Welpe zurückbringen? Bitte kein Shitstorm

  • Als ich mit dem Züchter telefoniert habe und dann auch direkt den Tag hingefahren bin um weiter zu sprechen, habe ich klipp und klar gesagt, wir möchten einen Familienhund, mit dem man etwas mal machen kann, auch nur mal 2/3 Tage Gassi und sonst nix und dann nur im Garten ist, hat er gesagt, das passt.


    also was ich sagen möchte, ich hab mich da auf den Züchter verlassen.

    Was hat denn nun der Züchter "falsch gemacht"?

    Ein Goldie war immer mein Traumhund und jetzt

    Dann hast du dich doch mit Sicherheit über die Rasse informiert, die doch an sich nicht besonders schwierig ist, aber trotzdem Bedürfnisse hat, schließlich hat(te) er auch mal eine Aufgabe, wie viele andere Rassen auch.

    Bin also wohl angeblich auf einem guten Weg und trotzdem sind hier viele Baustellen wo ich mir denke, ja in einem halben Jahr ist das aber so schlecht.

    Du hast einen ganz normalen Welpen, aus deinen Beitragen lese ich jetzt keine "Retriever typischen" Probleme, daher verstehe ich nicht, was der Züchter bzw. die Rasse damit zu tun hat.
    Das, was du beklagst, macht nahezu jeder noch unerzogene Welpe.
    In dem Alter ist noch kein Hund erzogen und fast nichts klappt zuverlässig.
    Bis ein Hund einigermaßen erzogen ist, vergehen um die zwei Jahre, wenn bis dahin nicht noch andere Baustellen hinzugekommen sind.
    Danach musst du auch stets dran bleiben.
    Wenn du dich mit der Aufgabe "Hund" überfordert fühlst, gib ihn fairerweise an den Züchter zurück, damit der junge Hund noch eine Chance hat.
    Es kommen doch, neben den familiären, immer mehr Gründe dazu, dass du dich mittlerweile dagegen ansiehst.
    Jetzt ist es die Rasse bzw. der Züchter.


    Sei ehrlich zu dir selbst und gegenüber dem jungen Hund.


    LG Themis

  • Ich finde, allein schon die Tatsache, dass deine Familie wegen dem Hund zurückstecken muss, ist ein Zeichen dafür, dass du für die Aufgabe Hund (noch) nicht ganz gewachsen bist. Ein Welpe ist nunmal viel Arbeit und warscheinlich auch zu viel für NUR eine Person, wenn die Person so beschäftigt ist wie du... Überlege es dir, aber mach bitte das beste für den Hund und nicht das beste für dich, denn der Hund ist auf dich angewiesen und verdient einen Halter, der nicht unter Dauer-Strom steht und der sich gerne um ihn kümmert.

  • @Muffin2203 vielleicht solltest Du Deinem Mann und Deinem Kind diesen Thread hier mal zum Lesen geben, NICHT, damit sie die Ratschläge und anderen Antworten der User sehen können, sondern, damit sie klar erkennen, wie Du Dich fühlst.
    Manchmal kann man auch innerhalb einer Familie verbal im Gespräch seinen Gefühlen nicht so stark Ausdruck verleihen wie schriftlich gegenüber neutralen, Fremden.


    Wenn Deine Familie das hier so lesen würde, kann ich mir eigentlich gar nicht vorstellen, dass der "Familienrat" dennoch darauf beharrt, den Welpen zu behalten.

  • mit dem man etwas mal machen kann, auch nur mal 2/3 Tage Gassi und sonst nix und dann nur im Garten ist, hat er gesagt, das passt.

    Sicher passt das. Aber auch ein Welpe braucht jemandem, der ihm die Welt zeigt und mit Geduld erklärt. Ein Welpe ist ein unbeschriebenes Blatt und entwickelt sich, wie sein Halter ihn fordert und fördert. Auch in einem pflegeleichten Familienhund, d.h. leicht erziebar und folgsam, steckt Erziehungsarbeit. Ein Welpe ist wie ein 2. Kind, mit dem kleinen Unterschied, dass er unsere Sprache nie lernen wird und wir unseren Weg finden müssen, klar und fair mit ihm zu kommunizieren.


