Carlo ist ja auch eher Fremdhundunkompatibel.
Trotzdem würde ich ihm gerne mehr qualitativ hochwertigen Hundekontakt bieten können, denn ich bin mir recht sicher, für ihn würde ich diese Frage:
Glaubt ihr, dass ein Hund seine Bereitschaft, andere Hunde zu akzeptieren (und vielleicht weniger dramatisch zu kommunizieren), dadurch schult, dass er mehr Hundefreundschaften/Bekanntschaften/Kontakte hat?
bejahen.
Wobei ich hier akzeptieren nicht als "fröhlich mit Fremdhunden freundschaft schließend in vollkommener Harmonie über Blumenwiesen hüpfend" definieren würde, sondern eher als "darf auf der anderen Straßenseite existieren" 
Qualitativ hochwertig heißt für mich: man achtet auf die Grenzen beider Hunde, der misstrauischere Hund entscheidet, ob und wann es in den Nahkontakt geht, es gibt viel Zeit zum Beobachten des jeweils anderen Hundes, Orte, mit wenig "Verkehr" und sehr viel Platz, wo man auch mal ohne Engstellen aneinander vorbei kann, so dass erst der eine, dann der andere Hund hinten laufen kann und man sich auch ganz auf die beiden konzentrieren kann, ohne "Achtung, Radfahrer" "Achtung, Spaziergänger" "Achtung, anderer Hund!".
Qualtitativ hochwertig heißt nicht, dass der andere Hund super sozialkompetent sein muss. Auch bei Spaziergängen mit reaktiven/(Leinen-)aggressiven/unsicheren/lauten/hibbeligen/... Hunden kann Carlo gut lernen, wenn man eben wie oben beschrieben die Grenzen beider Hunde beachtet.
Wie geht ihr das an? Geht ihr erst x Mal mit dem Fremdhund ohne Kontakt spazieren und dann funktioniert es plötzlich? Und wie wird der Kontakt dann? Spielen die dann auch oder ist dann eher "unmoderiertes Nebeneinanderlaufen"?
Wir haben da inzwischen schon so unsere Rituale und Carlo weiß genau, ob wir jetzt mit diesem Hund da zum Kennenlernen spazieren gehen oder ob das nur eine Zufallsbegegnung ist.
Bei uns sieht das so aus, dass der Fremdhund erstmal voran geht und Carlo in großem, großem Abstand hinterher, Geruch aufnehmen und für ihn auch ganz wichtig: sehen, dass und wo der andere Hund markiert, damit er Geruch und Bild auch zusammen bringt.
Und dann entscheidet Carlo, ob er Kontakt aufnehmen mag oder nicht - will er eigentlich, wenn die erste große Aufregung vorbei ist, immer.
Und ja, dann funktioniert es plötzlich 
Wobei ich halt schon auch noch manage, ich kenn ja meinen Dodl und wenn er sich stresst, weil "OMG der andere Hund ist zwischen Frauchen und mir!!!", dann kippt er ganz schnell.
Ich weiß, was so seine Trigger sind (und ja, das haben wir durch Fehler gelernt, da wurds dann halt mal kurz laut und stressig, aber zumindest Carlo ist nicht nachtragend und sobald die Situation aufgelöst ist, gehts normal weiter) und die umschiffen wir. So lange, bis er den anderen Hund wirklich gut kennt, dann hält Carlo viele Dinge auch einfach aus, weil er weiß, wie der andere so tickt.
Also nein, kein "unmoderiertes" Nebeneinanderlaufen, sondern viel moderiertes Nebeneinanderlaufen.
Gespielt wurde bisher nur kurz mit seinem Herzbuben Findus, aber die zwei sind halt auch einfach Arsch und Eimer, die haben sich beim ersten Aufeinandertreffen schon so benommen, als ob sie sich ewig kennen würden. Bromance.
Stellt ihr denn einen Unterschied im Setting fest? Also sind eure Hunde, so sie keine Fremdhunde mögen, z.B. auf dem eigenen Grundstück oder im eigenen Revier weniger tolerant als an weniger häufig besuchten Orten?
Jup.
Mit Hundefreunden ist bis vor die Haustüre gar kein Problem, aber über die Schwelle getreten gibts keine Freundschaft mehr.
Bzw. würde es vielleicht gehen, mit sehr, sehr, sehr viel Management und noch mehr reingesteckter Zeit...
Auf Fremdhunde wird im Umkreis von ~20m ums eigene Haus sehr extrem reagiert. Je weiter weg von daheim, desto entspannter wird Carlo.