukünftigen Blindenhund-Welpen. Auch an der Schule sind zwei Familien mit einem solchen Welpen unterwegs.
    Ich hab mit allen lange, interessante Gespräche geführt und wir haben überlegt, ob das nicht was für uns wäre.


    Nach dem Schock mit Kamali und im Hinblick auf den Brexit nächstes Jahr und die dann wieder anstehende Quarantäne bei Reisen aufs europäische Festland, möchte ich derzeit einfach keinen neuen Hund. Unsere Hunde sind ja immer und überall dabei, was dann nicht mehr so einfach möglich ist. Außerdem wissen wir nicht, wann es zurück nach Deutschland geht, weshalb auch dann die Quarantäne ein Thema wäre.


    Deshalb rückt nun das Thema Pflegestellt für Blindenhunde wieder in den Fokus.
    Ein Welpe wäre natürlich toll, aber ich bin nicht ganz sicher, wie gut die Kinder damit umgehen können, wenn dieser Welpe uns nach 12-14 Monaten wieder verlassen muss.
    Die andere Mutter meinte, sie habe das von Anfang an klargemacht. Es ist ein "working dog", kein "pet". Der Hund wurde geliebt und umsorgt, aber es war eben klar, dass sie wieder gehen wird.


    Dennoch dachte ich, wir fangen doch mal lieber klein an und so hab ich mich heute als Pflegestelle für Blindenhunde vor der Ausbildung beworben. Das bedeutet, dass hier junge Hunde (ggf. auch Welpen) für wenige Tage bis Wochen wohnen würden.


    Die Bewerbung läuft nun, meine beiden Referenzen sind bereit, für mich zu sprechen. Und ich bin aufgeregt ohne Ende!


    Sollte es klappen, berichte ich gerne hier oder in einem Fotothread über unsere Erlebnisse als Pflegestelle für Blindenhunde.
    Bis dahin brauch ich Eure Daumen!


    Thea

    Ich hatte mal vor ein paar Jahren von meinem Bekannten das Angebot bekommen, einen seiner DSH-Welpen welche später als Diensthunde bei der Polizei (Rauschgift oder Sprengstoff) ausgebildet wurden, bis zu ca. 12 Monaten aufzuziehen und ihn alltagstauglich zu machen.
    Ich habe echt lange überlegt, ob ich das machen möchte, aber ich habe mich dann dagegen entschieden, denn dann hab ich den Hund endlich so weit, dass alles so ziemlich passt und alle hier haben ihn ins Herz geschlossen und dann muss ich ihn wieder abgeben - das könnte ich persönlich nicht. Futter- und TA-Kosten, Steuer und Versicherung wäre damals sogar alles übernommen worden.


    Welche Rassen werden denn da bei euch als Blindenhunde ausgebildet? Wahrscheinlich eher Pudel, Doodel und auch Labbis?
    Und ist das echt so kurz (Tage, Wochen), dass diese Hunde in einer Pflegestelle sind?

    Zitat

    Welche Rassen werden denn da bei euch als Blindenhunde ausgebildet?

    Im Wesentlichen Labbis. Evtl. noch ein paar Golden Retriever.


    Zitat

    denn dann hab ich den Hund endlich so weit, dass alles so ziemlich passt und alle hier haben ihn ins Herz geschlossen und dann muss ich ihn wieder abgeben

    Das sind auch meine Bedenken, wenn wir uns entschließen, einen Welpen für ein gutes Jahr zu nehmen. Unsere Nachbarn haben deshalb auch gewartet, bis die Kinder über 10 Jahre alt sind und das besser verstehen. Und ja, meinte sie sofort, alle werden heulen, wenn der Hund geht.
    Das hat mir auch die andere Mutter bestätigt. Sie hat sogar kleinere Kinder.


    Daher hab ich mich dafür noch nicht beworben. Das muss ich mir noch gut überlegen.

    Zitat

    Und ist das echt so kurz (Tage, Wochen), dass diese Hunde in einer Pflegestelle sind?

    Ja, bei der Kurzzeitpflege geht es im Wesentlichen um Hunde, wo z.B. der eigentliche Besitzer ins KH muss oder in den Urlaub fährt.
    Was man wohl auch machen kann, ist Hunde über Nacht und am Wochenende aufzunehmen während der Ausbildung. Die gehen dann am Tag arbeiten von 9-17 Uhr und verbringen den Rest der Zeit in ihre Familie. Die bleiben dann natürlich länger.


