Beiträge von spanielforlove

    Wie wärs denn mit einem erwachsenen Hund statt einem Welpen?

    Wir haben vor einem Monat einen Uunghund vom Züchter übernommen, der war noch übrig (Corona-Hubdeschwemme, jetzt Finanzkrise…da gibt es momentan einige Junghunde die noch beim Züchter sitzen). Manche Züchter geben auch Hündinnen ab, die keine Würfe mehr haben sollen (ein vernünftiger Züchter belegt seine Hündinnen ja nur in bestimmten Abständen und nur x mal im Leben…kenne mich da nicht so gut aus). Oder ein junger Hund ist dann doch nicht zuchttauglich.

    Solche Hunde findest du zB auf der Seite des vdh, unter Züchter mit Welpen werden auch die Züchter angezeigt die noch junge Hunde abzugeben haben.

    Die Vorteile für uns waren: er ist schon stubenrein, kannte schon das Alleine bleiben und hat es hier auch super schnell gelernt, er hat schon eine Grunderziehung und Sozialisation und vor allem wussten wir schon beim Kauf, in welche Richtung es charakterlich geht und dass er hier gut reinpassen wird. Klar gibts Baustellen und er muss noch erzogen werden, aber wir wussten halt vorher welche das sind und dass die für uns gut machbar sind.

    Ich kenne tolle Doodle und auch einen aggressiven und einen sehr stark haarenden, das wäre mir ebenfalls zu unsicher. Entweder Hund vom Züchter, oder aus dem Tierschutz.

    Bei den Rassen würde ich mal beim Havaneser gucken, die sind sehr entspannt, für alles zu haben und einfach unkomplizierte Begleiter. Pudel sind ich super, haben aber etwas mehr Pfeffer im Mors, und der Toy (und auch der Zwerg) wären mir zu klein und zart mit Kind. Dann eher ein Kleinpudel, wenn man es hüpfig mag.

    Was den Stress angeht: klar ist der Hund kein Therapeut, aber mich entspannt er total durch seine bloße Anwesenheit und das gemeinsame Zeit verbringen. Die paar Stressmomente durch den Hund werden 1000fach aufgewogen durch die vielen wunderschönen, entspannenden Momente mit ihm :herzen1:

    Ich mach das einfach körpersprachlich, also sich groß machen (fester Stand, Brust raus, nicht bedrohlich aber bestimmt auftreten), und dann den Hund mit dem Körper möglichst ohne ihn zu berühren dahin schieben wo man ihn haben möchte. Wenn man ihn nur wegschickt, dann schieben bis der Hund rückwärts geht oder abdreht, in dem Moment freundlich verbal loben und mit dem weitermachen was man halt so tut. Muss man halt anfangs, wenn Hund dann nach 2 Sekunden wieder ankommt paarmal wiederholen, ich hab ihn an einem Abend auch schon 2 mal hintereinander rausgeschickt, bis er halt versteht: das gilt jetzt bis auf Weiteres, bis ich wieder geholt werde oder Mensch was anderes macht, aber wenn man das mal durch hat ist es echt Gold wert.

    Bei uns gibts dann noch einen Befehl („ab“) und eine Handgeste dazu. Inzwischen reicht auch meist das Wort und die Handgeste, und er trollt sich ins Nebenzimmer.

    Hmmm, wenn es ein Welpe wird würde ich den ruhigen, gechillten nehmen in deiner Situation :)

    Insgesamt würde ich nach wie vor einen Junghund oder erwachsenen Hund nehmen, aber ich bin eh nicht so der Kleinkinder-Typ, egal ob zwei oder vier Beine 🙈

    Ich finde die dann wieder richtig cool, wenn sie in die Pubertät kommen, das ist so ein bisschen Typsache was einem liegt denke ich.

    Ist die Frage nicht eher, ob es unbedingt ein Hund dieser Rasse (DD) sein muß?

    Das wurde bereits in anderen Threads schon ausführlich diskutiert, kannst ja mal im Forum nachlesen wenn es dich interessiert. Da stehen auch RafiLes Antworten auf die Fragen zu dem Thema.

    Aber klar, wenn sich jemand einen Spezialisten holen möchte für ein Feld, das diesem Spezialisten ggf. nicht wirklich entspricht, oder wo rassetypische Eigenschaften das angedachte Aufgabenfeld deutlich erschweren (zB „will andere Hunde schreddern“), dann wird das natürlich trotzdem im Forum nochmal aufgegriffen, obwohl das hier eigentlich nicht die Frage war.

    Dass alle so sachlich und nett bleiben, liegt unter anderem tatsächlich auch daran, dass RafiLe schon so lange im Forum unterwegs und damit bekannt ist. Wäre jemand Unbekanntes mit der Frage hier reingeschneit, wäre es hier wahrscheinlich schon längst eskaliert (tut es jedenfalls meistens in solchen Threads, wenn es ein Neuuser ist)…

    Daher finde ich es richtig schön, dass alle so sachlich bleiben trotz der Thematik :smile:

    Also was hier ein echter Segen ist, ist das Welpengitter. Hab es auf EBay gebraucht gefunden, es lässt sich ganz leicht in einzelne Teile zerlegen und zB in Türen stellen oder Teile vom Raum abgrenzen.

    Das hilft sowohl dem Hund als auch uns, wenn wir zB kochen dann ist er im Nebenraum, kann uns hören und aus einer Position raus auch sehen wenn wir mal was aus dem Schrank ganz vorne holen, aber er kann uns nicht direkt anstarren oder so. So hat er gelernt, auch mal für sich zu entspannen.