    Ein Welpe macht Fehler und schlägt über die Stränge, er braucht jemandem, der ihm zeigt, wie es richtig ist und wann er runterfahren muss. Es ist nicht schlimm, nicht allumfassend informiert zu sein, schlimm ist es aber, wenn man die Zeit, Geduld oder Nerven nicht hat, die Sache anzugehen. Eine Portion Humor dabei kann nicht schaden. Ein Welpe kommt nicht rassebedingt als perfekter Familienhund zur Welt, er braucht Sicherheit, Regeln und Grenzen wie jedes andere Familienmitglied auch.


    Ich sehe einfach auf deiner Seite viel, was auf dich einprasselt und was du alleine stemmen musst. Es ist nicht leicht, sich um alles alleine zu kümmern, schon gar nicht bei einem überdrehten Welpen, für den du alleine die Verantwortung und die Erziehungsaufgabe hast.


    Wenn du jetzt die Weichen nicht stellen kannst, wirst du das auch nicht können, wenn da ein Junghund über Tische und Bänke geht. Deswegen rate ich dir wirklich, das Ganze zu überdenken und den Kleinen besser früher als später wieder zurück zu bringen, damit er Halter findet, die ihm jetzt gerecht werden können. Was spricht dagegen zu einem anderen Zeitpunkt, wenn du auch die Energie dafür hast, einen passenden und ggfs. schon grunderzogenen Hund anzuschaffen? Gut, vllt. ist es dann kein Retriever, aber vllt. hast du dann Freude an deinem Hund.

  • Was mir an der Welpenzeit und auch an der Hundehaltung allgemein jeden Tag aufs neue gefällt ist, dass sie mich zum Lachen bringen. Natürlich sind Welpen auf irgendeine Art und Weise anstrengend. Man bekommt da schließlich ein kleines Lebewesen, dass man gar nicht kennt und dass einen auch nicht kennt. Man muss sich also erstmal beschnuppern wie man so ist. Meist ist das nach 1-2 Wochen bei den meisten Dingen erledigt und dieser kennenlernstress sollte dann auch echt Geschichte sein und dann beginnt echt die Zeit die man einfach mit Humor am besten bewältigt. Der klaut zum 100 000. mal die Schuhe? Gott da lacht man drüber und denkt hey was ist der cool hartnäckig, der weiß was er will oder auch verdammter süßer Dieb. Er hängt dem Althund oder einem selbst schon wieder in den Haxen? Dann guck ich und denk mh Andiamo erträgt es also kann ich es auch. Wirds zu arg wirds Dingsbums eben abgeschüttelt.


    Bis zu einem gewissem Punkt konnte ich dich verstehen aber mittlerweile hab ich das Gefühl, dein Hauptaugenmerk liegt zu sehr darauf der der Welpe funktionieren soll. davon musst du dich leider verabschieden. Hunde funktionieren nie und Welpen schon mal gar nicht. Wenn es nach aussen hin den Anschein hat steckt da eine Menge Humor und auch Arbeit drinnen. Im endeffekt ist es aber das Ergebnis von Zusammenarbeit. Es ist nicht das Ergebnis von ich-bin-der-Boss-Übungen und auch nicht von dann bleibt er eben mal 2-3 Tage nur im Garten.


    Der Hund/ Welpe ist jetzt Teil deines Lebens und auch wenn das Leben nicht immer nur ein rosaroter Ponyhof ist so sollte es doch schon Spaß machen und man sollte sich wohlfühlen. Und das fehlt mir bei dir dann doch wirklich. Es reicht nicht das Kind und Mann den Hund behalten wollen wenn du es bist der die meiste Zeit mit ihm verbringt.