    Zitat

    Futter- und TA-Kosten, Steuer und Versicherung wäre damals sogar alles übernommen worden.

    Das ist hier genauso.
    Wobei mir das nicht wichtig ist.


    Es wäre halt eine Option nicht immer ohne Hund sein zu müssen und gleichzeitig etwas gutes zu tun. Alle Leute, die ich bisher dazu befragt hab, würden es wieder machen und empfehlen es auch weiter.

    Zitat von Theobroma

    Ja, bei der Kurzzeitpflege geht es im Wesentlichen um Hunde, wo z.B. der eigentliche Besitzer ins KH muss oder in den Urlaub fährt.

    Das könnte ICH mir schon eher vorstellen, vor allem in Bezug auf die eigenen Kinder.


    Vllt. könntest du erst mal mit so einer Kurzzeitpflege anfangen, dann siehst du ja wie es läuft, auch mit den Kindern, wenn der Hund dann z.B. nach einem 4-wöchigen Aufenthalt bei euch wieder weg muss.


    Bei mir wäre das so gewesen, wenn der Hund dann mit ca. 12 Monaten überprüft worden wäre, ob er als Diensthund geeignet ist und es stellt sich heraus, dass das nicht der Fall ist, dann hätte ich ihn übernehmen können.
    Ist das bei den Blindenhunden auch so?

    Ich finde das ne tolle Sache und eine ehrenwerte Aufgabe. Der Druck, den man hat, wenn man so eine Patenschaft übernimmt dürfte aber auch nicht zu knapp sein, oder? Letztendlich will man ja einen Hund für einen Job tauglich machen, der Menschen den Alltag erleichtert.


    So eine Kurzzeit-Pflege ist vielleicht etwas entspannter.

    Zitat von Theobroma

    Das ist hier genauso.
    Wobei mir das nicht wichtig ist.

    Mir wäre das wichtig. Welpen/Junghunde kosten so viel Zeit und Nerven, ein ausgebildeter Blindenhund ist sehr teuer - irgendwie sollte das auch honoriert werden.

    Zitat

    Vllt. könntest du erst mal mit so einer Kurzzeitpflege anfangen, dann siehst du ja wie es läuft, auch mit den Kindern, wenn der Hund dann z.B. nach einem 4-wöchigen Aufenthalt bei euch wieder weg muss.

    Genau das ist auch mein Plan. Wenn das alles gut klappt, dann könnte ich mir in 1-2 Jahren auch vorstellen, wirklich einen Welpen für 12-14 Monate großzuziehen.

    Zitat

    Bei mir wäre das so gewesen, wenn der Hund dann mit ca. 12 Monaten überprüft worden wäre, ob er als Diensthund geeignet ist und es stellt sich heraus, dass das nicht der Fall ist, dann hätte ich ihn übernehmen können.
    Ist das bei den Blindenhunden auch so?

    Ja, genau. Fällt der Hund durch, bekommt man ihn wieder (wenn man will).
    Gleiches gilt übrigens, wenn er in Rente geht.

    Zitat von Getier

    Der Druck, den man hat, wenn man so eine Patenschaft übernimmt dürfte aber auch nicht zu knapp sein, oder? Letztendlich will man ja einen Hund für einen Job tauglich machen, der Menschen den Alltag erleichtert.

    Absolut. Vor allem, wenn man einen Welpen in Kurzzeitpflege nimmt, weil die eigentliche Familie ausfällt, dann leidet der ja sicher auch.
    Man muss sich auch an feste Kommandos halten und hat ein ganzes Programm von Pflichtterminen (inkl. Flughafenbesuch usw.). Wobei das in der Kurzzeitpflege eher selten vorkommt.

    Zitat von Getier

    Mir wäre das wichtig. Welpen/Junghunde kosten so viel Zeit und Nerven

    Da hast Du recht. Ich stelle das aber für mich nicht in den Vordergrund. Wäre es nicht so, würde ich auch Geld dafür in die Hand nehmen.

    Ich freu mich dich wieder zu lesen drücke dir ganz doll die Daumen für das Projekt Blinden -Pflegehund :bindafür: :bindafür: Und was du daraus berichtest.


    Wie alt sind deine Kids?


    LG Newstart

    All zu viel gibt es noch nicht zu berichten. Die Bewerbung läuft, mindestens eine meiner Referenzen hat schon für mich "ausgesagt". Ich warte nun auf den Termin für das "Interview", sprich Bewerbungsgespräch.
    Ich bin echt gespannt, wie das läuft.

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