    Inzwischen können wir ihn auch einfach wegschicken und er geht dann in den Nebenraum, aber wenn zB mal Besuch da ist sind die Gitter immer noch sehr hilfreich, da kommen sie zB zwischen Wohnzimmer und Büro, er chillt im Büro (das ist eh sein Raum mit all seinen Sachen) und wir sitzen im Wohnzimmer und essen zB. Nach dem Essen kommt er dann wieder mit rein.

    Sobald Besuch nicht mehr so aufregend für ihn ist, brauchen wir dann da auch keine Gitter mehr usw.

    Das macht auch das Alleine bleiben viel leichter, wenn der Hund schon im Alltag etwas abgegrenzt ist und nicht immer auf Tuchfühlung mit euch, fällt es ihm auch leichter wenn ihr mal ganz aus dem Haus geht :)

    Wie sieht denn euer Tagesablauf aus?

    Unser Jubghund kam vor etwas über einem Monat zu uns, ist jetzt auch 9 Monate alt und beim Züchter aufgewachsen.

    Er zwickt beim Spielen, wenn er etwas „drüber“ ist, wir also zu viel gemacht haben. Dann springt er auch und bellt, wenn er andere Hunde sieht. Wenn wir genug aber nicht zu viel machen, tut er das viel weniger bzw gemäßigter, zwicken macht er dann gar nicht.

    Hier gibt es entweder einen langen Spaziergang am Tag (1-2 Stunden), oder einen kurzen Spaziergang (30-40 Minuten) und dann noch sowas wie Restaurantbesuch, durch die Stadt laufen oder ähnliche aufregende Sachen. Das passiert vielleicht so 1-2 mal pro Woche, und danach gibts dann einen Ruhetag mit 40 Minuten Runde und ganz viel Schlafen.

    Anfangs hat er versucht uns zu stalken, also überall hinterher zu laufen und bei allem was wir tun zu beobachten. Das ist von Anfang an verboten, und inzwischen können wir uns in der Wohnung bewegen ohne dass er jedesmal aufsteht und hinterher läuft (außer er ist drüber, dann fällt ihm das schwer).

    Und es gibt auch keine aufputschenden Sachen wie Ballspiele, nur eine morgendliche Rangelrunde mit Plüschtier :)

    Ich finde nicht, dass man auf vieles verzichten muss. Aber ich habe auch vor dem Hund selten Sachen gemacht, wo ein Hund nicht hätte mitkommen können (außer Arbeiten halt).

    Hab mich vorher einfach eine Weile lang bei allem, was wir so gemacht haben gefragt: wie wäre das jetzt mit Hund?

    95% der Antworten war halt: jo, würde mit Hund auch genauso gehen (oder schöner sein), also ist einer eingezogen.

    Und klar nerven zwischendurch mal Sachen, aber es ist allermeistes sooooo viel schöner MIT ihm als ohne, dass es die paar Nervmomente allemal wett macht :herzen1:

    So ein Setter ist definitiv auch eine Herausforderung. Halt an anderen Stellen: der muss lernen seine Aufmerksamkeit bei dir zu halten, den Radius nicht zu übertreiben, nicht den Vögeln nachzugehen, sich nicht seinem Jagdtrieb oder seinem ADHS hinzugeben, geduldig zu arbeiten. Da ist man auch gut 3-4 Jahre beschäftigt, bis es zuverlässig läuft.

    Das gilt denke ich für viele Jagdhundrassen, also dass man eine Herausforderung bekommt, aber eben nicht im Bereich „will andere Hunde schreddern und findet fremde Menschen blöd“.

    „Beschützt“ wurde ich übrigens sowohl vom Setter als auch vom Labbi schon, die haben beide genau gemerkt wenn ich jemanden komisch fand und haben das auch zum Ausdruck gebracht. Ob ein DD das irgendwie anders oder besser macht, weiß ich nicht.

    Vor einem Geschäft anbinden würde ich keinen Hund, ich möchte nicht dass jemand ihn füttert, ärgert, mitnimmt oder selbst zu Schaden kommt. Kann ja auch mal ein kleines Kind einfach hinlaufen, also bräuchte ein unfreundlicher Hund dann einen Maulkorb, dann kann er aber wieder leichter geärgert oder auch mitgenommen werden. Und ich finde es auch schlimm, vor einem Geschäft plötzlich angebellt zu werden. Ist mir mal passiert, da saß ein riesiger Mischling vorm Eingang. Ich bin mit möglichst viel Abstand dran vorbei, fand der Hund aber immer noch zu nah und ist bellend losgesprungen. Hab mich tierisch erschreckt, das muss halt echt nicht sein.

    Und was den DD angeht, dachte das größte Problem für die RH Arbeit sind andere Hunde und Wild, gar nicht so sehr die Distanziertheit fremden Menschen gegenüber?

    Sind Cocker Spaniel wirklich soviel sanfter?

    Wir hatten als ich Kind war mal kurz einen Cocker (mit ca. 10 Monate zu uns bekommen) - völlig überdreht, kaum lenkbar und jagdlich so fixiert, dass es für uns als Anfänger kaum zu managen war.

    Die Tante meines Mannes hatte ebenfalls einen Cocker … dasselbe: völlig überdreht, hüpfdoing, keine Chance ohne Leine, …

    Deshalb war für uns ein Cocker nie eine Option, obwohl er von der Beschreibung sicher gut gepasst hätte.

    Spannend! Ja, die gibts bestimmt auch unter den Cockern. Vielleicht hab ich bisher einfach nur die Netten getroffen 🤔😅