Erziehung bei dreijährigem Mischling

  • Auf den Schlaf kommt er. Ich arbeite nachts und so hat er ja quasi 2x täglich Nachtruhe.
    Und wenn er auf der Couch oder wo auch immer schläft, wird er natürlich auch in Ruhe gelassen.
    Also niemand rüttelt ihn wach oder stört in... Meist kuschelt er sich an jemanden und schlummert, wenn wir TV schauen oder lesen oder so.
    Also Ruhe hat er wirklich genug.

  • und wegen des "sitz"-Befehls. Ich weiss nicht, wo ihr wohnt. Wir leben in Berlin und auch, wenn in unserer Siedlung nur Anwohner ans Haus Radfahrer, finde ich es wichtig zu wissen, dass er am Bordstein stoppt und "sitz" macht... ist für mich kein Spässchen...

  • :ka: Ich wohn auch in Berlin. Ich möchte nicht, dass sich mein Hund am Bordstein hinsetzt, das ist die Hälfte des Jahres viel zu kalt am Hintern.

  • Unser Charly war auch ein knapp dreijähriger Mischling, als er zu uns kam.
    Ich weiß natürlich nichts über das Vorleben deines Hundes, aber Charly brauchte mehr als 1,5 Monate um sich einzugewöhnen und vor allem um Vertrauen aufzubauen.


    Das Zerren an der Leine hat sich von selbst gelegt.
    Das Verbellen anderer Hunde haben wir in den Griff bekommen, indem wir andere Hundehalter fragten, ob er in die Nähe ihres Hundes darf. Ich war von Anfang an der Überzeugung, dass er nicht aggressiv reagiert, obwohl er regelrecht ausgeflippt ist. Das haben wir mehrere Monate so praktiziert. Inzwischen hat er einige hündische "Freunde", die anderen Hunde ignoriert er oder er spielt mit ihnen.
    Wie man gegen das Betteln am Esstisch angeht, kann ich leider auch nicht sagen. :ops:
    Wir bringen es einfach nicht fertig ihn zu ignorieren, wenn er uns mit seinen dunkelbraunen Augen flehentlich ansieht.


    Aus unserer Erfahrung mit Charly kann ich nur sagen, dass viel Zeit, Geduld und Liebe notwendig ist, wenn man einem Hund ohne Vorbildung in diesem Alter Erziehung angedeihen lassen will.

  • Am Bordstein anhalten kann dein Hund auch ohne "Sitz" lernen. Bei uns heißt das entsprechende Kommando "Halt" und wurde eigentlich gar nicht explizit aufgebaut, sondern nebenher mitgelernt. An jeder Straße sind wir stehen geblieben und haben dabei "Halt" gesagt. Hundi stoppte dann automatisch mit, und es dauerte gar nicht allzu lang, bis er kapiert hatte, was das Wort bedeutet. Zugegeben, wenn er sich setzt, bleibt er zuverlässiger in dieser Position, aber da ich ihn ohnehin nie ohne Leine an der Straße laufen lasse, reicht das für den Alltag eigentlich völlig aus. Ausbauen kann man es später immer noch.
    Ich würde bei euch erst einmal den Fokus auf den Rückruf und eben solche Sachen wie "auf deinen Platz" legen, wenn der Hund sonst am Tisch bettelt oder zwischen den Füßen rumstolpert. Guckt einfach, was euch im Alltag besonders "stört" bzw. wo ihr das Gefühl habt, da wäre es angenehmer, wenn es anders liefe. Welche Kommandos jemandem wichtig sind, ist in vielen Fällen ohnehin Geschmackssache. Wichtig ist halt, relativ realistisch einzuschätzen, wie viel der Hund auf einmal verdauen kann. Das wirst du mit ein bisschen Fingerspitzengefühl für deinen Hund sicher bald raushaben. Für den Anfang würde ich aber nicht mehr als zwei "Baustellen" gleichzeitig bearbeiten wollen.

