Rotes Tuch: Besuch

  • Guten Morgen liebe Hundefreunde,


    mein Hundchen ist ein Angsthase und jeder unbekannte Besucher wird panisch angebellt. Die Trainerin hat sich das angeschaut und meinte, dass es reine Angst und kein Wachen sei. Üben konnten wir das noch nicht, da wir bei gutem Wetter an den Problemen draußen feilen. Am nervigsten ist das Gebelle bei Handwerkern, da sie die am komischsten findet. Aber hier lernt sie auch, dass der Böse mit Bellen ja relativ schnell wieder geht. :dead:


    Ich kann sie auf ihre Decke schicken und das macht sie auch. Dann bellt sie aber von dort aus wie ein Weltmeister. Schaue ich nicht mehr hin und biege um die Ecke oder schließe die Tür, verlässt sie die Decke einfach (aber die hilft ja eh nicht...). Ich könnte sie anbinden, aber was bringt das genau? Sie bellt ja egal wo sie ist. Und da wir nur 2 Zimmer haben, merkt sie den Besuch sowieso und kann nicht wirklich Abseits.


    Nehme ich sie über die Leine mit, bellt sie auch ohne Pause. Also da hin will sie eigentlich eher nicht und rastet erst recht aus, wenn der Fremdling sich bewegt. Meine Trainerin hat damals zur Abhilfe nur folgendes geraten: Anleinen und mitnehmen, ihr unser aufgebautes Alternativverhalten abverlangen und wenn sie nach dem dritten Versuch nicht mitmachen möchte, kommt sie in ein anderes Zimmer. Aka "Ich will ja, dass du dabei bist, aber wenn du dich nicht benehmen kannst, musst du leider ohne mich wo anders warten". Natürlich klappt das Alternativverhalten nicht... sie regt sich ja schon auf, wenn sie nur das "Hallo" des anderen hört.


    Ich weiß echt nicht wie ich das üben soll, da wir auch nicht so oft Besuch bekommen und wenn, kennt sie den mittlerweile und bellt nicht mehr. Mit Handwerkern übt es sich schlecht.


    Ich dachte ja, dass wird auf Zeit besser. Sie sicherer. Bellen durch Geräusche vom Fenster oder Treppenflur ging von allein weg, da wir ihr die Aufgabe abgenommen haben. Aber bei Besuch bleibt sie ein Nervenbündel...

    • Neu

    Hi


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    • Vllt. wäre es hilfreich, sie in eine Box zu schicken. Für viele Hunde ist eine Box (evtl. abgedeckt) ein sicherer Rückzugsort.

    • Guten morgen,


      sind die Handwerke bei euch in der Wohnung oder reparieren sie allgemein im Haus? Ich bin jetzt selber noch nicht solange Hundebesitzerin, aber ich würde mit ihr gemeinsam die für sie komischen Situation mal beobachten (erstmal aus sicherer Distanz) und wenn vorab mal mit dem Handwerker reden und fragen ob er sich mal kurz Zeit nimmt, damit Hundi ihn sich mal anschauen kann und vllt. fällt ja das ein oder andere Leckerchen ab und dann ist das alles gar nicht mehr ganz so schlimm.


      Fenja is ja noch Welpe, aber wenn ihr das eine oder andere nicht geheuer is mach ich das so mit ihr. Ein gutes Beispiel war der Staubsauger, dass böseste Monster der Welt. Erst wurde er im Ruhezustand aus sicherer Entfernung beobachtet, ich bin erstmal ruhig bei ihr geblieben, bin dann alleine zum Staubsauger gegangen und habe mit diesem freundlich gesprochen und ihn gestreichelt (und ja, man kommt sich sau dumm vor -.-), sie kam nach einer Weile auch dazu, beachtete ihn erstmal noch skeptisch, aber nach einer Zeit wurde er angestupst und der hat gar nix gemacht oO. Seit der Zeit is der Staubsauger langweilig.


      Wichtig ist denke ich deinem Hund die nötige Zeit zu geben und nicht zu drängen.

    • Vllt. wäre es hilfreich, sie in eine Box zu schicken. Für viele Hunde ist eine Box (evtl. abgedeckt) ein sicherer Rückzugsort.

      Ich habe ihr beigebracht, dass sie, wenn es klingelt, auf die Decke soll. Da es oft mein Partner ist, verbindet sie mit dem Klingeln nichts böses oder aufregendes. Das läuft super (Klingel war auch eine Weile BÖÖÖÖSE!)


      Sobald ich aber dann etwas anderes machte, sie in die Box packen, oder anleinen etc. merkt sie sofort, dass da was nicht stimmt und wird nervös. Soll ich ihr statt der Decke lieber die offene Box als "Klingelort" einrichten? Oder wie würdest du das handhaben?



      Hier kommen nur manchmal Ableser oder sowas rein. Neue Badheizung, Brandmelder usw. Die sind oft nur kurz da, es sind immer andere Leute und die haben eigentlich keine Zeit für Hundeübungen. Normal schauen wir alles unheimliche auch zusammen an, aber dieser Besuch eignet sich dafür eher nicht und so weiß ich nicht, wie ich das verbessern soll.


