Hündin ist aufdringlich, beschwichtigt unbegründet und ist völlig überdreht

  • Meinem Freund habe ich gesagt er muss mit ihr Arbeiten, sie beschäftigen. Auf der Couch liegen ist nicht beziehungsfördernd. Trotzdem bin die meiste Zeit ich mit drei Hunden Gassi und habe keinen Spaß mehr.


    Was fällt euch dazu spontan ein?

    Dass wir hier Beziehungsprobleme nicht lösen können.

  • Dass sie ständig so ankommt wirkt auf mich wie das typische Verhalten eines Junghundes ohne Regeln/ Grenzen/ Führung. Sie will es halt endlich "von euch wissen". Gerade ist sie total orientierungslos, weil offenbar niemand da ist, an den sie sich halten kann, keiner scheint "Eltern" zu sein. Und sie kommt immer wieder, weil das genervte Wegschubsen auch keine souveräne Handlung ist.
    Du solltest ihr das aber trotzdem nicht erlauben und sie dann auch noch streicheln. Hat sie einen festen Platz? Eine Hausleine? Ich würde sie in so einem Fall ruhig aber bestimmt (Nicht genervt) mit der Leine an ihren Platz führen und da festmachen. Wenn sie ruhig und entspannt ist, kann sie wieder laufen.


    Die Hunde spüren mit Sicherheit auch die "Familiendynamik" und den Konflikt. Die Hündin spürt, dass sie euch mit ihrem Verhalten aus dem Konzept bringen kann und die Führung damit offensichtlich sehr schwach ist. Wenn ihr ein ruhiges "Rudel" wollt, müsstet ihr beiden euer Kommunikationsproblem also in den Griff kriegen. Das kann man lernen (ohne dass ich dir jetzt sagen kann wie ihr das machen sollt).

  • Also ich würde gar nicht anfangen, an der kleinen Maus rumzuerziehen, sondern sie so nehmen wie sie ist. Sie ist der Hund deines Freundes, sie lebt bei ihm, ihre Erziehung ist seine Sache. Wie soll denn der Hund Regeln lernen, wenn in deiner Anwesenheit was anderes gilt als wenn du nicht da bist. Regeln gelten nun mal immer oder gar nicht. Wenn du immer nicht durchziehen kannst, bleibt halt nur gar nicht :ka: .

  • Entschuldigung für die lange Funkstille. Ich hatte wichtige Arbeiten einzureichen und abgesehen von der mangelnden Zeit kaum das Bedürfnis auf einige Meldungen zu reagieren.
    Ich habe meine Frage recht bald umformuliert, weil ich ratlos bin, wie man mit der Unsicherheit der Hündin verfahren sollte.


    Ich bezweifle, dass ein jeder durch Textpassagen meinerseits einen vollständigen Einblick in mein Alltagsleben und meine Verhaltensmuster gegenüber dem Hund bekommen hat.
    Ich finde es nicht Konstruktion mir etwas über Herzlosigkeit anhören, oder darüber, dass ich Asympathien hege.
    Ich lebe nicht mit meinem Freund zusammen. Er hatte die zwei Hunde als wir uns kenne gelernt habe. Da war die kleine 6 Wochen alt, weil sie eben nicht als gewollt geplanter Kauf beim Züchter in sein Leben getreten ist. Dies legitimiert noch lange nicht dazu sich die Verantwortung eines Zweithundes aufzubürden ohne die Konsequenzen zu reflektieren. Ich habe dien Minihops zu Beginn in einem Beutel mit zur Uni geschleppt damit sie nicht alleine ist. Asympathien hebe ich sicherlich nicht. Aber ich bin in der Lage mein Verhalten möglichst objektiv zu beschauen. Dabei wird mir klar, dass sie Verhaltensmuster zeigt, die mir fremd sind und mit denen ich nicht umgehen kann.
    Ich bin auch nicht böse weil ich sie wegschubse oder wenn ich es nicht mag permanent bedrängt zu werden. Wer am Schreibtisch sitzt und sich konzentrieren muss weiß wie leicht ein Denkfluss abbrechen kann.
    Der Hund ist auch sicherlich nicht arm dran und muss um Aufmerksamkeit betteln. Von ihrem Herrchen bekommt sie mehr als genug Liebe und Aufmerksamkeit auch in Situationen in denen ich es nicht für angebracht halte.


