Do as i do - Training durch Nachahmung

  • Ich will dieses Selbsterarbeiten vielleicht mal näher erläutern und die tollen Erfolgserlebnisse dabei.

    Und vom Rest will ich nichts wissen, weil mir meine Vorurteile ("sabbernde Hunde") lieb und teuer sind? Oder hast du dich mittlerweile doch schon damit beschäftigt und es ist hier nicht mehr erwähnenswert?

  • Wenn man es so machen will wie Fugazza das vorschlägt, fängt man eh mit dem blöden, öden, vllt sabberigen Konditionieren an.
    Und wird es - wie schon erläutert - nicht mal los dabei. Son Mist.


    Wenns echt am Sabbern hängt, nimm halt was ohne Futter als Verstärker.

  • @Mikkki: auch bei "Do as I do" wird konditioniert. Jedes Lernen läuft über Konditionierung.


    Aber deine Beobachtung, dass selbst erarbeite Dinge besser hängen bleiben, stimmt (weshalb Gruppenarbeit von manchen Lehrern so gerne gemacht wird).


    Allerdings ist "Do as I do" mehr Nachahmung als Selbsterarbeitung. Etwas selbst erarbeiten tun Hunde z.B. beim Shapen.


    lg

  • also ich probier das ja mit Chilly aber irgendwas mach ich falsch. Weil wir kommen nicht drüber hinaus, daß er was wirklich neues nachmacht. Mit "Do it" macht er mir nach wenn ich auf die Decke gehe, auf das Sofa, einen Ball nehme und aufs Bett steige, aber richtig click im Kopf machts leider nicht :(

  • Hi,


    nachahmen ist schon recht intelligent.
    der Hund versteht was gerade abgeht, er registriert dass er das auch tun soll, überlegt sich wie er das körperlich hinbekommt, und ahmt dann insgesamt nach, für einen Hund schon erstaunlich.
    Das ist für mich soch schon ein bisschen mehr als ein reiner Konditionierungsablauf.
    Klar gibts entweder Ermunterung oder Ablehnung für ein Verhalten. Aber ich empfinde das nicht als primär.


    @anfängerinAlina: Du hast einen zu hohen Anspruch an mich. Ich spring nicht über jedes Stöckchen, welches man mir hinhält. Mach ich schon seit Jahren nicht mehr.


    LG


    Mikkki

  • ich denke, du hast ein falsches Bild von Konditionierung ;)


    Fakt ist, auch Nachahmen ist (wenn das Verhalten dauerhaft bleibt) Konditionierung.


    Ich finde den Prozess des Nachamens für (soziale) Tiere jetzt nicht sonderlich erstaunlich - da ist meine Weltsicht eindeutig anders als deine (und die vieler anderer Menschen).


    lg

  • @Mikkki Soll heißen, du möchtest einfach weiter für dich alleine rumphilosophieren? Dann mach das. Aber erzähl nicht hinterher wieder, dich hätte ja niemand auf bereits vorhandenes Wissen hingewiesen.

  • streitet nicht sondern sagt mir lieber wie ich Chilly vermitteln kann, das es wirklich um nachahmen geht :)

  • ich hab das Prinzip (noch) nicht explizit ausprobiert, daher kann ich es dir leider nicht beantworten.


    Vieles hat Jin nebenher durch Nachahmung und Ausprobieren gelernt, z.B. wie die elektrische Drehtür im Büro funktioniert, das Bringen des Joghurtbechers, wenn er leer ist (von Puck abgeschaut).


    lg

  • Ufz.
    Also zuerst braucht man mindestens 3 Verhalten unter Signalkontrolle. Fugazza empfiehlt aus Erfahrung ein Hörsignal, weil damit schon eine Abstraktionsstufe geschafft ist. (-> Hinweis an Cindychill?)
    Wenn zB das Signal für Hinlegen die Hand zum Boden, am besten noch mit vorgebeugtem Oberkörper ist, ist da noch ziemlich viel Locken/Körpersprache mit drin und es fällt dem Hunde schwerer, das "do it" zu lernen, weil er ja nicht mal die Verhalten vorher abstrahiert auf ein Signal hat.
    Da wäre dann das erste Mal die Konditionierung, die böse. Irgendwie muss man die drei Verhaltensweisen ja bekommen.


    Dann ist wichtig, dass man sich jegliches Rumgehampele verkneift - naja, kennt man ja vom Training, sollte zumindest - so dass nicht einfach nur altes Signal ("Hoppa" zB zum auf den Stuhl Springen) durch neues Signal ("Kopfheben" zB) ersetzt wird.


    Allerdings folgt ansonsten die Einführung von "do it" den üblichen Regeln. Neues Signal vor altem Signal. Also "do it" - "Platz".
    Dabei nicht dreimal dasselbe Verhalten nehmen, sonst könnte man Gefahr laufen, dass das konditioniert (Ahhh, böse!) wird.


    Dann, wenn man merkt, dass der Hund schon beim "do it" die Aktion ausführt, kann man das alte Signal weg lassen.


    Klappt das mit drei Verhaltensweisen, weitere bekannte (!) Verhaltensweisen hinzunehmen zum Üben.
    Klappt das alles geschmeidig auf Anhieb mit einem neuen, bekannten Verhalten neu dazu, dann ein wirklich ganz neu zu lernendes Verhalten ausprobieren.


    Fugazza clickert die Verhalten übrigens. :>
    Aber wenn man sich ganz schlau Sachen ausdenkt, bekommt man sicher auch den richtigen funktionalen Verstärker hin, was dann tatsächlich das Lernen durch Nachahmung beschleunigen dürfte - weil's Sinn macht. Ganz im Gegensatz zu all dem Tüddelquatsch (der Verstärker für den Mensch ist) ;), der seinen Sinn darin hat, dass am Ende ein Verstärker kommt. Damit kann dann auch echtes Lernen am Modell statt Mimikri bewiesen werden.


    Beim blauen Hund gibt es einen Artikel dazu, hab ich grade ergooglet, der da auch drauf eingeht.


    Mikkki: Ein Hund, der den anderen imitiert, hat Ken Ramirez in einem Vortrag (Clickerexpo, mein ich) gezeigt. Wenn mich nicht alles täuscht, ist der auf clickertraining.com erhältlich. Das war richtig gut (Ramirez halt) aufgezogen, mit Sichtschutz, Anweisung über Kopfhörer und Feedback über korrekte Ausführung ebenfalls von einem dritten, so dass der Mensch vom Vorführteam nicht aus Versehen schon das Signal für's Nachmachteam geben konnte.
    Aber "nur" für Leckerchen. Nicht funktioniert, weil der Hund sieht, was es dem anderen (Modell) bringt.

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