      Vielleicht hilft da wirklich nur Ausharren in der Box.

    • Ich würde es mal mit einer offenen, abgedeckten Box probieren und sie so hinstellen, dass der Eingang der Box eher in eine Ecke schaut und nicht zum Ort des Geschehens.

    • Ich würde es mal mit einer offenen, abgedeckten Box probieren und sie so hinstellen, dass der Eingang der Box eher in eine Ecke schaut und nicht zum Ort des Geschehens.

      Also nicht schließen? Da würde sie aber rauslaufen, weil ich ja zum Bösen gehe und das gefällt ihr auch nicht.

    • Dann schließ die Box anfangs, vllt. gibt ihr das Sicherheit und sie bleibt irgendwann von selbst in der offenen Box.

    • Der Tipp von Dackelbenny mit der Box ist gut

      Natürlich klappt das Alternativverhalten nicht... sie regt sich ja schon auf, wenn sie nur das "Hallo" des anderen hört.

      Dann hast Du das Alternativverhalten nicht richtig aufgebaut oder zu früh mit Ablenkung trainiert

      Ich habe ihr beigebracht, dass sie, wenn es klingelt, auf die Decke soll. Da es oft mein Partner ist, verbindet sie mit dem Klingeln nichts böses oder aufregendes. Das läuft super (Klingel war auch eine Weile BÖÖÖÖSE!)


      Sobald ich aber dann etwas anderes machte, sie in die Box packen, oder anleinen etc. merkt sie sofort, dass da was nicht stimmt und wird nervös.

      Das Verhalten zeigt auch, dass das "Deckenkommando" noch nicht richtig konditioniert ist und ich würde es noch mal mit einem anderen Wort aufbauen. Ganz langsam, ohne jegliche Ablenkung

    • Der Tipp von Dackelbenny mit der Box ist gut

      Dann hast Du das Alternativverhalten nicht richtig aufgebaut oder zu früh mit Ablenkung trainiert

      Das Verhalten zeigt auch, dass das "Deckenkommando" noch nicht richtig konditioniert ist und ich würde es noch mal mit einem anderen Wort aufbauen. Ganz langsam, ohne jegliche Ablenkung

      Sie ist ja außer sich, da würde wahrscheinlich selbst ein tolles Kommando schwer werden. Aber ja, kein Kommando klappt bei ihr unter Ablenkung perfekt. Sie ist noch schnell abgelenkt und findet einiges unheimlich. Das wird noch dauern, sie hat als Welpe ja gar nichts gelernt außer überleben. Aber wir merken, das alles immer etwas besser klappt. Das motiviert.


      Zum "Deckenkommando": Ich weiß nicht wie ich das üben soll. Ohne Ablenkung bleibt sie perfekt da drin sitzen. Wie kann ich denn die Ablenkung steigern? Normales Wohnungsleben klappt und Besucht klappt nicht. Eine Idee was man zur Ablenkung machen könnte, die geringer als Besuch aber stärker als normal in der Wohnung sein ist? Mit Tüten in der Küche knistern?

    • . Aber ja, kein Kommando klappt bei ihr unter Ablenkung perfekt. Sie ist noch schnell abgelenkt und findet einiges unheimlich.

      Wie jung ist sie denn? Ablenkung muss ganz langsam gesteigert werden, also wohl dosiert, sonst wird das nichts
      Wie lang ist sie bei Dir?

      Das wird noch dauern, sie hat als Welpe ja gar nichts gelernt außer überleben.

      Wie unser Faro. Tierheimgeburt, 1 Jahr lang Welpenstation , dann Tötungsstation auf Mallorca. Ich weiß, es ist schwer, einen Angsthund das Vertrauen zu geben, was er braucht, aber es ist durchaus machbar

      Zum "Deckenkommando": Ich weiß nicht wie ich das üben soll. Ohne Ablenkung bleibt sie perfekt da drin sitzen. Wie kann ich denn die Ablenkung steigern? Normales Wohnungsleben klappt und Besucht klappt nicht. Eine Idee was man zur Ablenkung machen könnte, die geringer als Besuch aber stärker als normal in der Wohnung sein ist? Mit Tüten in der Küche knistern?

      Wenn Du neben ihr stehst, bleibt sie liegen. Was passiert, wenn Du das Zimmer verlässt? Bleibt sie dann auch liegen? Das wäre eine gute Voraussetzung, Ablenkung einzubauen. Bleibt sie nicht liegen, erst üben, bis das Liebenbleiben ohne Deine Anwesenheit funktioniert.
      Wenn Du dazu Fragen hast, her damit ;)


      Ablenkung wäre bspw Klingeln an der Tür, allerdings sollte das eine 2. Person machen, damit Du, falls die Hündin aufstehen will, sie direkt korrigieren kannst.
      Mal einen Nachbarn herein bitten oder auch in der Küche Knistergeräusche machen. DA ist Deiner Fantasie keine Grenze gesetzt.

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