Welpe bleibt keine Minute alleine

  • Hallo,

    ich habe seit 2 Wochen einen 12 Wochen alten Welpen.
    Es geht einfach nicht, ihn alleine zulassen, sobald ich auch nur das Zimmer für 2 Minuten verlassen, um aufs Klo zu gehen oder sonst was, da fängt er laut an zu jaulen.
    Heute morgen habe ich z.B. geduscht, da war er 10 Minuten alleine. Er hat 10 Minuten ohne Unterbrechung gejault.

    Letzte Woche war in der Sendung "Hund,Katze,Maus" ein erwachsener Hund, dem sie mit Mühe das alleinsein beibringen mußten. Der Schlußsatz von der Tierpsychologin war, daß man es soweit nicht kommen lassen soll, daß man seinem Welpen rechtzeitig das allein sein beibringen soll.

    Aber wie macht man das, ohne etwas falsch zu machen?

    Danke

  • Hallo,

    ich muss Balljunkie zustimmen, bevor du überhaupt mit dem Gedanken spielen kannst, ihn tatsächlich allein zu lassen, solltest du ihm einen festen Platz zuweisen, wo er lernt zu liegen.

    Das kann eine Decke sein oder ein Körbchen, vollkommen egal, jedoch würde ich bei einem Welpen eher eine Decke wählen, um die unnötige Kletterei zu vermeiden.

    Ja und jetzt heisst es üben. Ich an deiner Stelle würde zunächst mal "nur" versuchen, den Hund dazu zu bringen, dass er auf dieser Decke Platz macht und das Zimmer erstmal gar nicht verlassen. Meine nächste Frage an dich wäre jetzt: kann er schon Platz wenn du es von ihm verlangst oder ist das noch absolutes Neuland für ihn?

    Wenn es noch Neuland für ihn ist, bringt man Welpen am leichtesten ins Platz indem man ein Leckerchen mit dem Daumen in die Handfläche drückt und die Hand dann flach vor dem Welpen auf den Boden bzw. ganz dicht drüber hält. Der Welpe riecht das Leckerchen und will es natürlich haben. Er wird alles versuchen um daran zu kommen, aber erst wenn er sich freiwillig hinlegt drehst du die Hand um und gibst es ihm. Looooooooben nicht vergessen ;) Wichtig: sowie er sich hinlegt, gibst du ihm auch sprachlich das Kommando PLATZ. Somit verbindet er das viel schneller und einfacher.

    Wenn er Platz schon macht, dann gehe 1-2 Schritte zurück und beobachte deinen Welpen. Bleibt er von sich aus auf seinem Platz? Oder rückt er dir schon wieder nach? Bleibt er liegen....und wenn es nur Sekunden sind....geh wieder zu ihm und lobe ihn ganz doll dass er im Platz geblieben ist!! Steht er auf und verlässt seine Decke, führe ihn wieder zurück auf seine Decke und bringe ihn wieder ins Platz. Ganz wichtig - hier NICHT loben, schliesslich hat der Welpe gegen die Anweisung gehandelt.

    Bevor du einen Gedanken daran verschwendest, den Hund tatsächlich allein zu lassen, solltest du es erstmal schaffen, dass der Hund auf seiner Decke verweilt, während du im gleichen Zimmer bist. Erst wenn das klappt, würde ich die Dosis erhöhen und mal das Zimmer verlassen. Wichtig hierbei: nur mit ein paar Sekunden beginnen!! Viele machen leider den Fehler und legen gleich 2-5 Minuten hin - das ist defintiv zu lang.

    Und für den Fall, dass hier noch die Frage auftaucht, ob der Welpe nicht noch zu jung dafür wäre, dazu sei gesagt: der Welpe ist jetzt gerade in seiner lernwilligsten Phase. Du KANNST nicht nur damit beginnen mit ihm daran zu arbeiten....du MUSST !!!

    Ich habe hier die Tage eine DVD einer Züchterin gesehen, die hat die Welpen in der 7. Woche bereits so weit, dass diese Platz auf Distanz beherrschen!!! Und das nur mit spielerischen Mitteln.

    Nur achte darauf, dass du es nicht übertreibst. Übe mit ihm in diesem Alter 10-15 Minuten und mach Schluß mit der Einheit. Ich würde es max. 2 x am Tag wiederholen, schliesslich soll der Hund Freude an dieser "Arbeit" haben.