    Irgendwie musst du wenn er bleiben soll an deiner Einstellung arbeiten sonst wird das wirklich nichts mit Euch. Denk doch mal an die Anfangszeit mit deinem Kind. Es hat geschrien, gefuttert und in die Windel gesch... Ich bin mir aber zu 100% sicher du hast das kleine Wesen dennoch ständig verliebt angeschaut. Als es größer wurde hast du es 100 mal von gefährlichen Tischkanten auf Kopfhöhe weggezogen und hast dich dennoch über die tapsigen ersten Schritte gefreut. Dein Hund macht diese Entwicklung auch gerade durch, nur eben sehr viel schneller als ein Kind. Mittlerweile hast du schon keinen Welpen mehr sondern einen ziemlich verkorksten Junghund und das liegt nicht am Hund sondern an dir. Er kann deine Erwartungen einfach nicht erfüllen, was dich natürlich noch mehr frustet. Dein frust stresst dann wiederum den Hund...


    Es ist übrigens niemand gezwungen einen Hund zu behalten, es ist auch nicht jeder Mensch zur Hundehaltung geeignet. Und das ist weder gut noch schlecht. Es ist nur einfach so. Man kann sich einen Hund wünschen, man kann ihn sich auch sehr sehr lange wünschen aber das heißt noch lange nicht dass man dieser Herausforderung und den eigenen Anforderungen und Tagträumen auch gerecht werden kann. Zwischen Träumen und Wirklichkeit liegen bekanntlich Welten.


    Ein Trainer wird dir vielleicht, naja hoffentlich, den Umgang mit einem Hund theoretisch erläutern können aber die praktische Umsetzung sollte aus dem Bauch kommen, genau wie bei deinem Kind auch. Ich selbst kann zum Beispiel zig Bücher über Elektronik lesen können aber ich werde im Leben kein Elektroniker weil mir einfach ein natürliches technisches Verständnis fehlt. Dafür kann ich andere Dinge recht gut. Vielleicht liegen deine Stärken auch wo anders?


    Ich möchte dir gar nicht zu einer Abgabe raten aber ich möchte dir raten einfach mal drüber nachzudenken ob es nötig ist das Ganze so verbissen zu sehen oder ob man stattdessen nicht einfach mal albern sein kann, auf dieses vermalledeite freche Hundekind eingehen und auch verrücktspielen kann, ob man nicht einfach mal schaut ob es den stress wert ist oder ob man auch mal drüber lachen kann wenn wieder was tüchtig in die Hose gegangen ist. Gute Laune ist nämlich auch von Hund auf Mensch und umgedreht äusserst ansteckend. Man muss es nur zulassen!


    Ich wünsche dir aber auf jeden Fall alles alles Gute und dazu eben noch ganz viel Humor und Gelassenheit!

  • Habe mir mal gerade die Posts von @Muffin2203 durchgelesen. Habe ich etwas überlesen, oder geht es im Moment nur um das Leineknabbern draußen? Sonst hat sie ja geschrieben, dass es in der Wohnung gut läuft. Und dass nicht der Welpe das Problem ist, sondern sie.

  • Ja, es geht darum, dass SIE weiterhin verzweifelt, überfordert und unglücklich erscheint (in der momentanen Gesamtsituation absolut nicht verwunderlich und schon gar nicht verwerflich!!!)


    Es geht doch nicht um die "reale Größe" des Problems, sondern darum, wie der Mensch IM MOMENT damit umgehen kann!


    Zu sagen: "Du hast doch nur ein winziges Problemchen draußen, jeder Welp beißt mal in die Leine" ist irgendwie am wirklichen Problem der TS vorbei beschönigt, denn sie hat (laut IHRER Beschreibung im Moment noch einige Probleme mehr am Hacken!


    Sie ist verunsichert und überreizt und hilflos.
    Hilfe wird es von Seiten der Familie in absehbarer Zeit kaum geben, der Mann kann seine Arbeitszeiten schließlich nicht mal eben so ändern und die Tochter wird nicht binnen einer Woche 16 werden....
    Die Krankengeschichte in der Familie wird sich auch nicht in ein - 2 Wochen in Luft auflösen.


    In jedem Posting der TS steht eigentlich deutlich (so lese ich das) "Es ist zur Zeit zu viel für mich, aber ich komme da nicht raus, ohne andere zu enttäuschen"


    Absolut verständlich, dass es im Moment (und in den kommenden Wochen) zu viel, VIEL zu viel ist!


    Finde ich!

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!