  • Also ohne mir die anderen Antworten durchzulesen...
    Wegen dem Zerren an der Leine, ich bin einfach strickt stehen geblieben, wenn er zerrt.
    Wenn er gebellt hat, ein strenges nein, und kurz an der Leine gezogen. (genauso wenn er sich beruhigt hat, du weitergehst, und er von vorne anfängt, zerren, etc)
    Ich habs damals so gemacht, das ich an einen abgelegenen Ort gefahren bin und im erstmal Sitz und Platz beigebracht hab, ohne dem kannst du eigentlich garnichts erst anfangen etwas anderes zu machen.
    Erst Sitz, Platz, dann kommt der weitere GROßE Schritt: Flexi Leine ran, 5 Meter reicht, ausm nahen Sitz sagen, und einfach mal bleib sagen, wenn er aufsteht SOFORT korrigieren, und erst weggehen wenn er sitzt, immer weiter weg danach..... wenn er sitzen bleibt, sagst du nach sagen wir mal 2 Metern "komm her" kniest dich runter, wenn er kommt, bekommt er natürlich n leckerli.
    So baust dus auf, der Hund baut Bindung zu dir auf. Wenn dus auf 5 Metern problemlos OHNE Leine schaffst das er sitzen bleibt, kannst du mim Fuß gehen anfangen.
    Er fixiert sich dann auf dich, denn er weiss wenn er zu dir kommt, gibts ne Belohnung.
    Dann kommt erst Fuß gehen... eigentlich ist das die leichteste Übung...
    Am leichtesten geht es wenn du dir so eine "Fußleine kaufst", du sagst Fuß und gehst los, wenn er zieht, bleibste stehen und sagst in nem SEHR strengem Ton nein, und ziehst kurz an der Leine.
    Sobald er das kapiert hat, hast du schon gewonnen.
    Wichtig ist dabei die Zeit......wenn du losgehst er brav fuß geht und es verpeilst gleich ne Belohnung zu geben haste ebenfalls verloren, bzw. hast es relativ schwerer.



    Ich hab meinen Hund als 12 Jährige bekommen...(Jack Russel Mix) ich hab mich bis dahin schon mit der Erziehung von Hunden befasst, aber als 12 jährige hat man doch eher den süßen Hundeblick vor Augen :))
    Was ich mittlerweile aus Erfahrung sagen kann, je mehr Auslastung der Hund hat, desto weniger zerrt der Hund.

  • Ahja, statt auf deinen platz, würde ich was kürzeres verwenden, wenn er aus der Küche raus soll, entweder "AB" oder "RAUS", genauso wie "halt" dann sag lieber "stopp" dieses doppel"pp" hat viel mehr Wirksamkeit bei einem Hund

  • So baust dus auf, der Hund baut Bindung zu dir auf.

    Ich glaube nicht, dass in den Beiträgen auch nur ein einziger Satz war, mit dem ich Bindung zu meinem Hund aufbauen wollen würde. :shocked:

  • Was soll das 'nein' und das Zerren, wenn er bellt? Der Hund fühlt sich nicht wohl in der Situation ( egal ob aus Angst oder Frust) und dafür wird er bestraft :/
    Finde ich nen total doofen Trainingsansatz.


    Übrigens baut man Bindung nicht durch 'Hund kann sitz auf entfernung aus'.


    Ich finde, das sind ganz fahrlässige Tipps....



    @Neunie Meine Hündin läuft zu 90% Prozent frei und soll auch nicht einfach übver die Straße rennen, deswegen habe ich mit ihr ein Stop-Signal aufgebaut.
    Mittlerweile wird sie schon langsamer wenn der Bordstein kommt und wartet ob ich das Signal gebe.
    Mache ich , sie wartet, ich schaue ob alles frei ist und schicke sie dann rüber :)
    Der Rüde ist zwar dann meist noch an der Leine aber kann es auch.
    'sitz' müssen beide nicht machen, finde ich auch abgesehen vom kalten Hundepopo super unpraktisch.
    gerade in Berlin ( hab da auch mal gewohnt) würde ich es eher nicht empfehlen.
    Stell dir vor da kommt gerade ein anderer Hund/Fahrradfahrer/ Auto will nebendran parken oder irgendwas wo man schnell über die Straße möchte.
    Wenn der Hund jetzt aber sich hinsetzen soll, ist das 1.total stressig für den Hund 2.muss man dann nett darauf achten, dass es auch ausgeführt wird, weil man sich sonst das ordentliche 'sitz' kaputt macht ( außer man baut vllt ein Straßenüberquer-Sitz auf, wo es reicht wenn es nur angedeutet wird) und 3. dauert es manchmal einfach zu lang.

  • Ahja, statt auf deinen platz, würde ich was kürzeres verwenden, wenn er aus der Küche raus soll, entweder "AB" oder "RAUS", genauso wie "halt" dann sag lieber "stopp" dieses doppel"pp" hat viel mehr Wirksamkeit bei einem Hund

    Das halte ich (sorry) für sehr sehr subjetiv.
    Wenn ein Signal richtig aufgebaut ist, ist es egal was du sagst.
    Ich sag zu meinen ' geh mal bitte aus der Küche'.Oder ' gehst du bitte auf deinen Platz?'.
    Klappt beides super, im Endeffekt hab ich 'aus xy' und 'geh auf deinen platz' trainiert.

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