Nervliche Belastungsgrenze-kann man das Trainieren???

  • Hallo und mal eine Frage hab.
    Arwen (15Monate) ist seit ihrer 2ten Läufigkeit (die endete vor einer Woche) irgendwie nervlich arg angegriffen bzw. hat sich arg verändert.
    Bereits in der Läufigkeit haben sich erste Probleme eingestellt- extremer Futterneid und einen Angriff auf unsere älteste Hündin gab es.
    Seither müssen wir die Damen in meiner Abwesenheit trennen.
    Nun ist die Läufigkeit rum und es kam zu einem weiteren Beißvorfall gegen die älteste Hündin.Diesmal ging es um ein Spielzeug.Mein Sohn hatte im Garten mit Arwen und dem Kong gespielt.Mathildi kam dazu und schon ging Arwen auf sie los -also kein Spiel mehr.
    Futterverteidigung steht aktuell auch ganz hoch im Kurs...hier braucht nur eine der anderen Hündinnen an irgendwas auf dem Boden zu schnüffeln schon ist Arwen zur Stelle und beansprucht das Ding (mini erdklümpchen oder auch nur eine Fliege) für sich.
    Gestern habe ich ein Hundespiel ausgegraben in welchen sich Leckerlis verstecken lassen.Alle Hunde abgelegt und wollte die nacheinander Leckerlis raussuchen lassen.Dieses haben wir schon öfters gemacht- vor der Läufigkeit schon knifflig aber diesmal mit einem mega Agressionspotential.Also Spiel wieder weggepackt und mit den dreien leichte Unterordnungsübungen gemacht- dieses hat funktioniert.
    Vorgestern waren wir beim TA wegen Impfung.Arwen war schon total aufgeregt als wir zur Praxis reingingen.Im Wartezimmer war zunächst keiner und somit konnte sie sich einigermaßen beruhigen.Dann kam ein junger Rüde herein und Arwen ist fast ausgeflippt -sie wollte den direkt anfallen.
    Nuka und Mathildi lagen ruhig auf dem Boden als Nuka dann nur den Kopf angehoben hat um zu schauen was da los ist gab es direkt eine Attacke gegen Nuka.
    Der TA war es fast unmöglich Arwen zu untersuchen sie hat sich gebärdet als würde man ihr den Kopf abtrennen wollen.Geschnappt hat sie nicht.
    Beim rausgehen kam auf der Strasse eine Frau mit einem Schäferhund...auch hier wollte Arwen sich mit wildem Gekläffe draufstürzen.
    Ich stelle fest- ihr haut es ständig die Sicherungen raus und sie möchte alles kontrollieren.Das ist irgendwie eine unheilvolle Mischung.
    Morgen geht es zum ersten mal nach 4 Wochen wieder in die Hundeschule und ich bin gespannt wie sie da reagiert.
    Ich manage derzeit eigentlich 24 Stunden...wir sind am überlegen ob eine kastration hier Sinn macht ( vielleicht sind es die Hormone) ob eine Abgabe Sinn macht vielleicht möchte sie lieber Einzelhund sein oder kann man nervliche Belastung trainieren.Ich steh grad ziemlich auf dem Schlauch..
    Weis Jemand was??? LG

  • Vielleicht ist sie scheinschwanger ? Bei meinen beiden Hündinnen eskalierte es in der Scheinschwangerschaft nach der zweiten Läufigkeit der jüngeren Hündin. Wir haben sie dann kastrieren lassen, was aber auch noch andere Gründe hatte. Danach gab es nie wieder Konflikte.


    Heisst aber nicht das die Kastration das Patentrezept ist, nur bei uns war es das Richtige. Ich würde abwarten ob sich das Verhalten normalisiert. Meine Hündin war da auch schon 2,5 Jahre. Mit 15. Monaten das zweite Mal läufig ist aber extrem früh oder ?

  • Ich kenn jetzt Deine Hunde net, aber das hört sich allein von dieser Beschreibung her so an, als braucht der Hund mal ein paar Grenzen...... Frustrationstoleranz kann man üben. Und der Halter muß so nem Hund halt deutlich zeigen, daß zB Dinge, die am Boden liegen, nicht IHRS sind, sondern allen gehören, daß wenn er mit dem andren Hund spielt, sie grad PAUSE hat, daß jeder seinen (festen!) Napf (an festem Ort!) hat, und sie am andren Napf nix zu suchen hat, etc. Jeder Ansatz von Verhalten, das Ressourcen kontrollieren möchte, würde von mir unterbunden werden. Alternativkommando etablieren wie "Pause", sodaß man sagen kann "NEIN! Pause!" wenn sie grade nicht dran ist, aber herkommen möchte, wenn Du mit den andren was machst. Oder einfach ins Körbchen schicken, wenn sie meint, die Andren Hunde drangsalieren zu wollen (bevor sie draufgeht...) - sobald sie anständig liegt und entspannt hat (!), loben. Wenn fertig mit dem andren Hund, ist sie dann dran. So lernt sie, daß sie auch ihre Zeit mit Dir bekommt, aber dann, wenn DU möchtest.


    Du könntest auch, sobald einer der andren Hunde was zu Fressen findet (das kann man ja zu Übungszwecken "steuern", daß mal irgendwo was rumliegt daheim), sofort Arwen zu Dir rufen (sobald sie bemerkt, daß da was liegt - also noch bevor sie auf den andren Hund geht) und ihr bei Dir ein Leckerli geben. Oder sie ins Körbchen schicken udn ihr dort ein Leckerli geben. Sodaß das irgendwann automatisch geht: Hund guckt nach Leckerli, Arwen rennt zum Körbchen weiß sie weiß, sie kriegt dort auch was.


    Indem man Ressourcen wegräumt, vermeidet man ja erstmal nur das aggressive Verhalten (ok - man managed, daß erstmal die Auslöser weg sind, um die Situation zu entspannen, aber das hilft ja nicht dauerhaft), arbeitet aber nicht an der Ursache (dem derzeit recht besitzeinnehmenden Wesen der Hündin) - und sobald mal zufällig unterwegs ein Leberkäsbrötchen am Boden liegt, haste n Knäul aus tobenden Hunden, weil der Falsche hingeschielt hat, und der Madame das net paßt...... *gg


    Ich weiß net, wie alt ist der Hund? 15 Monate, da stehts..... Ich denk da an so Dinge wie zweite Pubertät und so, noch eher als an läufigkeitsbedingte Zickerei. Sie wird halt im Kopf langsam ganz erwachsen, und meint, sie könnt Prinzessin spielen :-) Hol sie vom ihrem Thron :-) indem Du ihr zeigst, was das von Dir gewünschte Verhalten in diesen Fällen ist.

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