Beiträge von Pfeffernaserl

    Hat hier schonmal jemand ein Fernstudium gemacht?

    Ich bin mit meinem Fernstudium gerade fertig geworden, hab vor ein paar Wochen meine BA abgegeben.
    Alle zwei Wochen gabs bei mir eine geführte Lerngruppe mit "Anwesenheitspflicht" (im Grunde wurde da erst interveniert, wenn man mehrere Wochen hintereinander ohne Abmeldung gefehlt hat), zwei Präsenzkurse und eben die Klausuren.

    Ich würde es allerdings nicht wieder machen. Mir war alles ein bissl zu oberflächlich, für tiefergreifende Nachfragen hat mir der persönliche Kontakt zu den Profs gefehlt und es war schon eine gute Belastung neben dem Vollzeitjob - und es war eine gute Stange Geld.
    In meiner Branche unterstützen viele Arbeitgeber die Studenten und sehen das sehr positiv auch im Hinblick auf die Kompetenzen, die man so nebenbei erwirbt (Selbstorganisation, Disziplin, Eigenmotivation).

    Hat jemand einen Tipp, wie ich sie dazu bekomme nicht reinzubeißen?

    Schneller clicken - noch bevor sie auf die Idee kommt, das Maul zu öffnen. Und wenn das erstmal so abläuft, dass du nur dafür clickst, dass du den Targetstab hebst und sie hinguckt.
    Oder den Nasentouch unter Signalkontrolle bringen und mit unterschiedlichen Objekten, die nicht so reinbeissenswert sind, generalisieren.
    Oder ein anderes Target an den Stab machen, etwas großes, flaches, das regt meist weniger zum Reinbeissen an.
    Oder das Target erst in deine Hand legen - Handtouch kennt sie ja schon - und dann langsam die Hand immer weiter entfernen.

    Ich bin manchmal ein bisschen schludrig, was das Einführen von Signalen angeht. Oft schleiche ich sie schon sehr früh ein oder ändere sie nachträglich noch drölfzig Mal :pfeif:|)

    Generell versuche ich aber, Signale erst dann einzuführen, wenn das Verhalten zu beinahe 100% so ausgeführt wird, wie ich es haben möchte. Allerdings gebe ich es nicht, wenn das Tier das Verhalten schon zeigt, sondern von Anfang an vor dem Verhalten. @Brizo , darf ich fragen, warum du das Signal Anfangs noch während das Verhalten ausgeführt wird gibst?

    Mit der Signalkontrolle nehm ichs auch nicht so genau. Es gibt nur ganz wenige Verhalten, bei denen ich auf Signalkontrolle bestehe, wie zum Beispiel springen oder Pfoten auf den Arm legen oder Küsschen geben.

    In dem Heftchen, das beilag, steht, ich kann die Übung verfeinern sobald in 80% der Fälle das gewünschte Verhalten gezeigt wird. Heißt dann bei dir „zuverlässig“ 80% oder sollte ich nahe an die 100 %?

    Wenn du noch im Aufbau des Verhaltens bist, dann auf keinen Fall näher an die 100% ranclicken, lieber schon deutlich früher die Anforderungen ändern. 100% sind der Tod jedes Shapings, damit verlierst du Variabilität und schaffst im schlimmsten Fall Frust, wenn das Verhalten, das sonst immer funktioniert hat, plötzlich nicht mehr belohnt wird.

    Manchmal macht sie nix, wartet und stupst dann erst die Hand an, in 90% der Fälle tut sie es sofort.

    Jedes Zögern solltest du als Information behandeln. Zögert sie, weil sie noch nicht ganz verstanden hat, was du von ihr willst, zögert sie, weil es Umweltfaktoren gibt, die es ihr gerade nicht möglich machen, sofort auf das Signal (denn deine Hand ist aktuell ja das Signal für das Verhalten) zu reagieren, zögert sie, weil sie im Training gestresst ist,...

    Wenn Carlo langsamer reagiert, setze ich die Anforderungen herab oder gebe ihm die Chance, mit sehr beliebten sehr einfachen Verhalten sich schnell einige Kekse zu verdienen und wieder zurück "ins Spiel" zu finden.

    Ich zitiere mich mal selbst, nach MRT&Co sind wir bei ~420€ Tierarztkosten/Monat gelandet. Und wenn ich jetzt die neue Transportbox zum Kleinkrams dazu rechne, wäre ein Pferd dann doch die günstigere Alternative gewesen :lol:

    Wir haben mit unserem "Rutenlosen" noch vor Weihnachten mal die Diagnostik der Neurologie unserer Tierklinik ausgereizt. Seit zwei Wochen bekommt Carlo jetzt Schmerzmittel gegen Nervenschmerzen und ich hab einen ganz anderen Hund. Im Nachhinein tut es mir Leid, dass er so lange mit Schmerzen herumlaufen musste.

    Hast du denn eine in Sachen Neurologie gut aufgestellte TK in der Umgebung? MRT hat bei uns keine aussagekräftigen Ergebnisse geliefert, erst die Elektromyographie hat uns weiter gebracht.

    Ich hatte heute auch ein bisschen Zeit und hab mich an den letzten drei Fotos versucht :)

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    Ja,Chirag Patel ist einer der Vorreiter was die Nutzung von Koop-Signalen angeht. Sein Bucket Game war auch bei uns einer der ausschlaggebenden Punkte, es damit mal zu probieren (da gibts auch eine ganz großartige Podcast-Folge mit ihm zu dem Thema Contrafreeloading, in der er auch über das Bucket Game spricht Dinking from the Toilet - Contrafreeloading with Chirag Patel )

    Und zum Thema "zum Affen machen" gibts vielleicht am Wochenende ein neues Video von uns. Badewannentraining mit dem Carlo-wird-gewaschen-Song. :pfeif:

    Das ist ja eine tolle Idee. Wie baut man so etwas denn auf?

    Ich kann mir das gar nicht vorstellen, hab aber auch einen Hund, der sich permanent anbietet, immer bereit ist und vor nichts Angst hat. Für den bräuchte ich eher einen Ausschalter. (Also so einer mit Knopfdruck wäre praktisch.) |)

    Zum Aufbau von unserem Start-/Kooperations-Signal zitiere ich mich mal kurz selbst:

    Pfeffernaserl Ein schönes Trainingsvideo! Ich oute mich jetzt vermutlich als völlig unwissend, aber es interessiert mich sehr, wozu Ihr diesen roten Untersetzer habt. Mir ist nicht wirklich klar geworden, was Carlo signalisiert, wenn er ihn mit der Pfote berührt.

    Der Untersetzer ist unser Start-Signal (bzw. ist es zwischendurch auch das Klopfen mit der Pfote). Erst wenn er mir damit signalisiert, dass er bereit ist, kommt das Gruselgeschirr ins Spiel.

    Ich hab nach dem Video unser Training nochmal ein wenig umgestellt. Ich lasse aktuell keine so langen Pausen entstehen sondern frage viel früher sehr einfache Alternativverhalten ab. So kommt Carlo aus dem Konflikt, dass es nur Kekse fürs Gruselgeschirr gibt, raus und kann viel öfter den Startbutton betätigen.