    Ich stimmt den meisten zu, dass sie schlichtweg unterfordert ist. Genau dies ist meine Wahrnehmung der Dinge. Hier gab es einen riesigen Konflikt, weil ich erneut deutlich ausgesprochen habe, was nötig war. Mein Freund hat angekündigt eine Hundeschule aufsuchen zu wollen und mehr mit den beiden zu arbeiten. Ich denke er wird auch weiterhin eher auf der Couch liegen mit den beiden, aber kann kaum was daran ändern. Die drei scheinen es toll zu finden und arrangieren sich so gut. Wenn ich ein Problem mit dem Verhalten habe muss ich wohl damit klar kommen. Die logische Konsequenz für mich ist, dass ich mich um meinen Hund kümmere, mit ihm Joggen gehe, trainiere, Tricks einübe. Die Damen werden von mir gefüttert und bekommen ihre Streicheleinheiten und ich gehe mit ihnen eine Runde wenn niemand sonst da ist um es zu tun. Wohl oder übel werde ich sie dabei in einem Stil hinterherschleifen, welcher mir nicht gefällt. Ich kann aber nicht alleine versuchen ihr Leinenführigkeit beizubringen oder nicht hysterisch quietschend und die Leine zu springen wenn sie einen anderen Hund sieht, wenn es nur von mir durchgezogen wird.


    Ich danke euch allen für die Ratschläge und offenen Stellungnahmen.

  • Hier ist ja ein Hundeforum und kein Menschenforum, deswegen habe ich auch gezoegert zu schreiben was ich denke.


    Nun mache ich es aber doch!


    Das dein Freund seine Dackeldamen nicht gut ueberlegt angeschafft hat steht ja ausser Frage.....aber das aenderst du nicht


    wenn ich der Meinung bin meine Hunde duerfen ueber Tische und Baenke, dann hat sich ein neuer Partner da nicht einzumischen.....oder er macht es besser ohne mich einzubeziehen


    Eventuell klappt es bei euch einfach nicht...nicht nur Kinder sind oft Hindernisse bei einer neuen Liebe, Hunde schaffen das auch.


    Es tut mir leid fuer dich und die Wuffs

  • Liebe Lubom,


    was ich dir noch ans Herz legen möchte:


    ein Hund kann durchaus unterscheiden lernen bei welchem "seiner" Menschen er wie weit gehen kann. Ich habe hier so ein Exemplar dass sich bei Herrchen dezent aufführt, bei mir aber nicht. (allerdings findet er es "ok" so- also muss er damit leben)


    Schwierig macht das alles erst die allgemeine Situation: du hast eigentlich keine Zeit, dein Rüde ist genervt von dem Miniteil und (seien wir mal ehrlich)- so wirklich Lust darauf den Hund zu erziehen hast du auch nicht. Das ist auch absolut ok, es ist ja nicht deiner.


    Gerade zum Punkt "draußen aufführen wie nichts gutes" hätte ich aber einen Tip: sie kann es lernen. Und zwar indem du die Rahmenbedingungen komplett änderst. Also neue Leine, neues Geschirr an den Hund (wenn möglich eines von einer anderen "Bauart") und neu aufbauen. Dabei wichtig: diese "Grundausstattung" ist nur dir vorbehalten, d.h das Freund geht damit nicht mit dem Hund raus. Die Maus wird sich bei deinem Freund immer noch aufführen wie ein kleines Haarmonster. Aber bei dir über kurz oder lang nicht mehr.
    Das ist wie der "Arbeitmodus" bei Hunden- die lernen schnell gewisse Ausstattung (Geschirr, Halsband, Decke, Sicherheitsweste,..) mit Arbeit zu verbinden und schalten um.



    So könntest du wenigstens in so weit Ruhe reinbringen dass du Gassi gehen kannst ohne die Hündin am nächsten Zaun anbinden zu wollen.

  • @Lendril
    Super vielen Dank für den Hinweis mit der Ausstattung. Ich hab Schon eine eigene Leine, werde den Rest auch ändern. Gute Idee.
    Lust habe ich schon. Sie ist ja sehr aufgeweckt. Aber es sprengt gerade einfach das Zeitfenster. Es gibt ein gewisses Minimum an Zeit, dass ich für meinen Hund einplane finde ich: Gassi, Schmusezeit, Fütterung etc., Spielen, Training, Ausflug,..... Bei drei Hunden pack ich das mit meinen übrigen Verpflichtungen nicht.
    Vielen Dank für die Ratschläge!


    @PocoLoco Ja, leider Gottes schon mit 5 1/2. Deswegen erwähnte ich eingangs, dass er nicht auf "normalem" Weg planmäßig an den Hund gekommen ist. War eher eine Rettungsaktion. Hat Russen gehört, die schon das zweite mal "ausversehen" Welpen hatten und sie auf einem Weg "entsorgen" wollten den man nicht gut heißen kann und den ich hier nicht weiter ausführen muss.