    Aber das wird schon werden, nur fange mit kleinsten Schritten an und erhöhe dass dann Stück um Stück.

    Berichte mal, wie sich die Sache entwickelt.

    Lg
    Volker

  • Wir hatten auch große Probleme mit dem Alleinbleiben unseres Hundes.

    Von Anfang an (ab 12 Wochen) übten wir.

    Zu Beginn minutenweise erst innerhalb der Wohnung. D.h. Tür hinter dir schließen, dreimal tief durchatmen und wieder hineingehen.

    Den Welpen beim Wiederreinkommen NICHT beachten (SEHR wichtig !)

    Mehrmals am Tag üben. Nicht zu schnell vorgehen - wirklich nur sekunden-und minutenweise am Anfang.

    Den Welpen irritieren - d.h. du gehst hinaus (schließt hinter dir die Tür) und kommst sofort wieder rein und tust so, als machst du irgendetwas - anschließend sofort wieder hinaus etc. Den Welpen MUßT du ignorieren, egal wie verdutzt oder verunsichert er dich bei dem Quatsch beobachtet!

    Ist er halbwegs still - erhöhst du den Schwierigkeitsgrad, indem du aus der Wohnung gehst - und sofort wieder hinein !

    Nächster Schritt - raus aus der Wohnung, draußen bis 20 zählen und wieder hinein. Zeit schrittweise verlängern.
    Irgendwann setzt du dich auf die Treppe (vor die Wohnungstür) und liest vielleicht ein bißchen ....

    Beim Hineinkommen den Hund keines Blickes würdigen - ich wiederhole mich - aber das ist der Schlüssel zum Erfolg.

    Bist du in der Trennungsangst-Fortgeschrittenengruppe (er bleibt still ca. 30-40 Minuten allein) fängst du an, um diesen Schwerpunkt zu pendeln. Also nicht sukzessive die Zeit erhöhen. Das geht in vielen Fällen schief.

    D.h. mal 20 min, dann auch mal 50 min. Dann wieder nur 10 min.

    Je nachdem, wie dein Hund sich verhält, erhöhst du den Schwerpunkt.

    Jeder Hund bewältigt das Thema Alleinsein anders - manche fügen sich sehr schnell, und manche sind harte Nüsse.

    Wir hatten auch eine harte Nuß und jetzt bleibt er bis zu max. 5h allein, ohne zu Jaulen oder zu Bellen. Allerdings hat dieser Prozeß bei uns Monate gedauert, aber er war, wie gesagt ein schwerer Fall.

    Verlier nicht die Geduld und lerne deinen Welpen zu ignorieren (auch wenn es wahnsinnig schwerfällt)

    Viel Glück und viele Grüße
    Petra + Edvin

    EDIT : Lese gerade Windis Bericht : Eine perfekte Platzzuweisung löst ein Trennungsangstproblem nicht (allein). Der Welpe muß vor allem lernen, daß Alleinsein nichts Schlimmes ist - er muß lernen, sich zu entspannen.

  • Hallo,

    aber warum den Welpen ignorieren, wenn man ins Zimmer kommt?
    Ich dachte eher, warten bis er ruhig ist, dann ins Zimmer gehen und loben, damit er nicht denkt: "Aaaah, wenn ich jaule, dann kommt jemand".

    Sitz und Platz kann er noch gar nicht. Ich muß gestehen, ich habe auch noch überhaupt nicht versucht ihm das beizubringen. Der ist sooo wild, wie soll das funktionieren? Der bleibt ja noch nicht mal 10 Sekunden still sitzen, wenn ich auf dem Fußboden daneben sitze. Ich werde es mal ab morgen versuchen.

    Noch eine Frage:
    Der beißt in die Füße und einfach überall hin. Der ist wie durchgedreht. Er kommt auf einen zu gerast und beißt in die Füße und beißt sich in den STrümpfen fest und so. Eben stand ich am Herd, aber es war nicht möglich, da stehen zu bleiben. Der war hinter meinen Füßen her, wie ne Katze hinter der Maus. Noch ist es erträglich, aber die Zähne werden ja irgendwann größer. Ist das normal für einen Welpen? Hört das irgendwann auf?

