Es gibt irgendwo einen Thread zu Kooperations- und Startsignalen, ich kann nachher mal schauen, ob ich den nochmal finde.
Hier hab ich glaub ich noch nix dazu geschrieben, hol ich aber gerne nach 

Also, das Prinzip hinter dem Startsignal ist, dass das Tier ganz bewusst die Entscheidung trifft, dass eine Aktion, die meist eher aversiv ist, gestartet wird. Somit hat es die Kontrolle über den Vorgang und die Kontrolle über etwas zu besitzen ist ein ganz, ganz starker Verstärker.
Es gibt da drei unterschiedliche Signale, die dem Tier Kontrolle geben:
- Startsignale, mit denen das Tier die Aktion startet
- Stoppsignale, mit denen das Tier sagen kann, dass es zu viel ist und die Aktion unterbrochen werden soll
- Kooperationssignale, mit denen das Tier so lange seine Zustimmung gibt, solange es das Signal gibt. Hört es auf, heißt das "Stopp"
Ich habe bei uns als erstes Signal ein Koop-Signal eingeführt, aus der Not heraus geboren.
Carlo kann aufgrund der fehlenden Muskulatur Kot nicht vollständig absetzen und muss daher nach jedem Spaziergang am Po gesäubert werden. Das mag er natürlich nicht so gern - wir haben das Anfangs geclickt, also einer stopft vorne Kekse rein, der andere putzt und clickt hinten.
Das hat zwar zu zweit gut funktioniert, alleine wars aber eher unmöglich. Vorne Kekse stopfen, hinten säubern und dabei die Zähne im Blick behalten (Carlo hat früher wenns zu viel war einfach ohne Vorwarnung zugebissen).
Deshalb hab ich dann, weil mir das zu umständlich war, ein Koop-Target installiert.
Dafür hab ich zweimal kurz Pfote aufs Target geclickt, damit ihm klar war, was zu tun ist, und danach jedesmal, wenn die Pfote am Target war, den Po geputzt. Dafür gabs natürlich auch Kekse und wenn er runter ist, hab ich aufgehört und auch Kekse gefüttert (damit ein "nein" auch tatsächlich gleichwertig ist).
Ziemlich gleichzeitig haben wir auch die Streichel-Pfote eingeführt und schon war ihm das Prinzip total klar.
Wenn ich mit der Pfote wachle oder mich irgendwo drauf stelle, heißt das los. Ganz easy 
Sehr viel Arbeit war da von meiner Seite aus nicht notwendig. Wie gesagt, Kontrolle ist - vor allem für Carlo - durch nichts zu überbieten und steht auf der Verstärkerliste unangefochten ganz weit oben.
Ich weiß auch von anderen Clickertanten, die mit diesen Signalen arbeiten, dass das so gut wie alle total schnell kapieren und für sich einsetzen. (Eine Freundin von mir nutzt es im medical training , hier zum Beispiel zum Spritzentraining - die Stute musste früher für Untersuchungen/Impfungen mit Blasrohr sediert werden, mittlerweile darf der TA schon hin. Das Berühren des Stehers ist das Startsignal, wenns ihr zu viel war, nutzt sie das Handtarget).
Ich bin auf jeden Fall großer Fan von diesen Signalen, weil sie nicht nur dem Tier Kontrolle geben, sondern mir auch sehr viel über die aktuelle Gefühlslage und das Training im Gesamten geben. Ists zu viel, kommt das Startsignal langsam. Passt alles, kommts flüssig. So viel kann ich aus seiner Körperspannung oft gar nicht rauslesen. Es ist halt eindeutiger