    @stefanie664 Ich denke ich verstehe deinen Rat nicht wirklich. Bezüglich des Verhaltens der Dackeldame hilft es mir aber leider auch nicht. Lieb gemeint von dir trotzdem.


    @MajaDo Ich bin der gleichen Meinung was Regeln betrifft. Danke.


    @frolleinvomamt Es geht darum, dass ich es nicht für Beziehungsfördernd halte sich nur mit seinem Hund auf die Couch zu legen. Ich habe nicht beabsichtigt hier irgendwelche Beziehungsratschläge zu bekommen und finde es auch nicht angebracht mir welche zu geben oder meine Beziehung zu bewerten. Es geht um den Umgang mit einem Hund.

  • Ja, leider Gottes schon mit 5 1/2.

    Ich habe nur noch mal so genau nachgefragt, weil die ganze Problematik auch durchaus in diesem Umstand begründet liegen kann. In der Familie lernt ein Welpe wie weit er gehen kann, er bekommt gesagt wann er nervt und wann er bitte mal die Schnüss halten solte. Er hatte in einer der wichtigsten Phasen keine gute Sozialisierung und weiß daher nie so genau, wann Schluss ist und wann Beschwichtigen angebracht ist.


    Schlicht und ergreifend hat dieser Hund keine Ahnung wie er sich zu benehmen hat. Und das lernt sie nur, wenn sie ihre Grenzen kennt, ihren Leitfaden erhält wie sie sich zu benehmen hat. Das wird sie nicht von alleine lernen und dein Freund hat da schon leider sehr viel an Möglichkeiten verpasst.


    Mach ihm noch einmal eindeutig klar, dass dieses Leben für sie scheußlich ist und er sie mit seiner Rettungsaktion vielleicht nur aus dem Regen in die Traufe geholt hat. Nur ein Dach überm Kopf zu haben und regelmäßig was zu essen zu bekommen, macht kein gutes und erfülltes Hundeleben aus. So im Dauerstress zu leben ist für den Hund Qual. Schlicht und ergreifend und dieser Stress wird eines Tages seinen Tribut fordern.


    Wenn er also diesen Hund gern hat, muss er auch was für ihn tun. Es wird dem Hund nichts bringen wenn nur du dran arbeitest. Er muss genauso ran.

  • @Lockenwolf Wegschubsen reicht halt "einfach" nicht. Sie ist wie ein Bumerang. Du musst das schon 10x machen...
    Gegen Fußliegen hab ich nichts, mein Dicker rollt sich auch immer drum wenn ich am Schreibtisch sitze. Es geht um das permanente an mich drängen und beschwichtigen währenddessen (Schlecken, Augen kneifen, Kopf nach hinten werfen). Wenn du sie dann länger ignoriert fängt sie an an dir rumzuschlabbern, den Socken zu kauen und an dir hochzukrabbeln; schubst du sie weg, dann kommt sie immer wieder und "beschwichtigt" nur noch mehr.

    Dieses Verhalten kenne ich zu gewissen Teilen auch von meiner Hündin und man muss einfach sagen, dass das wohl an ihrem Charakter liegt. Für sie ist es wahnsinnig wichtig, ab und zu in mich reinkrabbeln zu dürfen, aber stundenlang würde mich das auch nerven und ich schicke sie auch mal weg, wenn es grade nicht passt.


    Aber eigentlich brauchen mehr Hunde nicht zwingend mehr Zeit als nur einer. Du kannst die Damen doch einfach anbinden, übst mit deinem Rüden 5-10 Minuten auf dem Gassigang deine Sachen und danach wartet er vielleicht mal 5 Minuten, und die Damen dürfen ne mit Wurstwasser gesprühte Spur absuchen oder was apportieren etc. Vielleicht auch einfach für alle 3 Leckerlies streuen und suchen lassen.
    Mir scheint auch so ein bisschen, dass dein Rüde dein Augenstern ist, aber wenn du langfristig mit deinem Freund zusammen leben willst und irgendwann auch mal zusammen ziehst, dann wird er auch mal zurückstecken müssen und das ist gar nicht schlecht, wenn er das kennt. Ist er zu sehr genervt vom Dackel muss auch er sich mal verziehen.


    Mein Rüde hat sich von meiner Hündin auch auf der Nase herumtanzen lassen, aber wenns ihm wirklich wichtig war, hat er ihr schnell Bescheid gegeben, dass das so nicht geht.

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