    Und noch eine Frage:
    Ich habe einen Laufstall von den Kindern der Nachbarn. Nachts setze ich ihn immer darein (weil er noch nicht stubenrein ist). Und tagsüber setze ich ihn immer dann rein, wenn ich ihn nicht 100% im Augen habe (z.b. beim Duschen oder Fernsehgucken u.s.w.), 1. damit er keine Dummheiten machen kann und 2. weil er noch nicht stubenrein ist.
    Wenn ich z.B. kurz in den Keller gehe um was zu holen, kommt er in den Laufstall, dann fängt er an zu jaulen. Aber nachts fühlt er sich da ganz wohl drin, wenn ich daneben im Bett liege. Ist das in Ordnung das man ihn darein tut, oder sollte man diese Methode aus irgendwelchen Gründen lassen?

    Danke

  • Zitat


    aber warum den Welpen ignorieren, wenn man ins Zimmer kommt?
    Ich dachte eher, warten bis er ruhig ist, dann ins Zimmer gehen und loben, damit er nicht denkt: "Aaaah, wenn ich jaule, dann kommt jemand".

    Du darft nicht ins Zimmer zurückgehen, wenn er gerade am Jaulen ist. Das ist richtig. Nutze die Pause (seines ;) ) Luftholens ! Am Anfang jedenfalls.

    Wenn du ihn jedoch LOBST, wenn du wieder hineingehst (und er gerade ruhig war), dann denkt er, er hat sonstwas vollbracht und das Alleinbleiben wird für ihn zu sehr AUFGEWERTET, verstehst du.

    Alleinbleiben soll für ihn das Gefühl einer Normalität erreichen - und Normalität (also Selbstverständlichkeit) ist nichts, wofür man belohnt werden muß.

    Aber "Anonym" , es gibt viele Wege nach Rom und jeder Hund ist anders ...wenn du mit der "Lob bei Ruhe-Methode" Erfolg hat, dann bleibe bei dieser.

    Alles kann man ausprobieren, außer Sprühhalsbänder, Ultraschallgeräte oder sonstige zweifelhafte "Lernhilfen", zu denen mitunter bei diesem Thema geraten wird.

    Und, hab Geduld! Der wildeste Welpe wird im Laufe des ersten Jahres ruhiger und das nervige Überallreinbeißen hört auf.

    Und wenn du dir jetzt schon so viel Gedanken machst, das ist doch toll, du wirst deine Probleme alle in den Griff bekommen.

    liebe Grüße
    Petra + Edvin

  • Wenn du einen gut sozialisierten Begleiter haben willst, der die Hundesprache verstehen lernen soll und zudem noch eine Menge Spaß in seiner Kindheit haben darf, dann sind Welpenspielstunden ein absolutes MUß !!!!!!!!!!!

  • Als erstes solltest du Sitz und Platz üben... Das geht auch mit dem aufgedrehtesten Welpen...
    Dann Welpenspielstunde ist ein absolutes Muss ob nun in einer privaten Gruppe oder in einer HuSchu wobei ich die Huschu immer vorziehen würde da die Trainer da das besser im Griff haben und auch mal Tipss geben und so....
    Und wenn dein Hund sitz und Platz beherrscht dann wie meine Vorschreiber verfahren...
    Und was bei meiner immer gut geholfen hat ist wenn sie was leckeres zu knabbern hat (zB Rinderohr) dann war das alleine sein wenn das alle ist auch kein Prob. wenn sie aber nix hatte dann hat sie sich vor die Tür gelegt und gejault....

  • hallöchen,

    gratulation zum welpen! was ist "es" denn für einer? (größe etc.)

    das ignorieren beim zurückkehren hat z.b. bei großen rassen den riesen-vorteil, dass diese dann im "alter" nicht wie "aufgezogen" zum begrüßungs-tanz loslegen :roll: und auch ein kleiner flummi zwischen den füssen ist nicht ganz einfach!
    auch sollte der hund diese situation als völlig normal ansehen. klar fällt es einem super-schwer... aber du wirst es in der zukunft lieben, wenn der hund sich zwar immernoch freut, aber dieses eben "verhaltener" tut.

    zum training des alleine-bleibens: hast du ein (altes, ausrangiertes) babyphon? oder kannst dir eines leihen? damit habe ich dann die wohnung ganz verlassen und konnte draußen alles gut hören :^^: den sichtkontakt ging ja nicht, gell.

    aber mach mal langsamer - der hund ist noch so klein. das lernt er schon noch! das und auch die stubenreinheit, das unterlassen des zwickens, etc.

    wie lange ist der purzel denn schon bei euch?

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